Sind Videospiele tot?: Game-Designer C. Crawford im Interview

Hier ist immer die Rede davon dass es nichts neues mehr geben kann weil schon alles da ist an Unterhaltung. Wenn jeder so denken würde dann hätten wir heute kein fernsehen, keinen Computer, kein Telefon usw.
Und ich finde auch gut dass im Interview das alles angesprochen wurde. Wieso muss Crawford dann eine neue Idee haben? Er sagt nur was ihn stört wie es sein gutes Recht ist.

Für die Zukunft stell ich mir z.B. vor ein eigenes Holodeck zu besitzen (ob ich das noch erleb steht in den Sternen ;) ). Aber man kann auch von einem Genie plötzlich total überrascht werden der etwas ganz eigenes erfindet was alles revolutionieren kann. Das kann von heute auf morgen sein.

Der grösste Hinderungsgrund in der heutigen Zeit, dass sowas dann auch an die Öffentlichkeit gerät und die Masse erreicht liegt aber an der heutigen Form der Industrie die absolut kein Risiko mehr eingehen wollen und deswegen die ganzen Innovationen die evtl. weltverändernd wären einfach versauern lassen weil man ja mit dem althergebrachten ja auch noch genug Geld verdient.
 
P.S.

Eins noch: Wenn er sagt, das die Industrie inzwischen so inzestuös ist, das sie gar keine frischen Ideen mehr bringen können, dann kann ich mir das gut vorstellen. Viel schlimmer ist aber doch, das eben diese Industrie inzwischen auch viele Käufer so versaut hat, das fast nur noch Standardkost funktioniert! Man kann doch inzwischen fast die Uhr danach stellen: Wagt sich jemand mit einem ungewöhnlichen Spielkonzept nach draussen, gibt es vielleicht Lob von Kollegen und Fachpresse. Gut verkauft wird es deshalb aber noch lange nicht.
 
Ich glaub gar nicht das die Spielindustrie einbrechen wird geht wenn sie so weiter macht,weil irgendjemanden gibt es immer der irgendwelche jährlichen Updates kauft,und wenn Spiele mit innovationen rauskommen stimmt der Komerzielle Erfolg nicht und deswegen werden auch immer weniger innovative produziert,im Prinzip sind wir selber schuld das nichts neues kommt.
 
@ HallofGame

Es ist schwer etwas neues zu erfinden...wenn nicht gar unmöglich...das war noch nie anders.

Das ist im ganzen Bereich der Technik so.
Diese beruht auf Fortschritt, auf Weiterentwicklung.

Im Grunde gibt es nur eine Handvoll Grundprinzipien, die das Fundament von allem sind.

Die größten Fortschritte im Bereich Gaming sind in meinen Augen im Bereich der KI möglich.
Allerdings gefällt mir eine Richtung des Spielens gar nicht:
Sie werden immer größer.
Manche geraten schon zur Lebensaufgabe.

Die Gefahr ist eben, dass die Entwickler unter Erfolgsdruck Spiele entwickeln, die durch immer größeren Umfang punkten wollen.

Ich vermisse die Einfachheit bei Spielen.

Ebenso versuchen viele Entwickler die alten Ideen dadurch zu kaschieren, dass sie verschieden Genres in einem Spiel vereinen.
Das gefällt mir auch schon wieder nicht.

Mittlerweile gibt es "Jump´n´runs" die aus Hüpfen, Rätseln, Shooter und Rennspieleinlagen bestehen...

Das ist zwar nicht zwangsweise schlecht, jedoch schraubt auch das die Komplexität noch mal in die Höhe.

Das sind alles die Folgen, die aus dem Zwang entstehen, neues erfinden zu wollen.

Im Prinzip bin ich mit der Entwicklung an sich aber zufrieden, bzw. mit der "Nicht-Entwicklung", zumindest, wenn sich alle 2 Generationen mal zumindest ein bisschen was verändert.

Der Wii erfindet das Rad auch nicht neu.
Er gibt uns nur die alten Spiele, mit neuer Steuerungseinheit.

Und das ist schon viel wert.
 
Einbrechen wird sicher nix, aber da neue und auch ungewöhnliche Ideen auf dem Markt offensichtlich nichts mehr zu suchen haben, wird so mancher Hardcore-Gamer sich bald in sein Zimmer einsperren, die gute alte PC Engine wieder 'rausholen und den neuen Konsolen und Games den Weg vorbei an seinem Allerwertesten weisen... Heutzutage traut sich einfach niemand mehr, wirklich dreist neue Ideen ins Feld zu werfen. In den 90ern war das noch gang und gäbe, man denke nur an die geniale "Lemmings"-Serie oder später dann auch diverse Shiny-Games. Mich persönlich nervt am meisten, dass viele Games neue Standards einführen, aber vom größten Teil der Gamerschaft nicht anerkannt werden. Ich verweise immer wieder auf das völlig untergegangene "MDK", ohne das es heute kein Sniper-Rifle gäbe... Der Videospielmarkt lebt, ebenso wie die Musikindustrie, von der Wiederaufbereitung simpler, erfolgreicher Konzepte. So gesehen sind Videospiele zwar nicht tot, aber an einem toten Punkt angelangt. Naja, mir isses wurscht, solange sich die wahren Game-Designer nicht unterkriegen lassen und der geringen Nachfrage zum Trotz ihre Ideen verwirklichen. Michel Ancel lebt! :D
 
HALLofGAME hat folgendes geschrieben:

P.S.


Eins noch: Wenn er sagt, das die Industrie inzwischen so inzestuös ist, das sie gar keine frischen Ideen mehr bringen können, dann kann ich mir das gut vorstellen. Viel schlimmer ist aber doch, das eben diese Industrie inzwischen auch viele Käufer so versaut hat, das fast nur noch Standardkost funktioniert! Man kann doch inzwischen fast die Uhr danach stellen: Wagt sich jemand mit einem ungewöhnlichen Spielkonzept nach draussen, gibt es vielleicht Lob von Kollegen und Fachpresse. Gut verkauft wird es deshalb aber noch lange nicht.


Kann ich nur zustimmen, denk da nur an das gute alte Outcast für Pc. In der Presse von Lob überhäuft aber von den Verkaufszahlen eher mies.
Was warte ich da schon auf eine Fortsetzung..aber die wird es wohl nicht geben.
 
Der Witz ist: Man kann die Leute trotzdem immer mit Namen ködern. Das LucasArts-Adventure "Grim Fandango" etwa (ein unheimlich geiles Spiel) hat sich trotz geballter Lobeshymnen der Fachpresse sehr schlecht verkauft. Angeblich wegen der neuen "Resident Evil"-alike-Pseudo-3D-Perspektive und der entsprechend gewöhnungsbedürftigen Steuerung. Aber als dann "Monkey Island 4" in selber Manier 'rauskam, hat sich niemand mehr beschwert (wobei auch hier der Erfolg nicht mehr an die Vorgänger anknüpfen konnte, aber das war schon bei Teil 3 so - die Comicgrafik kam nicht so gut an, wie die Gemälde-Atmosphäre der beiden Erstlinge).
 
@HallofGame:
Für ganz innovationsfrei halte ich die Videospielbranche noch nicht. Positive Beispiele sind Titel wie Full Spectrum Warrior bei den Military Shootern, die ein völlig neues Spielerlebnis bieten (weil eine Beziehung zu den Spielcharakteren aufgebaut wird), oder Project Gotham Racing 3, welches mit Gotham-TV eine Funktion anbietet die man sich bei jedem Sportspiel wünschen würde (weil eine Beziehung zu den anderen Spielern aufgebaut wird). Wo sind denn die Fußball-, Golf- oder Tennisspiele die Matches ins Netz streamen können? Warum ist keiner der vielen Studios bis heute auf die Idee gekommen, dass ich gerne mal anderen, besonders Freunden, bei ihren Spielen zuschaue? Gotham-TV ist manchmal unterhaltsamer als all meine 500 Satelliten-TV-Sender zusammengenommen. Und das liegt einfach daran, weil ich eine Beziehung zu den Spielern habe, sie kenne oder schon mit ihnen gezockt habe.

So etwas zu erkennen, daran mangelt es den Entwicklern von heute. Und dagegen hilft auch kein neuer Controller und erst recht keine Arcade-Games oder die x-te Fortsetzung erfolgreicher Titel.

Wir benutzen heute Maschinen zum spielen die unglaublich leistungsfähig sind, aber wo ist die versprochene "unendliche Onlinewelt" geblieben? Wo ist das Game, in das ich mich jeden Abend stürzen möchte, weil auch meine Freunde "dort" sind, weil ich dort Beziehungen pflegen kann und die Technik nur noch Vermittler der Gefühle und Eindrücke ist, und nicht deren "Produzent"?


:) Pitlobster
 
Der Mann hat absolut Recht. Wir werden von der Industrie für dumm verkauft. Alle paar Wochen erscheint ein Spiel welches sich von anderen nur vom Titel und ein bisschen besserer Technik unterscheidet aber frische Ideen kommen nicht (siehe Ego-Shooter)

das passendeste Beispiel dafür ist Oblivion welches so hoch gepriesen wurde und am Ende nur Morrowind mit schöner Grafik war. Sonst hat sich fast alles verschlechter vorallen die Story. Ich als begeisterter RPG Fan hatte die Haupthandlung nach 12 Stunden durch wobei ich einfach nicht die motivation hatte andere Aufträge und Missionen zu erfüllen da diese sich zu sehr von denen in Morrowind ähnelten.

Meine ganzen Hoffnungen liegen in Gothic 3 wobei auch nicht die Inovationen kommen werden die immer erwartet werden. Ich setzte auf ne super packende Story und Atmosphäre womit der Hersteller für mich auf nem richtigen weg wäre
 
ist doch quatsch

was will denn der eigentlich

ich finde die spiele entwickler geben sich eh schon mühe innovatif zu sein

du kannst nunmal keinem auto flügel dransetzen uns es fliegen lassen

ich finde das grundgerüst sollte schon so bleiben oder wollt ihr am ende mit eurer psp draussen it 3 freunden tennis spielen mit dre steuerung eines wii?

keine ahnung ich finde die spiele damals waren deshalb so weil es eben alles neu war
klar das alles auf dauer eintönig wird

aber das ist alles wie mit der mode
es wird halt immer etwas altem mit ein wenig neuem kombiniert
ich seh daran nichts schlechtes
da es ja doch wieder was anderes ist

es bringt mir ja wenig wenn einer das rad neu erfindet

ich bin zufrieden so wie es ist

amen
 
wenn der typ nichtmal die Nintendo Wii als Innovation ansieht dann sagt das alles. ok PS3 und XBox360 sind wirklich nix Neues, aber die Steuerung und die Möglichkeiten der Wii gab´s so noch nie-und sowas ist nunmal ne Innovation. und an der GUI selbst kann man eben nicht allzu viel ändern.
 
Kann dem Mann auch nur begrenzt zustimmen. Ein bisschen hat die Branche schon nachgelassen, halt weil es sich gelohnt hat, nachzulassen. Ich denke jedoch dass das einfach eine Phase ist, und in ein paar Jahren wieder anders aussieht. Das gibt es in jeder Branche, besonders in den Medien. Es liegt eine Zeit mit wahnsinnig vielen und schnellen Entwicklungen hinter uns, das Ganze hat sich jetzt eingependelt und es ist eine Art Rhythmus entstanden. Die Kunden waren vielleicht auch etwas überfordert von der schnellen Entwicklung und haben sich jetzt ein bisschen an die Situation gewöhnt. Die Spiele verkaufen sich im Moment gut so wie sie sind, aber bald werden die Leute auch (wieder) einsehen dass vieles nur reine Kosmetik ist, und öfter mal wieder einem besonderen Spiel eine Chance geben.

Andererseits finde ich die Kommentare des Herrn übertrieben und verbittert. Es gab nie eine Zeit, in welcher mehr als die Hälfte aller Spiele mit neuen Innovationen daherkam (Gott, schon von Pong gab es innerhalb weniger Jahre Hunderte von identischen Klonen). Klar, wenn wir das aus der heutigen Sicht betrachten kommen und unzählige innovative Spiele in den Sinn. Aber das ist ein nostalgischer Blick, einerseits überschlagen sich heute unsere Erinnerungen an diese Spiele, aber so dicht aufeinander folgten die Innovationen auch damals nicht. Andererseits neigt man eher dazu, aktuelle Innovationen zu übersehen oder zu unterschätzen, was wirklich neuartig ist und sich durchsetzt ist oft erst später klar.

Es gibt nicht unendlichen Spielraum für Innovationen, nicht jedes Spiel kann völlig neuartig sein. Und das muss es auch nicht, denn der Mensch widmet sich auch gerne mal Gewohntem. Und das Verhältnis von innovativen Spielen zu eher durchschnittlicher Kost war nie besonders hoch, und wird es auch nie sein.
 
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