Die Schnitte kann ich aber der USK nicht vorwerfen, die werden vom Hersteller vorgenommen. Insofern kann ich der USK keine Zensur vorwerfen, denn die schneiden wirklich nichts raus.
Aber ist die andere Variante nicht noch schlimmer? Wenn ein System so viel Verunsicherung erzeugt, dass der Hersteller die Versionen eigenhändig verstümmeln muss, um Freigaben zu erhalten?
Naja, wie man es auch dreht, die Schnitte werden vom Hersteller gemacht.
Erinnert sich noch jemand an die deutsche Version von Tomb Raider III? Da wurden die roten Blutspritzer durch lila-farbene ersetzt, um einer angeblich drohenden Indizierung zu entgehen.
In Tomb Raider 1, welches eine 16er "Empfehlung" hatte (keine Freigabe), waren rote Blutspritzer bei getroffenen Gegnern ganz normal. Der im Vergleich zum ersten Teil actionlastigere Teil 2 war auch nie in die Nähe einer Indizierung gerückt worden, der hatte die gleiche Empfehlung bekommen. Warum also bei Teil 3 eine angebliche Indizierungsgefahr herbeireden?
Der Grund ist einfach: GIER.
Eidos wollte mehr Tomb Raider Spiele verkaufen, färbte die Blutspritzer lila, bekam prompt eine 12er "Empfehlung" von der USK und konnte sich auf säckeweise potentiellen zusätzlichen Umsatz bei Jugendlichen einstellen. Nix da Indizierungsgefahr, die wurde einfach herbeigelogen, um eigene freiwillige und beabsichtigte Schnitte zu rechtfertigen. Zum Zeitpunkt von Teil 3 war Tomb Raider noch eine super zugkräftige Marke. Indizierungsgefahr? Lächerlich, der Titel war noch nicht einmal in der Nähe.
Also bitte die Schnitte nicht voreilig allein der USK ankreiden, manche Hersteller machen das auch gerne freiwillig und schieben es dann gerne auf die Behörden.
Die Unsicherheit, die die USK und die BPjM erzeugen, die kann man ihnen sehr wohl ankreiden, aber keine Schnitte.