Adaption der Next-Gen-Formate auf niedrigem Niveau
Konsumenten in den USA, dem größten Videomarkt der Welt, haben im vergangenen Jahr 19 Mio. Dollar für HD DVDs und Blu-ray Discs ausgegeben, schätzt das britische Marktforschungsinstitut Screen Digest. Aus dem Kontext gerissen mag dies eine imposante Zahl sein - verglichen mit den 16 Mrd. Dollar, die US-Amerikaner im gleichen Jahr für Standard-DVDs ausgegeben haben, sind die High-Def-Zahlen jedoch winzig. So betrug der Marktanteil von Blu-ray und HD DVD am gesamten Videomarkt 2006 magere 0,1 Prozent. In den ersten Monaten 2007 dürften die Ausgaben für die neuen Formate aber gestiegen sein, so Screen Digest, ohne einen Zwischenstand zu beziffern.
Aber auch die Haushaltsausstattung mit stationären Abspielgeräten für die Next-Gen-Formate geht schleppend voran. US-Daten legt Screen Digest nicht vor, führt aber Prognosen für Großbritannien an, die belegen, dass die Adaption der neuen Formate deutlich langsamer vonstatten geht als bei der Markteinführung von VHS oder DVD. So prognostizieren die Analysten, dass die Haushaltspenetration im Vereinigten Königreich Ende dieses Jahres nicht mehr als ein halbes Prozent betragen werde. Diese Quote sei zwar zehn Mal so hoch wie einst bei der Markteinführung der Laserdisc, aber signifikant niedriger als diejenige, die VHS-Rekorder und DVD-Player im zweiten Jahr nach Formatlauch zustande brachten.
Zählte man aber die Konsolen zur Haushaltsausstattung dazu, würde man Ende 2007 zwar auf vier Prozent und damit einen Wert kommen, den kein Videosystem jemals in so kurzer Zeit erreicht hat. Für Screen Digest ist die PlayStation 3 jedoch kein vollwertiger Blu-ray-Player, da anzunehmen sei, dass lange nicht alle Konsolenbesitzer zu regelmäßigen Käufern von Blu-ray-Filmen werden.
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