Frybird
Bekanntes Gesicht
Mal wieder n Topic für exzentrische Sci Fi Fans, die Serien gucken, die garnicht im TV laufen....bis jetzt.
Wer kennt das Remake der klassischen Sci Fi Serie? Hab mir von nem Freund die US-DVD Box der ersten Staffel geliehen, und mal ein Review geschrieben
Wer kennt das Remake der klassischen Sci Fi Serie? Hab mir von nem Freund die US-DVD Box der ersten Staffel geliehen, und mal ein Review geschrieben
Kampfstern Galactica. So hiess die vielleicht erste nenenswerte Science Fiction Serie nach dem original Star Trek, die wirklich von Bedeutung war. Mit symphatischen Stars wie Dirk Benedict, und viel Trash wurde die Serie zum Kult.
Und mal ehrlich, wirklich coole Weltraumopern kann man an zwei Händen abzählen, und TV-Serien nur an einer. In den USA hat man sich vielleicht deswegen 2003 dazu entschieden, die Serie neu aufleben und völlig überarbeiten zu lassen, das Ergebnis ist Battlestar Galactica, und hat bisher anderthalb Staffeln und eine zweiteilige Miniserie auf dem Buckel. Und hier kommt erstmal die Miniserie, aber vor allem die erste Staffel auf den Prüfstand.
Warnung! Die Miniserie wird hier fast komplett gespoilert, da es mir hauptsächlich um die Serie geht, die sowieso besser ist.
Erstmal, alles von der Original Kampfstern-Serie vergessen. Gemacht? Gut.
Das ganze beginnt auf dem Planeten Caprica, eine von zwölf Kolonien, auf der Menschen leben. Die Menschheit ist hoch entwickelt, und hatte vor vielen Jahren eine neue Rasse von Cyborgs erschaffen, die Zylonen. Die jedoch haben irgendwann gegen ihre menschlichen Herren rebelliert, und wurden seit dem nicht gesehen ..Bis sie eines Tages mit einer gewaltigen Kriegsflotte kommen und alle 12 Planeten, auf denen Menschen leben, mit Atombomben quasi zerstören.
Von den völlig überrumpelten Menschen bleiben nur ein paar Raumschiffe aller Art übrig, und nur ein Kriegsschiff: Die Galactica, ein völlig veralterter Kreuzer, der eigentlich zu einem Museum umfunktioniert werden sollte.
Als ob die letzte menschliche Flotte, angeführt vom Chef der Galactica, dem erfahrenen Captain Adama, und der Präsidentin Roslin, frühere Ministerin für Bildung und Lehrerin, die als jetzt ranghöchste Überlebende der Regierung die politische Anführerin ist, nicht genug Probleme hätte, vor den übermächtigen Gegnern zu flüchten, scheinen sich diese schon in den eigenen Reihen zu befinden.
Denn die Zylonen haben die Menschheit mit perfekten, lebensechten Klonen unterwandert, die teilweise noch nicht wissen, dass sie Schläferagenten der zerstörerischen Cyborgs sind.
Der einzige Ausweg aus dieser hoffnungslosen Situation scheint das Ziel der Flotte, von dem nicht einmal bekannt ist, ob es überhaupt existiert: Die verlorene Menschliche Kolonie auf dem Planeten Erde.
Das ist soweit zum größten Teil das, was in der Miniserie passiert. Diese hat leider weniger Substanz, als man erwartet: Zwischen den großen Ereignissen gibt es gehörige Längen, die Darsteller legen meist nur mittelmäßige Leistungen da, und irgendwie ist alles sehr unemotional, wenn man bedenkt, das es sich da um die ersten Stunden nach dem Welt(en)untergang handelt. Am besten man überspringt sie gleich und geht mit dem obrigen Wissen gleich zu dem, was wirklich bei Battlestar Galactica lohnt: Die Serie selbst.
Wovon die Serie am meisten lebt, sind die Geschichten, die sich stark von anderen Serien unterscheiden. Auf dem Weg zu nirgendwohin, haben die überlebenden mit vielen Äußeren Umständen zu kämpfen, wie regelmäßigen Angriffen, oder auch Mangel an Wasser oder an Treibstoff. Jedoch sind die Konflikte von innen ebenfalls bedeutend. Zwischen dem Captain der Galactica und der unerfahrenen Präsidentin gibt es dauernd Konflikte über wichtige Entscheidungen, die Charaktere stehen durch die unglückliche Situation fast konstant unter Strom, und als es bekannt wird, das die Zylonen wie Menschen aussieht, beginnt wie man es fast schon erwartet eine Hexenjagd, in der jeder unter Verdacht steht.
Eine besondere Rolle in der ganzen Sache spielt dabei Dr. Gaius Balthar, ein exzentrisches Genie, und der größte Verräter der Menschheit.
Der wurde nämlich vor dem großen Angriff von einem Zylonen verführt, wodurch er wichtige Informationen über Verteidigungssysteme verraten hat. Aber auch nachdem die Welt draufgegangen ist, geistert das weibliche Wesen weiter in seinem Gehirn herum, und sorgt dafür, dass er weiter dem Feind dient während die Umwelt ihn als wichtigsten Experten im Krieg gegen diese hält.
Kurze Rede langer Sinn: Das Potenzial ist da und wird gut genutzt, und mit jeder Folge gibt es viele Spannende und interessante Geschichten. Auch wenn einen die düstere Atmosphäre belasten kann, denn Battlestar Galactica erzählt eine Geschichte von Rückschlägen, Fehlschlägen, und persönlichen Schwächen, sodass positive Ereignisse wie kleine Lichter in der Dunkelheit wirken.
Die Serie hat vielleicht einen langsamen Start, aber spätestens nach einigen Folgen ist man voll mit dabei, und sitzt an der Stuhlkante, bis zum spektakulären Finale der Staffel, in dem es umso mehr drunter und drüber geht.
Die Besetzung ist solide, aber bis auf wenige Ausnahmen nicht groß nennenswert, aber sie erfüllen ihren Zweck. Die Regie und die Effekte sind dagegen klasse, genau wie die Musik, und obwohl es nicht der Fokus der Serie ist große Weltraumschlachten und Action sind da und gut ausgeführt.
Fazit: Viele Sci-Fi Serien neben Star Trek ja nicht, daher ist Battlestar Galactica ein Muss für jeden Freund des Genres, und auch jedem Freund von guten Serien. Der Start ist langsam, das mag sein, aber wenn man dann erstmal drin ist, möchte man die Serie nicht mehr missen. Battlestar Galactica reiht sich ein bei den großen Nicht Star Trek Serien wie Firefly und Babylon 5.
Ich hoffe das die Serie mal umsonst im deutschen Fernsehen zu sehen sein wird, aber selbst wenn nicht: Die DVD Box der ersten Staffel lohnt!