Zensierte Realitäten

Frybird

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Wie ich heute erst erfahren habe, dreht Oliver Stone (Natural Born Killers, Platoon) einen Film über die Anschläge vom 11ten September (WTC und so weiter). Das das vorallem der Stadt New York Bauchschmerzen bereitet ist klar, aber jetzt haben sie Stone einige Vorschriften im Bezug auf visuelle Effekte gegeben. Als Beispiel wurde genannt, dass Stone keine Strassen zeigen darf, die mit Asche, Trümmern, "Besitz von Leuten" und toten Körpern "gepflastert" sind.

Der bekannte Regisseur ist natürlich ausser sich und antwortete dazu
I found this pretty wrong, myself. If you're going to do a movie about one of the most shocking moments in US history, you better do it mean and gritty. I think those who aren't expecting to see this kind of stuff shouldn't even think about seeing the movie in the first place. It's 9/11! It's not a walk in the park popcorn movie!
---

Auch wenn ich zugebe das das für die USA ein schwieriges Thema ist, das vielleicht etwas zu früh als Film umgesetzt wird. Muss ich Stone doch recht geben. Man kann nicht einen Film über einen Terroranschlag machen und ihn als abscheuliche Tat darstellen wenn man die Folgen davon entschärft, und ich finde das ist sehr schädlich für einen solchen.
Die Gefühle der Menschen in allen Ehren, aber entweder macht man einen "vollständigen" 9/11 Film oder garkeinen...

Was denkt ihr?
 
chocobo hat folgendes geschrieben:

Shikamaru hat folgendes geschrieben:

Die Gefühle der Menschen in allen Ehren, aber entweder macht man einen "vollständigen" 9/11 Film oder garkeinen...

Was denkt ihr?
ich stimme deinem letzten satz zu-
denke aber dass es diesen film GAR NICHT braucht.
es geht hier schließlich um ein ereignis aus der jüngsten vergangenheit, welches wohl so gut wie jeder von uns mitgekriegt hat-
und nicht um eine geschichte, wie beispielsweise "der untergang", was die meisten von uns nur aus der schule (wenn überhaupt) mitgekriegt haben.

Nicht, dass sie jeder kennt, sondern auch, dass der Schock noch tief sitzt, erst vier Jahre danach! Wenn man Titanic verfilmt, berührt das niemandem mehr direkt, aber dieser Film wird auch auf Menschen treffen, die noch jetzt jede Nacht davon träumen - Es ist also viel zu früh für eine solche Verfilmung!
 
Shikamaru hat folgendes geschrieben:

Die Gefühle der Menschen in allen Ehren, aber entweder macht man einen "vollständigen" 9/11 Film oder garkeinen...

Was denkt ihr?


So ist es .. wobei ich eher der Ansicht bin, dass es einen Film zu diesem Thema ganz sicher nicht braucht. Nicht nur, dass es erst 4 Jahre her ist - somit habe es die potentiellen Kinogänger eh alle mehr oder weniger live mitverfolgen können - auch die Tatsache, dass es für viele einfach noch nicht ausgestanden ist, ist für mich ein weiterer Grund keine Film darüber zu drehen.
Und davon ab, wenn er den Film trotzdem drehen mag, muss, will .. es gibt auch andere Mittel und Wege das Entsetzen und die Tragweite einzufangen ohne drastische Darstellungen. Das scheinen auch Regisseure wie Oliver Stone wohl auch schon verlernt zu haben .. denn am Ende ist es oft das einfache Bild, das mehr zu sagen vermag als die größtmögliche und effekthascheriste Inszenierung!
 
CharLu hat folgendes geschrieben:
So ist es .. wobei ich eher der Ansicht bin, dass es einen Film zu diesem Thema ganz sicher nicht braucht. Nicht nur, dass es erst 4 Jahre her ist - somit habe es die potentiellen Kinogänger eh alle mehr oder weniger live mitverfolgen können - auch die Tatsache, dass es für viele einfach noch nicht ausgestanden ist, ist für mich ein weiterer Grund keine Film darüber zu drehen.

Die sehr frühe Verfilmung ist wohl der Dreh und Angelpunkt, mit dem New York und wie man sieht auch potenzielle Zuschauer Probleme haben und eigentlich stimme ich auch zu, das man sich damit noch mehr Zeit lassen sollte, und mit dem was hier gesagt wurde, auch wenns mich als "Bystander" nicht mehr so richtig berührt (wenn man bedenkt wieviele Leute tagtäglich wegen Krieg und Terror sterben, ist zumindest rein statistisch der Tag auch nur einer von vielen)

Und davon ab, wenn er den Film trotzdem drehen mag, muss, will .. es gibt auch andere Mittel und Wege das Entsetzen und die Tragweite einzufangen ohne drastische Darstellungen. Das scheinen auch Regisseure wie Oliver Stone wohl auch schon verlernt zu haben .. denn am Ende ist es oft das einfache Bild, das mehr zu sagen vermag als die größtmögliche und effekthascheriste Inszenierung!

Da liegt für mich doch mehr das Problem, wenn man mal vom oben genannten "Problem" absieht. Der genannte Originalwortlaut bei dieser Einschränkung ist: "dress the streets with dirt and debris and ash and people's belongings and falling bodies."

Gut, 100+ m Stürze zu zeigen ist wohl schon ziemlich heftig, aber ganz ohne die oben genannten Punkte würde so ein Film an Sinn und Absicht verlieren. Das einzige, was dann noch darzustellen bleibt, wäre doch Effekthascherei im Bezug auf zwei gewaltige Explosionen und ein einstürzendes Gebäude. Für mich wurde da an dem falschen Ende beschränkt.

Es ist ja das selbe, als würde man einem WW2 Film verbieten, zerbombte Städte und erschossene Soldaten zu zeigen.
 
@ Shikamaru

Vielleicht als Ergänzung .. ich hab' zwar grundsätzlich kein Problem mit "Actionfilmen" oder gar "kritischen 'Actionfilmen'", aber irgendwie hat Hollywood hier für mich lange den Bogen einfach überspannt, denn Schauspieler sind nur noch Stichwortgeber für Effekte, Action, Tricks und massive bzw. heftige Szeneriedarstellungen. Umgekehrt sollte es aber der Fall bzw. viele alte Verfilmungen zeigen oft viel weniger und sind doch umso einiges heftiger - vor allem dann, wenn sie es schaffen den Zuschauer dazu anzuregen, selbst "geistig einzusteigen". Das kannste bei den meisten heutigen Filmen echt in die Tonne treten, denn das wird einem durch oben beschriebenes Feuerwerk schlicht abgenommen. Und bin halt einfach der Meinung, je schwerer das Thema, desto weniger sollte man auf die direkte Darstellung zielen - das Unbewußte bzw. das eher Unwesentliche wiegt echt mehr als die offenkundige Darstellung!

Aber wie gesagt, dass ist nur meine Meinung, wie ich Filme grundsätzlich sehe .. ;) .
 
Gar nicht! Wenns mich interessiert kann ich die Original-Videos ansehen. Kommt ja doch wieder nur saudämliches überpatriotisches Zeug dabei heraus. Tatsache hin oder her, stinkt für mich nach Geldmacherei. Doch wenn es schon sein muss, dann wenigstens realistisch!! Wie soll man einen Anschlag verfilmen, wenn man nichts zeigen darf?

Ev. Blair-Witch-mässig paar Leute mit einer Kamera in einem Büro und die spätere Flucht aus dem Gebäude filmen. :devil:
 
Ich denke dass der Film patriotischer wird als alles andere. Ich bin mir zu 100% sicher, dass es eine Heroischen Kampf über Janksville (oder wie man das schreibt) geben wird, dramatische *jemanden zurück lassen um selbst zu überleben* Geschichten und all solchen Kram. Ist doch super Kriegspropaganda für Bush. Was besseres kann denen doch gar nicht passieren...
 
Genau das glaube ich eben schon. Oder hast du nach Independence Day erwartet, dass Emmerich so einen US-Kritischen Film wie The day after tomorrow macht?

Ausserdem sieht der Adler in deiner Sig aus wie der, der vor 60 Jahren am Reichstag war... ;)
 
Menirules hat folgendes geschrieben:

Genau das glaube ich eben schon. Oder hast du nach Independence Day erwartet, dass Emmerich so einen US-Kritischen Film wie The day after tomorrow macht?

Einige Zitate von Oliver Stone:
"Nationalism and patriotism are the two most evil forces that I know of in this century or in any century and cause more wars and more death and more destruction to the soul and to human life than anything else."

"He went for the head. Kill the king, and your enemy folds. Alexander would have gone after Osama bin Laden. I'm sorry, but Kerry was right."

"If I were George Bush, I would shoot myself. I think he lives in fear of drinking again. There's nothing more dangerous for America than an ex-alcoholic President who tells you to believe in Jesus."

Ich glaube das etwas patriotismus schon irgendwo vorhanden sein wird (sollte Stone die USA in seinem film zu sehr bashen wird er wohl verbannt oder was auch immer). Aber von jemanden mit solch einer filmografie und solchen Zitaten vorwerfen, einen auf Michael Bay zu machen?

Ausserdem sieht der Adler in deiner Sig aus wie der, der vor 60 Jahren am Reichstag war... ;)

....aha
*freundlich ignorier*
 
@ Shikamaru

....aha
*freundlich ignorier*
Damit wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen dass der Adler vom Design her etwas aussieht wie der alte Reichsadler. Wär auch ok gewesen, wenn du das gar nicht kommentiert hättest. Nicht das mir hier was unterstellt wird.
 
@shika

Mach deinen nazi-adler weg! :bigsmile:

Ein bißchen spaß muss sein....!

@topic;

Bin ja mal gespannt ob er im Film auch alle Dinge anmerkt die schleierhaft sind!
ich erinnere an cho´s video aus dem netz...wo das pentagon nur einen minimalen schaden erlitt und keine Boein Trümmer gefunden wurden, was natürlich dementiert wurde!

Verstehe trotzdem nit warum die den Film zensieren! Somit zeigen sie doch allen wieviel leid ihnen zugefügt wurde! das ganze Leid von 513 Jahren!

:kuh:
 
Es ist schwierig einen Film zu drehen nach Anschlägen die jüngst passiert sind. Jedoch sollte man dies aber nicht nach so einer kurzer Zeit produzieren. Ich halte nichts von der idee und Oliver Stone, sollte lieber ein anderes politisches Thema aussuchen, als der 11.9.! :crazy: Zwar steht schon Nicolas Cage als Darsteller fest, aber ich glaube irgendwie doch noch, das dieses Projekt gecancelt wird. Und damit zurecht.
 
Also ich bin in dieser Sache ja komplett anderer Meinung: Eben weil man dem Amerikaner nicht oft genug zeigt was für Auswirkungen sein Handeln hat, wird er immer wieder zur Moralsau. Wenn es nach meinem beschränktem Verstand ginge, würde ich das Land mit Bildern von Toten, Verletzten, zerfetzten Körpern und so weiter überziehen, bis sich das ganze Land im Dauerkotzzustand befindet und endlich für einen winzigen Augenblick das Gehirn einschaltet. Vielleicht ist er dann nicht mehr so überrascht über den Hass der ihm entgegenschlägt. Denn so mancher Amerikaner kann tatsächlich nicht verstehen was da abgeht, hält er sich doch wirklich für das Gute auf der Welt.


8) Pitlobster
 
pitlobster hat folgendes geschrieben:

Also ich bin in dieser Sache ja komplett anderer Meinung: Eben weil man dem Amerikaner nicht oft genug zeigt was für Auswirkungen sein Handeln hat, wird er immer wieder zur Moralsau. Wenn es nach meinem beschränktem Verstand ginge, würde ich das Land mit Bildern von Toten, Verletzten, zerfetzten Körpern und so weiter überziehen, bis sich das ganze Land im Dauerkotzzustand befindet und endlich für einen winzigen Augenblick das Gehirn einschaltet. Vielleicht ist er dann nicht mehr so überrascht über den Hass der ihm entgegenschlägt. Denn so mancher Amerikaner kann tatsächlich nicht verstehen was da abgeht, hält er sich doch wirklich für das Gute auf der Welt.


8) Pitlobster



Ja....vielleicht deshalb das verbot! Sonst könnten ein paar amis aufwachen und merken das in den anderen länder wie dem irak ja auch Leichen rumliegen müssen....die Bluten dann richtig...ganz anders als bruce Willis!

Wenn diese hurrikans noch nen monat so weitermachen und nen umweg über den irak machen....
 
@ Pit

Ja, da hst du allerdings Recht!
Bei uns bekommt man Zigarettenschachteln auf denen steht "Rauchen kann tödlich sein".
Vielleicht sollte man in den USA mal Fernsehwerbung machen in denen gewarnt wird:"Krieg führen kann tödlich sein!"
 
pitlobster hat folgendes geschrieben:

Also ich bin in dieser Sache ja komplett anderer Meinung: Eben weil man dem Amerikaner nicht oft genug zeigt was für Auswirkungen sein Handeln hat, wird er immer wieder zur Moralsau. Wenn es nach meinem beschränktem Verstand ginge, würde ich das Land mit Bildern von Toten, Verletzten, zerfetzten Körpern und so weiter überziehen, bis sich das ganze Land im Dauerkotzzustand befindet und endlich für einen winzigen Augenblick das Gehirn einschaltet. Vielleicht ist er dann nicht mehr so überrascht über den Hass der ihm entgegenschlägt. Denn so mancher Amerikaner kann tatsächlich nicht verstehen was da abgeht, hält er sich doch wirklich für das Gute auf der Welt.


8) Pitlobster


Grundsätzlich gebe ich Dir da recht .. aber dann sollte dieser Film nicht nur einem in USA ansässigen Hollywood Pupser gemacht werden .. sodern dann sollten Leuts mit dabei sein, die aufkommeden "wir sind Gott gehabe" & Co. den Vogel zeigen, dann könnt's was werden!
 
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