typische deutsche Hysterie nach solchen Ereignissen.
Der Abschiedsbrief des Täters sagt eindeutig aus, dass er sich systematisch ausgegrenzt fühlte über Jahre hinweg und mit dieser Welt nicht klar kam.
Probleme in der Schule, offensichtlich mit den Eltern, grenzenlose Perspektivlosigkeit, dreimal sitzengeblieben, keine Freunde, ein soziales Wrack.
So ein Mensch geht an der Gesellschaft kaputt. Er findet sich in der Gesellschaft einfach nicht zurecht und eckt immer wieder an, da gibt es aber eine Menge Leute, denen das schwerfällt.
Und die Politiker wissen auch haargenau, dass sie dieses gesllschaftliche Problem niemals in den Griff bekommen werden und es auch gar nicht wollen. Das ist eine Herkulesaufgabe und viel zu aufwendig, da lässt man lieber die Finger von. Die gesellschaft ist halt so: wer damit nicht klarkommt, hat gelitten.
Aber irgendweas müssen wir der verunsicherten Bevölkerung ja zum Fraß vorwerfen, was können wir denn da machen?
Ah, ja: der Typ hat doch dieses merkwürdige neumodische Teufelszeug praktiziert, was in Deutschland seit zwanzig Jahren einen schweren Stand hat und sowieso endlich ausgerottet gehört, wie hieß das doch gleich?
Videospiele, und dann noch in der verabscheuenswürdigen Variante der Killerspiele, eine ganz suspekte Gattung.
So machen wir es, wir erlassen ein Killerspielverbot, die Videospielindustrie hat keine Lobby, die sich wehren kann.
Und die Bevölkreung hat gesehen, dass Politiker doch etwas tun.
Und in der Gesellschaft gärt es unterdessen weiter, aber wir haben wenigstens die Zensur ein wenig weiter vorangetrieben.