CharLu
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"Oddworld vor dem Aus
So kann es gehen: Nicht erst seit dem Ende der Dreamcast wissen Videospieler, dass selbst Innovationshochs und Traumwertungen von der Presse ein Unternehmen noch lange nicht vor dem Aus bewahren können. Trotz vier erfolgreicher Oddworld-Episoden, sowie dem gefeierten Oddworld Stranger's Wrath, welches es kürzlich für Xbox erschienen ist, schließen die Entwickler bei Oddworld Inhabitants ihre Pforten und kehren der Videospielbranche den Rücken.
Ganz verschwunden sind die Mannen um Branchenveteran Lorne Lanning zwar nicht, jedoch will man in Zukunft weg vom riskoreichen und teuren Videspielgeschäft und sich eher darauf konzentrieren, TV-Serien und Filme aus dem Boden zu stampfen, respektiv den Ideengeber für Drittanbieter zu spielen. Grund hierfür dürften vor allem die Querellen rund um die Entwicklung von Stranger`s Wrath sein. Nachdem Microsoft als Publisher das Projekt hat fallen lassen, sprang zwar der Branchenriese Electronic Arts ein, jedoch lief das Marketing aus Ermanglung einer PlayStation2-Version nur sehr halbherzig ab, was zu ernüchternden Verkaufszahlen führte. Allgemein sieht Lanning ein Problem in der Tatsache, dass Publisher nur noch auf "sichere Pferde" setzen, da die Entwicklungskosten in den letzten Jahren zu sehr gestiegen sind, um Experimente zu rechtfertigen.
Zudem vergleicht Lanning das momentane Finanzierungsmodell der Branche mit Hollywood in der Zeit vor United Artists. Hier finanzierten die großen Studios die Filme komplett selbst, schränkten jedoch entsprechend stark die künstlerische Freiheit ein, um ihre Investitionen auch zu schützen. Erst nach der Gründung von United Artists wurde es zur Regel, dass sich drei oder mehr Großinvestoren an einem Projekt beteiligten. Dieser Umstand macht es für kleinere Entwicklerteams schwer, Geld für ihre Projekte aufzutreiben, ohne gleich die gesamten Rechte für das Produkt mit an den Publisher zu überschreiben.
Da Lanning nach eigener Aussage jedoch Oddworld Inhabitants nicht gegründet hat, um Lizenzen für andere Unternehmen zu erstellen und er zudem im festen Glauben ist, dass sich diese Misere in den nächsten Jahren noch zuspitzen dürfte, wenn die nächste Konsolengeneration auf den Markt kommt und durch bessere Leistung noch höhere Entwicklungskosten verursacht, sieht er keine andere Möglichkeit, als sich aus der Branche zurückzuziehen und sich auf beispielsweise TV-Serien zu konzentrieren. Die Tools hierfür sind die Gleichen wie in der Videospielbranche, nur ist hier die Zielgruppe größer und die Entwicklungskosten niedriger.
Bleibt abzuwarten, ob Lanning mit diesem Schritt Erfolg hat. Einige Kritikpunkte des Oddworld-Machers kommen jedoch nicht von Ungefähr. Hoffen wir deshalb, dass die Zukunft nicht ganz so düster ausfällt, wie von Lanning beschrieben und wir auch in Zukunft noch innovative Titel jenseits des "Pimp my Ride"- und "World War II"-Mainstream erwarten können."
Quelle 1
Quelle 2
So kann es gehen: Nicht erst seit dem Ende der Dreamcast wissen Videospieler, dass selbst Innovationshochs und Traumwertungen von der Presse ein Unternehmen noch lange nicht vor dem Aus bewahren können. Trotz vier erfolgreicher Oddworld-Episoden, sowie dem gefeierten Oddworld Stranger's Wrath, welches es kürzlich für Xbox erschienen ist, schließen die Entwickler bei Oddworld Inhabitants ihre Pforten und kehren der Videospielbranche den Rücken.
Ganz verschwunden sind die Mannen um Branchenveteran Lorne Lanning zwar nicht, jedoch will man in Zukunft weg vom riskoreichen und teuren Videspielgeschäft und sich eher darauf konzentrieren, TV-Serien und Filme aus dem Boden zu stampfen, respektiv den Ideengeber für Drittanbieter zu spielen. Grund hierfür dürften vor allem die Querellen rund um die Entwicklung von Stranger`s Wrath sein. Nachdem Microsoft als Publisher das Projekt hat fallen lassen, sprang zwar der Branchenriese Electronic Arts ein, jedoch lief das Marketing aus Ermanglung einer PlayStation2-Version nur sehr halbherzig ab, was zu ernüchternden Verkaufszahlen führte. Allgemein sieht Lanning ein Problem in der Tatsache, dass Publisher nur noch auf "sichere Pferde" setzen, da die Entwicklungskosten in den letzten Jahren zu sehr gestiegen sind, um Experimente zu rechtfertigen.
Zudem vergleicht Lanning das momentane Finanzierungsmodell der Branche mit Hollywood in der Zeit vor United Artists. Hier finanzierten die großen Studios die Filme komplett selbst, schränkten jedoch entsprechend stark die künstlerische Freiheit ein, um ihre Investitionen auch zu schützen. Erst nach der Gründung von United Artists wurde es zur Regel, dass sich drei oder mehr Großinvestoren an einem Projekt beteiligten. Dieser Umstand macht es für kleinere Entwicklerteams schwer, Geld für ihre Projekte aufzutreiben, ohne gleich die gesamten Rechte für das Produkt mit an den Publisher zu überschreiben.
Da Lanning nach eigener Aussage jedoch Oddworld Inhabitants nicht gegründet hat, um Lizenzen für andere Unternehmen zu erstellen und er zudem im festen Glauben ist, dass sich diese Misere in den nächsten Jahren noch zuspitzen dürfte, wenn die nächste Konsolengeneration auf den Markt kommt und durch bessere Leistung noch höhere Entwicklungskosten verursacht, sieht er keine andere Möglichkeit, als sich aus der Branche zurückzuziehen und sich auf beispielsweise TV-Serien zu konzentrieren. Die Tools hierfür sind die Gleichen wie in der Videospielbranche, nur ist hier die Zielgruppe größer und die Entwicklungskosten niedriger.
Bleibt abzuwarten, ob Lanning mit diesem Schritt Erfolg hat. Einige Kritikpunkte des Oddworld-Machers kommen jedoch nicht von Ungefähr. Hoffen wir deshalb, dass die Zukunft nicht ganz so düster ausfällt, wie von Lanning beschrieben und wir auch in Zukunft noch innovative Titel jenseits des "Pimp my Ride"- und "World War II"-Mainstream erwarten können."
Quelle 1
Quelle 2