Trotzdem fand ich die Szene bei Bombadil recht grenzwertig: Ein trällender, hüpfender Wicht, der in gelben Strumpfhosen um die Hobbits tanzt und ihnen Honigwaben serviert... Manchmal hatte ich das Gefühl Tolkien hat gekifft als er die Szenen schrieb...
Als Ersatz dafür hat man ja jetzt den bekloppten Radagast mit seinem Hasenschlitten, für den ich mich ein wenig fremdschämen musste...
War gerade im Kino und kann Sandros Kritik so unterschreiben. Ziemlicher lahmes erstes Drittel, eingeleitet durch einen komplett überflüssigen Rahmen mit Frodo und dem alten Bilbo. Dann nimmt die Geschichte langsam fahrt auf, bremst sich aber immer wieder durch weitere Rückblicke und Nebenhandlungen aus. Man merkt dadurch, dass die Handlung einfach ein wenig dünn für drei Filme ist. In der eigentlichen Geschichte passiert bis dahin nämlich kaum etwas.
Außerdem wird dem Zuschauer immer wieder viel zu angestrengt die Verbindung zu HdR vorgehalten. Sei es durch besagten Auftritt Frodos, durch die überflüssige Konferenz zwischen den Elben und Zauberern oder durch eine elendig lange Szene mit Gollum. Den haben wir doch jetzt schon drei Filme lang ausgiebig gesehen, musste man da denn nochmal zehn Minuten lang zeigen, dass er zwei Persönlichkeiten hat?
Generell kam es mir so vor, als hätte man bei jeder Szene ein kleines Stück zu lange drauf gehalten. Vielleicht wollte Jackson einfach die maximale Dosis Mittelerde abliefern. Aber der Film hätte auch recht bequem eine halbe Stunde kürzer sein können. Den Extended Cut möchte ich mir jedenfalls nicht antun.
Das letzte Drittel ist dafür richtig gut und entschädigt für viele zähe Szenen zuvor! Generell sollte man den Film allein der Schauwerte wegen im Kino sehen. Die Ork-Höhlen sehen genial aus, ebenso alles bisher gezeigte rund um den einsamen Berg und Smaug.
Für die neue Bildtechnik gibt es hingegen nur verhaltenen Applaus. Es ist schon einfach zu scharf. In Nahaufnahmen und Halbtotalen sieht der Film des öfteren nach TV-Produktion aus. Das warme, weiche Kinobild gibt es nicht mehr. Der Einsatz von CGI fällt durch die Schärfe stark auf, besonders bei Wechselschüssen zwischen echten Schauspielern und CGI-Orks.
Bei Schlachten und Panoramen kommt die Technik aber ziemlich gut. Durch die höhere Bildrate ist die Bewegungsunschärfe geringer, so dass es nicht mehr so häufig zu halb durchsichtigen 3D-Objekten kommt. Dadurch ist es vielleicht der beste 3D-Effekt, den ich je gesehen habe.
Unterm Strich ein durchaus sehenswerter Film, der aber nicht an HdR heranreicht. Dafür wirkt er einfach zu gestreckt. Die Entscheidung, aus einem recht kurzen Buch drei Filme zu machen, war echt nicht so ideal. Zwei Filme mit weniger überflüssigem Brimborium hätten es auch getan. Und ohne Radagast.