Vor allen Dingen sind die Hälfte aller Kritikpunkte ein wenig an den Haaren herbeigezogen: die Beleuchtung (mit ihren unzähligen Lichtquellen) könnte kaum besser sein (zumindest nicht auf aktueller Konsolenhardware), die Umgebungen sind zwar eigeschränkt, aber trotzdem groß genug und vor allen Dingen vollgestopft mit liebevollen Details. Die Mimik wirkt zwar ein wenig angestaubt, aber dafür tummeln sich auf teils dutzende von NPCs auf dem Bilschirm. Die Lippensynchronität ist zumindest auf englisch völlig in Ordnung.
Stimmt zwar dass Deus Ex weder der brachialste shooter, noch der beste Schleicher, noch das beste RPG ist, aber das sind einfach Abstriche, die man bei eilerlegenden Wollmilchsäuen wie Deus Ex eine ist einfach hinnehmen muss. Freiheit auf der einen Seite geht immer mit gewissen Abstrichen Hand in Hand. Besser als das hakelige Rumgeeumel in R*-Spielen funkionieren die Mechaniken in Deus Ex allemal. Dazu kommt ein Soundtrack und eine art direction, die einfach nur zum Nierderknien sind.
Die Bossgegner sind in der Tat ziemlich Panne und leider fast gänzlich irrelevant für den Handlungsverlauf, aber über 10 Minuten nervige Bosskämpfe in einem 30+ Stunden Spiel kann man zähneknirschend hinwegsehen. Deus Ex war schoon immer das Schweizer Messer der Videospiele: in allen Lebenslagen ein kompetenter Begleiter, aber halt weder ein vollwertiger Flaschenöffner, noch die beste Stichsäge.