Der Film selbst spielt in einer Zukunft, in der die Menschen die Erde verlassen haben um hunderte von Welten mit Terraforming zu kolonisieren. An irgendeinem Punkt gab es dann Kriege zwischen verfeindeten Parteien, und am Ende gewann die Allianz, ein diktatorisch amerikanisch-chinesisches Bündnis von Weltverbesserern, quasi das bekannte Universum.
Nach einer kurzen Einleitung macht Serenity da weiter, wo Firefly aufgehört hat.
Malcolm Mal Reynolds, ein Kriegsveteran auf der Seite der Verlierer, fliegt in seinem Schiff mit dem selben Namen wie der Film durch die Randwelten der Galaxie, begleitet von seinem ersten Offizier Zoe, ebenfalls eine Ex-Soldatin, ihrem sarkastisch witzigem Ehemann Wash, der das Schiff fliegt, der extrem-optimistischen Mechanikerin Kaylee und dem zuständigen für Public Relations (= angeheuerter Söldner) Jayne. Zusammen fliegen sie umher auf der Suche nach selten legalen Jobs, um zu überleben und weiterfliegen zu können.
Auch dabei ist Simon Tam, ein Arzt der von der Allianz gesucht wird weil er seine psychisch labile und telepathisch veranlagte Schwester River aus einer Forschungseinrichtung befreit hat, in der das Mädchen Versuchsobjekt für schreckliche Experimente war. Und auch die 2 ehemaligen Mitglieder der Crew, Ex-Passagier und Priester Book und die professionelle Begleiterin mit aristokratisch eleganten Zügen namens Inara, spielen im Film natürlich auch eine wichtige Rolle.
Die ungewöhnliche Gruppe ist mal wieder unfreiwilliges Ziel der Allianz, als diese herausfindet, dass River vor ihrer Befreiung Kontakt mit Spitzenvertretern der Regierung hatte, und somit möglicherweise die dunkelsten Geheimnisse derer kennt. Um der Lage ein Herr zu werden, wird the Operative ausgesandt, ein Samurai-ähnlicher Attentäter, der vollends vom System überzeugt ist, und alles daran setzt River aus dem Verkehr zu ziehen.
Während dessen kriselt es auf dem Schiff zwischen Simon und Mal: Simon denkt, dass es auf dem Schiff zu gefährlich wird, nachdem River die Crew bei einem Raubzug begleitet hatte, und Mal und die Crew müssen feststellen, das das Mädchen eine wesentlich größere Gefahr ist als zunächst angenommen
Auch wenn Trailer und Filmplakat es andeuten, Serenity ist mehr als ein hartes Girl tritt Hintern Film. In gleichen Teilen geht es auch um die charismatische Crew des Schiffes und ihren illegalen Aktivitäten, und eine Verschwörung der Allianz, die ein schreckliches Geheimnis vertuscht hat, was tausenden von Menschen das Leben gekostet hat.
Auch kann man nicht sagen, das der Film (wie FF7: Advent Children) nur für Fans der Serie ist. Während die natürlich einen Vorsprung haben, und mehr Sympathie für die Charaktere, die sie bereits kennengelernt haben, wird für Neulinge alles wichtige Schritt für Schritt im Laufe des Films erläutert, so dass jeder der ein wenig aufpasst die Handlung des Films in vollen Zügen genießen kann. Und das wird man, denn Serenity hat alles was man braucht: Tolle Charaktere, eine spannende Story und gute Action. Die Effekte sind für einen Sci-Fi Film rar gesät, aber dank toller Schiessereien und exzellenter Kampfszenen wird man auch vor der riesigen Schlacht im Welttraum, für die offenbar bis kurz vor Ende des Films am Effekt-Budget für gespart wurde.
Sets und Designs sind toll gestaltet. Wie schon in der Serie hat das Raumschiff Serenity seinen eigenen Charme und besitzt glaubwürdige Proportionen, nicht zuletzt dank dem dafür genutzten großen Set, das es erlaubt, die Charaktere ohne einen Schnitt quer durch das Schiff gehen zu lassen. Die Planeten sind keine bombast-CGI-Konstruktionen , aber bieten ein ungewöhnlich gewöhnliches Design, das sich teilweise am ehesten mit der Stadt Mos Eisley aus Star Wars vergleichen lassen könnte, und wie der Rest des Films einen gewissen Western Touch hat.
Wie schon gesagt, die Charaktere sind klasse, und auch wenn die Darsteller nicht viel Film Erfahrung haben, bringen sie diese sehr gut rüber und machen aus ihnen eine Gruppe lebendiger, charmanter Typen. Besonders heraus stechen dabei die heimlichen Hauptcharaktere des Films, Mal und River. Nathan Fillon spielt den harten Schmuggler, der oft den Mund etwas zu voll nimmt oder auch etwas rau ist, aber auch ein guter Mensch ist
.selbst wenn ihn das nicht davon abhält, ohne zu zögern auf jemanden zu schiessen. Summer Glau stellt ihren Charakter im Film weniger verstört als in der Serie da, aber das ändert nichts ihrem mysteriösen Auftreten. Man weiß nie was ihre Figur als nächstes macht, und auch wenn sie zu den guten gehört, strahlt sie konstant eine gefährliche Aura aus.
Auch der neu hinzugekommene Operative überzeugt. Er bringt gut seine Figur rüber, die ruhig und von Ehre geleitet, aber trotzdem erfahren und brandgefährlich.
Insgesamt sind die Charaktere das Herzstück des Films, und dank ihnen hat der Film einen besonderen Hauch und auch viel Humor. Die Dialoge und Sprüche im Film sorgen für viele Lacher und die vielleicht meisten potenziellen Kult-Zitate seit Pulp Fiction.
Die Handlung des Films braucht lang um sich zu entwickeln, womit das erste Drittel/Viertel nicht ganz den Erwartungen entspricht. Aber dann kommt der Film langsam zu einem Punkt und wird düsterer, aber auch besserer. Der Film wird zu einem actionreichen Abenteuer, und gerade wenn man denkt das Serenity vorhersehbar wird, gibt es Überraschungen, die Zuschauer und Fans gleichermaßen schockieren, und für das darauf folgende etwas schaffen, das man in unzähligen Filmen vermisst: Die Spannung, die entsteht, weil man nicht weiß was passiert, die einen mit den Charakteren mitfiebern lässt.
Wenn dann am Ende alle Karten ausgespielt und alle Überraschungen, positive wie negative, ans Licht gekommen sind, bekommt man obendrein noch ein Ende, das universell zufrieden stellend ist und letzte Szenen, an die man sich gerne erinnert. Auch ist es angepasst an die unsichere Zukunft von Firefly/Serenity: Es lässt genug offen für eine Fortsetzung, aber es ist vor allem ein großartiger Schlusspunkt für eine großartige, jedoch gescheiterte Serie.
Fazit: Von Matrix mal abgesehen, ist dieser Film für mich vielleicht der beste Sci-Fi Film des letzten Jahrzehnts, der die neue Star Wars Trilogie mit einem Fingerschnippen verblassen lässt. Natürlich spricht da etwas der Fanboy aus mir, aber wer von dem Film nicht unterhalten wird, den kann ich auch nicht helfen.
Für Neulinge in Joss Whedons Sci-Fi Universum ist der Film eine unterhaltsame Achterbahnfahrt, die einen herzhaft lachen lässt, aber auch manchmal vor Spannung bis an die Stuhlkante treibt, und mit guten Darstellern in tollen Rollen überzeugt.
Für Fans, die durch die Serie die Charaktere noch besser kennen ist es
..das selbe, nur viel intensiver und emotionaler, wahrlich ein heiliger Gral und eine würdige Fortsetzung einer tollen Serie.