Publisher wollen die Spielepreise in die Höhe treiben

Nocturnal

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Preise für Spiele zu niedrig?

Offenbar machen sich vermehrt Leute Sorgen über die Preisgestaltung bei Spielen. So auch Chris Deering, Chairman of the Edinburgh Interactive Festival & Former Sony Computer Entertainment Europe President.

Bevor man so erfolgreiche Blockbusters Spiele wie in der Vergangenheit produzieren kann, müssen diese effizienter entwickelt werden. Die Preise für Spiele bewegen sich derzeit auf einem Niveau wie vor 10 Jahren, und nennt hier 70 britische Pfund, was derzeit 82€ entspricht.. Allerdings haben die Leute nicht das gleiche Geld wie damals, was dies zu einen psychologischen gläsernen Deckel macht.

Spieler möchten nicht mehr für ein Spiel ausgeben, jedoch ist die Entwicklung viel viel teurer als damals. Und das ist das zentrale Problem. Die Entwicklung eines Spieles ist heute 10 mal teurer als die eines PS2 Games, und 50 mal teurer als bei einem PSone Game. Bei der nächsten Generation geht man sogar von Entwicklungskosten von bis zu 60 Millionen Dollar aus.

Aber es gibt viele Dinge die man für weniger als den relativen Wert bekommt. 60cent für eine Stunde High-End-Game Spaß, so Deering.

Im November startet Activision mit Modern Warfare 2 einen ersten Testlauf, ob Spieler bereit sind für qualitativ gute Spiele mehr Geld auszugeben. Dazu wird die unverbindliche Preisempfehlung um 10€ angehoben.
http://www.play3.de/2009/07/30/preise-fur-spiele-zu-niedrig/

Wenn die Industrie noch mehr Raubkopien will, bitte, dann erhöht die Preise! Ich glaub die haben nicht mehr alle Tassen im Schrank
 
Ich glaub nicht das dies auf Dauer die Raubkopien ansteigen lässt - eher werden die Verkaufszahlen runter geschraubt.
 
Naja, dann wird in Zukunft der eine oder andere mehr kucken wo er seine Konsole umbauen lassen kann und sich nen schnellen Internetzugang besorgen!
Das Ergebnis werden weniger Einnahmen der Spielefirmen sein und vermutlich eine weitere Preiserhöhung und der Markt stirbt dann langsam aus!
 
Sollen sie doch, ich werde weiterhin gebrauchte Spiele für 30 oder 40 € kaufen.
 
Tja, wenn man den Gebrauchtwarenmarkt weiter stärken will, dann sollte man die Preise erhöhen. 8)

Komisch, dass anscheind niemand von ihnen auf die Idee kommt, dass eine deutliche Preissenkung vielleicht deutlich höhere Verkaufszahlen ausmachen könnte und man über die größere Masse wieder mehr Geld in die Kassen spült.
 
Swar hat folgendes geschrieben:

Sollen sie doch, ich werde weiterhin gebrauchte Spiele für 30 oder 40 € kaufen.

So siehts aus :bigsmile:
Verstehe eh nicht wie man 60-70€ für ein Spiel ausgeben kann ,wenn mans doch billiger in UK&co bekommt....
 
Daher wäre es doch mal interessant, wenn irgendein Publisher ein Gegenexperiment startet: Einen Blocklbuster zum Startpreis von 30-35€ anbieten und schauen, ob sich vielleicht mehr Käufer das Spiel sofort im "Original" kaufen und nicht auf ein gebrauchtes Exemplar zurückgreifen.
 
"Tja, wenn man den Gebrauchtwarenmarkt weiter stärken will..."

Den wollen sie doch auch am liebsten verbieten, und spätestens mit online-only-distribution werden sie das auch tun.


"Komisch, dass anscheind niemand von ihnen auf die Idee kommt, dass eine deutliche Preissenkung vielleicht deutlich höhere Verkaufszahlen ausmachen könnte..."

Sehe ich auch so.
Da wird immer von "kreativ sein" usw gelabert und wenns drauf ankommt fällt immer nur das gleiche ein: mehr Geld verlangen, mehr Leute rausschmeißen.

80,-€ für nen Spiel...die schaufeln sich ihr eigenes Grab. Sollen sie mehr 2D Spiele machen, da braucts nicht soo viel und es macht auch Spaß. Wahrscheinlich muss sich auch die Videospielbranche irgendwann in die Steinzeit zurückbomben, weil menschliche Systeme immer von "mehr, mehr, mehr" zerfressen sind...das lernen die wohl nie.
 
Wenn keiner höhere Preise zu zahlen bereit ist, dann werden die Preise auch nicht wesentlich steigen. Der Markt (Angebot und Nachfrage) macht das schon.

:sun:
 
Naja, angesichts dessen wie schnell in bestimmten Onlineshops die Preise nach 1-2 Monaten fallen isses mir im Endeffekt egal, mehr bezahlt wird definitiv nicht!
 
Wie teuer sind Kinoproduktionen? Was kostet eine Eintrittskarte? Und wieviele Leute schauen sich diese Filme an und warten nicht bis eine DVD erscheint oder der Film gar im Fernsehen kommt?
 
Socke hat folgendes geschrieben:

"Tja, wenn man den Gebrauchtwarenmarkt weiter stärken will..."


Den wollen sie doch auch am liebsten verbieten, und spätestens mit online-only-distribution werden sie das auch tun.


Ich weiß, war ja auch ironisch gemeint. Ich finde es sehr amüsant, dass sich die Publisher über den bösen Gebrauchtmarkt beschweren, aber nun Preise erhöhen wollen und damit nur noch mehr Menschen zum Gebrauchtmarkt drängen werden. ;)

Und dann geht am Ende wieder das Geheul los, dass zu viele Spieler sich ihre Spiele günstger auf dem Gebrauchtmarkt kaufen... Tja, aber warum das so ist, wird nicht gefragt.
 
Für Dreamcast Spiele habe ich neu 89,-DM (!) bezahlt also ca 45,-€
Bei Beispielen kommen diese Typen auch immer mit dem höchsten Preisen. Selbst Shenmue hat mich nur 89,- neu gekostet, mit 3GDs. Heute jammern sie schon bei 2 DVDs rum.

Und dass die Entwicklungskosten sooo in die Höhe gehen...jetzt mal ehrlich, 3D-Konzepte gibts schon viele Jahre und grafisch hat sich zwar einiges getan aber da frage ich mich manchmal dann doch was sooo teuer sein soll. Komisch ist auch, dass viele mehr Gewinn machen, wo es doch alles so teuer geworden ist.
Zu MD oder SNES Zeiten gab es wohl keine solchen Milliarden Gewinne in der Branche.

Das ist immer ein wirklich freches Gejammer.
 
Socke hat folgendes geschrieben:

Und dass die Entwicklungskosten sooo in die Höhe gehen...jetzt mal ehrlich, 3D-Konzepte gibts schon viele Jahre und grafisch hat sich zwar einiges getan aber da frage ich mich manchmal dann doch was sooo teuer sein soll.

Kann ich mir auch nicht ganz vorstellen. Ein Uncharted 2 kostet ND 20 Millionen Dollar, und ich bezweifle jetzt einfach mal ganz stark, dass sie Jak2 auf der PS2 für 2 Millionen entwickelt haben.

Klar, grafische Assets werden immer aufwendiger, aber die Tools zur Erstellung werden ja auch stetig weiterentwickelt, verbessert und vereinfacht.
 
Die werden versuchen, die Preise in die Höhe zu treiben. Das wird bei heiß ersehnten Titeln wahrscheinlich noch am Anfang (-> skimming) funktionieren.

Die Variante mit der Senkung der Preise wäre einen Versuch wert, für den die Publisher aber zu feige sind. Sie werden alles auf die Raubkopierer schieben, anstatt sich zu überlegen, dass ein günstigeres Produkt tendentiell von viel mehr Käufern erworben werden könnte, und das auf längere Sicht.

Und wer mit einem günstigen Produkt zufrieden ist, der kann es auch "als günstiges" Produkt anderen weiterempfehlen.
 
Socke
Was einige hier vergessen ist, das die Grafik und die Spiele, nicht nur immer besser wird, sondern auch immer komplexer, immer aufwendiger, immer mehr Mitarbeiter benötigt werden, und immer längere Entwicklungszeiten nach sich ziehen.

Es gibt keinen einzigen Third Party Entwickler der im Jahr 1 Mrd Dollar Gewinn macht.

Und das mit mehr Gewinn stimmt auch nicht so ganz. Zur Zeit haben eine ganze Reihe von Third Party Entwickler finanzielle Probleme, und schreiben rote zahlen.


Sigistauffen
Der Vergleich mit Uncharted 2 hinkt etwas, da man hier auf den 1 Teil aufbauen konnte. Und nicht wieder von 0 anfangen musste.

Die Tools müssen aber auch erst einmal entwickelt und eingekauft werden.
Und Grafik ist nicht das einzige was die kosten nach oben schraubt.



Klar kotzt mich die ganze Entwicklung ebenfalls an. Und das die Industire mit dem Gednken spielt, die Softwarepreise zu erhöhen. Wen das so weiter geht muss auch ich komplett auf gebrauchte Spiele umsteigen, weil ich mir bald kein neues Spiel mehr leisten kann.

Aber letztendlich hat keiner von uns wirklich Ahnung von der Materie. Und somit können wir uns auch kein Bild darüber machen, warum die Entwicklungskosten immer weiter ansteigen. Da wir die Hintergründe des ganzen nun mal nicht kennen.
 
@GarfieldausHN

Ich habe ja auch nicht behauptet, dass 1 Hersteller ne Milliarde Gewinn macht. Oder steht das hier irgendwo?

Du willst aber nicht ernsthaft behaupten, dass die Gewinne nicht gestiegen sind seit Sonic1 oder dem Amiga, das willst Du nicht ernsthaft oder?

Wir reden hier nicht mehr von niedlichen, kleinen Spielen und wir reden hier nicht mehr von niedlichen, kleinen Gewinnen. Es ist ein fettes Geschäft geworden und hier werden fette Gewinne eingefahren.
Natürlich gibts da auch mal Verluste (gerade in letzter Zeit). Was denkste wie das erstmal die nächsten Jahre wird, es geht bergab, auch bei Videospielen.

Und da sind jetzt wir dran Schuld, weil wir ja nur 60,-€ für ein Spiel ausgeben wollen? Weil das ja fast Diebstal ist!
Da haben nicht etwa gut bezahlte Leute falsch kalkuliert? Falsch vermarktet?
Nein, das ist der böse Konsument. Besser sollten wir mal spenden für die armen Leute dort.
Wenn die Spiele Entwicklung zu teuer ist müssen sie sich mal eine Lösung ausdenken, aber da reicht es wieder nur zu den von mir genannten.

Ich weiß wie viel Arbeit es macht gute Modelle zu erstellen, es ist mein Hobby (wie ich hier schon öfter sagte). Da muss mir keiner was erzählen. Dann stellt sich mir die Frage, brauchen wir immer größere Spiele? Ich brauche keine 8 km² zum durchlatschen in Spielen, ich brauche keine 400 Autos um Spaß zu haben.
Die Branche hat sich doch selbst ins Knie geschossen weil sie bei Fortsetzungen nur immer "mehr, mehr, mehr" als Einfall hatte.
Sie sind doch selbst nicht unschuldig an der Situation und Mitleid oder Verständnis bringe ich dafür sicher nicht auf.
 
Socke
Bereits Anfang der 90ern war die Videospielindustire im 2 stelligen Milliarden Bereich angelangt. Schon damals hat Nintendo pro Jahr 1-2 Milliarden Dollar Gewinn pro Jahr gemacht. Schon damals haben sich Top Games Millionenfach verkauft.

Die Gewinne sind zwar seitdem gestiegen (wobei keiner von uns weiß wie stark), gleichzeitig sind aber auch die Ausgaben mit gestiegen.

Und das erstellen von Modellen, und einer grossen Welt sind nicht die einzigen Dinge, die für die Explosion der Entwicklungskosten verantwortlich sind.

Ich glaube auch das sich sich in der Videospielszene etwas ändern muss.
Das die Videospielindustrie sich neu Strukturieren und umdenken muss.
Und das das erhöhen der Spielepreise aber der falsche Weg ist.
Aber es ist wie mit den Politikern, meistens wählt man halt den einfachsten Weg, anstatt die eigentlichen Ursachen anzugehen.
 
GarfieldausHN hat folgendes geschrieben:

Sigistauffen

Der Vergleich mit Uncharted 2 hinkt etwas, da man hier auf den 1 Teil aufbauen konnte. Und nicht wieder von 0 anfangen musste.


Die Tools müssen aber auch erst einmal entwickelt und eingekauft werden.

Und Grafik ist nicht das einzige was die kosten nach oben schraubt.

Deswegen habe ichs auch mit Jak2 verglichen, welches ebenfalls auf der engine des Vorgängers aufbaut.

Uncharted 1 hat angeblich auch 20 Mio gekostet, also können wir von mir aus das zum Vergleich herziehen.

FFXII hat 35 Millionen US Dollar verschlungen. Enorme Entwicklungskosten sind also nichts wirklich neues.
 
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