Goreminister
Bekanntes Gesicht
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Moin,
tja, eigentlich bin ich ja nicht derjenige der auf die Barrikaden geht, wenn das Fernsehen mal wieder unser liebstes Hobby verunglimpft, aber bei der letzten Ausgabe von "frau tv" konnte ich mich ja nicht zurück halten. Deswegen habe ich am 30.09.2010 einen entsprechenden Leserbrief formuliert und heute Antwort erhalten.
Da ich euch den Spaß nicht vorenthalten möchte, anbei mein Leserbrief und die entsprechende Antwort, die ich darauf bekam. Textbausteinhölle olé!
Mein Ursprungsbrief:
Verehrte Frau Pfeiffer,
mit Entsetzen musste ich ihre FrauTV Sendung sehen und fühle mich in der Art ihrer Berichterstattung als künstlerisch interessierter Mensch zutiefst angegriffen. Ich bin 34 Jahre, gehe einer geregelten Tätigkeit nach, liebe meine Frau, zahle brav GEZ-Gebühren und habe noch nie eine gewalttätige Handlung begangen, bzw. bin mit dem Gesetzt in Konflikt gekommen. Dennoch darf ich mich von allen Seiten als „widerwärtig“ beschimpfen lassen, da ich ein spezielles Hobby habe und zwar Videospiele.
Diese werden in den Medien ja derzeit geradezu als Buhmann für jede Art von sozialen Missständen aus dem Wandschrank hervorgeholt, wobei ich mich allerdings frage ob es nicht eher die Angst der Fernsehanstalten vor diesem neuen Medium ist. Wer spielt, sitzt nicht vor dem TV und kann nicht in die Erhebungen der „marktrelevanten Zielgruppe“ eingerechnet werden, aber muss man normale, gesetztestreue Bürger deswegen so übelst beschimpft und werden? Diese Frage hätte ich gerne von Ihnen beantwortet.
Ich möchte auch nicht auf ihr Alter anspielen, doch ich gehöre zu der Gruppe an Menschen, die mit diesem Medium aufgewachsen sind. Sie sind das sicher nicht deswegen mag es für sie vielleicht befremdlich wirken. Schließlich hatten die Menschen seinerzeit gesagt das Autofahren oder sogar Fernsehen schlecht für die Gesundheit ist, bis sie eines besseren belehrt wurden. Dieser Prozess wird bei Videospielen sicherlich noch eine Weile dauern, da der Mensch alles neue und Unbekannte erst einmal ablehnt. Leider, aber scheinbar liegt dies in der Natur der Dinge. Leider werden Videospiele noch nicht als das akzeptiert was sie sind: Nämlich Kunst! Gerade im Hinblick auf ein derartig kunstvoll gestricktes Spiel wie HEAVY RAIN eine aus dem Kontext gezogene Szene zu verwenden ist beinahe schon anmaßend. Haben sie das Spiel gespielt? Wissen sie, dass der weibliche Charakter Madison eine sehr starke Persönlichkeit hat und die von Ihnen gezeigte Variante nicht erstrebenswert für den Spieler ist? Schließlich will man dem Verbrecher ja entkommen um zu erfahren wie die Geschichte weitergeht.
Doch leider wird es die Meinung der Medien und auch Ihre nicht ändern, wenn ein unbedeutender Mensch wie ich zu virtuellem Stift und Papier greife um ihren Missmut zu äußern. Schade, denn es gab mal eine Zeit in denen man den Medien zu einem Großteil vertrauen konnte. Durch Berichterstattungen wie diese wird dieses Bild aber immer weiter getrübt, doch das mache ich ihnen nicht zum Vorwurf. Schließlich muss man sich dem niedrigsten Bildungsniveau anpassen, um die nötigen Einschaltquoten zu erzielen, damit die Sendung auch weiterhin läuft, bzw. sie ihr Gehalt beziehen. Deswegen stelle ich abschließend noch einmal die Frage die ich gerne beantwortet hätte und zwar: Hat das Fernsehen Angst vor diesem neuen Medium, da es ihnen die Zuschauer abspenstig macht und muss man deswegen zu solchen Mitteln greifen?
Viele Grüße
Ein Videospieler
Die Antwort der "frau tv"-Redaktion:
Lieber Zuschauerin und Lieber Zuschauer,
vielen Dank für die engagierte Zuschrift.
Dass diese Szenen polarisieren liegt in der Natur der Spiele. Dass es
Menschen gibt, die Brutalität gegen Frauen und andere Menschen ablehnen,
ist in einer pluralen Gesellschaft durchaus legitim. Eine engagiert
geführte Diskussion immer hilfreich.
Wir haben übrigens niemals behauptet, wie in vielen Zuschriften
unterstellt wird, dass Viedeospiele Amokläufer hervorbringen. Eine
Expertin hat lediglich auf die Ergebnisse einer neuen Studie
hingewiesen, dass regelmäßiger Konsum dieser Spiele zu einer
Desensibilisierung und gewissen Verrohung gegenüber Gewaltakten führen
kann, nicht muss.
Bis nächsten Donnerstag um 22.00 Uhr in Ihrem WDR Fernsehen!
Mit freundlichen Grüßen aus Köln!
Ihr frauTV-Team
Tja,... da fällt mir nix mehr ein...
tja, eigentlich bin ich ja nicht derjenige der auf die Barrikaden geht, wenn das Fernsehen mal wieder unser liebstes Hobby verunglimpft, aber bei der letzten Ausgabe von "frau tv" konnte ich mich ja nicht zurück halten. Deswegen habe ich am 30.09.2010 einen entsprechenden Leserbrief formuliert und heute Antwort erhalten.
Da ich euch den Spaß nicht vorenthalten möchte, anbei mein Leserbrief und die entsprechende Antwort, die ich darauf bekam. Textbausteinhölle olé!
Mein Ursprungsbrief:
Verehrte Frau Pfeiffer,
mit Entsetzen musste ich ihre FrauTV Sendung sehen und fühle mich in der Art ihrer Berichterstattung als künstlerisch interessierter Mensch zutiefst angegriffen. Ich bin 34 Jahre, gehe einer geregelten Tätigkeit nach, liebe meine Frau, zahle brav GEZ-Gebühren und habe noch nie eine gewalttätige Handlung begangen, bzw. bin mit dem Gesetzt in Konflikt gekommen. Dennoch darf ich mich von allen Seiten als „widerwärtig“ beschimpfen lassen, da ich ein spezielles Hobby habe und zwar Videospiele.
Diese werden in den Medien ja derzeit geradezu als Buhmann für jede Art von sozialen Missständen aus dem Wandschrank hervorgeholt, wobei ich mich allerdings frage ob es nicht eher die Angst der Fernsehanstalten vor diesem neuen Medium ist. Wer spielt, sitzt nicht vor dem TV und kann nicht in die Erhebungen der „marktrelevanten Zielgruppe“ eingerechnet werden, aber muss man normale, gesetztestreue Bürger deswegen so übelst beschimpft und werden? Diese Frage hätte ich gerne von Ihnen beantwortet.
Ich möchte auch nicht auf ihr Alter anspielen, doch ich gehöre zu der Gruppe an Menschen, die mit diesem Medium aufgewachsen sind. Sie sind das sicher nicht deswegen mag es für sie vielleicht befremdlich wirken. Schließlich hatten die Menschen seinerzeit gesagt das Autofahren oder sogar Fernsehen schlecht für die Gesundheit ist, bis sie eines besseren belehrt wurden. Dieser Prozess wird bei Videospielen sicherlich noch eine Weile dauern, da der Mensch alles neue und Unbekannte erst einmal ablehnt. Leider, aber scheinbar liegt dies in der Natur der Dinge. Leider werden Videospiele noch nicht als das akzeptiert was sie sind: Nämlich Kunst! Gerade im Hinblick auf ein derartig kunstvoll gestricktes Spiel wie HEAVY RAIN eine aus dem Kontext gezogene Szene zu verwenden ist beinahe schon anmaßend. Haben sie das Spiel gespielt? Wissen sie, dass der weibliche Charakter Madison eine sehr starke Persönlichkeit hat und die von Ihnen gezeigte Variante nicht erstrebenswert für den Spieler ist? Schließlich will man dem Verbrecher ja entkommen um zu erfahren wie die Geschichte weitergeht.
Doch leider wird es die Meinung der Medien und auch Ihre nicht ändern, wenn ein unbedeutender Mensch wie ich zu virtuellem Stift und Papier greife um ihren Missmut zu äußern. Schade, denn es gab mal eine Zeit in denen man den Medien zu einem Großteil vertrauen konnte. Durch Berichterstattungen wie diese wird dieses Bild aber immer weiter getrübt, doch das mache ich ihnen nicht zum Vorwurf. Schließlich muss man sich dem niedrigsten Bildungsniveau anpassen, um die nötigen Einschaltquoten zu erzielen, damit die Sendung auch weiterhin läuft, bzw. sie ihr Gehalt beziehen. Deswegen stelle ich abschließend noch einmal die Frage die ich gerne beantwortet hätte und zwar: Hat das Fernsehen Angst vor diesem neuen Medium, da es ihnen die Zuschauer abspenstig macht und muss man deswegen zu solchen Mitteln greifen?
Viele Grüße
Ein Videospieler
Die Antwort der "frau tv"-Redaktion:
Lieber Zuschauerin und Lieber Zuschauer,
vielen Dank für die engagierte Zuschrift.
Dass diese Szenen polarisieren liegt in der Natur der Spiele. Dass es
Menschen gibt, die Brutalität gegen Frauen und andere Menschen ablehnen,
ist in einer pluralen Gesellschaft durchaus legitim. Eine engagiert
geführte Diskussion immer hilfreich.
Wir haben übrigens niemals behauptet, wie in vielen Zuschriften
unterstellt wird, dass Viedeospiele Amokläufer hervorbringen. Eine
Expertin hat lediglich auf die Ergebnisse einer neuen Studie
hingewiesen, dass regelmäßiger Konsum dieser Spiele zu einer
Desensibilisierung und gewissen Verrohung gegenüber Gewaltakten führen
kann, nicht muss.
Bis nächsten Donnerstag um 22.00 Uhr in Ihrem WDR Fernsehen!
Mit freundlichen Grüßen aus Köln!
Ihr frauTV-Team
Tja,... da fällt mir nix mehr ein...
