Nitro hat folgendes geschrieben:
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So könnte beispielsweise ein Publisher, Gamezone die Video- oder Bilderrechte entziehen, sollte der Test schlecht ausfallen.
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Das könnten sie jetzt schon und das einfach unter Berufung auf den Umstand, dass sie kein Veröffentlichung gestattet haben oder aber sie geben von vorne herein an, was veröffentlicht werden darf. Test hin oder her, das spielt keine Rolle. Denn diese Möglichkeit ist schon lange geregelt und tritt nicht erst mit der ACTA in Kraft - die im Übrigen vorzugsweise vorsieht die Staaten zu erweitert und ihnen mehr Durchsetzungsrechte gewährt, welche mittels dem TRIPS Abkommen schon geregelt worden sind. Wenn Proteste, dann auch gleich gegen TRIPS! Details dazu hier, was sich dahinter verbirgt:
http://de.wikipedia.org/wiki/TRIPS
Kritiker von TRIPS werfen diesem Abkommen vor, extrem lobyistisch zu sein und Monopolstellungen bezüglich dem Urheberrecht zu konstruieren (mit daran beteiligt ua. Pfizer [Medikamente], IBM, und andere).
Das jemandem grundsätzlich das Recht gewährt wird, seine zB. Erfindung zu schützen, seine Entwicklung, seine Komposition, sein Schriftstück, usw. ist legitim. Problematisch wird es aus meiner Sicht allerdings dann, wenn das ganze zentralisiert wird - sowie es die TRIPS in ihrem Reglement vorsieht - und damit dann auch der Konsument als solcher gegängelt wird, wenn nur noch wenige Stellen alles verwalten und darüber entscheiden was ich bekomme, sehen, lesen, usw. darf.
Das sich wiederum mittels der ACTA weitere Staaten bereit erklären, urheberrechtliches Gut schützen zu wollen bzw. den jeweiligen Eigentümern Rechte zu zu sprechen, das ist, zumindest vom Grund her, nicht verwerflich.
Infos zu ACTA
http://de.wikipedia.org/wiki/Anti-Counterfeiting_Trade_Agreement
ACTA baut auf dem TRIPS-Abkommen auf[3] und legt den Vertragsparteien zusätzliche Verpflichtungen auf, die jedoch nicht die Schutzvoraussetzungen und den Schutzumfang[4], sondern die Durchsetzung der Immaterialgüterrechte betreffen.
Dagegen ist erst einmal grundsätzlich nichts zu sagen .. ABER:
Das Problem ist erst einmal die TRIPS und die darin schon verankerten Grundlagen zum Urheberrechtsschutz als auch die Optionen, welche schon jetzt zur Durchsetzung angewandt werden können! Wenn diese zudem noch verschärft werden und das vor allem vor dem Hintergrund, dass mehr und mehr Staaten und Länder der ACTA beitreten und damit auch TRIPS als Basis annehmen/anerkennen, dann könnte das eine Alternative, und zwar praktikable, zu SOPA und PIPA werden; Oder anders: Herzlich Willkommen, Internet-Zensur!
Zur Durchsetzung von Urheberrechtsansprüchen im Internet auf internationaler Ebene wurde unter anderem angedacht, dass auch die Internetdienstanbieter für von ihren Kunden begangene Urheberrechtsverletzungen als Störer haftbar gemacht werden können. Dieser Verantwortung hätten sie sich nur entziehen können, wenn sie sich verpflichtet hätten, den Datenverkehr ihrer Kunden zu überwachen und ihnen gemäß dem umstrittenen Three-Strikes-Prinzip den Internetzugang nach drei Verstößen gegen das Urheberrecht zu sperren.
Ums klar zu sagen: Gegen den Schutz des Urheberrechts sagt niemand was - aber wenn das Ganze eher lasch, schwammig formuliert ist und letztlich eher nach gut Dünken als nach geltendem Recht umgesetzt werden kann, sprich jeder handhabt es auf Basis eines simplen Satzes wie er will, eben weil es die Formulierung zulässt, wird jedes ehrliche, stabile Bemühen, egal wie es formuliert wird, ad absurdum geführt und vor allem der Konsument als auch die berichtende Zunft, gleich welcher Sektor, gegängelt, vorgeführt und am Ende strikt "geimpft", da klar von nur noch wenigen Stellen definiert wird, was wie zum Endverbraucher gelangen darf und was nicht.
Kritisiert wird außerdem, dass ACTA durch bewusst schwammige Formulierungen Rechtssicherheit vernichte. Zur Auslegung unklarer Begriffe sollen die Verhandlungsprotokolle zum Vertrag herangezogen werden, die jedoch noch nicht veröffentlicht worden sind. Daher so ein weiterer Kritikpunkt sei es momentan widersinnig, wenn die Parlamente über den Vertragsentwurf abstimmen würden, da sie den genauen Vertragsinhalt und seine Bedeutung nicht kennen.
Da bisher "nur" TRIPS in Kraft ist und die ACTA bis dato in keinem Staat ratifiziert ist, besteht noch Hoffnung. Ich denke, die Signale sollten sein, dass man das Urheberrecht achtet und auch dem Schutz dessen positiv gegenübersteht, allerdings nicht unter der Prämisse, dass wir als Konsumenten gegängelt werden und künftig alles vorgekaut bekommen. Daher muss - jedenfalls aus meiner Sicht - konsequent gegen beides, TRIPS & ACTA, vorgegangen werden, da es ineinander greift bzw. aufeinander aufbaut.