Vergiftet und unheilbar? Blick auf toxische Gaming-Communitys

Das Thema kann man m.E. kaum Gaming-spezifisch behandeln. Wir haben es wahlweise mit einer Filterblasen-Problematik oder beginnendem Tribalismus zu tun. Je nachdem von welcher Seite man die Entwicklungen betrachtet.

Persönlich bevorzuge ich die Filterblasen-Theorie. Wobei die Namensgebung irgendwo irreführend ist, da sich gerade in diesen abgegrenzten digitalen Parallelgesellschaften Inhalte, Bilder, Ideen und Weltanschauungen ungefiltert ausbreiten.

Und das ist auch kein Randphänomen irgendwelcher Spinner. Das betrifft uns alle. Selbst diejenigen, die sich an der vermeintlich sicheren Welt der Leitmedien orientieren oder an Special Interest Themen, die als erwünscht oder akzeptabel gelten.

Was Gaming-spezifisch ist, sind die Schwerpunkt-Themen und die Art und Weise wie Konflikte gehandhabt werden. Einfach weil durch das interaktive Element nochmal eine Meta-Ebene hinzukommt.

Die momentane Vorstellung ("Hass geht immer von den anderen aus") ist nur ein Kampf um Deutungshoheit. Eine Konfliktlösung versöhnt Parteien jedoch und grenzt nicht aus.

Ein positiver Akzent im Gaming geht m.E. von Life Is Strange: True Colors aus, das für echte Empathie wirbt und Brücken zwischen den gedanklichen Inselwelten baut, in denen wir heute leben.
 
@dorgard

Ein sehr schöner Beitrag, vor allem sehr tiefgründig. Jeder der sich mal damit befasst hat, sollte dies mal für sich hinterfragen.
 
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