Nationalstolz-Debatte [ausgelagert aus Company of Heroes 2: Vertriebspartner stoppt den Verkauf wegen anhaltender Kritik]

Rubberrabbit

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Das hat nichts mit Stammtisch zu tun, Nationalstolz hat nichts mit Stammtisch zu tun...zur Fußball WM kannst du stolz darauf sein welcher Nation du angehörst. Aber sonst?`Darf jeder an die Wand pinseln das er stolz ist Moslem zu sein, wenn du aber sagst, du wärst stolz darauf Deutscher zu sein, erntest du nur fragende Blicke und Nazi Kommentare. Das hat nichts mit Stammtisch zu tun, sondern mit Realität, was ich bedauere. Das wir teilweise heute noch für die Sünden unserer Urgroßväter gerade stehen sollen und uns von der Poltik eingeredet wird, wir sollen uns schuldig fühlen, ist einfach falsch in meinen Augen. Erinnern, daraus lernen, aber nicht in Scham und Schande leben. Wenn ich sehe was andere Länder egal ob Italien, Frankreich oder gar die USA über uns denken, denke ich nicht dass man dem Deutschen das Naserümpfen nachsagen muss, denn hinter dem freundlichen Lachen anderer Länder denken diese Länder meist bis heute noch das, was sie vor 50 Jahren dachten nur mit dem Unterschied das man jetzt eben die Wirtschaftsbeziehungen braucht. Ich denke z.b. das England und die USA bis heute keine Schuld empfinden, wenn sie sich bewusst waren, das die Phosphor-Bomben auf Dresden, Berlin und Leipzig am Ende des Krieges gar nicht mehr nötig waren, Deutschland war besiegt. Nein es war ein Zeichen der Rache, nichts anderes wenn man die Zivilbevölkerung eines besiegten Feindes so zurichtet. Es gibt immer zwei Seiten einer Medallie.....und so sehe ich auch beim Thema hier, dass wieder verharmlost werden soll.
 
Whoa...was soll man dazu noch sagen. Es war ein Fehler zu glauben mit dir könnte man sachlich diskutieren. Du hast deine Meinung und die teile ich nicht mal ansatzweise. Und dein Dresden "Beispiel" ist einfach nur pure Polemik.
 
Da wir jetzt schon ganz weit ab vom Thema sind, werd ich doch auch mal philosophisch: Warum Nationalstolz? Ich bin kroatischer Staatsbürger, der in Deutschland geboren wurde. Bis zum 18ten Lebensjahr hatte ich somit theoretisch die Wahl gehabt, Deutscher zu werden. Mit 16 oder 17 habe ich tatsächlich deswegen auch einen Brief bekommen. Ich habe abgelehnt (war in der Rückschau betrachtet nicht die beste Entscheidung, weil ich seitdem in vielen Ländern mehr Stress mit Visa habe als ich als Deutscher hätte. Aber Bequemlichkeit ist sicher kein ädaquater Grund in einer Nationalstolzdebatte, um einen Staatsbürgerschaftswechsel zu erklären). Weil mir egal war, welches Logo auf meinem Pass steht.

Worauf soll ich denn bei einem Land stolz sein? Worauf kann ich in Deutschland stolz sein? Worauf in Kroatien? Ich kann stolz sein auf Personen oder Gegebenheiten in der Vergangenheit. Goethe, Schiller, bla. Aber dann bin ich ja auf Personen stolz. Nicht auf das Land. Alles, was diese Vergangenheit verbindet, ist die geographische Lage. Nationalstolz ist für mich einfach der kleinste gemeinsame Nenner um bei wildfremden Menschen ein Gemeinschaftsgefühl zu bilden. Der Gedanke, dass sich Menschen unter diesem Banner zusammenrotten, nur weil sie stolz sind, in einem Gebiet zwischen Rhein und Donau, Alpen und Nordsee zu leben, macht mich traurig. Und ich verstehe es überhaupt nicht. Sei es in Deutschland, Amerika, Russland oder auch Kroatien. Wie kann ich stolz sein auf ein Land, dass in den 1990ern genauso Alte, Frauen und Kinder ermorden ließ, wie der damilige Kriegsgegner am Balkan? Ich verstehe das einfach nicht.
 
Ich denke dieses ganze "Nationalstolz"-Thema ist so eine Sitte die man sich irgendwann in der Nachkriegszeit bei den Amis abgeschaut hat. Zum American Way of Life gehört Nationalstolz/Patriotismus dazu wie Burger und Coke...und da man uns ja ein Stück weit ohne Identität stehen ließ...bzw unsere damalige auf einmal unter Strafe stand hat man sich das eben bei den großen Befreiern irgendwann abgeschaut. Ist doch nix neues das wir mit gewisser Verzögerung jeden Scheiss von den Amis übernehmen (ja....ein wenig pauschalisiert und polemisch). Ach und was die Staatsbürgerschaft angeht: meine Familie ist deutsch seit ca 14hundertirgendwas ;)
Wogegen ich mich allerdings wehre ist der mittlerweile etablierte Begriff "EU Bürger" den manche bei der Frage nach ihrer Staatsbürgerschaft immer so schön propagieren
 
Wogegen ich mich allerdings wehre ist der mittlerweile etablierte Begriff "EU Bürger" den manche bei der Frage nach ihrer Staatsbürgerschaft immer so schön propagieren

Als neuer EU-Bürger seit dem 01. Juli kann ich das nicht verstehen. Ich habe nun faktisch mehr Rechte als zuvor. Ich darf nun kommunal wählen, was ich auch tun werde und tun möchte. Ich werde mich, sobald wir zu den Staaten mit Freizügigkeitsabkommen dazugehören, in ganz Europa leben und arbeiten. Es sind Kleinigkeiten, die einem nur etwas bedeuten, wenn man eben nicht die richtige Staatsbürgerschaft hat. Darüber hinaus sehe ich mich durchaus als Europäer. Ich spreche drei Sprachen, reise und arbeite überall auf diesem Kontinent.

edit: Natürlich progaiere ich nicht das EU-Bürgertum. Eine EU-Staatsbürgerschaft gibt es natürlich nicht. Was es halt gibt, sind die Vorteile/Gleichberechtigungen mit Inländern im gesamten Bereich der EU.
 
Und genau da bin ich skeptisch was diese Gleichberechtigung mit Inländern oder meinetwegen Ureinwohnern angeht. Ich sehe da schon wieder in dunkelsten Farben eine Art "Wohlstandsvölkerwanderung" in der Zukunft. Sprich alle die können flüchten aus den sozial und wirtschaftlich schwachen EU Ländern und pilgern in die stärkeren Ländern...die Folgen wären da wohl für beide Länder dramatisch. Das schwache Land blutet noch mehr aus und das starke wird überstrapaziert....ich hoffe man kann mir folgen, ist schon spät. Ich bin eben generell skeptisch was das Projekt EU angeht....so lange nicht alle den selben wirtschaftlichen/sozialen/finanziellen Status haben kann es nicht funktionieren denk ich. Die Eurokriterien damals waren ja schon ein guter Ansatz nur leider, wie so vieles bei der EU, mies umgesetzt und aufgeweicht um auf Teufel komm raus das gesetzte Ziel zu erreichen. Was haben wir jetzt davon? Mehrere Länder vor dem finanziellen Knockout...wenige Länder die gegensteuern...und generell uneinheitliche Gesetze und Regelungen. Wenn schon EU dann auch mit gemeinsamen Gesetzen die für alle bindend sind..oder warum soll ich bis 67 arbeiten während der Grieche mit 55 in Rente geht (fiktive Zahlen).

edit: so interessant die Diskussion auch ist, ich glaube wir driften zu sehr vom Thema ab :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, das Nebenthema ist mittlerweile weit interessanter als das Topic selber :D.........und gerade als Tiroler (das ist so in etwa wie Eure Weißwurschtzuzler nördlich unserer Grenze) kann ich sicher behaupten daß "EU Bürger" absolut kein Thema bei uns ist. Auch wenn mein Horizont etwas weiter reicht als der meiner lokalen Mitbürger halte ich davon überhaupt nichts - genau aus dem Grund den Mersadion zuletzt beschrieben hat. Als Tiroler gibts einen Landesstolz jenseits aller Vorstellungskraft eines "EU Bürgers", der ums gleich vorwegzunehmen da niemals in diesen Kreis kommen könnte. "Tradition" und "alteingesessenes Brauchtum" kann man sich nicht aneignen - da wird man reingeboren. Und das hochzuhalten ist irgendwo auch gut so. In ganz Österreich ist diese "Renaissance der Traditionen" derzeit absolut ein Trend....Andreas Gaballier allein hat der Trachtenindustrie mehr Umsatz beschert als je einer zuvor und gepiercte und gefärbte Teens laufen im Dirndl rum....ich finds toll. Mein Sohn ist 7 und kann seit 3 Jahren schon den Text von "Dem Land Tirol die Treue"(die inoffizielle Landeshymne) mitsingen in seiner Jungschützen Uniform. Diese Integration in die Tradition und regionaler Strukturen ist aus meiner Sicht absolut wichtig für ein gesundes Sozialleben.....was in Großstädten von Haus aus schon meist fehlt.....sieht man ja an den ganzen seltsamen Jugendbanden in den Ballungszentren - die suchen exakt dasselbe, Halt in einer Gemeinschaft "ihresgleichen".....das Problem sind halt meist andere Banden die dasselbe Gebiet für sich in Anspruch nehmen wollen. "EU Bürger" ist was ganz übles - würde ein traditionell verwurzelter Eingeborener nie verwenden aus genannten Gründen.
 
Lass dass mal einen kleinen Bub in Deutschland machen. In ner Uniform ein bestimmtes Lied trällern (und sei es nur die offizielle Nationalhymne) dann wird das von den umliegenden Ländernmehr als skeptisch beäugt mit dem Finger auf der Notruf-Taste ;)
 
Lass dass mal einen kleinen Bub in Deutschland machen. In ner Uniform ein bestimmtes Lied trällern (und sei es nur die offizielle Nationalhymne) dann wird das von den umliegenden Ländernmehr als skeptisch beäugt mit dem Finger auf der Notruf-Taste ;)

:D:D....naja, diese Altlasten gibts bei uns auch - aber die sind perfekt integriert und sind froh wenn keiner mit dem Finger auf sie selber zeigt ;).
Aber die Grenze von "Nationalstolz" bis zur - sogar dem dümmsten "Zuagroasten" bekannten - "Nazi Ecke" ist immer eine unscharfe derer sich manche aber auch nur zu gerne bedienen, schon wahr.
 
Na klar ist das bekannt....nicht nur mir als musikbegeistertem Mensch. Das ging hier durch alle Medien von öffentlich-rechtlich bis privat....ein guter Beitrag zu dem Thema (incl. Interview) findet sich auf fernsehkritik.tv kann ich dir empfehlen mal anzuschauen.
 
@ RIP

Worauf soll ich denn bei einem Land stolz sein? Worauf kann ich in Deutschland stolz sein? Worauf in Kroatien? Ich kann stolz sein auf Personen oder Gegebenheiten in der Vergangenheit. Goethe, Schiller, bla. Aber dann bin ich ja auf Personen stolz. Nicht auf das Land.
Das sehe ich "etwas" anders.
Wobei ich denke ich auch oft "Nationalstolz" mit "Heimatliebe" verwechselt wird. Auf die nation der deutschen bin ich absolut gar nicht Stolz. Wäre die Möglichkeit da, ich würde sofort die Koffer packen und in Richung Kalifornien abhauen. Germany, kiss my ass! Geht aber leider nicht.

Persönlich stolz kann man nur auf Dinge sein, die man selbst erreicht hat, oder die man selbst erschaffen hat. ich bin zum Beispiel todes stolz auf meinen Sohn und bin einer von den nervigen Vätern, die jedem sein Kind unter die Nase halten. Weil der kleine Racker mich so stolz macht, dass mir der Stolz schon aus den Ohren schiesst.

Allerdings kann man auch mit einem gewissen Stolz auf andere Dinge blicken. Das betrifft alle Bereiche des Lebens. Stolz auf andere sein.
Zum beispiel auf den deutschen Fußballmeister :-)
Ich bin Stolz auf eine Reihe deutscher Patrioten, wie etwa Rosa Luxemburg. Ich bin Stolz auf die Jahrhunderte alte Geschichte meiner Vorfahren.
Ich bin stolz darauf, dass bei uns (noch?) niemand verhungert und dass wir (noch?) ein gewisses Maß an Sozialleistungen haben, dass die Menschen eingermaßen Würdefrei leben lässt. Ich bin stolz auf Die Wiederstandskämpfer im dritten Reich.
Warum sollte man nicht Stolz für andere/anderes empfinden können? Klar geht das.
Leider gibt es in Deutschland immer weniger Gründe, die einen Stolz machen können...

Am Ende summieren sich die Dinge (noch?) die einem das Gefühl geben könenn, Deutschland ist ein tolles land und ich bin stolz, Teil dieses großen Ganzen zu sein.
 
@ RIP

Persönlich stolz kann man nur auf Dinge sein, die man selbst erreicht hat, oder die man selbst erschaffen hat. ich bin zum Beispiel todes stolz auf meinen Sohn und bin einer von den nervigen Vätern, die jedem sein Kind unter die Nase halten. Weil der kleine Racker mich so stolz macht, dass mir der Stolz schon aus den Ohren schiesst.

[...] Maß an Sozialleistungen haben, dass die Menschen eingermaßen Würdefrei leben lässt. [...]

Also an deinem Kind hast du nur 50% Anteil, der Rest war deine Frau ;) Aber viel wichtiger der 2te Teil des Zitats...War die Formulierung Absicht oder ein Tippfehler :D
 
Also wenn ich mir ansehe was in Deutschland in den letzten, knapp 70 Jahren passiert ist kann man stolz auf sein Land sein.
Ich mag die deutschen Tugenden und unsere Bräuche.
Wenn ich abends die Nachrichten einschalte und sehe wie es in manchen Ländern abgeht. Sei es von Seite der Regierung die ihr Volk fickt oder das Volk das sich gegenseitig hasst oder oder oder.
Ich liebe mein Land und würde hier nie weggehe. Im Urlaub Schau ich mir alles gerne an aber freue mich jedes mal wenn ich wieder zurück in Deutschland bin, das ich Zuhause bin.
Schaut euch an was teilweise abgeht. Da kann man doch stolz darauf sein in einem Land zu leben, welches ein gutes Gesundheitssystem hat, Sozialleistungen anbietet für Leute die nicht können, teilweise sogar für Menschen die nicht wollen. Wir genießen einen hohen Lebensstandard, und mangelt es an nichts. Ich lebe in Berlin und finde das hier viele Kulturen mittlerweile ordentlich miteinander auskommen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich bin stolz auf die Leistung die mein Volk gebracht hat und Sage gern das ich ein deutscher bin, Sage auch das ich stolz bin deutscher zu sein.

Das persönlicher stolz etwas anderes ist, sollte jedem klar sein. Sei es die eigene Leistung, das Kind, oder oder oder.

Es ist traurig das man darüber überhaupt diskutieren muss. Ich liebe mein Land!!!
 
Wenn ich abends die Nachrichten einschalte und sehe wie es in manchen Ländern abgeht. Sei es von Seite der Regierung die ihr Volk fickt oder das Volk das sich gegenseitig hasst oder oder oder.
Ich fühle mich allerdings auch im hohen Maße von meiner Regierung gefickt. Nur weil das in Pakistan noch schlimmer ist, bedeutet das nicht, dass ich mit dem hier gebotenen zufrieden sein muss.
Ich fühle mich von Politik belogen und betrogen (was heisst "Fühle", das ist ein Fakt) und Steuermäßig werde ich als junger Vater verarscht von hinten bis vorne.
Beispiel:
Meine Frau bekam 12 Monate Elterngeld! Na wunderbar! Oder? Punkt 1: Das Elterngeld gibt es nur 10 Monate lang. Weil die zwei Monate Mutterschaftsgeld dazugerechnet werden. Ein absolutes Paradoxon. Man bekommt mitgeteilt, es gäbe 12 Monate Elterngeld. Das stimmt aber nicht.
Dann war meine Frau so blöd zu beschließen, sie will nach 6 Monaten zumindest ihren Minijob wieder machen. Der liebe Staat bestraft das! Von den 450 Euro blieben am Ende gerade mal 100 Euro übrig. Danke, Vater Staat!
Jetzt habe ich die Steuererklärung für 2012 gemacht. Wie bitte? 1000 Euro Rückzahlung? Jaja, das Elterngeld wird nämlich dem Progressionsvorbehalt zugerechnet.
Bedeutet: Vater Staat nimmt Steuern ein, gibt diese Steuern in Form von Elterngeld an die Bürger zurück und besteuert es am Ende des Jahres wieder.
Genial! Sowas schafft man nur in Deutschland! Geld einfach mal doppelt besteuern! Zahlen ja schließlich noch nicht genug.

Wir genießen einen hohen Lebensstandard, und mangelt es an nichts.
Genau diese Einstellung ist von Grund auf falsch! Ein fettes Volk hält das Maul. Darauf verlässt sich die Bundesregierung. Darum lassen wir alles mit uns machen.

Ich lebe in Berlin und finde das hier viele Kulturen mittlerweile ordentlich miteinander auskommen, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Dann vermute ich mal, warst du noch nie in einem der "Problemviertel".
 
Stolz sein? Auf seine Nationalität? - Ich bin stolz auf einen guten Schulabschluss, auf meine Kinder oder etwas anderes was ich erfolgreich gemacht habe, aber auf meine Nationalität? Für die ich im Grunde nichts machen musste?

In diesem Sinne: Für seinen Eintrag im Pass sollte man als letztes stolz empfinden.
 
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