Arbeitszeugnis-Kuddelmuddel / Wer kann helfen ?

Alien-Games

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Hallo,
eine Freundin hat von Ihrem ehemaligen Arbeitgeber Ihr Arbeitszeugnis bekommen, bei zwei Sätzen sind wir uns nicht ganz sicher, ob da nicht was zwischen den Zeilen steht.
Vielleicht kann ja einer die Texte "deuten"???

1.) Sie verhielt sich zu Ihrem Vorgesetzten stets loyal.

2.) Bei den Mitarbeitern und Gästen war Sie beliebt.


Ist das nun wirklich gut, oder ??? Uns stört vor allem im ersten Satz das "stets" ...

Vielen Dank im vorraus.

Gruß
Keith
 
"stets" heißt doch auch "immer". Ich lese da nix zwischen den Zeilen.
 
Das heisst das deine Freundin es nur mit dem Boss gemacht hat, obwohl die anderen auch ran wollten. :)
 
1. Formulierung kann bedeuten:
den Vorgesetzten gegenüber sehr korrekt, ABER
gegenüber den Kollegen nicht
gegenüber Kunden etc. nicht.

In einer korrekten Formulierung müssten an erster Stelle die Vorgesetzten, dann die Kollegen/Mitarbeiter und dann die Kunden erwähnt werden, soweit ich das noch in Erinnerung habe.

Loyal, hm, klingt auch im Nachklang irgendwie merkwürdig. Klingt so devot. Vielleicht interpretiere ich da aber auch was zuviel rein.

2. Beliebt ist ein sehr ungünstiges Wort in Arbeitszeugnissen

Sie war bei ... (sehr) beliebt heißt übersetzt soviel wie: sie ist ne Ulk- und/oder Bumsnudel. :(

Ganz üble Formulierung. Hoffentlich ist die einfach nur sehr unsauber gewählt worden. Bitte mal die Formulierung googlen, ich glaube, das ist eine sehr ungünstige Formulierung, ich möchte hier niemandem was unterstellen oder zu nahe treten, aber den Passus sollte man auf jeden Fall korrigieren lassen.
Es gibt so Ratgeber-Bücher, da stehen absolute "Unworte" aus Zeugnissen drin.

Sauber wäre: Ihr Verhalten den Vorgesetzten, Mitarbeitern und Gästen war stes einwandfrei. So in etwa, bitte auch die Formulierung mal nachgooglen, die Nennungsreihenfolge (Vorgesetzte zuerst, dann die Kollegen, dann die Kunden/Gäste) spiel meines Wissens nach ebenfalls eine Rolle.



Übrigens: bei Schlussformeln sollte der Satz stehen, dass man den Weggang der Mitarbeiterin bedauert und ihr auf beruflichem und privatem Feld für die Zukunft alles Gute wünscht.
Fehlt einer dieser Teile, stimmt was nicht.

Beispiel: Mitarbeiterin verläst auf eigenen Wunsch die Firma. Wir wünschen ihr alles Gute für die berufliche Zukunft.
-> Gott sei Dank sind wir die los. Mal schauen, was die noch beruflich so anstellt, sie wird schon sehen, wohin das führt, Hals- und Beinbruch. :kotz:
 
kann partykiller nur zustimmen - finde die aussagen auch nicht ganz korrekt bzw günstig gewählt.
 
ich lese auch noch "muss... alle menschen... umbringen" und zwielichtige baupläne für eine neutronenbombe zwischen den zeilen :D

ne, partykiller hat schon vollkommen recht. hatte vor nicht allzulanger zeit mal solch ein bewerbungstraining bei der barmer (manche schulen machen halt auch noch "sinnvolle" tagesausflüge und nicht nur sauftouren ;) ) und da wurden alle formulierungen "aufgedeckt" - deine freundin ist laut chef ein arschkriechendes waschweib
 
Etwas "wirklich" Schlimmes kann ich nicht herauslesen. Es ist aber immer schwer ein Arbeitszeugnis zu deuten, wenn man nur ein paar, aus dem Zusammenhang herausgerissene Sätze sieht.

Insgesamt bescheinigen die beiden Sätze eine durchschnittliche Leistung.

1.) Sie verhielt sich zu Ihrem Vorgesetzten stets loyal.

Wollte der Schreiber Deiner Freundin ein sehr gutes Zeugnis ausstellen, müsste in der Passage nach stets noch z.B. ein "überaus" folgen.

2.) Bei den Mitarbeitern und Gästen war Sie beliebt.

Beliebt ist eine Vokabel, die, ohne den Zusammenhang im Text (und natürlich die Branche, in der sie arbeitet) zu kennen, leider auch schnell negativ auffasst werden kann -> anbiedern...
Wobei ich Deiner Freundin natürlich nicht zu Nahe treten möchte und, wie gesagt, es fehlt der Kontext, um es wirklich zu deuten.
 
Kann ich meinen Vorrednern nur Recht geben.

1) Fehlen ganz einfach Infos um hier den tatsächlichen Tenor dieses Arbeitszeugnisses zu erkennen

2) Der erste Satz könnte auch bedeuten "man hat da jemanden ohne eigene Meinung, der seinem Vorgesetzten alles Recht machen will, also einen Ja-sager" Gerade dort stört mich das "stets"

3) Der zweite Satz ist nicht wirklich positiv, deutet auf eine Plaudertasche oder ähnliches hin, Sorry...

Alles in allem kommt es aber auch darauf an wer so ein Zeugnis ausstellt. Manche kennen die Auswirkungen von dem was sie schreiben nicht. Ausserdem kann man, sofern man sich im "Guten" getrennt hat ein Arbeitszeugnis durchaus auch nachträglich ändern lassen.
 
Alien-Games hat folgendes geschrieben:

Hallo,

eine Freundin hat von Ihrem ehemaligen Arbeitgeber Ihr Arbeitszeugnis bekommen, bei zwei Sätzen sind wir uns nicht ganz sicher, ob da nicht was zwischen den Zeilen steht.

Vielleicht kann ja einer die Texte "deuten"???


1.) Sie verhielt sich zu Ihrem Vorgesetzten stets loyal.


2.) Bei den Mitarbeitern und Gästen war Sie beliebt.



Ist das nun wirklich gut, oder ??? Uns stört vor allem im ersten Satz das "stets" ...


Vielen Dank im vorraus.


Gruß

Keith

so nun geb ich als angehender personaler mal mein senf dazu ^^

ich würd das nochmals schreiben lassen und zwar müsste es wie folgt richtig lauten:
ihr verhalten gegenüber kunden, vorgesetzten und mitarbeitern war stets einwandfrei. (in noten 1-2)

und nicht: Sie verhielt sich zu Ihrem Vorgesetzten stets loyal.
oder: Bei den Mitarbeitern und Gästen war Sie beliebt.

ist beides nich so wirklich toll.
also ab zum ex-chef und neu schrieben lassen. ich würde sagen, in noten ausgedrückt wäre dies im verhalten und umgang eine 3-4 :0
kann aber sein, dass der chef auch einfach kein plan hat, wie man ein zeugnis richtig aufsetzt :)
er muss allerdings wahrheitsgemäße angaben machen und sollte ihr verhalten wirklich nich so der bringer gewesen sein, muss er das so angeben, er darf nichts verschweigen und/oder dazudichten :devil:
 
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