Final Fantasy XIII: Japaner ignorieren Xbox 360 Version

war nie ein großer Fan der Reihe, aber Teil 13 war selbst für Leute um mich herum, die große fans waren eine Katastrophe....dazu die beschi**ene Anpassung auf 360, grad in den Außenlevels sieht es grausamst aus und huckelt furchtbar...Wer in Japan eine 360 hat ist generell am Westen interessiert und kümmert sich nen Dreck um FF vermute ich mal, stattdessen zoggn die lieber Gears und sidescroll-shooter
 
22.000 ist doch eh super wenn man bedenkt dass das Spiel für PS3 schon 1 Jahr am Markt ist in Japan und die Xbox 360 auch eine kleinere HW Base hat als die Ps3. Ist wohl ein Wunder, dass sich das Spiel überhaupt noch jemand für Xbox 360 gekauft hat.
 
@maddog1207 schrieb:
Pff, als ob das jetzt jemanden groß überraschen würde. Die Sache war schon zur Ankündigung abzusehen, da braucht man kein Hellseher zu sehen. Ist zwar irgendwie bemerkenswert, wie MS als westlicher Nobody versucht den japanischen Markt von der Xbox zu überzeugen und wären da nicht die vielen J-RPG-Exclusivs auf der 360, so wäre sie schon längst vergessen, aber der Versuch mit FFXIII 1 Jahr nach PS3-Release in Japan noch groß Aufsehen zu erregen ist schon fast jämmerlich...Erst Recht weil FFXIII auch nicht der erwartete Überflieger geworden ist und von vielen Gamern nicht wirklich ins Herz geschlossen wurde.

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Das glaubst wohl seber nicht, dass Microsoft sich da groß für die Veröffentlichung des Spiele eingesetzt hat. Square Enix wollen halt da noch zusätzlich ein paar Euro verdien, Sony hatte scheinbar einen Zeitexklusiven Deal über 1 Jahr für FF13 in Japan und der ist jetzt abgelaufen und Square wollte hlat jetzt auch da nochmal ein paar Yen verdienen.
Für Square zahlt sich das schon aus, die haben ja keinen zusätzlichen aufwand, die Xbox 360 Version gab es ja so oder so schon und die japan Übersetzung steht schon ewig lang von der original PS3 Version. 22.000 Stück mehr ohne zusätzlichen Aufwand würd ich mir auch nicht durch die Lappen gehen lassen wenn ich Square wäre.
 
Ja also Vanquish nahm ich auch als Beispiel für Gameplay. Die Story von Vanquish ist relativ platt das gebe ich echt zu. Es passt aber zum brachialen Style des Games. Es ist gewollt platt, und das gefällt mir wiederum. Bayonetta finde ich aber ist tatsächlich ein Spiel mit Herz.

Bei beiden wollte ich auf das Gameplay hinaus. Versteht mich nicht falsch ich habe Uncharted und God of war beide gespielt (ich zocke eigentlich viel zu viel). Und ich finde auch beide okay, aber in Sachen Gameplay, Dynamik Gegnerdesign- sind Vanquish und Bayonetta viel besser gemacht. Das Spielgefühl, Die Spielmechanik und der gesamte optische Stil und das drumherum finde ich besser.

Darum ging es mir in dem Absatz.

Dort wo ich die ganzen anderen Spiele aufgezählt habe, meinte ich Story.

@Pioneer

Nun ich kann mir gut vorstellen, dass dir asiatische Sachen nicht so liegen- was ich auch nciht sein muss. Jedem das seine. Aber deswegen sind sie nicht stümperhaft. Ganz im Gegenteil. Das Problem ist, dass es in der asiatischen Kultur einen ganz anderen Sinn für Dramaturgie gibt.

Und da muss man dann auch gleich nochmal China, Korea und Japan voneinander trennen, denn da gibts bei den Filmen als auch bei Literatur und Theater erhebliche Unterschiede.

Bei Japanischen Filmen ist es ganz oft so, das bestimmte Sachen nicht erklärt werden, weil es sich bei der Bildsprache bereits um etablierte Stilmittel handelt, wo dem Publikum schon klar ist was gemeint wird.

Ein ganz einfaches Beispiel aus einem alten japansichen Drama. Zwei Leute sitzen sich gegenüber. Wenn der Kamerawinkel jemanden leicht von unten filmt und den anderen leicht von oben- dann ist schon ohne Worte klar, welche Person hier die höhere soziale Stellung hat, und das die Personen das auch selbst so empfinden.

Fällt im Hintergrund Schnee weiß jeder sofort- aha dieser Moment wird einzigartig sein.

Das ist jetzt nur ein Beispiel- aber man muss da für ganz vieles einen Blick entwickeln.

Generell ist es besonders bei Japanischen Filmen, dass eben nicht alles lang und breit erklärt wird, sondern sehr viel vom Zuschauer erwartet wird, mit zu denken, zu fühlen und zu interpretieren. Das liegt vor allem daran, das viele Filme aus bereits bekannter Literatur bestehen, und das Publikum einfach weiß was Sache ist. Dasselbe gilt auch für Manga Verfilmungen.

Das Nicht ganz klar erklären von Inhalten, ist aber auch tief kulturell verwurzelt, da allein schon die Sprache es oftmals gar nicht zulässt Dinge klar auszudrücken.

Und das schlägt ich auch darin nieder wie Geschichten erzählt werden.


Es wird nie einfach alles erklärt- oder eben nur wenn es die Fans wirklich wollen. Stattdessen verwendet man sehr viel Zeit darauf, die Charaktere zu inszenieren.

Daher hat man in Filmen oft Szenen- die uns Westlern langatmig vorkommen. Doch diese Charakter-porträtierung dient dazu, sich in die Figuren hineinzufühlen.

Dafür werden bestimmte Hadnlungsverläufe aber eben ungenau erklärt- weil der Zuschauer dies mit seinen eigenen Gedanken füllen soll.

Und um auf Spiele zurückzukommen-

Deswegen sind die japanischen Silent Hills nie hundert prozentig schlüssig, haben aber interessante vielschichtige Charaktere.

Während man bei den westlichen am Ende die Story zwar checkt- die Charas aber total langweilig sind.

Und bei FF13 gibt es ganz viel trara um die Charas, aber in der Hintergrundwelt oder sogar der persönlichen Geschichte wird vieles nur angedeutet und offen gelassen, und das obwohl man sich sehr viel dafür ausgedacht hat.

Da sind einfach unterschiedliche Schwerpunkte. Übrigens bei FF13 möchte ich nochmal sagen, ich schrieb ich empfand es als eines der besten Games dieses Jahr- nicht als das beste.

(das beste finde ich tatsächlich Castlevania und Yakuza 3). Und ich finde auch viele andere FFs besser.


Aber ich kann es nicht akzeptieren wenn man sagt, Japaner haben es mit Games nicht drauf, oder Asiatische FIlme sind schlecht. Die haben einfach nur andere Schwerpunkte und ein anderes Gespür für Dramaturgie. Man kann auch nicht sagen die sind alle Gut. Oder alle glecih- manch eines ist sogar sehr westlich. Verallgemeinern kann man einfach nicht.

Ich möchte mal als Vergleich Uncharted heranziehen- denn Uncharted 2 wird überall als nahezu Perfekt empfunden- juckt in Japan aber keine Sau.

Ich habe das Spiel sehr genossen, aber es war leider typisch amerikanisch. Ich war zu keinem Zeitpunkt überrascht.

Ich hatte gehofft Drake kommt wirklich mal in einen emotionalen Zwiespalt- der dauert aber in dem Spiel nur genau 3 Sätze.

Der Trailer war der sehr viel versprechender.

Dann hatte ich mal auf echtes Drama gehofft, aber am Ende waren sie wieder alle gerettet. In einem Metal Gear oder Final Fantasy wäre Elena gestorben- und Cloud oder Otacon hätten einfach mal - wie echte Menschen - seelische Schmerzen gehabt. Diese dann zu überwinden, und trotzdem weiter zu kämpfen, das sind die wirklich starken Emotionen die einen bei Spielen in Erinnerung bleiben.

Solche Charakterentwicklungen finde ich bekommen japanische Spiele oft besser hin.

Gerade weil sich ein Kratos oder ein Sam Fisher zu cool dafür ist- finde ich sie uncool. Zu cool mal richtig verzweifelt zu sein.

Bei Uncharted 2 war mir das auch alles zu seicht. Auch die Unterhaltung mit dem Doktor- die ja seinen Beschluss prägt, war viel zu abgespult. Dabei hätte man die Atmosphäre in seiner Hütte, wenn er aus alten Zeiten redet, und so eine Art Mentor Figur wird, viel mehr ausdehnen und intensivieren können.

Als er dann gleich in der nächsten Szene stirbt, fühlt isch das aber dann wie nen Indiana Jones Abklatsch an- ich hab nicht wirklich was empfunden.

Und das ist es halt, alles ist leicht verträglich verpackt.Ein bissle Romanze, ein bissle Zweifel ein bissle Selbstfindung- hauptsache Action und tolle Levels.


Ich finde es oberflächlich, während viele Uncharted 2 als stimmig empfinden.

Das Problem ist aber nicht das irgendwelche Spiele oberflächlich sind, sondern auf tiefgründig machen ohne es zu sein.

Da ist mir ein Vanquish viel lieber, wo es tatsächlich wie bei einem Michael Bay Film nur um Action geht- dafür ist das Spiel aber mit Charme gemacht. Und der Headshot der Präsidentin ist, obwohl die Szene an sich Kitischig ist, so dargestellt das er trotzdem ein bissle schockt.


Was aber der Wahre Grund ist, warum Japaner westliche Spiele nicht mögen, ist das sie die Gewalt als zu Sinnlos empfinden. Das klingt erstmal schockierend wenn man Spiele wie Mad World oder Resident Evil aus Japan sieht.

Fakt ist aber- selbst in Resident Evil nimmt man sich lang und breit die Zeit, Weskers Beweggründe vorzustellen. Das Gleiche gilt für Spencer, oder für Marcus.

Bei Spielen wie Metal Gear und fast sämtlichen JRPGs des Planeten geht man sogar noch viel weiter:

Man versteht die Bösen. Man kann ihren Schmerz fast nachfühlen- und manchmal tut es einem fast leid sie zu besiegen- man muss es aber trotzdem tun- weil man sich eben viel zu weit voneinander entfernt hat, als das es anders ginge.

Gibt es sowas in Uncharted oder Splinter Cell oder CoD oder GoW? Nein- die bösen wollen Macht und fertig.

Gut im Falle von Resi: Wesker will auch nur Macht, aber man erfährt wenigstens sein Weltbild. Das er sich für eine höhere Daseinsform hält und die Evolution vorantreiben will, und keine Marionette mehr sein will. Spencer möchte unsterblich werden, den Traum von ewiger Jugend hat er seit Jahrzehnten. Marcus möchte Rache dafür, das ihm seine Forschung aus den Händen gerissen wird. Zugegeben Resi ist fast schon ein schlechtes Beispiel- aber selbst sowas wie Resi hat da mehr Persönlichkeit als Uncharted, Gears of War und Killzone. Was allein schon durch die Files für ein gewaltiger Storyarch aufgebaut wird...


Trotzdem aber fand ich Uncharted megageil! Die Levels waren wnderschon und Atmosphärisch- die Action Rasant, die Charaktere auch Liebenswürdig.
Aber ich hätte es mit tiefer gewünscht- ich finde die Serie hat das Potenzial. Und die Autorin auch- immerhin hat sie Soul Reaver geschrieben und das war wirklich mal eine famose westliche Spielserie.

Aber zurück zum Ost West-Ding.

Bei Gametrailers wird dann ein Halo Reach für beste Story 2010 nominiert, ein Peace Walker wird nicht mal erwähnt. Und ich sage euch- ich wollte es lange Zeit nicht wahrhaben- aber die Story von MGS steckt jeden Hollywood-Film und jedes Spiel der Welt in die Tasche.

Es heißt japanische Spiele sind oft viel zu ausschweifend in der Story- aber ich finde das ist unfair. Nur weil manchen die Story zu anstrengend ist, ist sie trotzdem besser als bei vielen Westspielen.

Ich bin der Meinung- und das gilt für Spiele wie für Filme gleichermaßen- viele sind von asiatischen Sachen einfach überfordert.

Die Story eines Metal Gear schreckt zu viele ab- es heißt es ist nur Film- und wenig Spiel. Dabei bietet das Gameplay verdammt viel und hat auch sehr viel Wiederspielwert. Aber die Story ist halt besonders komplex.

Und bei Filmen das gleiche. Die Story eines Casshiern ist halt etwas verworrener und metaphorischer als die eines Batman Begins.


Dabei hat sie aber auch eine echte Aussage.


Das mit der stümperhaften Action sehe ich ähnlich.

Bayonetta ist nicht einfach nur übertrieben. Es ist genial choreografiert. In der Choreografie und den Kamerawinkeln alleine steckt schon kreativität.

Und bei aiatischen Filmen ist das auch so. Die Choreografien eines House of Flying Daggers, die Bildpoesie eines Bittersweet Life, die Rassanz eines City of Violence- der subtile Horror eines Ju On- dagegen stinkt Hollywood völlig ab.

Allein schon die Actionszenen von Advent Children zerstören die Vorstellungskraft jeden westlichen Actionregisseurs.

Auch hier behaupte ich, westliche Zuschauer sind von der Bildgewalt mancher Actionszenen einfach überflashed, während ihnen auf anderer Seite bestimmte Details nicht auffallen.

Im Westen scheint es zudem einen Schnittwettbewerb in Filmen zu geben. Überschnelle Schnitte und Wackelkamera ohne Ende gilt inzwischen als rasante Action.

Doch zugegeben das findet man auch in asiatischen Filmen langsam ziemlich oft leider.

Kommen wir mal kurz zu videospielverfilmungen:

Nehmen wir mal die Verfilmung von Yakuza. (Zu Deutsch Like a Dragon):


Die Atmosphäre, die Nebenfiguren, alles ist- nach meinem Empfinden mit viel Herz inszeniert- wie auch die Nebenmissionen im Spiel so geschrieben sind. Trotzdem sind die Fights brachial und die Gangster verrückt. Der Film nimmt das Material ernst- aber macht nicht einen auf Supercool a la Hitman- sondern bringt am Ende tatsächlich ein Videospiel Item rein- welcher die Fähigkeiten des Charakters steigert.

Man nimmt es ernst, hat aber trotzdem den Mut für Humor und Hommagen und baut diese stimmig ein.

Eine solche Videospielverfilmung hat es von westlichen Regiesseuren noch NIE gegeben.

Ich finde der Film ist absolut genial, ich bin dadurch erst zum Yakuza Fan geworden.

Okay inzwischen bin ich dumm am rumlabern,

Aber man- ich liebe asiatisches Kino. Nicht alles ist gut und es gibt viel, wenn nicht sogar viel mehr Schrott als im Westen.


Aber dennoch gibt es da auch viel mehr zu entdecken. Ob in Filmen, Anime, oder Videospielen.

Hier mal ein paar Filme die ich nur jedem Empfehlen kann- auch wenn er kein besonderer Fan von asiatischem Kino ist:

Old Boy

The Good, The Bad and the Weird

Bittersweet Life

Cyborg She

Like a Dragon

Yentown

Casshern (der ist Regietechnisch aber tatsächlich durchwachsen, trotzdem storytechnisch ein Meisterwerk)

Alles sehr unterschiedliche Filme- aber ich bin der Meinung so coole Filme sieht man aus dem Westen die nächsten zehn Jahre nicht.

Wenn etwas wirklich stümperhaft ist- dann die Art und Weise wie asiatisches Zeug geremaked wird.

Man siehe

The Call

My Sassy Girl (das Original ist der Brüller- und Rührend zu gleich)

Tales of Two Sisters
Pulse
Dragonball

und demnächst auch noch Akira. Vor allem nach Dragonball graut es mir vor Akira.

Es gibt auch gute Sachen, sowie Departed. Trotzdem ist das Original- Infernal Affairs -
immer noch mindestens genauso gut. Irgendwo ist es sogar glaubwürdiger.

Von amerikanischen Videospielverfilmungen mal ganz zu schweigen.

Ich schaue mir lieber zehnmal Resident Evil Degeneration an, als nur ein einziges mal Resident Evil Afterlife...


Ich bin trotzdem kein Anti Westler.

Ich meine es gibt viele weestliche Spiele und Filme die ich mag. Ich mag auch Micheal Bay Filme trotz Wackelkamera. Denn Michael Bay macht es ehrlich- er versucht keine Bildpoesie- er will das Gehirnzellen sterben.

Man muss einfach lernen sich auf unterschiedliche Dinge einzulassen.
 
Was Filme betrifft, von The Ring (zumindest Teil 1),Tales of Two Sisters, und Into the Mirror (auch hier nur Teil 1), fand ich die US Verfilmung klasse. Ansonsten gebe ich dir Recht, das viele US Neuverfilmungen schlechter als das Original sind.
 
@eleven59pm

Ich finde den Vergleich zwischen Uncharted, GOW3, Bayonetta und Vanquish nicht gerade passend. Klar gehören Uncharted und Vanqish zur selben Kategorie ähnlich wie Bayonetta und GOW3. Allerdings unterscheiden sie sich von Gameplay. Uncharted und GOW sind eher langsamere Spiele als Vanquish oder Bayonetta. Das ist aber gewollt und nicht wirklich ein Nachteil/Vorteil.
 
pfffffffffff japaner ... nimmt man die noch ernst? im ernst leute japan ist heute ne isolierte insel die nichts mehr zur heutigen game-kultur beitrtägt... hmmm mal sehen wieviele games hab ich aus jp? oh ja 1 ... metal gear solid hahaha.

früher war japan DAS mekka für gamer aber heute ist nippon nix mehr. europa und nordamerika zeigen heute wo es lang geht!!!
 
@extremo

Klar der Westen ist berühmt für seine Massen an Shooter mit toller Story und Charakteren.
 
Ist ja nicht das erste mal dass SE mit ihren verspäteten Releases auf die Schnauze fallen. Bei Star Ocean 4 war das damals ähnlich.

Deshalb vermute ich mal FF Versus erscheint am Ende doch zeitgleich multiplattform.
 
@Garfield

Ich fande die Neuverfilmung von Ring 1 auch sehr gut. Sogar bessr als das Original

Die von Ju on- also Grudge 1 und 2, fande ich auch gut. (war aber auch der gleiche Regisseur).


Komischerweise war Ring 2 (US) auch wieder von dem Japanischen Regisseur- hat mir aber nicht gefallen.

Was aber grottig war, war echt The Call- was zu Tödliche Anrufe wurde. Das Original hat tausend mal mehr Stil. Und eben die andern aufgezählten.

@Chaoszero

Es stimmt schon was du sagst. Der Vergleich ist schwierig. Ich will eigentlich Uncharted und God of War auch nicht zu sehr abwerten- denn ich mag die Games.


Aber warum ich das so gewählt habe ist, dass Uncharted eben der typische 3rd Person Shooter des Westens ist.

Und hier habe ich ein Problem- ich finde die Spielmechanik von Uncharted und Mass Effect und Gears of War und Eat Lead und Kane and Lynch und blabla fühlt sich total gleich an.

Die haben zwar schon alle kleine Unterschiede- aber so der gesamte Spielfluss, also das gesamte geschehen- es wirkt irgendwie zu ähnlich.

Bei einem Spiel wie Vanquish hab ich aber- obwohl Steuerungstechnisch ähnlich- das Gefühl das die Mechanik viel schwerer wiegt.

Man muss echt lernen ständig weg zu sliden, in den Nahkampf zu gehen- die Slowmotion einzusetzen- mal in Deckung zu gehen mal nicht. Man muss viel konzentrierter sein- das Spiel Gefühl stärker verinnerlichen.

Und darum geht es dann am Ende- will man richtige Highscores und die Harten Trophies- das ganze Game ohne sterben zocken- dann muss man das Spiel perfektionieren. Bei den anderen Spielen ist das auch so- siehe Uncharted auf Crushing.

Aber Vanquish ist da einfach nochmal intensiver, und legt da auch viel mehr Wert drauf- was das gesamte Konzept des Spiels anbelangt.

Bayonetta habe ich genommen- weil es ähnlich auf Nahkampfaction ausgelegt ist, wie Castlevania, God of War oder Dantes Inferno.


Was Bayonetta an Möglichkeiten bietet, intuitiv Kombos zu verketten, Lücken zu nutzen- einfach präzise zu Spielen- das ist famos.

Nicht umsonst gibt es für ein Bayonetta einen Lösungsberater der dicker ist als der von Final Fantasy. Man kann Bayonetta in einer perfektionistischen Weise durchspielen- die einfach nur fesselt. Die Spielmechanik lässt es zu- man muss nur die Regeln des Spiels verinnerlichen.

Daher finde ich, dass sich die Action-Spiele mehr abheben, als vergleichbares aus dem Westen.

Doch die Action ist nur ein Teilaspekt.

Denn um ehrlich zu sein- ich mag zum Beispiel Castlevania sogar lieber als Bayonetta. Denn die haben da den perfekten Mittelweg. Man hat eine geniale düstere Atmosphäre- etwas was wiederum westliche Designer sehr gut drauf haben, aber die Spiemechanik hat einige Feinheiten die es dann doch von God of War und Dantes Inferno abheben.

Leute im Westen haben es auch drauf keine Frage.

Aber Japaner haben es in Sachen Action dann doch wieder etwas mehr drauf- und vor allem mit stylischer innovativer Action in gewissser Hinsicht. Man hat das Arcade Feeling etwas stärker drin.

Die Sache ist die, dass Japanische Entwickler sich zu erst Regeln ausdenken, nach denen das Spiel funktionieren soll. Wie bei einem Brettspiel. Und diese Regeln gilt es zu perfektionieren. Am Ende kommt es dadurch mehr auf die Übung des Spielers an.

Jetzt bei westlichen Spielen ist es so- man schaut erst mal, was kriegt man technologisch hin?

Wie flüssig und vielseitig können wir ein Actionspiel designen.

Man versucht dem Spieler so viele Freiheiten wie möglich zu geben- und so soll er das Spiel dann auch auf eigene Weise durchzocken.

Ein Bayonetta aber, kann man und muss man fast auswendig lernen- ein Shoot Out bei Uncharted ist immer ein bißchen anders.

Beides ist cool. Ich persönlich habe aber das Gefühl- das sich bei den westlichen Spielen das Gameplay dadurch immer mehr angleicht.

Bei Egoshootern hat man das Problem ganz stark finde ich.


Bei Japanischen spielen wird künstlich eingeschränkt in gewisser Weise (zum Beispiel Resi mit der Laufen/Schießen Diskussion). Oder MGS würde sich auch viel intuitiver Spielen lassen.

Aber man will das gar nicht. Man will diese festen Regeln. Mir persönlich gefällt das, weil dadurch die Spiele mehr Charakter haben- das Gameplay jedes Mal eine stark andere Erfahrung und einen bestimmten Lernprozess erfordert.

Dadurch wirkt die Erfahrung auf mich einzigartiger, und das auswendiglernen der Vorgehensweise weckt diesen Perfektionstrieb eher.

Dabei kommt es am Ende immer auf einen Selbst an. Will man eher die individualisierte Erfahrung- oder freut man sich auf den Zwang etwas so und nicht anders machen zu müssen.


Aber das gefällt mir eben auch immer noch an JRPGS.

Bei West RPGS wird alles zu sehr Richtung Realtime getrieben.

Die Story wird zwar RPG-mäßig und ausladend gemacht (weswegen die Spiele immer noch cool sind), aber jedes JRPG hat ein ganz eigenes Regelsystem.

Wie die Kämpfe einfach funktionieren. Es kommt dabei sehr darauf an das System zu verstehen und die Regeln für sich zu nutzen.

Deswegen bezeichne ich auch FF13 eher als ein RPG als Mass Effect. Obwohl Mass Effect soviele Storytechnische Freiheiten bietet- und daher Role Playing Game genannt wird, ist es beim Spielen an sich wieder viel wichtiger- wie gut man Ballern kann.

Während man bei FF13 man eher gefordert wird, die Kampfsituationen richtig zu beurteilen, und die richtige Taktik anzuwenden.

So etwas gefällt mir irgendwie besser- ist mehr RPG für mich.
 
@extremo:

Guter Witz!

Welche Konsole gibt momentan die Marschrichtung vor und wird von der westlichen Konkurrenz aktuell mit Kinetic nachgeäfft ...?

Welcher Spiele-Entwickler hatte in den letzten Jahren die höchsten Hardware- und Software-Verkaufszahlen?

Genau, ein japanischer Spieleentwickler und Konsolenhersteller namens Nintendo...
 
Also ich fand FF13 an sich zwar klasse (die Story um Vanille und Fang), aber stimmt schon. Eigentlich wäre nach dem durchspielen wegen der extremen Linearität (fast ein spielbarer Film)sofort auch bei mir die Luft raus gewesen. Einzig und alleine Das Trophies sammeln bis zur Platin hielt mich bei Laune, war ja auch meine erste Platin überhaupt. Seitdem setzt FF 13 Staub an im Regal, während ich früher vor allem FF 7 immer und immer wieder gespielt habe und Stundenlang in der legendären Gold Saucer Minigames wie die Rekorde Jagd beim Snowboard gespielt habe und damals gab es ja weder Trophies noch Gamerscore!

Eine Träne weine ich FF 13 schon hinterher. Das verschenkte Potenzial der Funstadt Nautilus. Was hätte man da nich alles an Minigames wieder einbauen können. Da darf man nur hin um zu kämpfen (was man zu 99,9% des Spiels macht), echt armseelig.
 
@Ronma

Du sprichst mir aus der Seele! :(

Ich wollte ein next gen FF der alten Schule,
und bekam ein Final Gear Movie...

Also jetz nix gegen den stil der MGS reihe
aber bei nem FF kam das mit dem Kämpfen, cutscene, kämpfen usw. nich so spannend...

Obendrauf noch weiter geschrumpfte Anpassungs und Individualisierungsmöglichkeiten (hi@materia)
 
@Ronma

Da muss ich dann doch wieder leider vielem beipflichten!

Bei FF13 ging zu schnell die Luft aus. Die Linearität war weniger mein Problem. Mir macht das entdecken von Dingen sowieso erst Spaß, nach dem ich die Hauptstory hinter mir habe.

Aber es ist zu viel Kämpferei. Kämpfen kämpfen kämpfen- das spiel ist einfach anstrengend.

Es gibt zu wenige, bis auf den Strand in Bodhum und ein paar kurzen Abschnitten zwischen drin, eigentlich fast gar keine, ruhigen Momente.

Man hat kaum die Möglichkeit die Welt mal kennenzulernen.

Einfach mal Orte wo nur Story passiert. Und eben die von dir erwähnten Minispiele in Nautilus- das hätte sich sehr angeboten. Ich meine Nautilus an sich war ja sehr geil- da gab es auch sehr viele Menschen zum ansprechen.

Doch wie gesagt- ich hätte da noch etwas cooleres gerne gehabt. Eine Stadt auf Pulse wäre cool gewesen.


Warum ich es aber trotzdem in Schutz nehme- und sage es ist ein geiles Game, ist folgendes:

Für sich genommen- ohne Mal jetzt immer mit den andern FFs zu verlgeichen, bleibt es ein tolles RPG.

Denn obwohl ich das kämpfen kritisiert habe- es passt genial zur Story diesmal.

FF13 ist einfach ein Spiessrutenlauf.

Die Charaktere sind gebrandmarkte, Aussätzige. Sie sind Flüchtlinge, Terroristen, Rebellen- in welche Rolle sie eben gerade gedrängt wurden. Sie werden gejagt, und sind dabei aber dazu verdammt immer tiefer in die Gefahr zu rennen.

Dabei wurde alles so konstruiert, dass aus ihnen Mächtige Waffen werden, die die ganze Zivilisation zerstören sollen. Barthandalus selbst ist es, der sie vorantreibt, aus ihnen mächtige Magische Selbstmordattentäter formen will.

Und alles was um sie herum passiert, das PSIcorps das sie jagt, die Rebellen die einen Gegenangriff starten, all diese Dinge dienen nur dazu sie noch mächtiger zu machen.

Die emotionale Belastung und die Aggressionen des Kampfes liesen das L'Cie Tatoo in der Story wachsen. Das ist dann im Auflevel-Menü auch sehr schön dargestellt- es wirkt fast als würden sich Kristalle in ihrer DNA ausbreiten, und so ihr Körper mit immer gefährlicheren Fähigkeiten bestückt werden.

In dieser Atmosphäre empfand ich diese endlos Kämpferei, die Linearität und eben einfach diese Jagd durch all die Levels dann doch wieder als passend.

Also mein Kritikpunkt mit der Kämpferei ist relativ. Ich finde nicht das Konzept falsch, sondern es war einfach etwas zuviel. Ein größerer Ruhepol, und etwas mehr Abwechslung hätten da schon gereicht.

Das hätten für mich nicht mal Minispiele sein müssen, sondern einfach ein paar Rätsel wie in FF10 mit den Sphäroiden in den Tempeln (es gab ja immerhin mal den Wettermanipulator und einen Ritt auf nem Mech).

Dann wären die zahlreichen Kämpfe nicht so anstrengend gewesen. So wie es jetzt war, war es eben doch zu eintönig. Doch zu viel Abwechslung hätte auch einfach diesen Flow der Story unterbrochen.

In sofern ist die Tatsache, dass man erst nach dem Ende das volle Potential der Charaktere nutzen und Pulse frei erkunden kann, fast schon Metaphorisch.

Denn die Charas mussten sich ihre Freiheit erst erkämpfen. So wie man selbst als Spieler.


Und auch so finde ich, dass das Spiel viele Stärken hatte, die es immer noch zu den Top Spielen gehören lassen.

Die Welt war einfach nur BRUTAL schön. Die Fal´cie welche ein ganz anderes Verständnis vom Leben hatten waren ein gruseliger sowie faszinierender Gegner zu gleich- da sie ja nicht wirlkich Böse sind.

Das Misstrauen das die Cocoon Bevölkerung hatte, gegenüber Pulse und allem Fremden, eine Bevölkerung die total manipuliert und isoliert aufgewachsen war, war eine interessante Hintergrundgeschichte.

Ich mochte auch wie die ganze Story sich nach und entwirrte, was die Charas alle für kleine und große Konflikte und wie viele Verbindungen sie miteinander hatten.

Sicher die Story handelt eigentlich immer nur von ihren Problemen miteinander, aber das hatte auch was. Denn sie hatten einfach niemanden sonst.

Diese Rückblicke mit den 13 Tagen, haben dem Spiel nach und nach immer mehr Tiefe gegeben (wenn ich auch zugebe, dass es manchmal ein bißchen gezwungen wikrte am Schluss). Nach dem ersten Wurf ins kalte Wasser, hat es mir Spaß gemacht, nach und nach alles zu verstehen.

Die Datalogs die sich ständig aktualisieren haben mir jeden Falls sehr gut gefallen. Um die Story zu erklären, können sie das ruhig bei anderen komplexeren Rollenspielen auch so machen.

Ich mochte auch Fang und Vanille, da sie eine andere Mentalität hatten, als der Rest, und auch wenn Snow seinen Kristall etwas zu oft in die Luft warf, und Hope lange gebraucht hat um mal alles rauszulassen, jeder der Charas wuchs mir ans Herz. Dabei war es mir nicht so wichtig diese zu indidualisieren, sondern ihre zugeteilten Rollen sinnvoll zu nutzen, und eben in ihre Rolle zu schlüpfen ist für mich das RPGmäßige.

Auch entschädigte das Finale für all die Längen die man davor bei endlosen Kämpfen ertragen musste. Wobei ich jedem nur raten kann im Lösungsberater mal nachzulesen, was Barthandalus wirklich ist. Ich fande jedenfalls, das war mal ein aussergewöhnlicher Antagonist, und der Schlussfilm hat mich doch sehr beeindruckt.

Also FF13-

Verschenktes Potential: Ja
Schlechtes Spiel: Nein


Man munkelt ja das ausser vs 13 und Agito über eine Fortsetzung nachgedacht wird.

Wenn man die Welt etwas öffnet, mehr Abwechslung einbaut, und sich einfach nicht übernimmt (denn ich denke Square Enix hat auch einfach zu viel gewollt- vor allem technisch- das Spiel ist ja trotzdem ne Wucht), dann wird das nochmal was richtig gutes.
 
@eleven59pm:

Einerseits sagst du das hier: "Allein schon die Actionszenen von Advent Children zerstören die Vorstellungskraft jeden westlichen Actionregisseurs. "
andererseits aber auch: "Im Westen scheint es zudem einen Schnittwettbewerb in Filmen zu geben. Überschnelle Schnitte und Wackelkamera ohne Ende gilt inzwischen als rasante Action. "
Dabei ist Advent Children doch gerade DAS Beispiel für überschnelle Schnitte und Wackelkamera.
Wobei Advent Children ja eigentlich eh kein gutes Beispiel ist, denn es ist inhaltlich ziemlich dünn. Wären die Charaktere nicht durch FF7, dann würden sie durch Advent Children ganz sicher niemand im Kopf bleiben.

Neulich habe ich Inception gesehn, und das ist zum einen ein typischer großer Hollywoodfilm, aber der Film hat auch sehr interessante Charaktere mit denen man mitfühlen kann, und eine recht vielschichtige Handlung und viele interessante Denkanstöße. Und das obwohl es auch eine Menge Action gibt. Aber der Film zeigt eben, dass sich das nicht im Weg stehn muss.


"Was aber der Wahre Grund ist, warum Japaner westliche Spiele nicht mögen, ist das sie die Gewalt als zu Sinnlos empfinden. Das klingt erstmal schockierend wenn man Spiele wie Mad World oder Resident Evil aus Japan sieht.

Fakt ist aber- selbst in Resident Evil nimmt man sich lang und breit die Zeit, Weskers Beweggründe vorzustellen. Das Gleiche gilt für Spencer, oder für Marcus. "

Mir kommt es manchmal so vor, als gäbe es in japanischen Produktionen etwas weniger Schwarz-Weiss Darstellung von gut und böse, ich glaube darauf willst du hinaus, oder? Es trieft eben nicht so vor Disney-Moralpredigten. Ist aber in westlichen Produkten auch oft nicht der Fall, siehe z.B. das oben genannte Inception.
Dabei ist "westlich" eigentlich auch ein zu weiter Begriff, europäische Filme sind auch wieder anders als amerikanische, und inwieweit man das mit Spielen überhaupt vergleichen kann ist auch wieder die Frage.

Im Endeffekt haben frühere japanische Filme wie die von Kurosawa auch sehr viel Einfluss im Westen gehabt, japanische Mangas sind dafür stark von Disney inspiriert und andersrum findet man viele Anime Einflüsse auch in neueren Hollywoodproduktionen.
Was ich von Vanquish gesehn habe sah auch sehr danach aus, als hätte man sich von typischen US Stories sehr beeinflussen lassen, und auch das Spielprinzip scheint mir eher westlich orientiert zu sein.

Im Endeffekt sind die verschiedenen Entertainment Industrien der Welt doch inzwischen so verwoben durch gegenseitige Einflüsse, dass man schwer sagen kann "Das eine finde ich gut, das andere nicht", da man sowieso überall auch wieder Einflüsse und Elemente von woanders drin hat.

"Und ich sage euch- ich wollte es lange Zeit nicht wahrhaben- aber die Story von MGS steckt jeden Hollywood-Film und jedes Spiel der Welt in die Tasche. "

Ich verstehe nicht, wieso MGS so hoch gehalten wird wenn es um Story geht. Ist die Geschichte nicht voller Löcher und Ungereimtheiten? Irgendwie hat man immer den Eindruck die hätten sich da nach und nach immer noch was aus den Fingern gesogen anstatt von Anfang an eine in sich geschlossene Story zu erfinden.
Ich erinnere mich, dass Snake in MGS2 gesagt bekommt, dass er nicht mehr lang zu leben hat weil Big Boss schon über 60 war als man die Klone gemacht hat, er also genetisch schon recht alt ist, so ähnlich wie bei Dolly dem Schaf. In MGS4 am Anfang wundert er sich trotzdem dann wieso er so schnell altert, und Otacon labert etwas davon, dass sie schon bei zig Ärzten waren und ihn auf Werner-Syndrom hin untersuchen lassen haben etc. Warum!?
Na ok, das soll nun nicht in eine Diskussion über die Plotholes von MGS werden...

"Fällt im Hintergrund Schnee weiß jeder sofort- aha dieser Moment wird einzigartig sein. "

Dass das jeder sofort weiß halt ich für arg übertrieben. Wenn Schnee als Stilmittel richtig eingesetzt ist, wird es dem Zuschauer natürlich klar, genau wie die Sache mit den Kamerawinkeln. Das beschränkt sich aber nicht auf japanische Filme, oder? Als typisches Stilmittel mag es sowas geben, aber das ist dann wiederum nur den Leuten bekannt die sich damit auseinandergesetzt haben - auch in Japan. Und auch bei japanischen Produktionen gibt es wieder einen großen Unterschied zwischen den klassischen Taiga Dramen und irgendwelchen hippen Indie Filmen.

Und schaut man sich z.B. mal US Filme an die etwas älter sind, dann ist das Pacing auch oft viel viel langsamer als bei neuen Produktionen. Dazu muss man sich z.B. nur mal Der Exorzist anschauen. Das wird oft als einer der besten Horrorfilme beschrieben und jeder kennt die Szenen mit dem Mädchen das an's Bett gefesselt ist etc., aber tatsächlich beginnt der Film doch sehr sehr langsam und die Dinge sind nur sehr subtil angedeuted. Und es würde mich auch nicht überraschen wenn die ganze Sache als Inspiration für Filme wie Ring & Co gedient hat.

"Das Nicht ganz klar erklären von Inhalten, ist aber auch tief kulturell verwurzelt, da allein schon die Sprache es oftmals gar nicht zulässt Dinge klar auszudrücken. "

Also das ist Unsinn. Die japanische Sprache lässt es genauso zu, die Dinge klar auszudrücken wie jede andere auch.
 
@Miew

Okay ich muss zugeben, du hast mit vielem Recht. Ich habe da etwas große Bögen in der Formulierung gespannt.

Natürlich muss man stark differenzieren um was es sich für Japanische Filme handelt. Das Beispiel mit den Kamerawinkeln und dem Schnee war eine ganz bestimmte Szene die mir da einfiel. Es gibt noch viel mehr Szenen in solchen Dramen- ( vor allem Jidaigeki) und Stilmittel die noch viel komplexer sind.

Das diese Sachen nicht in allen japanischen Filmen vorkommen ist definitiv klar. Dennoch bin ich der Meinung das die Tradition dieser Filme sich auch sehr stark auf das Gefühl für Dramaturgie bekannterer Modernere Filme- vor allem Samurai Filme auswirkt.

Ich wollte nicht sagen das Schnee immer sowas ausdrückt. Aber es gibt eben einfach Unterschiede in der Art, wie Stimmungen erzeugt werden sollen. Ich hab da schwammig argumentiert- aber es war ja auch eine allgemeine Diskussion.

Das gleiche gilt für die enge Verbindung von Literatur und Film. Manche Filme sind eben einfach gar nicht dazu gedacht, sie ohne Vorkenntnisse anzuschauen. Das kommt aber im Westen leider oft so an, oder wird so vermarktet.

Und ich finde in der Beziehung wird vielen Filmen oft Unrecht angetan.

In der Beziehung ist Advent Children wo wir schon dabei sind, ein gutes beispiel. Die Handlung ist nämlich nicht wirklich dünn (ich empfehle hier auch Advent Children Complete der alles nochmal anreichert). Aber es ist ebe nein Film für Leute die FF7 kennen, und nichts anderes will dieser Film sein.

Bei Samurai und Yakuza Filmen gibt es sehr viele bei denen auch Vorwissen vorausgesetzt wird, und eben hier auch vieles was nur durch die Bildsprache angedeutet wird. Und das gibt es dann auch bei ganz anderen Filmen- zum Beispiel The Call von Takashi Miike.

Der zeigt halt einfach mal so den Himmel bevor die Credits kommen. Das macht er aber gar nicht einfach so- sondern weil es darum geht, das jeder in dem Film seinen eigenen Himmel hat. Ich wette mit dir die wenigsten checken das bei einem Film wo es für die meisten eigentlich nur darum geht,
das ein Monstergeist einen durch sein Handy verflucht.


Egal ich will jetzt nicht zu tief die einzelnen Sachen besprechen, mein Standpunkt war nur das man nicht verallgemeinern kann, und man für manche Filme erst ein Gespür entwickeln muss, dann können sie einem auch gefallen, auch wenn sie auf den ersten Blick komisch sind.

Wo ich dir recht geben muss- ist alles was du geschrieben hast, wie sich die Entertainment-Industrien, Anime Manga, Comics Videospiele Ost und West- wie sich das alles beeinflusst.


Du hast Recht heutzutage kann man kaum noch davon sprechen, japanisches ist so, westliches ist so. Trotzdem finde ich, das es immer noch Tendenzen gibt.

Ich hätte zum Beispiel schreiben sollen: "man tendiert in Japan größten teils Spiele eher nach Regeln zu gestalten, und im Westen nach Technologie..."

Unterschiedliche Tendenzen existieren definitiv. Und diese Tendenzen existieren auch in anderen Medien. Zum Beispiel schreiben Japanische Autoren öfter in der Ich Perspektive- was ganz andere Erzählstile kultiviert.

Um auf Videospiele zurückzukommen- natürlich hat ein Vanquish auch wieder viel westliches.

Dennoch spürt man dabei das typisch japanische Spieldesign heraus. Allein schon wegen der Highscore. Sowas ist bei Japanern auch immer noch sehr beliebt.

Dabei kommt es vielleicht nicht mal aus Japan, aber es ist eben dort mit der Spielhallenkultur einfach zu einem traditionellem Element geworden.

Was ich einfach sagen will- Japaner haben eine Tendenziell immer noch eine andere Herangehensweise als die Westlichen Entwickler. Vielleicht im einzelnen nicht- aber insgesamt gibt es diese Tendenzen schon. Hideo Kojima hat das auf GDC 2009 mit seiner Keynote auch thematisiert. Ich empfehl dir mal das Video- der erklärt das viel lustiger als ich.

Das sich aber alles gegenseitig beeinflusst, und es auch sehr westliche Sachen von Japanern gibt, damit hast du recht. Habe ich sogar kurz angedeutet da oben.


Kommen wir von Hideo Kojima kurz auf MGS. Ich mach es kurz:

Wenn du alle Teile ganz aufmerksam spielst, wirst du, vor allem nach MGS4, 99,9% der Plotholes weg haben. Das ist sehr viel- aber ich denke die Mehrzahl der Leute würde mir da beipflichten das sie es wirlkich jeden KLEINSTEN Scheiß nachvollziehbar erklärt haben.

Im PSN gibt es auch eine Enzyklopädie zu MGS die versucht, alles übersichtlich in Bezug zu einander zu setzen. Allein das war schon eine Meisterleistung der Autoren denn,

du hast auch hier Recht- sie haben sich immer mehr aus den Fingern gesaugt, um die Story noch komplexer zu machen. Das geben sie ja auch zu. Aber sie haben das verdammt cool gemacht. So verdammt cool wie niemand anders!


Das was MGS aber wirklich auszeichnet sind nicht nur die Twists. Es ist die Menschlichkeit der Charaktere, die Emotionalen Entwicklungen der Charaktere, und einfach all die Denkanstösse die as Spiel gibt. Wenn man mit der Story warm wird- dann wird fast jeder ein paar Tränen vergießen oder über die ein oder andere Stelle nachdenken.

Das ist einfach leider, noch was besonderes in der Videospielwelt.

Okay so kurz hab ich mich doch nicht fassen können.

Aber ich sag dir was, ich hab kein Problem damit wenn Leute MGS nicht mögen.
Es gibt für alles genug Gründe es nicht zu mögen. Das war jetzt einfach nur mein Standpunkt.


Jetzt nochmal ganz kurz zu Advent Children.

Stimmt schon hehe- Advent Children ist ein Paradebeispiel für schnelle Schnitte und Kamerafahrten.

Und der Film überflashed auch mich immer wieder. Und trotzdem beim zweiten Anschauen hab ich die Choreografie viel aufmerksamer beobachtet, und die Actionszenen sind einfach genial inszeniert und choreografiert, ich will echt sagen- komponiert.

Jetzt zum Beispiel bei den Bourne Filmen- ich mag die Filme, aber ich kapier teilweise nach dem dritten Anschauen nicht was genau da passiert. Das ist sicherlich auch so gewollt. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, da wird ein bissle mehr mit Schnitten getrickst um Kampfbewegungen zu verschleiern.

Aber das ist jetzt extrem subjektiv. Auch habe ich ja gesagt, das sie das in asiatischen (vor allem koreanischen) Filmen auch oft machen.


Ich wollte auch gar nicht alle westlichen Filme abwerten (wobei ich dir auch hier vollkommen recht gebe- EU und US Filme sind ganz anders- trotzdem ist EU noch eher Westen als Japan). Es gibt soviele verschiedene Filme aber genau darum ging es mir einfach- man kann es einfach nicht bringen und sagen, japanische Action ist stümperhaft, japanische Games sind Schrott.

Viele Dinge kann man als mindestens genauso gut oder besser Empfinden- je nachdem ob man die Andersartigkeit dieser Werke differenziert konsumieren kann.

Ich kann das. Mir gefällt ein Inception auch. Mir gefällt aber auch ein Paprika.

Bei Inception gefällt mir der Aufbau und der Rythmus des Films. Bei Paprika finde ich die aber die Traumwelten und den Plot besser. Den einen ist Paprika zu schrill und die Story zu kryptisch. Den andern ist das Finale in der Schneebasis von Inception zu aufgeblasen.

Ich persönlich kann nur sagen, ich finde Inception zwar gut, aber ich finde Paprika hat die gleiche Grundidee für meinen Geschmack besser verarbeitet. Paprika gefällt mir besser, weil er wie viele andere japanische Filme eben etwas mutiger inszeniert ist. Aber es gibt Leute denen das etwas zu verwirrend ist. Daher tendiere ich eher zu japanischen Filmen da dich mich irgendwie mehr fordern, andere eben eher zu anderen Filmen. Der Punkt ist aber ich sage nicht- alle Westlichen Filme sind langweilig oder alle japanischen Filme sind unklar.

Und ich weiß auch, dass es Filme aus dem Westen gibt die noch viel verwirrender sind als Inception oder Paprika zusammen. Und das ist eigentlich der einzige Grund warum ich hier diskutiere. Ich finde wenn man versucht offener zu sein, entdeckt man mehr.

Da sind wir auch sicher einer Meinung.

Ich persönlich mag japanische Filme insgesamt eben im Moment etwas mehr, aus bestimmten subjektiven Gründen.


Okay kommen wir noch kurz zum letzten Punkt mit der japanischen Sprache.

Man kann in der japanischen Sprache alles präzise ausdrücken das stimmt. Ich war ein Schelm es einfach so hinzuschreiben- sie würde es nicht zu lassen.

Was ich eigentlich sagen wollte ist aber, dass das rein von den Formulierungen her betrachtet, einfach nicht immer gemacht wird. Also man weiß zwar was gemeint ist, aber es reicht im japanischen eben oft, schon Dinge nur anzudeuten- und dann werden sie auch nur angedeutet.

Beziehungsweise, man kommuniziert einfach auch stärker indirekt in Japan. Auch gibt es so viele idiomatische Ausdrücke, man muss einfach sehr aufmerksam sein manchmal, wenn man japanisch kommuniziert. Vor allem wenn Japaner einem übermitteln wollen, dass sie etwas nicht wollen. xD Aber du hast recht, da spielen auch viele kulturelle Sachen rein, die nicht nur rein sprachlich sind, aber dennoch ist alles sehr miteinander verwoben.

Doch wenn man alles mal richtig durchaut hat, ist es alles gar nicht mehr so indirekt, aber dann haben wir trotzdem noch das Problem, das vieles einfach weggelassen wird.


Ich gehe jetzt mal davon aus das du ein bißchen Japanisch kannst.

Also das einfachste Beispiel- wenn ich über mich rede, sage ich Watashi wa blablaba desu.


Wenn ich jetzt im nächsten Satz über mich rede lass ich aber denn wa Teil weg und sage blablabla desu.

Und das bleibt dann so- bis ich ein andere Subjekt wähle.

Mit all diesen Aspekten, wenn man dann kommuniziert, da muss man sich einfach sehr in das hineindenken/fühlen, was der gegenüber sagt oder sagen will. Um einfach nicht den Faden zu verlieren. Oder eben vor allem als nicht Japaner, bestimmte Sachen fehlzuinterpretieren.


Meine Theorie bezogen auf Filme Videospile blabla ist es jetzt, das durch diese Besonderheiten der alltäglichen Kommmunikation in Japan (und ich weiß das diese auch im stetigen Wandel sind), sich auch im erzählen von Geschichten bestimmte Aspekte heraus kristallisiert haben.

Und dazu gehört eben, meiner Meinung nach der Anspruch, sich stärker in Charaktere reinfühlen zu müssen- nicht immer, aber tendenziell schon häufiger.


Bei No Theater oder Kabuki ist dieser Anspruch ganz stark der Fall.

(Das heißt nicht das es im Westen oder irgednwelchen andern Ländern nciht ähnliches gibt- aber in Japan ist diese Tendenz schon sehr ausgeprägt).


So und um jetzt die Kurve zu Videospielen wieder zu kriegen, ich finde das kann man auch dort wieder erkennen.

Nämlich bei RPGs.

Obwohl es auch in Japan RPGs gibt bei denen man eigene Charas erstellt,

so ist es tatsächlich so, dass es tendenziell mehr RPGs gibt in denen man vorgefertigte Charaktere hat. Will man die Story und die Gefühle verstehen, muss man sich tatsächlich sehr in die Charaktere einfühlen.

In westlichen Rollenspielen geht es aber eher darum, seinen eigenen Charakter zu erstellen, und durch Handlungsfreiheiten seine eigene Persönlichkeit mit einzubringen. Und eben das Spiel dadurch intensiviert, das man das Gefühl hat man selbst ist da drin.

Wie gesagt das sind Tendenzen in der Masse!

Okay ich gebe zu es erscheint etwas weit hergeholt, vom grammatikalischen Aufbau der Sprache, über traditionelles Theater einen Bogen bis hin zu RPGs zu spannen, aber ich denke das es wäre falsch zu denken, diese Dinge sind nicht miteinander verwoben, denn sie sind alles integrale Bestandteile einer Kultur (RPGs im Sinne von Low Profile Culture und dann halt Popkulutur im engeren Sinn).

In der Wissenschaft spricht man ja auch von Tendenzen. Und da ist es einfach so, dass in Japan viel mehr über indirekte Kommunikation läuft, eine High Context Culture. In einer solchen Kultur ist derjenige oft mals höher angesehen, der sich am besten integriert. Um aber in dann zu kommunizieren, muss man dem Kontext viel mehr Beachtung schenken, und ein feines Gespür dafür haben wie man sich Verhalten soll. Man muss sich sehr in andere hineindenken.

In einer Low Context Culture- man sagt der Westen tendiert dazu (Deutschland ist hierbei ein unklarer Fall finde ich), ist die Kommunikation sehr viel nach innen gekehrt. es geht darum das Individuum in der Gruppe am besten zu betonen. In einer Diskussion versucht man eher die eigenen Standpunkte von den andern zu differenzieren und zu präsentieren.

Will man hier sinnvoll kommunizieren, muss man die eigene Meinung und das eigene Individuum am stärksten und glaubhaft betonen.

Vor so einem Hintergrund tendenzieller Kultureller Entwickelungen ist es also nicht verwunderlich, das in dem einen Land mehr Videospiele entstehen, wo man Individualisierungen und Freiheiten gefördert werden (USA), und in dem anderen ausgestaltete, zugängliche Charaktere und immer verfeinertere Regelsysteme in die sich der Spieler "integrieren" muss (Japan).


Verstehste?

Versteht irgendjemand was ich mein? xD


Und all das schlägt sich tatsächlich auch wieder in der Art wieder, wie Sprache verwendet wird.


Yuna sagt in der japanischen Version von FF10 am Ende zu Tidus "Danke."

In der US Version sagt sie "Ich liebe dich."

Der Witz ist beides ist richtig- beides drückt genau das aus, was die Autoren wollten. Nur kommt das Wort an sich in den Kulturen unterschiedlich an.
 
"Das diese Sachen nicht in allen japanischen Filmen vorkommen ist definitiv klar. Dennoch bin ich der Meinung das die Tradition dieser Filme sich auch sehr stark auf das Gefühl für Dramaturgie bekannterer Modernere Filme- vor allem Samurai Filme auswirkt."

Damit magst du recht haben. Gerade in Samuraifilmen oder Jidaigeki kommen solche Traditionen sicher gut heraus oder lassen sich gut verwenden um den Zeitgeist besser widerzuspiegeln.
Filme die für's Kino gemacht sind und um populär zu werden unterscheiden sich meiner Meinung nach jetzt nicht mehr so stark von Hollywood in Sachen Aufbau etc. oder die Unterschiede fallen mir einfach nur nicht auf.

Was ich sehr japanisch finde ist z.B. ein offenes Ende, bei dem man meint die Handlung ist jetzt eigentlich noch nicht ganz abgeschlossen. Sowas findet man aber in den neueren "Pop Filmen" meiner Meinung nach auch eher selten. Da wird dann Hollywood-typisch alles abgerundet und zu einem Happy End gebracht.

"Ich hätte zum Beispiel schreiben sollen, §man tendiert in Japan größten teils Spiele eher nach Regeln zu gestalten, und im Westen nach Technologie...""

Sehr interessanter Gedanke. =)

"Aber ich sag dir was, ich hab kein Problem damit wenn Leute MGS nicht mögen."

Ich mag es eigentlich, Plotholes hin oder her. Aber wegen den Charakteren... ah ok, wegen Snake. =) Mag sein, dass sie es geschafft haben die Dinge irgendwie schlüssig zu machen, ok, aber ein paar Ideen die da auftauchen sind schon arg verquer. Die ganze Sache mit der "War Economy", Krieg hat Öl als wichtigste Ressource ersetzt... wie bitte? Wirklich ernst nehmen kann ich sowas dann auch leider nicht.

"Jetzt zum Beispiel bei den Bourne Filmen- ich mag die Filme, aber ich kapier teilweise nach dem dritten Anschauen nicht was genau da passiert. Das ist sicherlich auch so gewollt. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, da wird ein bissle mehr mit Schnitten getrickst um Kampfbewegungen zu verschleiern. "

Bei animierten Filmen hat man eben nicht das Problem, dass die Schauspieler an ihr Limit kommen. Da gibt's keine Einschränkungen, und die Kamera kann auch beliebig wechseln. Von daher müsste man also schon die Kameraführung von AC mit einem anderen Animationsfilm vergleichen.
Aber du hast schon recht, chinesische oder besser gesagt Hongkong Actionfilme sind oft schon ein anderes Level als das was Hollywood bietet. Hat ja nicht umsonst das Klischee geprägt alle Chinesen könnten Kung Fu. =D Die schaffen es dann aber auch recht lange Szenen zu drehen ohne einen Schnitt machen zu müssen, was ich auch immer sehr beeindruckend finde. Was Japan angeht finde ich die Action meist eher nur so la la.

"Ich persönlich kann nur sagen, ich finde Inception zwar gut, aber ich finde Paprika hat die gleiche Grundidee für meinen Geschmack besser verarbeitet."

Paprika und Inception sind aber auch eigentlich nur an der Oberfläche ähnlich, finde ich. In beiden Filmen geht es um das Eindringen in Träume, aber letztendlich ist das nur ein Plot Device um quasi die Psyche der Protagonisten zu zeigen (und einiges surreales Eyecandy, oder Action), und so gesehn geht's dann doch im Grunde um die Charaktere und deren Probleme.
Vom Gefühl her kann man vielleicht sagen, dass der eine oder andere Film einem besser gefällt, aber das konkret zu begründen wird sicher schwer, dazu sind die beiden Filme meiner Meinung nach zu verschieden.

"Ich gehe jetzt mal davon aus das du ein bißchen Japanisch kannst."

Nicht nur ein bisschen. =)

"Doch wenn man alles mal richtig durschaut hat, ist es alles gar nicht mehr so indirekt, aber dann haben wir trotzdem noch das Problem, das vieles einfach weggelassen wird."

Wenn das Subjekt weggelassen wird weil es bekannt ist, dann ist das aber eher eine grammatikalische Sache. Das hat ja nichts damit zu tun, dass man etwas nur andeutet. Im Deutschen ist ein Satz ohne Subjekt schlichtweg falsch oder zumindest extrem umgangssprachlich ("Will später noch einkaufen" - das ist eigentlich genau das Gleiche.), im japanischen ist das so auch schriftsprachlich OK, bzw. würde anders total schwerfällig wirken.
Das ist aber wieder etwas anderes, als das Andeuten von Wünschen indem man quasi "mit dem Zaunpfahl winkt". Das geht ja im Deutschen grammatisch gesehn genauso, ist eben nur weniger üblich. Leider ist es eben schwer für solche Andeutungen ein Wörterbuch zu machen und das führt vielleicht oft zu Missverständnissen.

"Das ist bei No Theater oder Kabuki ganz stark der Fall. "

Das klingt jetzt aber so, als würde der Durchschnittsjapaner zur Unterhaltung einfach mal in's Kabuki gehn. Dabei geht Kabuki oder gar Noh auch bei vielen Japanern einfach über den Kopf hinweg, weil die Erzählweise so in normalen japanischen Fernsehserien etc. eben überhaupt nicht mehr üblich ist.

"so ist es tatsächlich so, dass es tendenziell mehr RPGs gibt in denen man vorgefertigte Charaktere hat. Will man die Story und die Gefühle verstehen, muss man sich tatsächlich sehr in die Charaktere einfühlen."

Das sind die japanischen RPGs, die in den Westen exportiert werden. Eigentlich gibt es auch in Japan einiges an RPGs die von der typischen "JRPG Formel" abweichen und wo man die Charaktere selbst erstellen kann/muss. Zum Beispiel die Wizardry Reihe, die in Japan auch nach dem Tod von Sir-Tech bis heute weitergeführt wird, auch auf der PS3. Oder Shin Megami Tensei, wobei da einige Ableger anscheind auch rein vorgegebene Charaktere haben. Sehr beliebt ist ja aber auch Dragon Quest, und da ist der Protagonist ebenfalls stumm und hat keinen eigenen Charakter. Man wählt zwar weniger die Aktionen aus, wie in westlichen RPGs, aber zum Einfühlen ist auch nichts vorhanden.

Auf der anderen Seite ist es in westlichen RPGs auch schon lang nicht mehr so, dass man die Party komplett selbst macht. Wizardry8 und ToEE waren noch so, aber die hat ja eh keiner gespielt. Bioware und Co. haben bis auf die Hauptfigur ebenfalls vordefinierte Charaktere, in die man sich hineinfühlen muss.
Vor 10 Jahren hätte ich dir da noch eher recht gegeben, aber inzwischen unterscheidet US und japanische RPGs schon wieder nicht mehr soo viel, und so war es ja auch vor 20 Jahren als die Genres erst entstanden sind und sich jap. und US Spiele auch noch sehr ähnlich waren.

"Vor so einem Hintergrund tendenzieller Kultureller Entwickelungen ist es also nicht verwunderlich, das in dem einen Land mehr Videospiele entstehen, wo man Individualisierungen und Freiheiten gefördert werden (USA), und in dem anderen ausgestaltete, zugängliche Charaktere und immer verfeinertere Regelsysteme in die sich der Spieler "integrieren" muss (Japan)."

Lange Zeit musste man sich auch an westliche Spiele als Spieler anpassen und sich integrieren, inzwischen werden die Spiele natürlich eher um den sprichwörtlichen "DAU", den dümmsten anzunehmenden User, herum gestrickt.
Freiheiten sind aber gerade in westlichen RPGs in letzter Zeit eher rückläufig, finde ich.

Ich denke die Sache mit High und Low Context Culture trifft es ganz gut, aber andererseits sind doch Spiele gerade etwas, wo man aus den Schranken der normalen Gesellschaft heraus brechen kann. Darum ist man auch in japanischen Spielen immer der große Held, der die Welt rettet, und nicht nur ein kleines Zahnrad wie in der echten Welt.

Was meiner Meinung nach in Japan stärker ausgeprägt ist, ist so eine Sammelleidenschaft. Bei New Super Mario Brothers sind zum Beispiel in den Levels immer 3 große Münzen irgendwo versteckt. Deutsche machen sich dafür meistens keine großen Umstände, aber Japaner bleiben öfter dort bis sie in jedem Level alle 3 Münzen gefunden haben. Ok, soo vielen Leuten habe ich nun auch nicht beim Super Mario spielen zugeschaut, aber vom Gefühl her kommt es mir so vor. =D

"Yuna sagt in der japanischen Version von FF10 am Ende zu Tidus "Danke."
In der US Version sagt sie "Ich liebe dich."
Der Witz ist beides ist richtig- beides drückt genau das aus, was die Autoren wollten. Nur kommt das Wort an sich in den Kulturen unterschiedlich an."

Daaaas ist eine Sache die man nehmen kann wie man will. Ein Danke kann je nach Situation sehr viel heißen, ein "Ich liebe dich" heißt aber immer ich liebe dich.
FF10 habe ich auf Deutsch gespielt und mir hat es ehrlichgesagt überhaupt nicht gefallen, dass da so klar von "Ich liebe dich" geredet wurde, ich glaube das tauchte auch schon früher im Spiel irgendwann auf. In den Teilen davor war Liebe zwischen den Hauptcharakteren noch viel mehr Interpretationssache, mit jedem neuen Teil aber eigentlich weniger als in dem davor.
Meiner Meinung nach hätte auch in der US bzw. der deutschen Version ein Danke ausgereicht. Die Beziehung zwischen Tidus und Yuna wird ja auch nicht nur durch diesen einen Moment definiert.
 
Ach ja, noch etwas das mir noch eingefallen ist, ich bin mal so frei und mache einen Doppelpost! O.O

Wie viele sicher Wissen hat Japans Wirtschaft vor einigen Jahrzehnten sehr geboomt und die Japaner haben sich eine goldene Nase verdient mit dem Export von Elektronikgeräten und vor allem Fernsehern. Machen sie ja im Grunde heute immernoch.
Zudem gab es um '83 ein schlimmes tief in der Videospielindustrie, die zu dem Zeitpunkt vor dem Zusammenbruch stand und nicht unwesentlich durch Nintendo, Super Mario und das NES bzw. Famicom gerettet wurde. Die Firma war sozusagen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Auch wenn Nintendos Einfluss nach Amerika und Europa ebenfalls sehr stark war, hatte die Firma den größten Erfolg natürlich in Japan. Nicht zu vergessen, dass Japan in der Zeit mitten in der Bubble Economy war, was natürlich der Verbreitung von Nintendo Geräten auch sehr zugute gekommen sein dürfte.
Das sind wirtschaftliche Umstände die meiner Meinung nach überhaupt nicht viel mit japanischer Kultur zu tun haben, sondern einfach mit passendem Timing, das Nintendo so einen Erfolg erlaubt hat.

Japans Spielemarkt ist praktisch seit jeher viel stärker von Konsolen dominiert als der aus den USA oder Europa. Man überlege sich mal, dass z.B. C64 Spiele damals nicht selten auch aus Deutschland kamen, inzwischen produziert Deutschland fast garkeine Spiele mehr. In Japan war der C64 dagegen überhaupt nicht verbreitet, und auch heute spielen Japaner nur extrem wenig am PC. Konsolenspiele gibt's in jedem größeren Laden, aber PC Spiele gibt es NIRGENDS zu kaufen, abgesehn von ein paar Erotik Games, und das obwohl das jap. Amazon eigentlich eine ganze Menge PC Spiele anbietet.

Das alles spiegelt sich natürlich auch in den Spielen selbst wieder, die in Sachen Steuerung dann eher auf das Gamepad mit nur wenigen Knöpfen, und in Sachen Grafik auf die Darstellung am Fernseher ausgelegt werden mussten. Dementsprechend sind ja zum Beispiel die NES Versionen von Spielen wie Ultima oder Wizardry zum Teil ganz anders als die ursprünglichen PC Versionen. Natürlich sind auch die in Japan für die jeweiligen Konsolen entwickelten Spiele oft anders als das was im Westen so für den PC erschienen ist. Beim PC hat man die Spiele mit der Maus kontrolliert, und die Inhalte wurden dementsprechend ausgerichtet.

Ich würde also mal sagen, dass viele Unterschiede zwischen japanischen und den US Spielen vor allem daran liegen, dass die Spiele primär für ganz andere Systeme programmiert worden sind. Irgendwelche kulturellen Feinheiten fliessen danach sicher auch mit ein, aber in erster Linie ist es denke ich einfach die unterschiedliche Technik, durch die die Spiele auch ganz anders gestrickt sein müssen um auf den jeweiligen Geräten gut zu funktionieren.
 
@Miew-

Tschuldige dass ich so lange nicht geantwortet habe, war eine Weile weg.

Habe auch jetzt nicht so viel Zeit mit größeren Kommentaren zu antworten- aber ich möchte mich schon mal für all deine Antworten sehr bedanken.


Alles was ich geschrieben habe sind halt persönliche Eindrücke, aber es ist auch alles "thought in progress"

Dank der Diskussion werde ich natürlich vieles überdenken, manches werde ich vielleicht demnächst ähnlicher sehen wie du, und in manchen Dingen werde ich mich eventuell auch bestätigt finden.

Wie sehr kulturelle Einflüsse, und wirtschaftlich-technologische Umstände Pop-kulturelle Produkte beeinflussen oder beeinflusst haben bleibt jedenfalls ne spannende Frage!^^
 
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