Im Gegensatz zur Gamecube-Version habt ihr bei der PS2-Fassung gleich zu Beginn die Wahl zwischen den beiden Schwierigkeitsgraden "Leicht" und "Normal". Aber auch auf der Standard-Einstellung ist kein Endgegner und kein Puzzle wirklich schwer - alles ist sehr gut schaffbar aber dennoch anspruchsvoll und fordernd realisiert worden. Trotzdem kann Resident Evil 4 mit einem mehr als ordentlichen Umfang aufwarten: Satte 17 Stunden benötigten wir für den ersten Durchgang, weitaus mehr als man von der Serie oder typischen Shootern gewohnt ist. Dort, wo bei anderen Spielen dieser Art schon längst der Abspann über dem Bildschirm geflimmert ist, legt ihr bei "Resident Evil 4" erst so richtig los. Und selbst nachdem man sich durch diesen Leckerbissen des Spieldesigns geballert hat, bleibt die Motivation noch ziemlich hoch, da Capcoms Entwickler in bester Tradition vorbildliches Zusatzmaterial integriert haben: Im Bonusspiel "Separate Ways" spielt ihr euch mit einem anderen Charakter (der heißen Agentin Ada Wong) durch mehrere, eigens für sie entwickelte Missionen. Hierbei erfahrt ihr Teile der Story aus einem anderen Blickwinkel und einige der offenen Fragen aus Leons Abenteuer werden hier im Nachhinein beantwortet. Nach dem USK-Chaos um die beiden Bonusspiele in der Gamecube-Version hat sich Capcom diesmal nicht auf ein derartiges Experiment eingelassen und der PS2-Version lediglich den umfangreichen Spielmodus "Separate Ways" spendiert. Als kleine Entschädigung und zusätzlichen Kaufanreiz für Gamecube-Veteranen finden sich im Spielverlauf übrigens zwei exklusive Waffen und Kostüme. Leon darf mit der spektakulären Laserwumme "P.R.L. 412" auf die Gegner losgehen und Ada kann zusätzlich auf eine explosive Armbrust zurückgreifen. Die zwei neuen Kostüme sind eher witzig gemeinte Boni: Leon kommt nach dem Kleiderwechsel als Mafiosi daher und Ashley versteckt sich optional in einer Ritterrüstung.