Frybird
Bekanntes Gesicht
Hi,
ich glaube so einen Thread gibts noch nicht, wenn doch bitte schließen und meinen Text da rein kopieren ^^.
Mit einigen kleinen Spoilern, hier meine Meinung (ja, hier lief er heute sogar schon zweimal)
Für all die die Spiderman in ihrer Kindheit geliebt haben, auf Anhieb mindestens 15 Erzfeinde von ihm aufzählen kann und auch jede Serie und jeden Film mit Genuß (wenn auch nicht ohne Kritik) konsumiert hat, sei gewarnt: Spiderman 3 ist vermutlich nicht das, was ihr wollt.
Aber zunächst, die guten Dinge: Die Darstellerische Leistung des Grundensembles ist klasse. Tobey McGuire (oder wie der heißt) ist so gut wie eh und je, James Franco (Harry Osborn) der mich in früheren Filmen persönlich eher genervt hat, stellt diesmal eine umfassende und exzellente Leistung zur Schau, und sogar die doofe Kirsten Dunst ist nicht ganz so grausig wie in Spidey 2. Abgesehen davon gibts mal wieder herzerwärmende Szenen mit Rosemary Harris als Tante Mae und einige kurze, aber schlichtweg großartige und witzige Auftritte von....wer auch immer J.Jonah Jameson spielt. Und auch Bruce Campbell ist mal wieder fantastisch.
Darüber hinaus ist Topher Grace als Eddie Brock exzellent gecastet, und bringt viel Charakter in seine Rolle, bevor er sich in Spideys Erzfeind verwandelt.
Was am meisten bei dem Film jedoch herausscheint, ist eine Auflösung der jetzt über drei Filme anhaltenden Feindschaft zwischen Spiderman und Harry Osborn. Es gibt einige drastische (wenn auch nicht unbedingt überraschend innovative) Wendungen in dieser Geschichte, es gibt einige Character Development und die Actionszenen mit Harry und Spidey hier sind die Highlights des Films (es gibt mehrere Fights, und alle haben etwas individuelles und spannendes an sich). Ansonsten fand ichs noch ganz nett, wie die Popularität von Spiderman in der Comicwelt dargestellt wird.
Etwas so lala: Die Actionszenen. Gut, Action wie bei Spiderman gibt es selten, und es ist immernoch eine fantastische Achterbahn, was der Film um die menschliche Spinne da zeigt. Aber irgendwie...hmm. Es mag nicht mehr so richtig haften. Zwar haben die Fights gewohnte Qualität und sind gut gemacht, aber irgendwie gibts keine richtige Steigerung mehr gegenüber der Vorgängerteile.
Nicht gut: So einiges. Sandman zum Beispiel. Anfangs wird sehr behutsam und aufwendig versucht, aus Flint Marko (so sein bürgerlicher Name) einen Charakter zu machen, mit dem man sogar symphatisieren kann. Aber nach dem langen Setup wird bis kurz vor Ende des Films dieser ganze Aufbau über den Haufen geschmissen, und am Ende ist der Sandmann auch nur ein klassischer Missetäter.
Abgesehen davon: auch wenn die Effekte einiges hergaben, ich hätte mir gewünscht das man etwas mehr aus einem Typen der aus Sand besteht gemacht hätte als man zu sehen bekommt. Sam Raimi hätte sich ein Beispiel an den Anime Naruto nehmen sollen, in dem ein ähnlich Sandbasierter Charakter einige fantastische Dinge tut, die ich gerne auch in einem Realfilm sehen würde.
Auch eher enttäuschend: Venom. Ich will nicht zu sehr darauf eingehen, aber je nachdem ob man nun Venom kennt oder nicht ist man entweder nicht sonderlich unglücklich mit ihm oder als Comicfan ziemlich bitter enttäuscht. Ich hatte gehofft das Venom der selbe muskulöse monströse Riese ist wie in den Comics: Das ist er nicht. Ausserdem hatte ich gehofft, das der Kampf Spiderman gegen Venom das brutalste und spektakulärste Aufeinandertreffen der ganzen (noch) Trilogie wird, und das war das Finale definitiv nicht.
Was mich aber am meisten stört, ist die Mischung aus Lieblosigkeit und Lächerlichkeit, die sich durch den Film zieht. Sobald Spiderman seinen Symbioten Anzug bekommt (den schwarzen), verwandelt sich Spidey langsam in einen Schatten seines selbst und wird quasi "Böse". Soweit so gut, aber dieses "böse werden" wird weniger durch gemeine und rücksichtslose Taten dargestellt als das er viel mehr mit Frauen flirtet und sich wie ein Proll benimmt. Die zu dieser Transformation dazugehörende Tanzszene (ja, das ist KEIN WITZ) ist dazu die Spitze der Albernheit.
Darüber hinaus ist die Art, wie der Film zum Showdown führt, eher schlicht und übereilt geraten, der Subplot mit der Liebesbeziehung zwischen MJ und PP ist ziemlich vorhersehbar und alles in allem wird sich unzählige Male in dem Film an Comic Klischees und der Deus Ex Machina bedient, dass man sich selbst im Bewusstsein das dies eine Superhelden Comic Verfilmung ist doch an den Kopf fassen. Wie schon gesagt, es sind viele kleine Dinge, und ich kann nicht alle aufzählen (z.B. ist noch Stan Lees Gastauftritt peinlich und der Ausgang des Harry Osborn/Green Goblin Arcs ist forciert), aber es sind eben zusammen genug um den Film doch ein Stück nach unten zu drücken.
Fazit: Enttäuschend. Spiderman 3 kann nicht zum exzellenten ersten oder zum etwas kitschigen, aber doch ganz guten zweiten Teil heranreichen, und bei der Umsetzung einige der besten Dinge der Geschichte des Comics (Venom, Symbiont-Spidey) werden Hardcore Fans eher vor Trauer denn vor Freude Tränen vergießen.
Auch wenns nicht direkt ein schlechter Film ist und es einiges an Spidey 3 zu mögen gibt, so ist dieser Film doch genauso wie X-Men 3: Zu überladen, zu lieblos, und mit heftigen Abstrichen an Tiefe und schlichter "Großartigkeit" immernoch ein ganz guter Film, aber der Schandfleck der gesamten Trilogie.
ich glaube so einen Thread gibts noch nicht, wenn doch bitte schließen und meinen Text da rein kopieren ^^.
Mit einigen kleinen Spoilern, hier meine Meinung (ja, hier lief er heute sogar schon zweimal)
Für all die die Spiderman in ihrer Kindheit geliebt haben, auf Anhieb mindestens 15 Erzfeinde von ihm aufzählen kann und auch jede Serie und jeden Film mit Genuß (wenn auch nicht ohne Kritik) konsumiert hat, sei gewarnt: Spiderman 3 ist vermutlich nicht das, was ihr wollt.
Aber zunächst, die guten Dinge: Die Darstellerische Leistung des Grundensembles ist klasse. Tobey McGuire (oder wie der heißt) ist so gut wie eh und je, James Franco (Harry Osborn) der mich in früheren Filmen persönlich eher genervt hat, stellt diesmal eine umfassende und exzellente Leistung zur Schau, und sogar die doofe Kirsten Dunst ist nicht ganz so grausig wie in Spidey 2. Abgesehen davon gibts mal wieder herzerwärmende Szenen mit Rosemary Harris als Tante Mae und einige kurze, aber schlichtweg großartige und witzige Auftritte von....wer auch immer J.Jonah Jameson spielt. Und auch Bruce Campbell ist mal wieder fantastisch.
Darüber hinaus ist Topher Grace als Eddie Brock exzellent gecastet, und bringt viel Charakter in seine Rolle, bevor er sich in Spideys Erzfeind verwandelt.
Was am meisten bei dem Film jedoch herausscheint, ist eine Auflösung der jetzt über drei Filme anhaltenden Feindschaft zwischen Spiderman und Harry Osborn. Es gibt einige drastische (wenn auch nicht unbedingt überraschend innovative) Wendungen in dieser Geschichte, es gibt einige Character Development und die Actionszenen mit Harry und Spidey hier sind die Highlights des Films (es gibt mehrere Fights, und alle haben etwas individuelles und spannendes an sich). Ansonsten fand ichs noch ganz nett, wie die Popularität von Spiderman in der Comicwelt dargestellt wird.
Etwas so lala: Die Actionszenen. Gut, Action wie bei Spiderman gibt es selten, und es ist immernoch eine fantastische Achterbahn, was der Film um die menschliche Spinne da zeigt. Aber irgendwie...hmm. Es mag nicht mehr so richtig haften. Zwar haben die Fights gewohnte Qualität und sind gut gemacht, aber irgendwie gibts keine richtige Steigerung mehr gegenüber der Vorgängerteile.
Nicht gut: So einiges. Sandman zum Beispiel. Anfangs wird sehr behutsam und aufwendig versucht, aus Flint Marko (so sein bürgerlicher Name) einen Charakter zu machen, mit dem man sogar symphatisieren kann. Aber nach dem langen Setup wird bis kurz vor Ende des Films dieser ganze Aufbau über den Haufen geschmissen, und am Ende ist der Sandmann auch nur ein klassischer Missetäter.
Abgesehen davon: auch wenn die Effekte einiges hergaben, ich hätte mir gewünscht das man etwas mehr aus einem Typen der aus Sand besteht gemacht hätte als man zu sehen bekommt. Sam Raimi hätte sich ein Beispiel an den Anime Naruto nehmen sollen, in dem ein ähnlich Sandbasierter Charakter einige fantastische Dinge tut, die ich gerne auch in einem Realfilm sehen würde.
Auch eher enttäuschend: Venom. Ich will nicht zu sehr darauf eingehen, aber je nachdem ob man nun Venom kennt oder nicht ist man entweder nicht sonderlich unglücklich mit ihm oder als Comicfan ziemlich bitter enttäuscht. Ich hatte gehofft das Venom der selbe muskulöse monströse Riese ist wie in den Comics: Das ist er nicht. Ausserdem hatte ich gehofft, das der Kampf Spiderman gegen Venom das brutalste und spektakulärste Aufeinandertreffen der ganzen (noch) Trilogie wird, und das war das Finale definitiv nicht.
Was mich aber am meisten stört, ist die Mischung aus Lieblosigkeit und Lächerlichkeit, die sich durch den Film zieht. Sobald Spiderman seinen Symbioten Anzug bekommt (den schwarzen), verwandelt sich Spidey langsam in einen Schatten seines selbst und wird quasi "Böse". Soweit so gut, aber dieses "böse werden" wird weniger durch gemeine und rücksichtslose Taten dargestellt als das er viel mehr mit Frauen flirtet und sich wie ein Proll benimmt. Die zu dieser Transformation dazugehörende Tanzszene (ja, das ist KEIN WITZ) ist dazu die Spitze der Albernheit.
Darüber hinaus ist die Art, wie der Film zum Showdown führt, eher schlicht und übereilt geraten, der Subplot mit der Liebesbeziehung zwischen MJ und PP ist ziemlich vorhersehbar und alles in allem wird sich unzählige Male in dem Film an Comic Klischees und der Deus Ex Machina bedient, dass man sich selbst im Bewusstsein das dies eine Superhelden Comic Verfilmung ist doch an den Kopf fassen. Wie schon gesagt, es sind viele kleine Dinge, und ich kann nicht alle aufzählen (z.B. ist noch Stan Lees Gastauftritt peinlich und der Ausgang des Harry Osborn/Green Goblin Arcs ist forciert), aber es sind eben zusammen genug um den Film doch ein Stück nach unten zu drücken.
Fazit: Enttäuschend. Spiderman 3 kann nicht zum exzellenten ersten oder zum etwas kitschigen, aber doch ganz guten zweiten Teil heranreichen, und bei der Umsetzung einige der besten Dinge der Geschichte des Comics (Venom, Symbiont-Spidey) werden Hardcore Fans eher vor Trauer denn vor Freude Tränen vergießen.
Auch wenns nicht direkt ein schlechter Film ist und es einiges an Spidey 3 zu mögen gibt, so ist dieser Film doch genauso wie X-Men 3: Zu überladen, zu lieblos, und mit heftigen Abstrichen an Tiefe und schlichter "Großartigkeit" immernoch ein ganz guter Film, aber der Schandfleck der gesamten Trilogie.