Van_Helsing
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Seit dem wirklich schrecklichen Amoklauf von Erfurt ist für die meisten nichts mehr so wie es war. Allen voran die Opfer und deren Angehörige, die wohl nie richtig damit fertig werden, dass sie ein Familienmitglied, einen Freund / eine Freundin, usw. so plötzlich und grausam verloren haben! Ihnen gehört mein Mitgefühl – und ich denke, da spreche ich wohl für alle!!
Nicht nur seit dem Amoklauf mache ich mir Gedanken zu dem Thema und vor allem zu den Anschuldigungen verschiedener „Gruppen“ (Schützenvereine, Gamer, usw.), da es ja nicht erst seit Erfurt ein Thema ist! Und dazu habe ich zum wiederholten Male ganz besonders in der letzten Woche die Pressemeldungen, Zeitungsberichte, Sondersendungen, usw. verfolgt und ich habe dazu viele Gespräche mit Freunden, Bekannten und der Familie geführt! Hierbei bin ich auf – wie ich finde – interessante Ergebnisse gekommen, die zumindest ich in den aktuellen Diskussionen absolut vermisse und die aber für mich mehr als nur Ursache sein können (und wohl auch sind), als das was nun öffentlich diskutiert und damit verändert werden soll. Sicherlich haben die meisten unter Euch die verschiedenen Vorschläge und geplanten Vorgehen bezüglich der Schützenvereine und der Unterhaltungsindustrie verfolgt. Nach einer heute morgen neuerlich veröffentlichten Meldung im Radio, TV, Videotext, usw. platzt mir langsam aber sicher der Kragen und ich bin stink wütend!! Nein, um eventuellen Theorien und das Weiterschieben von Schuld oder Nichtschuld auf die Politik im Keim zu ersticken: ich bin weniger wütend auf unsere Politik und die Entscheidungsträger – ich bin wütend auf die Gesellschaft! Warum? Das möchte ich Euch nachfolgend näher bringen mit der Bitte, Euch auch einmal ernsthafte Gedanken dazu zu machen und das wir hier sachlich darüber diskutieren, das auch wir eventuell dazu beitragen können, damit das negative Licht, dass aktuelle über den Schützenvereinen und den Gamer leuchtet, abgemildert wird.
Grundlegend bin ich überzeugt davon, dass weder die Schützenvereine die richtig Schuldigen sind, noch die Unterhaltungs- respektive Spieleindustrie! Meiner Meinung nach haben die Eltern des Täters ihre Verantwortung schon sehr früh für ihren Sohn abgegeben und wieder einmal wird es sich einfach gemacht, denn die „breite Masse“ wird schuldig gesprochen! Das schließe ich aus den Berichten, die man im Focus und dann erst kürzlich im Spiegel lesen konnte. Einfügen möchte ich in jedem Fall, dass ich die Berichterstattung grundsätzlich mit Vorsicht genieße und nicht alles für wahr nehme, was mir präsentiert wird. Aber gehen wir davon aus, dass ein Ansatz von Wahrheit in den Berichten von Focus und Spiegel vorhanden ist, dann greifen auch meine Vermutungen!
Nehmen wir zunächst den Bericht aus dem Focus! Neben den nochmals eingängigen (und detailreichen) Ausführungen über den Amoklauf wurde auch der Täter nebst Umfeld vorgestellt! Hierbei ist mir mehr als sauer aufgestoßen, dass der Täter wohl ein großer Fan (wie abstrakt) des Amoklaufs in Littleton an Columbine Highschool gewesen ist! Sämtliches zur Verfügung stehende Material soll er auf seinem Rechner gespeichert haben und auch sonst wurde man anhand von Unterlagen und Sammlungen fündig! Makaber ... Darüber hinaus soll er bereits bei Freunden mehrfach gesagt haben, dass er eine ähnliche Aktion plane. Selbst wenn es nur im Ansatz stimmt, dann haben wir hier auch schon Schuldige – die sich sozusagen den Vorwurf der Mittäterschaft gefallen lassen müssten! Einmal sind es die Freunde, welche die Ankündigung nicht ernste genommen haben und zum anderen die Eltern, die sich wohl nicht wirklich darum gekümmert haben, was ihr Sohn treibt! Und das sich die Eltern nicht wirklich Gedanken gemacht haben, bestätigt mir der Bericht im Spiegel! Dort kann man ein Interview mit dem Vater des Täters nachlesen, der es sich meiner Meinung nach sehr einfach mit seinen Aussagen macht! So habe der Vater gegenüber dem Spiegel gesagt, dass sein Sohn sich stundenlang und täglich mit dem Spiel „Counter-Strike“ beschäftigt habe! Er finde das furchtbar und er konnte nichts tun! Meiner Ansicht nach zwei Fehler in einem kurzen Satz! Wenn der Vater es wirklich so furchtbar fand, warum in Gottes Namen hat er dann nicht einfach mal seinen Sohn beiseite genommen und mit ihm darüber gesprochen??? Warum hat der Vater nicht einfach mal seinen Sohn zu Seite genommen und ihn damit konfrontiert, dass er wohl Probleme hat (nicht wegen dem Game selbst sondern aufgrund der Tatsache, dass er sich mehr und mehr zurück zieht)? Warum hat er die Probleme nicht einfach angesprochen und angeboten, dass man diese gemeinsam lösen kann?? Warum hat der Vater, wenn er es schon nicht allein fertig gebracht hat, nicht einfach mal einen Jugendbeauftragten um Rat gefragt?? Und so könnte man diese Warum-Fragen endlos fortsetzen ...
Traurig aber wahr ist doch, und das wird hier wieder mehr als deutlich, dass sich die meisten Eltern – egal ob ihre Kids noch Minderjährig sind oder auch schon Volljährig – nicht mehr wirklich kümmern. Und die wenigen Eltern, die im Sinne der Kids handeln, fallen leider gar nicht mehr auf! Meiner Ansicht nach ist das Problem recht einfach und grundlegend wäre es auch recht einfach zu lösen. Dies würde aber ein Umdenken in der Gesellschaft und vor allem ein Umdenken bei der Eltern-Generation notwendig machen! Ein Umdenken, dass alle wieder ein Stück näher an die Realität bringt und dafür sorgt, dass nicht der Staat und damit die Allgemeinheit für die Verantwortung und die Erziehung von Kids verantwortlich ist! Ein Paradebeispiel ist da für mich die Aussage unseren Bundeskanzlers, der doch allen Ernstes in einem Statement wiedergegeben hat, dass Spiele grundsätzlich mit einem Altersvermerk gekennzeichnet sein müssten! Guten Morgen Herr Schröder und willkommen in der Realität – denn wie wir alle wissen, existiert dafür doch die FSK, und das schon ein paar Tage und sie machen ihre Aufgabe verdammt gut! Hier kann man keine Schuldigen finden – dafür aber wieder bei den Eltern! An denen liegt es doch, dass ihre Kids nur die Dinge in die Finger bekommen, die auch für sie geeignet sind! Sonst würde auch die FSK keinen Sinn machen und im Grunde könnte man dann gleich alles verbieten! Wobei ein Verbot allein noch keine Wirkung hat! Warum bekommen es Eltern nicht fertig ihren Kids einfach mal zu sagen „hey, dass ist für Dich jetzt noch nicht o.k., weil ....“, oder aber „Hab’ noch ein wenig Geduld, bald kannst Du das auch haben, weil ...“! Usw., usw. Wo ist das Problem für Eltern einfach mal ein wenig mehr danach zu sehen und sich damit zu INFORMIEREN, was ihre Kids treiben, in die Finger nehmen, spielen, usw. und sich damit BEWUSST mit ihren Kids auseinander zu setzen!? Es sollte eigentlich kein Problem sein – zumindest wenn ich mal in meine Vergangenheit zurück schaue und genauso bin ich davon überzeugt, dass es hier auch noch andere Member gibt, denen das durchaus vertraut vorkommt! Sicherlich wird es jetzt auch einige geben, wohl die Jüngeren unter uns, die das spießig finden oder nicht mehr zeitgemäß! Na ja, denen sei mit auf den Weg gegeben, dass Erziehung, die Vermittlung von Werte- und Moralvorstellungen noch nie an ein Thema wie „zeitgemäß“, „in“, usw. gekoppelt waren, sondern eher einem uralten Ursprung folgen, und geschadet hat es noch niemanden – im Gegenteil!
Und damit will ich den Kreis auf die vorgesehenen Veränderungen schließen! So hieß es heute morgen, dass die Veränderung im Waffengesetz besagt, dass man erst ab dem 25.ten Lebensjahr eine Waffe erwerben darf! Zusätzlich stand im Videotext (ARD), dass auch eine Waffenabgabe ab dem 21.ten Lebensjahr überdacht wird, aber mit der Auflage, dass eine Eignungsprüfung abgelegt werden muss! Tja, und schon wieder geht man hier an der Realität vorbei, denn eine Eignungsprüfung ist jetzt schon Pflicht und darüber hinaus gibt es auch die Sachkundeprüfung! Und was machen wir jetzt??
Ich hätte hier einen durchaus praktikabeln Vorschlag anzubieten: Ich sehe nicht das Problem – wie eingangs schon erwähnt – bei den Schützenvereinen! Vielmehr würde ich eher dafür plädieren, dass die Handhabe für private Waffensammlungen verschärft werden und das man endlich auch mal eine durchgreifende Handhabe in Sachen illegalen Waffen auf den Weg schickt! Denn eines sollten wir uns ganz klar vor Augen halten: Erfurt war nun der erste Fall, bei dem eine registrierte und zugelassene Waffen eine Rolle gespielt hat! Dem entgegen steht aber dann schon wieder die Tatsache, dass die Pumgun, die der Täter ja auch mit sich geführt hat, KEINE registrierte Waffe war (was die Medien aber ganz schnell haben hinten runter fallen lassen). Aber dies nur am Rande .. mein Vorschlag wäre, dass man durchaus Waffen sammeln kann wie man möchte, aber keine Munition mehr zu Hause oder bei der Sammlung oder wie auch immer lagern oder besitzen darf! Ferner ist es durchaus praktikabel, dass nur noch diejenigen Munition bekommen, die auch einen nachweisbaren Bedarf anmelden können, wie z.B. Schützenvereine, Jäger, usw. Und das man hier eine kontrollierte und damit verantwortungsbewusste Handhabe hat, beweißt mir ein guter Freund – der ist 24 Jahre alt, Mitglied im Schützenverein und dazu Jugendausbilder! Bei ihm im Verein wird genau protokolliert wie viel Munition für welchen Anlass ausgegeben wird! Dafür steht auch ein entsprechendes Mitglied zur Verfügung, der die Aufgabe auch sehr ernst nimmt. Nun frage ich: Wo ist das Problem eine solche Handhabe und quasi damit einen solchen Erlass bundesweit einzuführen?? Eigentlich kein Problem, oder?! Denn wenn nur noch die Bereiche / Vereine, usw. Munition zur Verfügung haben, die kontrolliert und überwacht ausgegeben wird, dann ist jede Waffe so harmlos wie ein Kätzchen! Darüber hinaus sollte man dann aber auch, wie schon erwähnt, die Verfolgung illegaler Waffen mehr aufnehmen und konsequenter durchgreifen – nur dann haben wir mittelfristig den Erfolg als Ziel vor Auge! Davon gänzlich ab würde mit einer kontrollierten und protokollierten Abgabe von Munition eine gute und verantwortungsbewusste Präventionsarbeit geleistet.
Aber nicht nur die Schützenvereine stehen ja im Kreuzfeuer der Kritik – auch die Videogamer und die Videospiele und damit letztlich ein Wirtschaftszweig, der mittlerweile Ausmaße angenommen hat, dass entsprechende Verbote, Einschränkungen, usw. zu herben Verlusten führen würde und damit nicht wirklich wirtschaftlich wären. Aber der Reihe nach ...
Wie schon einmal erwähnt, leistet die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle) in Zusammenarbeit mit der Spiele- als auch Filmeindustrie einen guten Dienst! Allerdings wird dieser gute Dienst mangels der Verantwortung von Eltern eigentlich zunichte gemacht! Folgendes nicht aus der Luft gegriffenes Beispiel: am vergangenen Samstag war ich mal wieder im Media Markt! An der Kasse habe ich dann vor mir einen Jungspund gehab, max. 15 Jahre alt, der sich mit „Half-Life“, US-Version (allseits bekannt ist diese Version indiziert) angestellt hatte. Das Kontroverse an der Geschichte: das Game war mit einem großen, roten Aufkleber versehen: „Verkauf nur an Personen über 18 Jahre – Altersnachweis erforderlich“! Einfügen mag ich hier, dass allein mit diesem Aufkleber der Hinweis- und Informationspflicht mehr als genüge getan wurde! Das Problem stellte sich aber dann an der Kasse ein ... denn ich habe wieder einmal miterleben müssen, dass Eltern einfach verantwortungslos handeln! Denn der Sohnemann drückte seinem Dad das Spiel in die Hände und das Thema war gegessen. Da frage ich mich allen Ernstes: was bringen dann diverse Auflagen und vor allem eine Verschärfung der Auflagen??? GAR NICHTS ... Das einzige, was passieren wird, die Volljährigen Zocker werden nur noch wütender, da die Beschaffung von entsprechenden Spielen mehr als nur erschwert wird .. der Handel wird wütend, denn es bedeutet Umsatzverlust, wenn entsprechende Games verboten werden ... und damit wird auch die produzierende Industrie wütend werden, denn zum einen wird es sich dann nicht mehr lohnen für die BRD Games zu entwickeln und anzupassen und zum anderen wird es die Raubkopierer wieder auf den Plan rufen!
Das Verrückte mit den Games ist ja für mich die Handhabe unserer europäischen Nachbarn, wie z.B. Holland, Österreich, England oder aber die Schweiz! Die genannten Ländern haben keinerlei Verbote oder Einschränkungen in Sachen Games und Filme vorzuweisen und wenn man dies als Grundlage nimmt und die Presseberichte ansatzweise stimmen, dann ist dort die Gewaltrate um einiges niedriger als bei uns! Was will uns das sagen?? Umhin kommen wir nicht, dass wir einfach verantwortungsbewusster mit der Thematik umgehen müssen! Verbote haben noch nie etwas gebracht – und das haben wir alle schon mehr oder weniger selbst erfahren – aber ein bewusster Umgang mit allen zur Verfügung stehenden Medien und vor allem die Information sollten an erster Stelle stehen. Und da spreche ich wieder ganz konkret die Eltern an, denn die sollten die Pflicht ernst nehmen sich selbst und damit ihre Kids zu informieren!
Wenn ich abschließend meine Gedanken zusammen fasse, komme ich zu dem Schluss, dass wieder einmal nur an den Symptomen gedocktert wird und nicht an den Ursachen! Und warum dockert man nur an den Symptomen und nicht an den Ursachen? Weil es einfacher ist einfach mal mit dem Finger auf andere zu zeigen, als wirklich mal vor seiner eigenen Haustüre zu kehren! Wie will ich etwas verändern, wenn ich immer nur darüber nachdenke was andere wie tun und anders machen sollen? Gar nichts .. wir müssen alle bei uns selbst anfangen und das immer vor dem Hintergrund: „Wenn ich mit dem Finger auf andere zeige, dann zeigen garantiert drei Finger auf mich zurück“!
So, dies sind meine Grund-Gedanken und Ausführungen zu dem Thema (man hätte noch viel mehr schreiben können), das uns wirklich alle angeht! Nun würde mich Eure Meinung und auch mögliche Vorschläge interessieren – und vielleicht kann man doch etwas bewirken! Ein Versuch ist es alle Mal wert, oder?!
Nicht nur seit dem Amoklauf mache ich mir Gedanken zu dem Thema und vor allem zu den Anschuldigungen verschiedener „Gruppen“ (Schützenvereine, Gamer, usw.), da es ja nicht erst seit Erfurt ein Thema ist! Und dazu habe ich zum wiederholten Male ganz besonders in der letzten Woche die Pressemeldungen, Zeitungsberichte, Sondersendungen, usw. verfolgt und ich habe dazu viele Gespräche mit Freunden, Bekannten und der Familie geführt! Hierbei bin ich auf – wie ich finde – interessante Ergebnisse gekommen, die zumindest ich in den aktuellen Diskussionen absolut vermisse und die aber für mich mehr als nur Ursache sein können (und wohl auch sind), als das was nun öffentlich diskutiert und damit verändert werden soll. Sicherlich haben die meisten unter Euch die verschiedenen Vorschläge und geplanten Vorgehen bezüglich der Schützenvereine und der Unterhaltungsindustrie verfolgt. Nach einer heute morgen neuerlich veröffentlichten Meldung im Radio, TV, Videotext, usw. platzt mir langsam aber sicher der Kragen und ich bin stink wütend!! Nein, um eventuellen Theorien und das Weiterschieben von Schuld oder Nichtschuld auf die Politik im Keim zu ersticken: ich bin weniger wütend auf unsere Politik und die Entscheidungsträger – ich bin wütend auf die Gesellschaft! Warum? Das möchte ich Euch nachfolgend näher bringen mit der Bitte, Euch auch einmal ernsthafte Gedanken dazu zu machen und das wir hier sachlich darüber diskutieren, das auch wir eventuell dazu beitragen können, damit das negative Licht, dass aktuelle über den Schützenvereinen und den Gamer leuchtet, abgemildert wird.
Grundlegend bin ich überzeugt davon, dass weder die Schützenvereine die richtig Schuldigen sind, noch die Unterhaltungs- respektive Spieleindustrie! Meiner Meinung nach haben die Eltern des Täters ihre Verantwortung schon sehr früh für ihren Sohn abgegeben und wieder einmal wird es sich einfach gemacht, denn die „breite Masse“ wird schuldig gesprochen! Das schließe ich aus den Berichten, die man im Focus und dann erst kürzlich im Spiegel lesen konnte. Einfügen möchte ich in jedem Fall, dass ich die Berichterstattung grundsätzlich mit Vorsicht genieße und nicht alles für wahr nehme, was mir präsentiert wird. Aber gehen wir davon aus, dass ein Ansatz von Wahrheit in den Berichten von Focus und Spiegel vorhanden ist, dann greifen auch meine Vermutungen!
Nehmen wir zunächst den Bericht aus dem Focus! Neben den nochmals eingängigen (und detailreichen) Ausführungen über den Amoklauf wurde auch der Täter nebst Umfeld vorgestellt! Hierbei ist mir mehr als sauer aufgestoßen, dass der Täter wohl ein großer Fan (wie abstrakt) des Amoklaufs in Littleton an Columbine Highschool gewesen ist! Sämtliches zur Verfügung stehende Material soll er auf seinem Rechner gespeichert haben und auch sonst wurde man anhand von Unterlagen und Sammlungen fündig! Makaber ... Darüber hinaus soll er bereits bei Freunden mehrfach gesagt haben, dass er eine ähnliche Aktion plane. Selbst wenn es nur im Ansatz stimmt, dann haben wir hier auch schon Schuldige – die sich sozusagen den Vorwurf der Mittäterschaft gefallen lassen müssten! Einmal sind es die Freunde, welche die Ankündigung nicht ernste genommen haben und zum anderen die Eltern, die sich wohl nicht wirklich darum gekümmert haben, was ihr Sohn treibt! Und das sich die Eltern nicht wirklich Gedanken gemacht haben, bestätigt mir der Bericht im Spiegel! Dort kann man ein Interview mit dem Vater des Täters nachlesen, der es sich meiner Meinung nach sehr einfach mit seinen Aussagen macht! So habe der Vater gegenüber dem Spiegel gesagt, dass sein Sohn sich stundenlang und täglich mit dem Spiel „Counter-Strike“ beschäftigt habe! Er finde das furchtbar und er konnte nichts tun! Meiner Ansicht nach zwei Fehler in einem kurzen Satz! Wenn der Vater es wirklich so furchtbar fand, warum in Gottes Namen hat er dann nicht einfach mal seinen Sohn beiseite genommen und mit ihm darüber gesprochen??? Warum hat der Vater nicht einfach mal seinen Sohn zu Seite genommen und ihn damit konfrontiert, dass er wohl Probleme hat (nicht wegen dem Game selbst sondern aufgrund der Tatsache, dass er sich mehr und mehr zurück zieht)? Warum hat er die Probleme nicht einfach angesprochen und angeboten, dass man diese gemeinsam lösen kann?? Warum hat der Vater, wenn er es schon nicht allein fertig gebracht hat, nicht einfach mal einen Jugendbeauftragten um Rat gefragt?? Und so könnte man diese Warum-Fragen endlos fortsetzen ...
Traurig aber wahr ist doch, und das wird hier wieder mehr als deutlich, dass sich die meisten Eltern – egal ob ihre Kids noch Minderjährig sind oder auch schon Volljährig – nicht mehr wirklich kümmern. Und die wenigen Eltern, die im Sinne der Kids handeln, fallen leider gar nicht mehr auf! Meiner Ansicht nach ist das Problem recht einfach und grundlegend wäre es auch recht einfach zu lösen. Dies würde aber ein Umdenken in der Gesellschaft und vor allem ein Umdenken bei der Eltern-Generation notwendig machen! Ein Umdenken, dass alle wieder ein Stück näher an die Realität bringt und dafür sorgt, dass nicht der Staat und damit die Allgemeinheit für die Verantwortung und die Erziehung von Kids verantwortlich ist! Ein Paradebeispiel ist da für mich die Aussage unseren Bundeskanzlers, der doch allen Ernstes in einem Statement wiedergegeben hat, dass Spiele grundsätzlich mit einem Altersvermerk gekennzeichnet sein müssten! Guten Morgen Herr Schröder und willkommen in der Realität – denn wie wir alle wissen, existiert dafür doch die FSK, und das schon ein paar Tage und sie machen ihre Aufgabe verdammt gut! Hier kann man keine Schuldigen finden – dafür aber wieder bei den Eltern! An denen liegt es doch, dass ihre Kids nur die Dinge in die Finger bekommen, die auch für sie geeignet sind! Sonst würde auch die FSK keinen Sinn machen und im Grunde könnte man dann gleich alles verbieten! Wobei ein Verbot allein noch keine Wirkung hat! Warum bekommen es Eltern nicht fertig ihren Kids einfach mal zu sagen „hey, dass ist für Dich jetzt noch nicht o.k., weil ....“, oder aber „Hab’ noch ein wenig Geduld, bald kannst Du das auch haben, weil ...“! Usw., usw. Wo ist das Problem für Eltern einfach mal ein wenig mehr danach zu sehen und sich damit zu INFORMIEREN, was ihre Kids treiben, in die Finger nehmen, spielen, usw. und sich damit BEWUSST mit ihren Kids auseinander zu setzen!? Es sollte eigentlich kein Problem sein – zumindest wenn ich mal in meine Vergangenheit zurück schaue und genauso bin ich davon überzeugt, dass es hier auch noch andere Member gibt, denen das durchaus vertraut vorkommt! Sicherlich wird es jetzt auch einige geben, wohl die Jüngeren unter uns, die das spießig finden oder nicht mehr zeitgemäß! Na ja, denen sei mit auf den Weg gegeben, dass Erziehung, die Vermittlung von Werte- und Moralvorstellungen noch nie an ein Thema wie „zeitgemäß“, „in“, usw. gekoppelt waren, sondern eher einem uralten Ursprung folgen, und geschadet hat es noch niemanden – im Gegenteil!
Und damit will ich den Kreis auf die vorgesehenen Veränderungen schließen! So hieß es heute morgen, dass die Veränderung im Waffengesetz besagt, dass man erst ab dem 25.ten Lebensjahr eine Waffe erwerben darf! Zusätzlich stand im Videotext (ARD), dass auch eine Waffenabgabe ab dem 21.ten Lebensjahr überdacht wird, aber mit der Auflage, dass eine Eignungsprüfung abgelegt werden muss! Tja, und schon wieder geht man hier an der Realität vorbei, denn eine Eignungsprüfung ist jetzt schon Pflicht und darüber hinaus gibt es auch die Sachkundeprüfung! Und was machen wir jetzt??
Ich hätte hier einen durchaus praktikabeln Vorschlag anzubieten: Ich sehe nicht das Problem – wie eingangs schon erwähnt – bei den Schützenvereinen! Vielmehr würde ich eher dafür plädieren, dass die Handhabe für private Waffensammlungen verschärft werden und das man endlich auch mal eine durchgreifende Handhabe in Sachen illegalen Waffen auf den Weg schickt! Denn eines sollten wir uns ganz klar vor Augen halten: Erfurt war nun der erste Fall, bei dem eine registrierte und zugelassene Waffen eine Rolle gespielt hat! Dem entgegen steht aber dann schon wieder die Tatsache, dass die Pumgun, die der Täter ja auch mit sich geführt hat, KEINE registrierte Waffe war (was die Medien aber ganz schnell haben hinten runter fallen lassen). Aber dies nur am Rande .. mein Vorschlag wäre, dass man durchaus Waffen sammeln kann wie man möchte, aber keine Munition mehr zu Hause oder bei der Sammlung oder wie auch immer lagern oder besitzen darf! Ferner ist es durchaus praktikabel, dass nur noch diejenigen Munition bekommen, die auch einen nachweisbaren Bedarf anmelden können, wie z.B. Schützenvereine, Jäger, usw. Und das man hier eine kontrollierte und damit verantwortungsbewusste Handhabe hat, beweißt mir ein guter Freund – der ist 24 Jahre alt, Mitglied im Schützenverein und dazu Jugendausbilder! Bei ihm im Verein wird genau protokolliert wie viel Munition für welchen Anlass ausgegeben wird! Dafür steht auch ein entsprechendes Mitglied zur Verfügung, der die Aufgabe auch sehr ernst nimmt. Nun frage ich: Wo ist das Problem eine solche Handhabe und quasi damit einen solchen Erlass bundesweit einzuführen?? Eigentlich kein Problem, oder?! Denn wenn nur noch die Bereiche / Vereine, usw. Munition zur Verfügung haben, die kontrolliert und überwacht ausgegeben wird, dann ist jede Waffe so harmlos wie ein Kätzchen! Darüber hinaus sollte man dann aber auch, wie schon erwähnt, die Verfolgung illegaler Waffen mehr aufnehmen und konsequenter durchgreifen – nur dann haben wir mittelfristig den Erfolg als Ziel vor Auge! Davon gänzlich ab würde mit einer kontrollierten und protokollierten Abgabe von Munition eine gute und verantwortungsbewusste Präventionsarbeit geleistet.
Aber nicht nur die Schützenvereine stehen ja im Kreuzfeuer der Kritik – auch die Videogamer und die Videospiele und damit letztlich ein Wirtschaftszweig, der mittlerweile Ausmaße angenommen hat, dass entsprechende Verbote, Einschränkungen, usw. zu herben Verlusten führen würde und damit nicht wirklich wirtschaftlich wären. Aber der Reihe nach ...
Wie schon einmal erwähnt, leistet die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle) in Zusammenarbeit mit der Spiele- als auch Filmeindustrie einen guten Dienst! Allerdings wird dieser gute Dienst mangels der Verantwortung von Eltern eigentlich zunichte gemacht! Folgendes nicht aus der Luft gegriffenes Beispiel: am vergangenen Samstag war ich mal wieder im Media Markt! An der Kasse habe ich dann vor mir einen Jungspund gehab, max. 15 Jahre alt, der sich mit „Half-Life“, US-Version (allseits bekannt ist diese Version indiziert) angestellt hatte. Das Kontroverse an der Geschichte: das Game war mit einem großen, roten Aufkleber versehen: „Verkauf nur an Personen über 18 Jahre – Altersnachweis erforderlich“! Einfügen mag ich hier, dass allein mit diesem Aufkleber der Hinweis- und Informationspflicht mehr als genüge getan wurde! Das Problem stellte sich aber dann an der Kasse ein ... denn ich habe wieder einmal miterleben müssen, dass Eltern einfach verantwortungslos handeln! Denn der Sohnemann drückte seinem Dad das Spiel in die Hände und das Thema war gegessen. Da frage ich mich allen Ernstes: was bringen dann diverse Auflagen und vor allem eine Verschärfung der Auflagen??? GAR NICHTS ... Das einzige, was passieren wird, die Volljährigen Zocker werden nur noch wütender, da die Beschaffung von entsprechenden Spielen mehr als nur erschwert wird .. der Handel wird wütend, denn es bedeutet Umsatzverlust, wenn entsprechende Games verboten werden ... und damit wird auch die produzierende Industrie wütend werden, denn zum einen wird es sich dann nicht mehr lohnen für die BRD Games zu entwickeln und anzupassen und zum anderen wird es die Raubkopierer wieder auf den Plan rufen!
Das Verrückte mit den Games ist ja für mich die Handhabe unserer europäischen Nachbarn, wie z.B. Holland, Österreich, England oder aber die Schweiz! Die genannten Ländern haben keinerlei Verbote oder Einschränkungen in Sachen Games und Filme vorzuweisen und wenn man dies als Grundlage nimmt und die Presseberichte ansatzweise stimmen, dann ist dort die Gewaltrate um einiges niedriger als bei uns! Was will uns das sagen?? Umhin kommen wir nicht, dass wir einfach verantwortungsbewusster mit der Thematik umgehen müssen! Verbote haben noch nie etwas gebracht – und das haben wir alle schon mehr oder weniger selbst erfahren – aber ein bewusster Umgang mit allen zur Verfügung stehenden Medien und vor allem die Information sollten an erster Stelle stehen. Und da spreche ich wieder ganz konkret die Eltern an, denn die sollten die Pflicht ernst nehmen sich selbst und damit ihre Kids zu informieren!
Wenn ich abschließend meine Gedanken zusammen fasse, komme ich zu dem Schluss, dass wieder einmal nur an den Symptomen gedocktert wird und nicht an den Ursachen! Und warum dockert man nur an den Symptomen und nicht an den Ursachen? Weil es einfacher ist einfach mal mit dem Finger auf andere zu zeigen, als wirklich mal vor seiner eigenen Haustüre zu kehren! Wie will ich etwas verändern, wenn ich immer nur darüber nachdenke was andere wie tun und anders machen sollen? Gar nichts .. wir müssen alle bei uns selbst anfangen und das immer vor dem Hintergrund: „Wenn ich mit dem Finger auf andere zeige, dann zeigen garantiert drei Finger auf mich zurück“!
So, dies sind meine Grund-Gedanken und Ausführungen zu dem Thema (man hätte noch viel mehr schreiben können), das uns wirklich alle angeht! Nun würde mich Eure Meinung und auch mögliche Vorschläge interessieren – und vielleicht kann man doch etwas bewirken! Ein Versuch ist es alle Mal wert, oder?!