Frybird
Bekanntes Gesicht
Dafür das das Spiel in Indiekreisen lange das Hypespiel Nummer 1 war und im Moment überall Lobeshymen einsammelt (Bei Metacritic mit einem Metascore von 90 das Wertungstechnisch drittbeste Spiel für die 360 in 2012), wunder ich mich hier keine Ersteindrücke zu sehen.
Dann fang ich mal an:
Bevor Fez rauskam, war mir eigentlich sowohl das Spiel leid, als auch der Trend von Indie Spielen, auf 16 oder gar 8 Bit Retrografik zu setzen.
Vorallem letzteres scheint mir in letzter Zeit zunehmend als billige Ausrede dafür zu sein mit einem eigenständigen Grafikstil zu glänzen und gleichzeitig Nostalgiker zu blenden, damit die schon von vornherein potenzielle Käufer sind.
Nunja, aber da ich dennoch kaum eine Demo oder ein XBLA Spiel unprobiert lasse, und die Wertungen eben so überragend sind, hab ichs dann doch mal ausprobiert.
...und innerhalb von 2-3 Minuten beschlossen es zu kaufen.
Wers tatsächlich nicht kennt, für den ist es schnell erklärt:
Protagonistenmännchen Gomez lebt in einer strikt zweidimensionalen Welt, bis das Abenteuer ruft und er einen magischen Fez erhält, mit dem er die die dritte Dimension wahrnehmen kann. Und da aus ähnlichen Gründen sein Universum anfängt in sich zusammen zufallen, muss er 32 Würfel finden um alle zu retten.
Der zentrale Trick von Fez ist, das das Spiel eine 2D Optik hat, tatsächlich aber (mehr oder weniger) dreidimensional ist, und man durch das drehen der Perspektive die Welt von allen Seiten betrachten und neue Wege erschließen kann.
Das klingt vielleicht kompliziert, vorallem wenn man bedenkt, das ähnlich wie im PS3 Spiel echochrome zusätzlich die Realität der eigenen Perspektive entspricht und entsprechend optische Täuschungen zu unmöglichen Brücken und Wegen werden, ist aber unglaublich intuitiv und eingängig.
Weiterhin entpuppt sich das Spiel entgegen der "Super Mario" Optik und dem vielen vielen rumgehüpfe schnell weniger als Plattformer sondern mehr als Puzzle Game. Die Geschicklichkeit wird nur selten wirklich auf die Probe gestellt und wenn man mal "stirbt" gehts innerhalb einer Sekunde da weiter wo man aufgehört hat.
Mehr geht es darum, die große Spielwelt im Metroidvania-Stil zu erkunden, durch den Perspektivenwechsel stetig weiterzukommen und mit viel Aufmerksamkeit alle versteckten Ecken, Geheimnisse und eben Würfel(splitter) zu finden. Dabei muss man nicht nur die Welt "verdrehen" und Wege finden, sondern auch ab und an mal Schieberätsel lösen, mit Objekten interagieren oder sogar eine "Sprache" entschlüsseln.
Darüber hinaus lohnt es sich mal einen genaueren Blick auf die Archievement Liste zu werfen und ein Smartphone am Mann zu haben.
FEZ ist oft clever auf eine "Die Codefrequenz ist auf der Rückseite der Verpackung" weise, aber entsprechend auch fordernd, denn helfen tut das Spiel nur sehr selten, und oft ist die Hilfe kryptischer als das Rätsel selber. Ungeduldigere Naturen sollten sich darauf einstellen, öfters mal frustriert zu sein oder das Internet zu rate ziehen zu müssen.
Aber das Spiel weiß auch zu belohnen. Nicht nur in dem Gefühl das Ego gestreichelt zu bekommen wenn man eine scheinbar unmögliche Aufgabe meistert, sondern auch in der fantastischen Präsentation.
Wie gesagt bin ich der 80er/90er Optik von Indie Spielen etwas müßig, aber in seinen 5 Jahren Entwicklungszeit wurde das Spiel in einer solch scheinbar mühevollen Kleinstarbeit designt und animiert, das man nicht drumherum kommt von dem Ergebnis beeindruckend zu sein.
Angefangen damit das das ganze Spiel in 3D ist aber seinen "Nintendolook" gekonnt und nahtlos faked über die vielen Animationen bis hin zu den toll designten Leveln inklusive Tageszeitenwechsel und einigen faszinierenden Licht- und Schatteneffekten beweist das Spiel das es nicht auf das "wie" sondern auf das "was" ankommt.
Dazu gibt es dann noch einen ausgezeichneten Chiptune Soundtrack.
Ein paar Wehrmutstropfen gibt es dennoch:
Wie Eingangs gesagt, ist das Spiel ziemlich raffiniert und sehr schweigsam, weshalb manche Rätsel schnell daran scheitern können das man etwas wichtiges übersieht. Zudem hilft es auch nicht dauernd auf Dinge zu stoßen, mit denen man erstmal nichts anfangen kann.
Aber auch technisch gibts leider einige Probleme. So hat das Spiel bei mir ab und zu unbegründete Performanceprobleme nebst kleineren Grafikbugs, und dem Internet zufolge gibt es im Moment noch ein paar gröbere Glitches, die sogar den Spielstand zerstören können. Perfektion ist also trotz des guten Ansatzes noch weit entfernt.
Dennoch, Fez ist ein Spiel zum Verlieben, clever, gut spielbar, sehr hübsch und vorallem unglaublich charmant. Ein Spiel, wo die Nostalgie weniger vom look kommt, sondern von dem warmen Gefühl, an jeder Ecke etwas neues Spannendes zu entdecken.
Ich würde mich nicht wundern, wenns am Ende des Jahres auf einigen Bestenlisten ganz ganz weit oben steht.
Dann fang ich mal an:
Bevor Fez rauskam, war mir eigentlich sowohl das Spiel leid, als auch der Trend von Indie Spielen, auf 16 oder gar 8 Bit Retrografik zu setzen.
Vorallem letzteres scheint mir in letzter Zeit zunehmend als billige Ausrede dafür zu sein mit einem eigenständigen Grafikstil zu glänzen und gleichzeitig Nostalgiker zu blenden, damit die schon von vornherein potenzielle Käufer sind.
Nunja, aber da ich dennoch kaum eine Demo oder ein XBLA Spiel unprobiert lasse, und die Wertungen eben so überragend sind, hab ichs dann doch mal ausprobiert.
...und innerhalb von 2-3 Minuten beschlossen es zu kaufen.
Wers tatsächlich nicht kennt, für den ist es schnell erklärt:
Protagonistenmännchen Gomez lebt in einer strikt zweidimensionalen Welt, bis das Abenteuer ruft und er einen magischen Fez erhält, mit dem er die die dritte Dimension wahrnehmen kann. Und da aus ähnlichen Gründen sein Universum anfängt in sich zusammen zufallen, muss er 32 Würfel finden um alle zu retten.
Der zentrale Trick von Fez ist, das das Spiel eine 2D Optik hat, tatsächlich aber (mehr oder weniger) dreidimensional ist, und man durch das drehen der Perspektive die Welt von allen Seiten betrachten und neue Wege erschließen kann.
Das klingt vielleicht kompliziert, vorallem wenn man bedenkt, das ähnlich wie im PS3 Spiel echochrome zusätzlich die Realität der eigenen Perspektive entspricht und entsprechend optische Täuschungen zu unmöglichen Brücken und Wegen werden, ist aber unglaublich intuitiv und eingängig.
Weiterhin entpuppt sich das Spiel entgegen der "Super Mario" Optik und dem vielen vielen rumgehüpfe schnell weniger als Plattformer sondern mehr als Puzzle Game. Die Geschicklichkeit wird nur selten wirklich auf die Probe gestellt und wenn man mal "stirbt" gehts innerhalb einer Sekunde da weiter wo man aufgehört hat.
Mehr geht es darum, die große Spielwelt im Metroidvania-Stil zu erkunden, durch den Perspektivenwechsel stetig weiterzukommen und mit viel Aufmerksamkeit alle versteckten Ecken, Geheimnisse und eben Würfel(splitter) zu finden. Dabei muss man nicht nur die Welt "verdrehen" und Wege finden, sondern auch ab und an mal Schieberätsel lösen, mit Objekten interagieren oder sogar eine "Sprache" entschlüsseln.
Darüber hinaus lohnt es sich mal einen genaueren Blick auf die Archievement Liste zu werfen und ein Smartphone am Mann zu haben.
FEZ ist oft clever auf eine "Die Codefrequenz ist auf der Rückseite der Verpackung" weise, aber entsprechend auch fordernd, denn helfen tut das Spiel nur sehr selten, und oft ist die Hilfe kryptischer als das Rätsel selber. Ungeduldigere Naturen sollten sich darauf einstellen, öfters mal frustriert zu sein oder das Internet zu rate ziehen zu müssen.
Aber das Spiel weiß auch zu belohnen. Nicht nur in dem Gefühl das Ego gestreichelt zu bekommen wenn man eine scheinbar unmögliche Aufgabe meistert, sondern auch in der fantastischen Präsentation.
Wie gesagt bin ich der 80er/90er Optik von Indie Spielen etwas müßig, aber in seinen 5 Jahren Entwicklungszeit wurde das Spiel in einer solch scheinbar mühevollen Kleinstarbeit designt und animiert, das man nicht drumherum kommt von dem Ergebnis beeindruckend zu sein.
Angefangen damit das das ganze Spiel in 3D ist aber seinen "Nintendolook" gekonnt und nahtlos faked über die vielen Animationen bis hin zu den toll designten Leveln inklusive Tageszeitenwechsel und einigen faszinierenden Licht- und Schatteneffekten beweist das Spiel das es nicht auf das "wie" sondern auf das "was" ankommt.
Dazu gibt es dann noch einen ausgezeichneten Chiptune Soundtrack.
Ein paar Wehrmutstropfen gibt es dennoch:
Wie Eingangs gesagt, ist das Spiel ziemlich raffiniert und sehr schweigsam, weshalb manche Rätsel schnell daran scheitern können das man etwas wichtiges übersieht. Zudem hilft es auch nicht dauernd auf Dinge zu stoßen, mit denen man erstmal nichts anfangen kann.
Aber auch technisch gibts leider einige Probleme. So hat das Spiel bei mir ab und zu unbegründete Performanceprobleme nebst kleineren Grafikbugs, und dem Internet zufolge gibt es im Moment noch ein paar gröbere Glitches, die sogar den Spielstand zerstören können. Perfektion ist also trotz des guten Ansatzes noch weit entfernt.
Dennoch, Fez ist ein Spiel zum Verlieben, clever, gut spielbar, sehr hübsch und vorallem unglaublich charmant. Ein Spiel, wo die Nostalgie weniger vom look kommt, sondern von dem warmen Gefühl, an jeder Ecke etwas neues Spannendes zu entdecken.
Ich würde mich nicht wundern, wenns am Ende des Jahres auf einigen Bestenlisten ganz ganz weit oben steht.