Anno 2205 Eindrücke und Kurzfazit

piko

Bekanntes Gesicht
Mitglied seit
26.06.2005
Beiträge
6.958
Reaktionspunkte
13
Ich hasse Uplay aber das war ein Frustkauf. Nachdeim ich 1404 und 2070 gesuchtet habe war ich neugierig wie es sich mit Anno 2205 verhält, die Skepsis war groß, ist es noch Anno, ist es für die Masse angepasst, etc...

Und, was soll ich sagen: es ist großartig! man muss nur bei der Stange bleiben aber spätestens wenn man die arktische Region erreicht hat fängt es richtig an zu rocken. Wie gehabt baut man eine Siedlung, befriedigt die Bedürfnisse der Bewohner, expandiert und schaltet neue Produktionsketten und Gebäude frei. Im Gegensatz zu den Vorgängern ist es nicht mehr wichtig, dass die Betriebe nebeneinander liegen, beispielsweise eine Fabrik für Sonnenblumen um daraus Biopolymere herzustellen muss die Fabrik für biopolymere nicht mehr in unmittelbarer Nähe liegen. Wichtig ist aber, dass man für entsprechende Logistik sorgt damit die Produktion reibunglos läuft.

Anfangs dümpelt man so vor sich hin, baut seine Siedlung, errichtet Produktionsketten und fast fängt es an zu langweilen weil man sich halt so durchklickt. Aber ehe man sichs versieht ist aus der Siedlung eine Megametropole geworden, die Bewohner schreien nach Gütern und man weiß nicht mehr wo man jetzt noch Platz schaffen kann um zu produzieren. Wenn dann Phase 2 erreicht ist und man den Orbitallift gebaut hat läuft Anno erst so richtig warm. In der Arktis ist es zuerst mal saukalt und man muss darfür sorgen, dass Häuser entsprechend neben wärmespendenden Gebäuden wie zum Beispiel ein geothermales Kraftwerk platziert werden. Was dazu führt dass hier keine Megasiedlungen entstehen (können). Nebenbei bemerkt fühlt man sich wie der Großkapitalist der die Arktis bis zum letzten ausbeutet, schließlich wecken die dort produzierten Waren in der gemäßigten Zone begehrlichkeiten die befriedigt werden wollen. Andersrum kann ich Fruchtsaft nur in der gemäßígten Zone produzieren, den meine Arktiker aber auch ganz gerne trinken. In der gemäßigten Zone schreien plötzlich alle nach Neuroimplantaten, die aber nur in der Arktis produziert werden können. So muss man die Produktion immer wieder optimieren, plötzlich sind zu wenig Arbeitskräfte vorhanden, oder die Betriebe arbeiten nicht effizient genug, ich habe schon Stunden damit verbracht es allen Recht zu machen und die Prozesse zu optimieren.

Das klingt evtl etwas nach Stress, ist es aber nicht, es ist herrlich entspannt zu bauen, zu planen und zu produzieren. Ein Wort noch zu bewaffneten Konflikten: Es gibt in dem Sinne keinen Krieg, bewaffnete Auseinandersetzungen finden meist als Nebenmissionen in separaten Gebieten statt. Man kann sie aber afaik auch einfach links liegen lassen, die Belohnungen sind nicht wirklich wichtig, bzw nichts was man auch so erspielen kann.

Mein Fazit: Es ist für mich die Überraschung 2015, Aufbaustrategie vom feinsten. Ein Suchtmittel welches glücklicherweise legal ist. Es ist anders als die Vorgänger aber im Kern ist und bleibt es Anno, nicht kaputtgefeatured sondern imho sinnvoll mit neuen Elementen bereichert.
 
Danke für den Text! Ich habe mich bisher noch nicht rangetraut, 2070 hat mich zu sehr enttäuscht und habe das Gefühl, dass der fehlende Handel mir bei 2205 fehlen würde. Aber da ich immer auf der Suche nach Aufbaustrategie bin, werde ich sicher nicht um 2205 herumkommen :)
 
Danke für den Text! Ich habe mich bisher noch nicht rangetraut, 2070 hat mich zu sehr enttäuscht und habe das Gefühl, dass der fehlende Handel mir bei 2205 fehlen würde. Aber da ich immer auf der Suche nach Aufbaustrategie bin, werde ich sicher nicht um 2205 herumkommen :)
Freut mich, dass es jemand gelesen hat :)

Ich fand 2070 jetzt auch nicht so prickelnd, und ja, Handel gibt es in dem Sinne in 2205 nicht da man außer Konkurrenz spielt, sprich es ist kein konkurrierender Konzern dabei. Aber die Waren zwischen den Zonen hin- und herzuschieben bzw. dafür zu sorgen dass in einer Region kein Mangel herrscht wird mit der Zeit immer kniffliger. Man muss sich aber drauf einlassen. Zum Beispiel gibt es pro Gebiet in dem man spielt jeweils ein Großprojekt, da wäre zum Beispiel ein Staudamm der wieder in Gang gesetzt werden muss (welcher verdächtig nach dem in 2070 zerstörtem riecht), eine Mission die aus mehreren Abschnitten besteht und es dauert auch eine Weile bis man da durch ist. Dazu kommen noch unzählige zufällig generierte Nebenmissionen.
Den Mond habe ich noch nicht erreicht, aber bisher kann ich sagen, dass zwischen Arktis und gemäßigter Zone spieletechnisch ein großer Unterschied herrscht da man dort nicht einfach nach Belieben bauen kann.

Es war ein Frustkauf der sich aber voll gelohnt hat. Solltest du dir nicht entgehen lassen wenn du Aufbaustrategie magst. Ich bin auch ein großer Fan von Cities: Skylines, habe dort immer wieder neu angefangen bis ich mal den Dreh raus hatte, aber die Stadt steht, die Wirtschaft floriert, es gibt zwar noch einiges freizuspielen aber irgendwie fehlt mir da der Reiz. Läuft ja alles, gibt streng genommen keinen Grund weiter zu spielen. Aber trotzdem auch ein großartiges Spiel, vor allem mit dem neuen Tag/Nachtzyklus sieht das einfach klasse aus.

Edit: Toll. Ubi hat das Spiel kaputt gepatched. Es startet nicht :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Hehe in dem Punkt sind wir uns ähnlich. Ich liebe es aus dem Nichts etwas aufzubauen, wenn aber dann alles mal läuft verschwindet auch bei mir die Motivation. Bei Skylines war es vor allem, weil mein PC ab 50.000k Einwohnern ein bisschen in die Knie gegangen ist. Aber tolles Spiel, das Addon würde ich mir gerne auch noch holen. Vllt kommt es ja im Sale.

Bei Anno hätte ich am liebsten eine Demo oder mal ein freies Steam-Weekend (wobei das mit dem Uplay-Zeug bestimmt nicht kommen wird). Kann mich einfach nicht entscheiden. Einerseits finde ich, dass das alte Anno-Spielprinzip ein bisschen ausgelutscht ist, andererseits kann ich mich mit Änderungen auch nicht so ganz anfreunden. Etwas paradox :D Was mich noch ein bisschen stört ist der fehlende Multiplayermodus. Haben hier in der WG oft 1503 und 1702 gezockt, hat immer Spaß gemacht. So ganz alleine fürchte ich, dass man das Game drei, vier Mal zockt und wenn man alles gesehen hat erstmal für eine lange Zeit nicht anrührt.
 
ich hab mir das After Dark AddOn gekauft und bin mir noch nicht sicher wie ich es finde... große Änderungen bemerkt man erstmal nicht.

Was den Wiederspielwert von Anno betrifft kann ich nicht viel dazu sagen. Ich hab mal mit drei Konzernen angefangen (VEB Pikotronik, Stadtwerke München, KGS Nachrichtensport :D) aber Langeweile oder Routine hat soch noch nicht eingestellt. Mal abwarten wie der DLC bewertet wird, der könnte auf jeden Fall interessant werden. Und für Januar ist ja sogar ein kostenloser DLC angekündigt.

Gestern hab ich noch einen anderen Abschnitt angefangen, für das Großprojekt muss ich eine KI bergen die 2070 durchgedreht ist :D Find ich ganz witzig dass es Anspielungen auf den Vorgänger gibt, genauso wie der Staudamm der in 2070 zerstört wurde.

Wie gesagt, was den Spielspaß betrifft kann ich nur für mich sprechen aber ich denke dass du damit deinen Spaß haben wirst zumal sich rausgestellt hat, dass wir beide dem Genre was abgewinnen können.
 
Zurück