Bye Bye, Playstation-Papa Kutaragi

Frybird

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Grad bei Kotaku gelesen:

Ken Kutaragi, creator of the PlayStation, retired from his position as Honorary Chairman of Sony Computer Entertainment on June 28, Sony revealed in an official statement.

Die Firmenleitung hatte er ja schon seit 2007 nicht mehr, aber jetzt ist er ganz raus.

Für all den Mist den er so in den letzten Jahren von sich gegeben hat, muss man ihm aber doch danken, das er mit der Playstation die Videospiel und vorallem die Konsolenlandschaft maßgeblich verändert hat und (wenn auch sehr langsam) geholfen hat, Spiele aus dem Kinderzimmer und ins Wohnzimmer zu bringen.
 
Alter...ich dachte erst der wäre abgetreten, im körperlichen Sinne. :)
 
Ehrlich gesagt, wenn's nach mir ginge, wären die Spiele auch noch heute im Kinderzimmer, oder dem Alter entsprechend im privaten Daddelkämmerchen.
 
Eben, die "Massentauglichkeit" von Videospielen hat nicht nur Vorteile.
 
TommyKaira hat folgendes geschrieben:

Eben, die "Massentauglichkeit" von Videospielen hat nicht nur Vorteile.

Von miraus könnt ihr euch in eure Kämmerchen verkriechen und euch Zeiten zurückwünschen, in dem ihr handgeschnittene Pseudo-Updates von Nintendo für 120 D-Mark gekauft habt und die Super Mario Super Show geschaut habt, ich bin da mehr der Post-Nintendo-Sega-Ära zugetan und spiele alles von prätentiösen Indie Games bis hin zu "Causal Mist" wie Peggle ^^
 
Damals hies der "Casual-Mist" Tetris und die "prätentiösen Indie-Games" kamen in der Form von Shareware auf den Markt. Nur mal so nebenbei bemerkt. Der wesentliche Unterschied zwischen Anno Dunnemals und heute ist, dass man damals eine Symbiose mit den Kunden (also den Zockern) einging, nicht mit den Aktionären.
 
TAPETRVE hat folgendes geschrieben:

Damals hies der "Casual-Mist" Tetris und die "prätentiösen Indie-Games" kamen in der Form von Shareware auf den Markt. Nur mal so nebenbei bemerkt. Der wesentliche Unterschied zwischen Anno Dunnemals und heute ist, dass man damals eine Symbiose mit den Kunden (also den Zockern) einging, nicht mit den Aktionären.

Der wesentliche Unterschied zwischen "Anno Dunnemals" und heute ist, das die rosa-farbenenen Nostalgiegläser in der Edition 2001-11 noch in der Herstellung sind.

"Damals" hat man halt genommen was man bekommen hat, seien es nun Genreklassiker wie Sonic, Betrugsmaschen wie Action 52 oder verbuggte Frustrations-Epen wie Ultima.

Heutzutage ist da mit Metrik, komplexem Marketing und dem Onlinegeschäft eher eine Symbiose zum Kunden anzutreffen. Nur ist der Kunde nicht das was ihr "Zocker" nennt, sondern das sind die Typen, die sich zu mehreren Millionen des neueste Call of Duty kaufen. Und auch für die Videospielindustrie gilt am Ende "weß' Brot ich es des Lied ich sing"

Wenngleich nicht universell anwendbar, so haben wir im Durchschnitt doch einen viel höheren Qualitativen Standard als damals, abgesehen von einer viel breiteren Auswahl.
 
http://i110.photobucket.com/albums/n118/rallez/thisiswaiting/a3.jpg :D
 
Mist von sich gegeben? Hab ich wohl geschlafen...:halo:

Ha, was sich Nintendo heute noch in den A. beißen wird, dass auch dem SNES-Laufwerk nichts geworden ist. Mann kann sagen was man will, aber der Typ ist für viele unvergessliche Stunden Spielspaß und Kult-Reihen verantwortlich, die es ohne die Playstation vielleicht nie gegeben hätte.
 
mir war er immer sehr sympatisch, was man vom neuem chef nicht so dolle behaupten darf^^
 
Ignorama hat folgendes geschrieben:

"Wenngleich nicht universell anwendbar, so haben wir im Durchschnitt doch einen viel höheren Qualitativen Standard als damals, abgesehen von einer viel breiteren Auswahl."


Ja, aber dafür gibt es heute praktisch nichts herausragendes mehr. Wirklich neue Ideen gehen in dem Kampf um extreme Verkaufszahlen völlig unter. Spiele mit neuen Ansetzen scheitern in gnadenloser Regelmäßigkeit. Ich weiß das viele es bestreiten, aber ein Heavy Rain war ein Reinfall. Mit der PR hätten die Verkaufszahl doppelt bis dreimal so hoch sein müssen. Ähnliches gilt für Alan Wake. Beides sicherlich auch sehr kontroverse Titel, aber am Ende einem mittelprächtigen EgoShooter unterlegen.


Das Medal of Honor hat sich rund dreimal so oft verkauft wie Heavy Rain und rund fünfmal so oft wie Alan Wake, bedarf es da weiterer Diskussionen? Die Gamingwelt steckt in einem kreaitiven Tief, welches es damals in dem Maße nicht gegeben hat. Wenn ich mir die großen Titel der SNES Ära ansehe war dort mehr abwechslung geboten als heute. Heute heißt die Frage nur noch ob 1st oder 3rd Person Shooter, alternativ noch Casual-Games.


Wie ich nicht müde werde zu sagen: In dieser Gen gibt es bislang keinen einzigen Titel, den ich wirklich interessant, innovativ und vor allem kreativ finde. Wir sind durch die stupide Monotonie sogar schon so eingelullt, dass wir uns einen Ast freuen wenn ein echt unrevolutionäres Dark Souls mal nicht mit geschlossenen Augen durchzuspielen ist. Es hat weder nen sonderlich ausgefeiltes Gameplay, noch ne neue Idee fürs Setting oder die Story, dennoch feiern wir es (mich eingeschlossen), weil es sich zumindest vom aktuellen Einheitsbrei abhebt.

Du wiedersprichst aber in dem was du schreibst gleich mehrmals selbst.

Einerseits sprichst du davon das es heute nichts herausragendes und innovatives mehr gibt, andererseits sprichst du davon wie solch besonderen Spiele sich schlecht verkaufen. Mir scheint es eher, als wolltest du der Industrie die Schuld am Käuferverhalten geben.

Und dann nennst du auch keine wirklich herausragenden Beispiele. Ich denke da an Spiele wie Brütal Legend, ein Open World RTS Hack & Slay als Heavy Metal Parodie, Half-Minute-Hero, das aus einem stinklangweiligen Standard JRPG ein Geschicklichkeits/Strategiespiel macht, Resonance of Fate mit einem Kampfsystem das es so schlichtweg nirgendwo anders gibt, Mirror's Edge, Portal 1+2, Scribblenauts, die Professor Layton Serie, Trauma Center, Boom Blox, Catherine, Persona, Rockband, Little Big Planet, sogar Spiele wie inFamous/Prototype bieten regelmäßig frischen Wind.

Und das sind nur ein paar der größeren Titel. Kleinere Budget Titel wie man sie bei XBLA, im PSNetwork oder auf Steam findet, bieten jede Menge Kreativität.
Das beste Beispiel ist das Tower Defense Genre, auf dem ersten Blick ein eher langweiliger Trend, aber das Genre erfindet sich mit Spielen wie Trenched/Iron Brigade, Anomaly: Warzone Earth, Orks Must Die! und sogar seinem Einfluss auf Spiele wie Gears of War 3 quasi monatlich neu.

Und zum Brillen-Argument: Ich weiß noch als wäre es gestern gewesen, wie geflasht ich von Zelda auf dem SNES war. Auch meinen ersten Durchlauf bei Final Fantasy IX werde ich nie vergessen und solche Erlebnisse hatte ich in den letzten 6-7 Jahren einfach nicht mehr. Spiele sind nett, aber weder einprägsam noch haben sie für mich einen wirklichen Wiederspielwert. Und als ich meine beiden Beispiele lieben lernte gabs noch keinen Retrobonus, denn damals warens aktuelle Titel ;D

Aber du wirst auch älter, und spielst mehr Spiele. Wenn überhaupt, bestätigt das eher das Brillen-Argument.

Vielleicht kann man auch ein Scheuklappen Argument anwenden, denn immer wenn ich das gestöhne über Graubraune Shooter höre habe ich das Gefühl das Leute einfach schlichtweg vergessen das es heutzutage zwar schon sehr viele Shooter gibt, aber auch sehr viele andere Titel...
 
Ignorama hat folgendes geschrieben:

@ Shikamaru


Bei Portal gebe ich dir ansatzweise recht, aber die anderen Games die du genannt hast sind für mich ehrlich gesagt weder neu, noch innovatic. Brütal Legend ist ein zweitklassiges Action Adventure mit interessanter (aber auch nicht mehr) Spielwelt. Gameplaytechnisch bot das Game rein gar nichts neues.

Hast du die Demo gespielt oder auch das Spiel selber?

Nichtsdestoweniger halte ich da deine Meinung für extremst subjektiv und wählerisch. Meine Liste kann ich sehr lange weiterführen. Wenn du keine frischen oder innovativen Spiele findest, dann suchst du entweder nicht richtig, bist nicht gewillt dir Spiele ausserhalb deiner Komfortzone anzusehen, oder suchst einfach an den falschen Stellen.
Dank digitaler Distribution ist das Angebot eher bunter als grauer geworden.
Und überhaupt, nach welchen Maßstäben rechnest du? Was heutzutage Shooter sind, waren 1994 laue Jump n' Runs auf Basis von Filmlizenzen. Und auch da kamen auf Klassiker wie Zelda Gurken wie z.B. das SNES Herr Der Ringe Game. Unterschied ist halt nur das diese Spiele (zu recht) vergessen wurden.

Und ich habe mich eher unglücklich ausgedrückt als widersprochen: Ich fand persönlich auch HR nicht so innovativ. Sicher ists nen ungewöhnlicher Ansatz, aber außer die Art der Steuerung war auch sowas schon öfter da.


Auch wenn der Vergleich im ersten Moment hinkt bitte kurz wirken lassen: Heavy Rain funktionierte an den meisten Stellen wie ein Point and Click Adventure. Du fällst Entscheidung X und trägst Konsequenz Y. Zur Eingabe dienen QTEs, die diese Entscheidungen beeinflussen und durch die recht starke Verschächtelung wirkt es sehr komplett, was es unterm Strich gar nicht ist.

Gibt ja auch noch andere Spiele als HR...

Aber das Spiel ist eben, wie ja auch aktuell Dark Souls, aus der sonst sehr großen Monotonie auffällig und wird vom Kunden nicht gemocht. Das er der Schuldige ist stimmt auch, aber nun hast du erneut den Grund warum Kinderzimmer besser war als Wohnzimmer: Dieser Kund wird bestimmt durch die Masse und Games wuren erst im Wohnzimmer wirklich massentauglich.

Ahja, das habe ich auch schonmal gehört.
Dieses "Elitisten" Denken, das die Breite Masse uns das Hobby wegnehmen würde.
Hinkt aber auch, weil der Umkehrschluss daraus dann wäre, das der Markt sich seit [beliebige Jahreszahl] nicht mehr hätte weiterentwickeln dürfen. Und für mich ist ein Nintendo Regieme wie in den 90ern, gemessen an der Weise wie BigN heutzutage mit ihren alteingesessenen Franchises umgeht, eher eine dystopische Horrorvorstellung als ein Gamertraum.

Der Videospielemarkt existiert nur seit ungefähr 30 Jahren, und gleicht man das mit Comics oder Filmen ab, machen da auch viele Trends Sinn. Bei Filmen hat es auch bis zu den 70er Jahren gedauert, bis Jugendliche als potenzielle Zielgruppe angesehen wurden, Comics wurden durch einen "Moralcode" in den USA enorm zurückgehalten.

Da sind wir mit Gaming schon wesentlich besser dran, hier ist das Feld eigentlich stetig in alle Richtungen gewachsen, auch wenn in manchen Bereichen stärker als in anderen, und hin und wieder auch in eine Sackgasse (Space Combat Sims, Interaktive Filme...).
Es mag sein das auf bestimmte Zielgruppen und Demografien in den letzten Jahren wenig wert gelegt wurde, aber das heißt noch lange nicht das Spiele für "Gamer" ganz vom Markt verschwunden sind.
Im Gegenteil: Nachdem zum Beispiel Jahrelang Spieler von WRPGs mit Vergleichsweise eher lauen Games abgespeist wurden, revitalisiert sich das Genre dank Spielen wie Dragon Age 1 (und dem Flop von Dragon Age 2) oder auch The Witcher und legt die Bausteine zurück zu alten Größen wie Baldur's Gate und Planescape Torment. Und mit den Erfahrungen und Entwicklungen, die seither gemacht wurden, kann man gespannt sein, was da die Zukunft zu bieten hat.

Also sobald du das Konsumverhalten ins Spiel bringt fällt an und für sich dein Argument, dass die Wohnzimmer-Ära eine gute sei

Es ist natürlich traurig, das sich die Spielerschaft lieber aus altbekanntes als auf frische Ideen stürzt. Andererseits ist aber da auch nicht alles schlecht. Vorallem durch das Internet können Firmen ebenso umso schneller Erkennen, wo es trotz mäßiger Verkaufszahlen Liebhaber und Kults um gewisse Spiele gibt. Sonst würde im Leben auch kein Beyond Good And Evil 2 entwickelt werden.


Mein Fazit ist: Vieles war früher besser, aber es war auch sehr vieles Schlechter als die Spielerschaft zugibt. Meinermeinung nach ist die Quantität gestiegen während sich an der Qualität nichts groß geändert hat. Und sehe ich die Trends der letzten Jahre so sehe ich in vielen Dingen positive Entwicklungen.
 
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