Stranglehold: Kein Verkaufsverbot in der Schweiz

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Zum Artikel: Stranglehold: Kein Verkaufsverbot in der Schweiz
 
Das die ganze Sache vor Gericht gelandet ist, ist einfach der Oberhammer übrigens der Angeklagte Media Markt Chef wurde freigesprochen.
 
Dass die Sache vor Gericht gelandet ist, liegt daran, dass Blocher damals zu Näf gemeint hat, es reiche eine Klage, um die Altersbeschränkungen durchzusetzen. Dies wollte Näf halt ausprobieren ... ;)

Grundsätzlich fände ich es sinnvoll, die PEGI-Empfehlungen für verbindlich zu erklären, im Moment gibt es in der Schweiz nämlich rechtlich nichts, was einen 12jährigen davon abhält, ein Spiel wie Strangehold oder gar Scarface zu kaufen (Letzeres wäre wohl die bessere Wahl als Stellvetretung für alle Gewaltspiele gewesen, damit wäre er womöglich sogar durchgekommen, vielleicht hat er hier aber auch bewusst zurückgeschraubt). In der Praxis sieht man jedoch oft, dass ein klares 18er-Spiel einem 12jährigen einfach nicht verkauft wird, zumindest bei Fachhändlern, die wissen was sie da verkaufen. Das Problem sind da eher die Discounter, wo die Leute an der Kasse häufig keine Ahnung haben ... eben: PEGI-Empfehlungen verbindlich machen, und gut ist. Und in diese Richtung geht die Diskussion momentan auch.
 
@ Abnaxos
Ist es denn so schlimm, wenn ein 12-jähriger ein 18er-Spiel spielt???
Ich persönlich finde das ganz okay und glaube auch nicht, dass das Kind dadurch gewalttätig oder psychisch gestört wird!!!
Ich glaube, dass viele Politiker immer wieder vergessen, dass es beim Zocken doch eigentlich nur um Spaß geht!!!
 
@ Abnaxos
Außerdem weiß ich aus Erfahrung, dass Fachhändler einem Jugendlichen/Kind eher ein nicht jugenfreies Spiel verkaufen, als zB Verkäufer bei Media Makt, Saturn etc.
 
Little Jacob hat folgendes geschrieben:

@ Abnaxos

Ist es denn so schlimm, wenn ein 12-jähriger ein 18er-Spiel spielt???

Ich persönlich finde das ganz okay und glaube auch nicht, dass das Kind dadurch gewalttätig oder psychisch gestört wird!!!
______________________

Da wäre ich mir nicht so sicher. z.B. Manhunt würde ich keinen 12-jährigen in die Hand drücken.
 
@swar
Ich habe mit 12 auch vergleichbare Spiele gespielt und bin, soweit ich das beurteilenkann, nicht geistig abnorm!!!
Ich finde ab ungefähr eben 12 Jahren sind Kinder alt genug für solche Titel, aber das unterscheidet sich bestimmt auch bei jedem Menschen!!!
Aber ich glaube zu diesem Thema gibt es viele Meinungen!
 
@ Little Jacob

Du ich habe auch immer Spiele gespielt, die nie meiner Altersklasse entsprachen, aber du musst bedenken nicht jeder Teenager kann mit jeden Spiel richtig umgehen.
 
@Little Jacob:
Ich denke, dass sollte man nich so pauschalisieren. Dem einen 12-jährigem kann man sowas wahrscheinlich zumuten, dem anderen aber bei weitem nicht. Und was spricht schon gegen eine verbindliche Altersempfehlung.
Ich wäre jedenfalls sehr froh, wenn es sich bei uns auch nur darauf beschränken würde. :(
 
Aha, also auf Verbrecher und Terroristen darf ich ballern, vernünftig.
 
@Swar

Schwierig nur, dass der einzelne wohl kaum selber beurteilen kann, ob das Game im schadet oder nicht. Weil ja jeder von sich behauptet, nene kein Problem, ich kann das sehr wohl unterscheiden. Das hört man von nahezu jedem Minderjährigen. Bis es zu spät ist. Die Selbstüberschätzung und Kritikfähigkeit sehe ich gerade in der Pupertätsphase als kritisch.
 
Mit übertriebener Gewaltdarstellung à la "Soldier of Fortune" wird ein 12-Jähriger wahrscheinlich eher fertig, als mit realistisch dargestellter Gewalt. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich anno 1999 im Alter von 13 Jährchen begeistert "Blood II" gespielt habe, aber beim ersten Spielen von "Rainbow Six 2" sich mir selbst in der deutschen Version angesichts der teils erschreckend langsamen Sterbeanimatonen der Magen umgedreht hat.
 
Haaaaah, erwischt, Evil...Du hast auch Blood II gezockt? Kennst Du auch noch den ersten Teil? Wo man mit der Mistgabel und der Leuchtpistole losgetigert ist, hehe?
Ehrlich gesagt komm ich bei COD4 teilweise an meine Grenzen. Ich zock das Teil wirklich sehr viel und gerne. Aber manchmal hab ich son komischen Moment, wenn mal wieder ne Laiche vor mir am Balken baumelt oder ich einen abknall, der dann noch seine Knarre zieht und ich ihm dann mit dem Messer den Rest geb, dann frag ich mich doch manchmal so im Stillen, heftig heftig.
 
Eine PEGI Kennzeichnung für die Schweiz UND für Deutschland wäre mir am liebsten.
@Little Jacob: Klar ist es nicht so schlimm, wenn ein 12Jähriger ein 18er Spiel spielt, nur sollte man da schon Unterschiede machen und darauf achten, welches Spiel er spielt und ob er auch schon wechseln kann, was da überhaupt abgeht. In Deutschland ist ja sowieso gleich alles ab 18, was nicht gerade ums Blümchenpflücken geht...
Lange Rede, kurzer Sinn: Europa soll europäisch sein und deshalb auch gleiche Kennzeichnungen tragen, egal ob in der Schweiz, in Deutschland oder sonst wo...
 
@ vpuls
Wohl wahr, wobei es mir als Österreicher eigentlich egal sein kann.
Denn hierzulande is sowieso alles UNCUT, nur ist leider Österreich so klein, dass es sich oft nicht für die Entwickler auszahlt ein Spiel deutsch zu lokalisieren, wenn es sowieso "nur" in Österreich und der Schweiz zu haben sein wird, weil die USK wieder einmal eine Alterseinstufung verweigert hat.
 
Der werte Herr Näf hat ja aber nicht wegen des Verkaufes an Minderjährige geklagt, sondern wollte die Spiele gleich ganz verbieten.


Der fragliche Gesetzestext, Artikel 135 des Schweizer Strafgesetzes lautet:


"Wer Ton- oder Bildaufnahmen, Abbildungen, andere Gegenstände oder Vorführungen, die, ohne schutzwürdigen kulturellen oder wissenschaftlichen Wert zu haben, grausame Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder Tiere eindringlich darstellen und dabei die elementare Würde des Menschen in schwerer Weise verletzen "


Was mich an der Sache stört ist dass einzelne darüber entscheiden wollen, was andere für kulturell wertvoll zu halten haben. Weil irgendein Opa der Ansicht ist dass dieses neumodische Medium per se keine Kultur sein kann, hat er gleich das Gefühl, dass auch niemand sonst Freude daran haben dürfen sollte. Was mich dann andererseits wieder beruhigt ist das Wissen, dass sich genau die gleichen Szenen schon beim Fernsehen, Film, Rock-Musik, und Büchern abgespielt haben. Dort sieht man heute ja wie gross der Einfluss solcher Hinterwäldler und Ewiggestrigen dann schlussendlich war.
 
@Amanon: Richtig, Herr Näf und der ganze Vorstoss, der aus Bern kam, hat ein komplettes Verbot vorgesehen. Aber dass so etwas in der Schweiz keine Chance hat, ist jedem, der die Politik in der Schweiz etwas beobachtet, sonnenklar. :)

Und ob Spiele kulturell wertvoll sind/sein können oder nicht, das halte ich tatsächlich auch für ein sehr grosses Problem. Ich bin jetzt 32, habe damals mit ca. 13 einen Amiga 500 von meinen Eltern geschenkt gekriegt und habe damals zu spielen begonnen, und nie damit aufgehört, warum auch? Spiele sind inzwischen fester Bestandteil unserer Kultur, und sie sind genauso sehr Kunst, wie Filme (ich spiele z.B. gerade zum zweiten Mal Okami, diesmal auf Wii), oder eben auch nicht. Die Herren in der Politik haben das einfach noch nicht begriffen, die finden einfach "Kinderspielzeug". Das ist schlicht und ergreifend ein waschechter Generationenkonflikt, wie wir ihn schon X Mal zuvor mit anderen kulturellen Phänomenen hatten: Ich bin da hinein gewachsen, die nicht ...
 
Über den kulturellen Wert von "Stranglehold" lässt sich ob des nicht gerade geistig anspruchsvollen Spielprinzips trefflich streiten. Dennoch, allein der Fakt, dass es sich bei dem im Spiel gezeigten um mit nicht gerade wenig Aufwand produzierte 3D-Grafik handelt, macht das Spiel meiner Meinung nach "schützenswert", Blut und Gewalt hin oder her. Ein mal eben billig und lieblos zusammengekleisterter Nazi-Propagandashooter der Marke "Ethnische Säuberung" hat abgesehen von seinem explizit rassistischen und schon allein deshalb zu ächtenden Inhalt auch keine künstlerische Daseinsberechtigung; genau so wenig, wie ein Snuff-Filmchen, bei dem die Kamera einfach auf eine reale körperverletzende Aktion draufhält. Aber die Inszenierung macht nun mal den Kohl fett, da kann man über den Inhalt hinweg sehen, so lange er nicht offen Bezug zur Realität herstellt (im negativen Sinne).
 
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