Die These das Games... ... beim abreagieren helfen (die Wissenschaft nennt das kathartische Wirkung von Katharsis=Selbstreinigung) ist inzwischen als einzige These zur Wechselwirkung von Mensch und Spiel definitiv vom Tisch, d.h. kein Wissenschaftler vertritt sie mehr ernsthaft und das schon seit Jahren. Im allgemeinen heisst es mittlerweile (zumindest bei seriösen Wissenschaftlern) das es weder Belege dafür gibt, daß der Konsum dieser Spiele die Gewaltschwelle senkt, noch daß er es zumindest im Einzelfall nicht vielleicht doch tun könnte! Deshalb bleibe ich dabei, daß ich -obwohl persönlich anderer Ansicht- es gestattet sein muß, in ethischen Fragen wie diesen auch eine Position wie die von Herrn Middelhoff zu vertreten. Das Beispiel Japan ändert daran übrigens leider nichts (ich benutze es selbst gerne mal, aber ganz stimmig ist es einfach nicht), und zwar aus zwei Gründen: Erstens sind die Gesellschaften nur bedingt vergleichbar. Unsere ist christlich orientiert, die japanische Gesellschaft konfuzianisch. Alleine hieraus resultieren viel plausibelere Erklärungen für den Unterschied zwischen den Kriminalitätsraten zwischen Japan und den anderen Industrienationen. Zweitens ist Japan erwiesenermassen auch das Land mit der höchsten Rate an Selbstmorden unter Jugendlichen. Auch das hat nichts mit Spielen zu tun, sondern mit der unterschiedlichen gesellschaftlichen Ausprägung, aber zumindest zeigt es, das drüben wohl auch nicht alles in Ordnung sein kann. )Ich, obwohl dem christlichen Kulturkreis zugehörig wäre zum Beispiel in Japan eher im Paradies, als das ich mich selber umbringen wollte...