Der Aufschrei ist jeweils gross, wenn Leute das Gefühl haben, ihre Daten seien nicht für ewig sicher, aber gerade die hier genannten Spiele sind keine Michelangelos oder Rembrandts, einige darunter sind sogar Scheisse, wobei ich "einige" nur in einem rhetorischen Sinn verwende, damit es nicht so brutal klingt.
Spiele sind zwar (ab und zu) Kunst, aber auch Verbrauchsgut, das nicht für die Ewigkeit gemacht ist, im Gegensatz etwa zu einem zeitlos geschriebenen Buch. Ich zocke überhaupt nur ein paar wenige Perlen, die älter als drei oder vier Jahre sind, weil die heutige Game-Industrie mit dem Nachschub versagt. Einige Games vor 5 oder 10 Jahren waren Perlen und werden in manchen Aspekten bis heute nicht übertroffen, aber sie waren auch Prototypen mit heute sehr veralteter Grafik und Gameplay, ein Oblivion wird heute auch nur noch gezockt, weil man es bis zum Anschlag modden kann. Und es gibt sicher sehr wenige Leute, die noch einen NES in der Sammlung stehen haben und da gehts wohl auch eher nur ums Sammeln, als ums Zocken.
Dabei denke ich, dass damalige Jump and runs eine höhere Halbwertszeit haben, als 3D-Games oder überhaupt heutige Spiele. Oder will tatsächlich einer in fünf Jahren noch in DAI oder Destiny grinden oder sich nochmals durch Last of us klicken? Oder Colonial Marines zocken? Und Spiele wie GTA5 sind für mich heute schon lebende Fossilien, es kommt mir schon jetzt wie ein Backup aus der Zeit vor, als Spiele noch für halbwüchsige Machos gemacht wurden. Mir macht es Sorgen, dass sich mein Hobby, dem ich seit dem Bestehen der Game-Industrie gefrönt habe, in diesem Jahr endgültig erledigt hat, weil diese einfach nicht fähig ist, den nächsten Schritt zu machen, oder gar geplant Rückschritte macht, um den Gewinn zu optimieren. Habe schon seit langer Zeit kein Game mehr gesehen, dass ich der Nachwelt erhalten würde.