Bin jetzt knapp 40 Stunden dran und immer noch nicht fertig (das Ende ist allerdings in Sichtweite und ich habe gelinde gesagt ziemlich getrödelt)
Wirklich phantastisches Spiel, da gibt's nix dran zu rütteln. Wer Zelda mag muss Okami gespielt haben. Vom Aufbau her sind die Spiele wirklich sehr ähnlich, trotzdem setzt Okami noch mehr als genug eigene Akzente. Mehr als ein einfacher Abklatsch mit faszinierender Grafik ist es allemal und wenn man schon hier und da ein paar Ideen klaut, dann sollte man sich auch bei der creme of the crop bedienen.
Ganz frei von Unstimmigkeiten ist es aber dennoch nicht: die story ist an sich sher interessant, kommt bisweilen aber etwas zerfahren und episodenhaft daher und man vermisst eine stärker ausgeprägte Rahmenhandlung. Sidekick Issun ist zwar sympatisch und gerade diejenigen, die ihre Freude an harmlosem aber witzig gemachtem Titten Humor haben (dazu zähle ich mich auch), werden den kleinen Kerl lieben, allerdings wäre es nett, wenn er nicht zu jedem noch so offensichtlichen Rätsel die Lösung rausposaunen würde. (der ist noch schlimmer als das blöde Buch in Kameo und abstellen kann man ihn auch nicht) Im späteren verlauf des Spiels legt sich das gottseidank etwas, aber die ersten 10+ Stunden wird man, ob man will oder nicht, bei der Hand genommen.
Leider hat sich Clover auch den Schwierigkeitsgrad vom letzten Zelda abgeschaut und es ist äusserst wahrscheinlich, dass man den game over Bildschirm in 50 Stunden nicht 1x zu Gesicht kriegt.
Das hört sich jetzt alles negativer an, als es im Endeffekt ist, da Okamis Lichtseiten die schattigen mit Leichtigkeit überstrahlen:
- Die Grafik ist der Wahnsinn und läuft fast immer absolut ruckelfrei, der Soundtrack ist mindestens genauso gut, die Dialoge sind hervorragend geschrieben und das Characterdesign ist durch die Bank weg liebevoll und einzigartig.
- Das "Brush Feature" ist sehr intuitiv und hervorragend in das Spiel integriert worden Die Bedienung ist kinderleicht und erlaubt eine für action adventure Verhältnisse beispielhafte Interaktion mit der Umgebung, mit Rätseln oder Feinden im Kampf. (sehr witzig: in der Hauptstadt gibt es einen Färberladen, in dem man einen weissen Kimono bemalen kann. Witzig deshalb, weil auf einmal die Kids in der Stadt anfangen, diese Kritzeleien an Böden und Wände zu schmieren und manche Leute es sogar auf ihren Kimonos tragen. Ich hab' nicht schlecht gestaunt, als ich in die Stadt kam und an Wänden und Böden meine wenig kreative "Nazis Raus!" Parole wiederfand)
- Die Rätsel sind sehr logisch und clever aufgebaut und das Design der Levels und Dungeons könnte kaum abwechslungsreicher sein, sowohl optisch als auch spielerisch.
- habe ich schon erwähnt, dass Okami ein langes Spiel ist und diese Länge nicht durch nerviges Füllmaterial zustande kommt? Alle sidequests und minigames haben bisher Spaß gemacht, besonders das Angeln mit dem Pinsel funktioniert toll.
- Die Steuerung ist Capcom typisch (damit meine ich Viewtiful Joe und DMC Capcom typisch) extrem präzise und direkt und es macht unglaublichen Spaß mit dem Wolf zu kämpfen oder einfach nur in der Gegend rumzurennen. Ausserdem ist der Wolf extrem flink auf den Beinen, was einem schnelle Ortswechsel garantiert.
Ich denke, das war's erst mal (ist schon etwas spät und mir fällt nix mehr ein)