Wie ich Reviews bewerte bzw. schreibe

B

Beluvius

Guest
Nachdem ich bereits ein Posting zum Thema News gemacht habe, folgen nun auf besonderen Wunsch des Dr. :-) auch meine Kriterien für die Bewertung bzw. ein paar allgemeine Hinweise zum Schreiben von Reviews. Natürlich werden dabei viele Dinge von mir ähnlich bewertet wie bei den News, aber ein paar Abweichungen gibt es doch:

Grundsätzlich sollte man sich eines beim Schreiben des Reviews immer wieder vor Augen führen: Ich schreibe für einen Leser, der das Spiel bisher überhaupt nicht kennt (oder allenfalls eine Vorgängerversion), es sich aber unter Umständen kaufen möchte - und nun eine Art "Einkaufsberatung" wünscht.

1.) Informationsgehalt:
Jedes Review sollte zunächst eine allgemeine, weitgehend wertungsfreie Beschreibung des Spieles beinhalten. Darin sollte meiner Meinung nach vor allem auf folgende Punkte eingegangen werden:
a.) Story des Spieles: Kurze Beschreibung der Hintergrundstory auf der das Spiel aufbaut und Beschreibung der Weiterentwicklung der Story innerhalb des Spieles - freilich ohne zu viel zu "spoilern".
b.) Gameplay: Zu welchem Genre gehört das Spiel? Was muss ich in dem Spiel überhaupt machen? Was ist das Spielziel? Wie spiele ich das Game? Gibt es bereits einen Vorgänger? Wenn ja, was hat sich gegenüber diesem verändert bzw. was ist neu? Welche Besonderheiten hat das Spiel gegenüber ähnlichen Vertretern des gleichen Genres? usw.
c.) Technische Eigenschaften: Was sind die Besonderheiten der Grafik? Wie gut sind die Soundeffekte und die Musikstücke? Wie erfolgt die Steuerung des Spieles? Wie sind (bei PC-Spielen) die Hardwareanforderungen? Gibt es einen Multiplayermodus usw.
Je nach Genre des Spieles können einige der Punkte kürzer oder länger abgehandelt werden. Alle diese Punkte sollten aber so formuliert sein, dass sich jemand, der das Spiel bisher weder kennt noch es jemals gespielt hat, eine gute Vorstellung über das Spiel bekommt. Der Leser sollte sich anhand der Infos ein Urteil darüber bilden können, ob das Spiel seinem Geschmack entsprechen könnte. Und noch eins: Was mich wirklich stört, ist wenn ich den Eindruck habe, der Verfasser hat das Handbuch zum Spiel abgeschrieben und fängt an jeden einzelnen Screen zu beschreiben. Und: in der Regel dürfte sich kein Leser dafür interessieren, wo und wie ich im Spiel die Grafikauflösung und den Schwierigkeitsgrad einstelle. Je nachdem wie genau auf die oben genannte Punkte eingegangen wird, fällt meine Bewertung des Reviews aus.

2.) Aufbau
Jedes Review sollte nach bestimmten Kriterien aufgebaut sein. Informationen zur Story, zum Gameplay, den technischen Details usw. sollten klar durch Absätze und/oder Überschriften von einander getrennt sein, damit sich ein Leser, der sich nur für bestimmte Punkte des Reviews interessiert, diese schnell findet, ohne sich alles durchlesen zu müssen. Schön finde ich es, wenn reine Informationen zum Spiel deutlich von der eigenen Meinung des Reviewers und seiner Kritik am Spiel getrennt werden. Am Ende des Reviews sollte ein Fazit alle wichtigen Punkte des Spieles kurz und prägnant zusammenfassen. Bei den Punkten "Was hat mir am besten / nicht gefallen" sollten die persönlichen Kritik- und Pluspunkte des Spieles stichwortartig zusammengefasst sein. Ein Text wie "einfach alles" oder "gar nichts" hilft einem Leser nicht wirklich weiter :-)

3.) Kritik / Fazit:
Grundsätzlich gilt: Der Verfasser des Reviews sollte sich *erkennbar* mit dem Spiel befasst haben. Der Schreiber sollte die entscheidenden Kritik- und Pluspunkte deutlich herausarbeiten und auch vor allem auch begründen, *warum* ihm etwas nicht oder besonders gut gefallen hat. Der Verfasser sollte dabei so konkret wie möglich werden. Eine Aussage wie "die Grafik ist schlecht", "das Spiel macht keinen Spass" hat für den Leser keine Aussagekraft, solange nicht gesagt, wird *was* an der Grafik schlecht ist und *warum* das Spiel keinen spaß macht. Man sollte auch bedenken: Die Geschmäcker sind verschieden: Was dem einen keinen Spass macht, kann für den anderen ein tolles Feature des Spieles sein! Wird aber ausführrlich dargestellt und begründet, was einen beispielsweise am Gameplay nicht gefallen hat, kann der Leser leichter selbst entscheiden, ob dieser Kritikpunkt auch für ihn von Bedeutung ist oder eben nicht.
Dabei sollte die Kritik - sofern möglich - von der reinen Spielebeschreibung getrennt werden. Auch für die Kritik gilt: Bitte strukturieren, d.h. Kritik an Sory, Grafik, Sound usw. voneinander trennen. Gut finde ich es auch, wenn im Fazit ein Hinweis zu finden ist, für welche Art von Spielern das Game besonders gut geeignet sein könnte. Auch Vergleiche mit oder Hinweise auf ähnliche Spiele des gleichen Genres könnten für den Leser von Interesse sein..

4.) Aktualität
Grundsätzlich bewerte ich es positiv, wenn Reviews zu halbwegs aktuellen Spielen geschrieben werden. Denn mal ehrlich, wer interessiert sich denn noch für Kritiken zu Spielen, die schon vor Urzeiten erschienen sind. Weniger interessant finde ich es auch, wenn Texte zu Spielen geschrieben werden, für die es schon etliche *gute* Reviews auf gamezone gibt. Das ist - zumindest dann wenn der Schreiber mit seinem Review nichts wirklich Neues bringt - eigentlich unnötig, denn mehr als 3 oder 4 Reviews wird sich kaum jemand durchlesen, selbst wenn er sich sehr für das Game interessiert.

5.) Ausdruck + Rechtschreibung:
Hier gilt eigentlich das gleiche wie für die News: Ich erwarte, dass das der Review in einem einigermaßen verständlichen Deutsch formuliert wird und sich die Zahl der Rechtschreibfehler in Grenzen hält. Ich empfehle jedem, sich das Review vor dem Einliefern noch einmal durchzulesen, denn die beste Rechtschreibprüfung findet keine grammatikalischen Fehler. Da Reviews in der Regel umfangreicher sind als News ist ein flotter, interessanter Schreibstil ebenfalls ein Kriterium für meine Bewertung, da das Lesen längerer Texte zumindest für mich sonst schnell langweilig wird. Ein bisschen Abwechslung in der Wortwahl kann auch nicht schaden...

So, das ganze ist jetzt mehr eine Mischung aus wie schreibe / bewerte ich ein Review geworden, aber irgendwie ergibt sich ja auch das eine aus dem anderen...
Wie immer : Kritik und Ergänzungen jeder Art willkommen.

Beluvius
 
Und nochmal - das nenn ich eine mehr als vorbildliche Anleitung zum Schreiben und Bewerten von Reviews.

Danke Beluvius

Bonuspunkte sind Dein ;)

-

Da können sich auch viele User ein Beispiel nehmen. :devil:
Das sollte zur Pflichtlektüre für alle Neulingen werden und für die, die mit ihren Bewertungen nicht klar kommen ;)


mfg

DrKuelah
 
ich finde, in jedem news-posting / review steckt eine gewisse arbeit des autors, und deshalb sollte man es nicht von vornherein runtermachen.

das wär das einzige von mir
 
ich finde, in jedem news-posting / review steckt eine gewisse arbeit des autors, und deshalb sollte man es nicht von vornherein runtermachen.

das wär das einzige von mir

--------------------------------------------------------------
Und das erscheint mir persönlich etwas zu wenig...

Arbeit hin oder her: Es kann doch nicht sein, das man von vorneherien sagt: Jemand hat sich zwanzig mInuten mit etwas beschäftigt, deshalb kann es nicht schlecht sein! Wenn User, wie hier ja auch vorgekommen, Reviews aus Zeitschriften nehmen, dann Satz für Satz umformulieren und hier reinhängen, steckt da schließlich auch Arbeit drin! Und trotzdem bin ich mir sicher, daß niemand wirklich was davon hat (ausser der "Autor" Punkte). Ich persönlich interessiere mich innerhalb der Community nämlich schon sehr stark für das, was der Einzelne denkt und zu sagen hat! Verstehe in dem Zusammenhang auch oft nicht, wie dürftig manchmal die "eigene Meinung" nur genutzt wird!

Das aber sowohl User, als auch Gäste, als auch die Betreiber der Seite schon einen gewissen Qualitätsanspruch stellen dürften, sollte eigentlich selbstverständlich sein!

Gruß
HoG
 
ich finde, in jedem news-posting / review steckt eine gewisse arbeit des autors, und deshalb sollte man es nicht von vornherein runtermachen.

das wär das einzige von mir

--------------------------------------------------------------
Und das erscheint mir persönlich etwas zu wenig...

Arbeit hin oder her: Es kann doch nicht sein, das man von vorneherien sagt: Jemand hat sich zwanzig mInuten mit etwas beschäftigt, deshalb kann es nicht schlecht sein! Wenn User, wie hier ja auch vorgekommen, Reviews aus Zeitschriften nehmen, dann Satz für Satz umformulieren und hier reinhängen, steckt da schließlich auch Arbeit drin! Und trotzdem bin ich mir sicher, daß niemand wirklich was davon hat (ausser der "Autor" Punkte). Ich persönlich interessiere mich innerhalb der Community nämlich schon sehr stark für das, was der Einzelne denkt und zu sagen hat! Verstehe in dem Zusammenhang auch oft nicht, wie dürftig manchmal die "eigene Meinung" nur genutzt wird!

Das aber sowohl User, als auch Gäste, als auch die Betreiber der Seite schon einen gewissen Qualitätsanspruch stellen dürften, sollte eigentlich selbstverständlich sein!

Gruß
HoG

Wenn man sich nur 20 Minuten mit einem Review beschäftig, dann kanns ja wirklich nicht der Hit sein :praise:
Ich hab meistens eine volle Stunde, da ich alles immer nochmal ewig durchlese und ständig wieder was umfomuliere, weils mir so noch nicht gefällt. Nur wenn ich ein Review geschrieben habe und dann nicht mehr viel Zeit habe oder zu faul bin, dann les ichs nur noch einmal durch! So, jetzt wißt ihr das auch mal :)
 
Ich brauche irgendwie ein paar Tage :)

Erst mal denke ich stundenlang darüber nach was ich schreiben könnte, formuliere im Kopf ein paar Sätze (schreibe mir vielleicht Stichpunkte auf damit ich das auch ja nicht wieder vergesse *g*). Dann schaue ich mir vielleicht noch mal das Introvideo zum Spiel an wenn es eins gibt. Damit ich mich besser an die Geschichte und überhaupt die ganze Atmosphäre erinnern kann. Da fällt mir dann meistens schon viel ein. Oder ich mache das alles in umgekehrter Reihenfolge. Und normal spiele ich auch noch mal mehr oder weniger kurz. Und anschließend muss ich das "nur" noch aufschreiben :bigsmile:

Das mit den zwanzig Minuten ist ja wohl echt ein Witz :)
 
Ich versuche ebenfalls meine Reviews so gut wie möglich zu macheen, leider fehlt mir meist die Zeit dazu, oder ich bin manchmal etwas schreibfaul;)
Was die Rechtschreibfehler angeht, brauch ich mir keine Gedanken zu machen da ich unter Word die Reviews verfasse(sollte jeder machen, ist einfacher).;)
 
Für mich steht absolut ausser Zweifel, das hier sehr viele User ihre Sache richtig und ordentlich machen und das merkt man schließlich auch! Nur darüber müssen wir ja nicht sprechen, weil ja eben alles in Ordnung ist und so kriegt zwangsläufig die Minderheit an schlimmen Fingern ein Maximum an (unverdienter aber leider notwendiger)Aufmerksamkeit. Manches zweihundert Worte Review das man hier so findet, kann aber tatsächlich nicht viel länger gedauert haben und der Fall, das man Zeitschriften Artikel nimmt und Satz für Satz umschreibt ist für mich der absolute Oberhammer! Das wichtigste für mich ist aber auch, das man deutlich sieht, das hier nicht jeder unbegrenzt alles machen kann. Daran erkennt man eine gute, engagierte Community! Und wenn sich jemand halt etwas geschickter anstellt, dauerts halt ein wenig länger, aber früher oder später kirgen wir ihn doch, oder?

Gruß
HoG
 
Zurück