"Spielemagazine in der Krise"

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gyroscope

Guest
Hallo Leute,

ich möchte einen interessanten Artikel vom Portal von t-online verlinken.

Stetiger Leserschwund, sinkende Auflagenzahlen: Gedruckte Spiele-Magazine haben seit Jahren schwer mit Anzeigen- und massivem Auflagenschwund zu kämpfen. Die Art der Berichterstattung sowie Arbeitsbedingungen und Vergütungen für Redakteure und Journalisten müssen sich dringend ändern, um dem Medium Computerspiel gerecht zu werden, meint Benedikt Plass-Fleßenkämper, Fachjournalist seit 1999.

http://spiele.t-online.de/reportage-spiele-magazine-in-der-krise/id_50508952/index

Auch wenn wir es bei GameZone-User mit einer Onlineredaktion zu tun haben, haben wir die letzten Jahre doch viele der Veränderungen der Branche mitgekriegt - zuletzt durch die Übernahme durch Computec.

Spielejournalismus war immer ein Hobby bei mir (wie bei den meisten von Euch auch, immerhin sind das Feature von GameZone Userreviews und Usernews.
Was meint ihr, wo wird die Branche sich hinentwickeln?

Die letzten Jahre wurden die Redaktionen in den Verlagen zu Content-Strassen umgebaut, die Inhalte auf die verschiedenen Medienprodukte des Verlags verteilt - so tauchen PC-Spieletests nun auch regelmässig in Konsolenheften auf (siehe IDG, Gamestar+Gamepro). Dazu kommen Heerscharen von Praktikanten, die alle 3 Monate wechseln. Ich muss ehrlich sagen, diese zwei Trends verstärken bei mir auch nicht den Kaufwunsch nach einer Zeitschrift.

Was würdet ihr kaufen? Was wird sich online durchsetzen? .
 
Die Entwicklung ist leider vorhersehbar gewesen. Durch die zunehmend stärker gewordenen Onlineseiten, gibts kaum noch Gamer, die sich Spielemagazine im Kiosk kaufen.
Ich persönlich will nicht darauf verzichten - gerade die Gamepro liegt mir am Herzen.
 
Es geht halt nicht an Online vorbei, und zumindest bei so einer Nischensparte kann ich mir vorstellen, das Printmagazine bald komplett verdrängt werden. Ich sehs ja an mir, seit Jahren keine Zeitschrift mehr gekauft weil ich das ganze eh Online lesen kann.

Frage ist halt nur die Finanzierung.

Inhalte wie Spieletests, News und Previews lassen sich nicht verkaufen...wofür da Geld Zahlen wenn es im Internet so viele Angebote gibt?

Eine gute Lösung habe ich da allerdings auch nicht, ausser halt Werbung und im Zweifel das betreiben eines eigenen Online Shops, wie 4players es z.B. macht.
 
Die Preisschraube zieht überall immer mehr an. Da muss jeder drunter leiden. Zeitschriften lese ich auch seit der Total! keine mehr. Der Preis war mir bei der völlig egal (sie war eine der teureren.) Die Total! ist aufgrund der N-Zone (Drecksblatt, Klopapier) wegen des billigen Preises eingegangen.
Ich lese Magazine nicht mehr gerne weil sie am Erscheinungstag schon wieder völlig veraltet sind. Ich lese nur noch online.
 
@Schmadda

Oh ja, die Total. Die war wirklich noch klasse. Satte 6,90 DM waren es damals, glaube ich.
 
hab mir selber im letzten jahr glaub ich nur eine einzige gaming-zeitschrift gekauft....und da war ich im krankenhaus.
ist doch so: videospiel-magazine haben in meinen augen zwei großes mankos:
1) sämtliche tests, die in den magazinen abgedruckt werden, hab ich zu 100% genauso schon online gelesen...und da sogar ein stück komfortabler, weil ich nebenbei noch ne menge screenshots griffbereit habe, die die anzahl der bildchen im heft bei weitem übersteigen. selbes übrigens auch bei den videos. hab früher gerne mal die gamestar gekauft. redaktion war sympathisch, tests waren gut, videos waren auch toll. aber all das wird mir jetzt auch online zur verfügung gestellt (und das obwohl ich nicht premium-user auf der hp von gamestar bin). da stellt man sich unweigerlich beim nächsten gang zum magazin-regal im supermarkt/an der tanke/irgendwo sonst die frage: "warum?" wieso 5eus (oder wie ist die momentane preislage so?) ausgeben, nur damit ich alles nochmal auf papier habe, was ich schon vor tagen im internet gelesen habe. und da kommen wir endlich zu punkt 2
2) schmadda hat es bereits erwähnt. zeitungen haben gegenüber dem internet den nachteil, das sie nicht up-to-date sind. selbst wenn man die zeitschrift am tag des erscheinens kauft, sind die "news" schon nicht mehr so new, sondern eher dezente vergangenheit. erschwerend kommt hinzu, das die blätter üblicherweise einen monat im regal rumkullern...das macht das alles auch nicht besser :/

vielleicht werd ich mir eines tages mal wieder eine solche zeitschrift holen. hoffen wir einfach auf den nächsten krankenhaus-besuch :p
 
Ja, 4Players wäre jetzt auch die online-Seite, denen ich einiges an Zukunft zutraue - das mit dem Shop und der Querfinanzierung wusste ich gar nicht, reklärt aber, warum die so eine unabhängige Schreibe haben (manche sagen auch, sie wärem unfähig+unverschämt).

Genau diese aggresive Schreibe lässt mich die auch oft anklicken, als zwei- oder drittmeinung.

Die sind eine Marke, genau wie auch GamersGlobal (die Ü30-Version von GameZone). Dazu kommen mittlerweile dutzende Spieleseiten, die sich ähneln wie ein Ei dem anderen, und denen ich langfristig keine Chance gebe...

@schmadda

Der Print-Preis ist auch wirklich langsam über der Schmerzgrenze. Ich hatte ewig die GamePro im Abo und kaufe sie mir auch heute ab und an, wenn ich Zeit habe. Aber sieben Euro für ein dünnes Heft und die DVD, da habe ich sie jetzt auch ein paarmal wegen der Kohle im Regal stehen lassen. Das ist mir auch beinahe zu heftig... Und ich bin beim Spielehobby nicht geizig :bigsmile:
 
Ich war 13 Jahre lang PC Games Abonnent und habe vor zwei Jahren gekündigt. Das komische daran ist, dass ich eigentlich gar nicht so genau weiß, warum ich das getan habe. Ich habe diese Zeitschrift einfach nicht mehr gelesen. Das lag glaub ich zu großen Teilen daran, das ich ihre Meinung nicht mehr teilte und viele Sachen schon online gelesen habe. Letzteres hat auch den Vorteil das man gezielt mehrere Meinungen zu einem Spiel raussuchen kann.
 
Das ich mir nicht mehr soviele Zeitschriften wie früher kaufe liegt eher daran, weil die Qualität in den letzten Jahren stark nachgelassen hat. Früher konnte man sich auch noch an den Reviews orientieren, mittlerweile kann man das vergessen. Es gab diverse Spiele mit Top Wertungen die sich im Nachhinein als Fehlkauf erwiesen haben und bei denen man sich fragt, wie man nur die ganzen Kritikpunkte übersehen konnte. Generell finde ich das man heute viel zu leichtsinnig bei der Vergabe hoher Wertungen ist und früher strenger bewertete. Dadurch haben viele Zeitschriften bei mir in den letzten Jahren enorm an Glaubwürdigkeit eingebüßt.
 
Ich lese regelmäßig die Games Aktuell, weil ich die Redaktion wirklich cool finde und deren Artikel gut geschrieben sind. Natürlich kann so eine Spielezeitschrift nie richtig aktuell sein, mich stört es jedenfalls nicht, wenn ich z.B im Oktober einen Test zu FIFA 12 lesen muss. Es ist auf jeden fall schade, dass sich der Spielejournalismus in diese richtung bewegt.
 
Ich war sehr lange Abonnent der verschiedensten Zeitschriften. Angefangen mit der Computronic (kennt die noch wer? http://www.kultboy.com/Computronic-Zeitschrift/61/ ) wo man schön seine Listings in den Computer tippen konnte, dieses dann auf Datasette speicherte und sich einfach freute wenn man dann sieht was am Ende rauskam. Da hab ich keine Ausgabe ausgelassen und alles abgetippt was es für meinen Atari 800 XL gab.

Dann die ASM, happy Computer, Powerplay, alle möglichen Amiga-Zeitschriften und am Ende dann auch noch alle PC-Zines wie die Gamestar, PCAction, PC Games usw. Der Kündigungsgrund war verschieden. Die PCAction mutierte zu einem Kinderblatt für minderbemittelte, die Gamestarbewertungen waren scheinheilig und wirkten teils sehr gekauft und die PCGames war dann auch noch dabei im Kündigungsreigen. Die besten Zeitschriften gingen leider von selbst pleite (PCPlayer !!) Hatte auch mal ein Jahr die PCGamer aus den Staaten, aber das wurde auch immer mehr zu einem Werbeblatt mit versteckten Artikeln dazwischen.

Auf Tests, auch von Onlinemagazinen, kann man sich eh nicht mehr verlassen da die meisten von den Werbeeinnahmen leben müssen und sich deswegen keine negativen Tests von Spielen bestimmter Publisher leisten können sonst wird gleich mal die Werbung storniert und das bringt nun mal das Geld.

Unabhängige Testseiten gibt es eh so gut wie gar keine mehr, deswegen achte ich auch mehr auf die Reaktionen der Spieler in den Foren welche das Spiel gekauft haben und fälle meist danach meine Entscheidung ob ichs kauf oder nicht. Da muss man halt nur aufpassen dass man nicht dem viralen Marketing aufsitzt, aber das erkennt man meist da das oft doch sehr plump rüberkommt. Für faktische Hintergründe benutze ich die Tests allerdings noch sehr gerne, also die objektiven Werte, bei den subjektiven bin ich eher vorsichtig.
 
Den Aktualitätswahn kann ich wirklich nicht nachvollziehn. Wir sind ja nicht an der Börse, wo es um Sekunden geht.
Was ist so schlimm daran, über etwas zu lesen das vor 2-3 Wochen passiert ist? Hätte ich es schon früher gelesen, dann hätt es mir auch nichts gebracht.

Man liest solche Dinge über die Spielebranche ja nicht um sich zu informieren und seine Handlungen danach auszurichten, wie evtl. andere Nachrichten, sondern einfach um sich zu unterhalten.

Natürlich, wenn man Online News liest ist die Chance groß, die jeweilige Nachricht schonmal gesehn zu haben wenn sie im Heft auftaucht, aber hmm.
Die Hefte müssten halt auch genug Inhalte bringen die nicht schon in einer Pressemeldung erschienen sind und dann überall abgetippt wurden. Irgendwelche Hintergrundinfos usw.
Wäre natürlich noch mehr Nische als das Thema ohnehin schon ist...
 
gyroscope hat folgendes geschrieben:
Ja, 4Players wäre jetzt auch die online-Seite...
erklärt aber, warum die so eine unabhängige Schreibe haben...
Für mich die einzige seite die keinen kniefall vor der industrie macht. Wie die das machen interessiert mich gar nicht, allerdings führt es dazu das ich nur noch dort reviews lese.

GamePro interessiert mich nicht mehr seit der dicke mit der brille die redaktion übernommen hat. Denn er auch robbt vor der industrie.

Ansonsten kann man nur schmadda zustimmen: die hefte sind völlig überaltert bis sie rauskommen.
 
Miew hat folgendes geschrieben:

Den Aktualitätswahn kann ich wirklich nicht nachvollziehn. Wir sind ja nicht an der Börse, wo es um Sekunden geht.

Was ist so schlimm daran, über etwas zu lesen das vor 2-3 Wochen passiert ist? Hätte ich es schon früher gelesen, dann hätt es mir auch nichts gebracht.


Man liest solche Dinge über die Spielebranche ja nicht um sich zu informieren und seine Handlungen danach auszurichten, wie evtl. andere Nachrichten, sondern einfach um sich zu unterhalten.


Natürlich, wenn man Online News liest ist die Chance groß, die jeweilige Nachricht schonmal gesehn zu haben wenn sie im Heft auftaucht, aber hmm.

Die Hefte müssten halt auch genug Inhalte bringen die nicht schon in einer Pressemeldung erschienen sind und dann überall abgetippt wurden. Irgendwelche Hintergrundinfos usw.

Wäre natürlich noch mehr Nische als das Thema ohnehin schon ist...


Ich les schon Onlinemagazine um mich zu informieren und meine (Kauf)Entscheidungen nach auszurichten.

Und in der Hauptsache ist ja die Frage "warum Geld bezahlen wenn ich es kostenlos, schneller und bequemer bekomme?" (und ohne Papierabfall)
 
Miew hat folgendes geschrieben:

Den Aktualitätswahn kann ich wirklich nicht nachvollziehn. Wir sind ja nicht an der Börse, wo es um Sekunden geht.

Was ist so schlimm daran, über etwas zu lesen das vor 2-3 Wochen passiert ist? Hätte ich es schon früher gelesen, dann hätt es mir auch nichts gebracht.

Es ist heute doch die Frage was bringt einem ein Printmagazin denn wirklich noch ? Die meisten sind vollgepackt mit Werbung, Tests zu Games, Reportagen, Berichte von Messen, das alles gibt es online. Aktualitätswahn hin oder her, warum soll ich einen Bericht über die Gamescom einen Monat später lesen wenn ich ihn am nächsten Tag oder gar live von der Messe haben kann ?

Meiner Meinung nach ist die aktualität der wesentlichste Punkt am Erfolg der Onlinemagazine. Kommt morgen ein neues Spiel raus kannst du heute den Testbericht dazu online lesen, wenn es nicht gerade eine Sperre vom Publisher gibt. Gibt ein Konsolenhersteller ein neues Firmwareupdate raus, erfährst du das wenige Minuten später online. Gibt es Hackerangriffe und die Kontodaten der User sind plötzlich in Gefahr, dann erfährst du auch das schnellstmöglich im Internet. Und wenn sich wenige Tage vor Release eines Spiels herausstellt das es sich leider doch noch um ein paar Tage verzögert, dann wirst du auch das bei Gamezone & Co. als erstes erfahren.

Früher war ich auch ein Fan von Printmedien aber mittlerweile muss ich ganz klar sagen das sie sich irgendwo einfach abgenutzt haben und ich auch keinen Weg sehe daran etwas zu ändern. Ich kaufe mir nicht für teures Geld ein Magazin um das zu lesen was ich dank dem Internet bereits seit Wochen weiß.
 
So gehts mir auch, kann mich nicht erinnern wann ich das letzte mal eine Videospielezeitschrift gekauft habe.
Kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen diese Magazine eigentlich DIE Quelle überhaupt waren um zu sehen, was wann erscheint.
Habe die auch über das Inet Zeitalter hinaus gelesen, nie eine bestimmte, sondern immer mal ne andere, habe die sogar immer aufgehoben!
Hatte einen Riesenstapel, den ich beim Umzug in die eigene Bude entsorgt hatte.
Eigentlich schade drum, bekomm gerade richtig Lust, mir eine zu kaufen um aufm Klo mal wieder was zu lesen zu haben :-)
 
Ich würde mir schon Magazine kaufen, aber für das Geld bekomme ich einfach nichts geboten.

In UK habe ich mir damals zwei Hefte gekauft, die waren im Gegensatz zu deutschen Publikationen nicht nach dem typischen Schema F gemacht, sondern hatten neben den Tests jede Menge interessanter und ausführlicher Reportagen, ähnlich wie die GEE, zu bieten. Hierzulande hat sich seit der Happy Computer Beilage nichts weiter entwickelt.
 
@ piko:

Ja, das kann ich bestätigen. Ich war letzten Monat in London und habe am Abreisetag ein bißchen Zeit in einem großen Zeitschriftenladen am Flughafen totgeschlagen.

Ganz andere Magazine mit richtig geilen Specials. Ein ziemlich dickes Heft (wohl Teil einer Reihe) drehte sich nur um die besten Retrogames, da wurden z.B. Screenshots auf zwei volle Seiten gedruckt, ein Traum die ein oder andere SNES-Perle heute so zu sehen.

Ich erinnere mich auch ein ziemlich schniekes Sonderheft zum 25. Geburtstag von "The Legend of Zelda".
 
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