$500 Millionen Euro wäre entgegen den fraglichen Aussagen Herrn Sanders ganz sicher kein "Tropfen im Ocean". Das ist auch für Warner eine ganze Menge Geld, vom reinen Kursgewinn der mit einem größeren operativen Ertrag in Zusammenhang stehen würde mal ganz abgesehen.
Das die Pornobranche in Richtung Blu-Ray drängt ist übrigens sehr spekulativ. Zum einen gibt es bis dato sowieso extrem wenige Verleiher, die überhaupt auf Blu-Ray veröffentlichen, zum anderen sind die Produktionskosten für die (meist Low-Budget) Produzenten viel zu hoch, als das es sich lohnen würde auf das neue Format umzusteigen... Maßgeblich entscheidend für den Erfolg der Pornoindustrie sind die Art von Kunden, die seit Jahren treu dieses Medium konsumieren. Diese Zielgruppe gehört wohl kaum zu den Early-Adoptern (im Gegensatz zum Beispiel VHS - das ja immer wieder angeführt wird, weil es den Markt entscheidend in eine Richtung geprägt hat - bringt die Blu-Ray in dem Sinne keine Innovation, als dass man wie bei der VHS plötzlich in der Lage war Filme aufzuzeichnen und zu überspielen).
Von einem Todesstoß kann übrigens nur deswegen die Rede sein, weil einschlägige Medien und Internetseiten den Warner-Wechsel mit einem Todesstoß gleichgesetzt haben. Wäre dies nicht geschehen, hätte von einem Tod des HD-DVD-Formats noch lange nicht die Rede sein können. Schließlich ist die Hardware für den Software-Absatz entscheidend und diese war deutlich kostengünstiger als vergleichbare Blu-Ray-Player. Nicht angeführt sind hier die Zahlen abverkaufter Geräte. PS3-Konsolen ausgeschlossen, fallen diese nämlich ganz klar zu Gunsten des HD-DVD-Lagers aus. Und weil sich die beiden Silberlinge qualitativ überhaupt nichts nehmen, und HD-DVD im Schnitt 2-5 Euro billiger sind, hätte man diesem Format in Fachkreisen durchaus noch Chancen eingestanden...