Bundesregierung beschließt weitreichende Förderung für Spiele aus Deutschland

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DominikZwingmann

Guest
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Zum Artikel: Bundesregierung beschließt weitreichende Förderung für Spiele aus Deutschland
 
1. Punkt unter den Vorraussetzungen, siehe den Link oben:

Ich zitiere: "Für die Förderung müssen die Projekte den sog. „Kulturtest“ bestehen."

Tja, äh hust...
 
Was genau ist an der Förderung lächerlich? Und warum?

Ich weiß jetzt nicht, ob TIGERLEONs Beitrag was mit meinem zu tun hat oder was er gemeint hat, aber ich reagier jetzt mal aus meiner Sicht auf Deine Frage:

Es ist ein Witz, dass damit die Fördergeld-Geber bestimmen, was "Kultur" ist. Was ist denn ihre Definition von "Kultur"- da geht´s ja schon mal los.

Hier muss ich zugeben, dass ich einfach zu voreilig war, denn was der Kulturtest besagt steht in der "Förderrichtlinie „Computerspieleförderung des Bundes“", die unter dem Link seierseits nochmals unten verlinkt ist und dort auf Seite 7, was die Kritierien sind, die erfüllt werden müssen.

Ist ja schon mal toll, dass einer der zu erfüllenden Punkte z.B. ist, dass das Spiel auch komplett in Deutsch lokalisiert sein kann(!). Da haben ja viele schon einen von zwei nötigen Punkten des ersten von drei Kritierenkatalogen erfüllt. Dann wirds aber schon teils sehr nahe an die deutsche oder europäische Kultur geknüpft. Aber es gibt immer ein paar Punkte, die das etwas umgehen lassen.

Denn sind wir doch mal ehrlich, gibt´s natürlich auch genug Spiele, die sich speziell an den deutschen Geschmack richten, aber viele richten sich zwangsweise an US-amerikanisch orientierte Geschmäcker um eben international erfolgreich zu sein und da gibt´s also dann schon eine gewisse Voraussetzungen, die man eben beachten muss, um gefördert zu werden. Möchte ein deutsches Entwicklerstudio schlicht und einfach ein interessantes Spiel, das sie eben entwickeln möchte, reicht das nicht zwangsweise. Da muss man eben gewisse Punkte des Katalogs beachten und ggfs. sein Spiel zwingend in gewisse Richtungen entwickeln und das missfällt mir schon wieder.

@Unregistriert:
Ja, gut, das schon. Aber schau Dir den Katalog an, falls es Dir nicht zu blöd ist, das durchschauen zu müssen. Es ist halt anscheinend doch etwas anderes was die unter Kulur verstehen. Irgendwie ein sehr eingerostetes Verständnis, was in Hinsicht auf die Akzeptanz von Videospielen nicht verwundert. Ich mein muss denn ein Gemälde eine bestehende Kultur und bestehende Werte und Anschauungen wiederspiegeln? Nein, weil wenn bei Allem, was mal irgendwann Kulturgut geworden ist, irgendwann mal neue Wege beschritten werden mussten.

Und Videospiele sind auch ihr eigenes Kulturgut, warum müssen diese z.B. nur bestehende oder ehemals vorherrschende Welt-, Gesellschaftsauffassungen oder historische Figuren aufgreifen? Das ist seine eigene Kultur, die natürlich von anderen inspiriert ist oder andere inspiriert. Mir klingt das teils zu engstiernig. Klingt fast, als würde man mit Fantasy-, Science-Fiction- oder Geschichten mit eigens erfundenen Utopie-Welten eher kaum eine Förderung bekommen, wenn sie nicht irgendwelche weit verbreiteteten oder der BRD oder der EU gefallenden Werten vertreten würden.

Kommt mir so vor wie die früheren Autoren, Maler, halt Künstler aller Art, die in ihrer Zeit völlig missverstanden wurden, heute von Banausen wir mir (wobei ich weiß nicht viel über irgendwelche früheren Künstler- also was das genau alles bedeutet, was diese alles ansprechen und darstellen- aber da gehts sicher viel mehr Leuten so, als sie es zugeben möchten) zitiert werden, aber in ihrer Zeit total verschmäht wurden. So scheint man beim Kulturgut Videospiel nicht ganz verstanden zu haben, dass es was ganz für sich sein kann, auch wenns heute in manchen Genres schon sehr stark, wohl (noch) mehr denn früher, von Filmen inspiriert ist. Aber die Politiker oder Bildungsministerien scheinen es manchmal nur als zusammengeschusterte Versatzstücke anderer Kulturgüte anzusehen.

Und muss überhaupt ein Spiel irgendwelche bestimmten menschlichen/sozialen/gesellschaftlichen Werte widerspiegeln oder sind sie teils nur ungewollter Ausdruck von Werten, die die Entwickler haben, aber sich gar nicht so bewusst sind?

Oder wenn man bestehende Ideen wie das Warhammer-Universum aufgreift- würde da ein Spiel leicht die Förderung bekommen. Naja, müsste man schon den Katalog bzgl. der Werte ganz genau abklappern, schließlich könnt man dieses Fantasy-Universum ja u.a. als Hort von religiösem oder anderem Fanatismus und was weiß ich was auffassen, was die heutige Sprachpolizei sicher ganz genau erforschen könnte...

PS: Mein durchgestrichenes BPJM-Logo als Avatarbild ist übrigens keine Nazi-Werbung, um da Missverständniss auszuschließen.

Naja, insgesamt mal wieder viell. etwas widesprüchliche Gedanken, die das Ganze bei mir aufgeworfen hat.
 
Ich weiß jetzt nicht, ob TIGERLEONs Beitrag was mit meinem zu tun hat oder was er gemeint hat, aber ich reagier jetzt mal aus meiner Sicht auf Deine Frage:

Es ist ein Witz, dass damit die Fördergeld-Geber bestimmen, was "Kultur" ist. Was ist denn ihre Definition von "Kultur"- da geht´s ja schon mal los.

Hier muss ich zugeben, dass ich einfach zu voreilig war, denn was der Kulturtest besagt steht in der "Förderrichtlinie „Computerspieleförderung des Bundes“", die unter dem Link seierseits nochmals unten verlinkt ist und dort auf Seite 7, was die Kritierien sind, die erfüllt werden müssen.

Ist ja schon mal toll, dass einer der zu erfüllenden Punkte z.B. ist, dass das Spiel auch komplett in Deutsch lokalisiert sein kann(!). Da haben ja viele schon einen von zwei nötigen Punkten des ersten von drei Kritierenkatalogen erfüllt. Dann wirds aber schon teils sehr nahe an die deutsche oder europäische Kultur geknüpft. Aber es gibt immer ein paar Punkte, die das etwas umgehen lassen.

Denn sind wir doch mal ehrlich, gibt´s natürlich auch genug Spiele, die sich speziell an den deutschen Geschmack richten, aber viele richten sich zwangsweise an US-amerikanisch orientierte Geschmäcker um eben international erfolgreich zu sein und da gibt´s also dann schon eine gewisse Voraussetzungen, die man eben beachten muss, um gefördert zu werden. Möchte ein deutsches Entwicklerstudio schlicht und einfach ein interessantes Spiel, das sie eben entwickeln möchte, reicht das nicht zwangsweise. Da muss man eben gewisse Punkte des Katalogs beachten und ggfs. sein Spiel zwingend in gewisse Richtungen entwickeln und das missfällt mir schon wieder.



Der "Fördergeld-Geber", die Bundesregierung, bestimmt nicht, was "Kultur" ist, sondern setzte bestimmte Auflagen fest, aufgrund dessen ein Entwicklerstudio Anspruch auf diese Subventionen geltend machen kann.
Ein solches Vorgehen ist (zumindest wenn man Gelder vom deutschen Staat bekommen möchte) die Regel und finde ich auch vollkommen in Ordnung. - Du wirst bestimmt auch nicht einfach jedem der fragt dein Geld leihen (bzw. "schenken", da wir hier von einer Förderung sprechen) ohne bestimmt Richtlinien und Kriterien festzulegen.

Anstatt diesen Forderungen-Mechanismus also schlecht zu machen, oder mit falschen Anschuldigungen zu torpedieren - wie es im allgemeinen leider der Tenor ist, sobald die Worte "Bundesregierung, Videospiele und Kultur" aufeinandertreffen - sollte man doch lieber froh sein, dass die Bundesregierung - gerade in dieser Zeit - das Thema zu einen auf dem Schirm hat und zum anderen auch noch Geld springen lässt.

In diesem Sinne: Wie sähe denn eine "ordentliche", "nicht witzige" Förderung der Entwicklerstudios aus?
 
(...)
Ein solches Vorgehen ist (zumindest wenn man Gelder vom deutschen Staat bekommen möchte) die Regel und finde ich auch vollkommen in Ordnung. - Du wirst bestimmt auch nicht einfach jedem der fragt dein Geld leihen (bzw. "schenken", da wir hier von einer Förderung sprechen) ohne bestimmt Richtlinien und Kriterien festzulegen.
(...)
In diesem Sinne: Wie sähe denn eine "ordentliche", "nicht witzige" Förderung der Entwicklerstudios aus?

Tja, Deine Kritik ist nicht unberechtigt, aber die verallgemeinerst es mit dem typischen Totschlagargument, dass man doch froh sein soll, dass man überhaupt was bekommt.

Und das Totschlag-Argument "Du wirst bestimmt auch nicht einfach jedem der fragt dein Geld leihen (bzw. "schenken", da wir hier von einer Förderung sprechen) ohne bestimmt Richtlinien und Kriterien festzulegen." passt da perfekt dazu, denn warum legst Du mir in den Mund, dass ich sage, dass es keine Regel bei der Vergabe geben sollte?

Sorry, halt Dich fest, vielleicht wird Dir jetzt etwas zu polemisch:

Ich würde die Förderung daran knüpfen, dass ein Studio natürlich in Deutschland seinen Sitz hat und tatsächlich auch dort die Entwicklung stattfindet, natürlich ein bestimmtes Eigenkapital vorraussetzen und auch Abstufungen in Hinblick auf bestimmte Mitarbeiterzahlen, da ja wohl das oberste Ziel sein sollte, den Standpunkt Deutschland nicht mit einem perfekten Entwicklerstudio auszustatten, sondern vielen, die entsprechende Spiele-Ideen, bzw. technischen Können und Interesse haben diese Ideen in ein Spiel umzusetzen bzw. langsfristig ein Studio aufzubauen und diese Leute langfristig in eine solche Arbeit zu bringen, denen weitere nachfolgen. Dann müsste natürlich überwacht werden, dass die Mitarbeiter keiner Verletzung von Arbeitsrechten ausgesetzt werden, wie das mit Crunch-Times oft der Fall ist. Usw. und so fort. Das ist ganz klar.

Aber inhaltlich geht mir das Ganze zu weit. Ein Entwickler sollte nicht indirekt in die Ecke gedrängt werden, da deutsche oder europäische Kultur oder so repräsentieren zu wollen. Tja, dass der Markt natürlich von US-amerikanischen Gesellschafts-Ansichten gelenkt wird, ist natürlich das Andere. Aber vielleicht sollte man eher die fördern die sich keinem dieser beiden Hämisphären unterwerfen, die nicht nur Positives, sondern auch "Gesellschaftszwänge" mit sich bringen, unterwerfen, aber natürlich dennoch grundlegende Menschenrechte vertreten.

Klar, mit Menschenrechten wirds natürlich mitunter schwierig in jeglichen Shootern... aber mir kommt es ein wenig wie eine Werbung für die BRD und die EU vor, als hätte oder würde es nie woanders menschliche und positive Werte geben. Da sollte man mal lieber die Toten durch deutsche Waffen und die Kinder, die in Afrika und China sich durch deutschen Müll wühlen.

Dass es Nazi-Titel und was weiß ich was klar gegen die grundlegendsten menschlichen Werte, die im Grunde jeder Mensch so sehen müsste, verstößt, nicht geben darf und sie damit natürlich auch nicht gefördert werden, brauch ich hoffentlich nicht erwähnen.

Soll das jetzt ein Statement gegen deutsche oder europäische Werte sein? Nein, denn gute und menschliche deutsche Werte gibts schon weit länger als die BRD und die EU. Soll das eine Werbung für Nationalismus oder Nationalsozialmus sein? Nein. Bin ich AfD-Fan? Nein. Sag ich, dass alles in oder von der BRD oder EU ist automatisch schlecht ist? Nein, alles sicher nicht, aber als Obersamariter aufspielen und versuchen hier irgendwelche selbstbeweihräuchernde Propaganda in die Spiele reindrängen wollen, kann ja wohl auch nicht sein.

Die tun ja fast so, als würden Menschen in Deutschland, in Europa und auf jedem anderen Kontinent des Planeten keine Menschlichkeit und grundlegende Moral kennen, wenn sie ihnen die Institutionen der BRD oder die EU nicht vorher erklärt haben und das muss man natürlich durch diverse Medien hindurch propagieren.

Ist ja schon wie bei der WM 2006, wo es nicht hieß, hey toll die WM im eigenen Land, nein es musste ja das "Sommermärchen" sein. Ok, verzeihs mir, jetzt wirds zu polemisch, ich gebs zu...
 
Das erinnert mich an den Reddit post eines Entwicklers von vor 2-4 ish Wochen, der so stark eingeschlagen ist, dass golem einen Artikel dazu verfasst hat mit der Schlagzeile: " Ministerium verschleppt Spieleförderung angeblich "massivst" "

TL;DR: Die Regelung zum Erhalt der Förderung war so realitätsfremd verfasst, dass der Versuch des Erhalts dieser Förderung die Firma in den Ruin und mehrere Leute in Hartz IV getrieben hat. Alles Dank des Unwillens und grundsätzlich feindlich Einstellung der für die Ausgabe der Förderung zuständigen Angestellten.
 
Tja, Deine Kritik ist nicht unberechtigt, aber die verallgemeinerst es mit dem typischen Totschlagargument, dass man doch froh sein soll, dass man überhaupt was bekommt.

Und das Totschlag-Argument "Du wirst bestimmt auch nicht einfach jedem der fragt dein Geld leihen (bzw. "schenken", da wir hier von einer Förderung sprechen) ohne bestimmt Richtlinien und Kriterien festzulegen." passt da perfekt dazu, denn warum legst Du mir in den Mund, dass ich sage, dass es keine Regel bei der Vergabe geben sollte?

Sorry, halt Dich fest, vielleicht wird Dir jetzt etwas zu polemisch:

Ich würde die Förderung daran knüpfen, dass ein Studio natürlich in Deutschland seinen Sitz hat und tatsächlich auch dort die Entwicklung stattfindet, natürlich ein bestimmtes Eigenkapital vorraussetzen und auch Abstufungen in Hinblick auf bestimmte Mitarbeiterzahlen, da ja wohl das oberste Ziel sein sollte, den Standpunkt Deutschland nicht mit einem perfekten Entwicklerstudio auszustatten, sondern vielen, die entsprechende Spiele-Ideen, bzw. technischen Können und Interesse haben diese Ideen in ein Spiel umzusetzen bzw. langsfristig ein Studio aufzubauen und diese Leute langfristig in eine solche Arbeit zu bringen, denen weitere nachfolgen. Dann müsste natürlich überwacht werden, dass die Mitarbeiter keiner Verletzung von Arbeitsrechten ausgesetzt werden, wie das mit Crunch-Times oft der Fall ist. Usw. und so fort. Das ist ganz klar.

Aber inhaltlich geht mir das Ganze zu weit. Ein Entwickler sollte nicht indirekt in die Ecke gedrängt werden, da deutsche oder europäische Kultur oder so repräsentieren zu wollen. Tja, dass der Markt natürlich von US-amerikanischen Gesellschafts-Ansichten gelenkt wird, ist natürlich das Andere. Aber vielleicht sollte man eher die fördern die sich keinem dieser beiden Hämisphären unterwerfen, die nicht nur Positives, sondern auch "Gesellschaftszwänge" mit sich bringen, unterwerfen, aber natürlich dennoch grundlegende Menschenrechte vertreten.

Klar, mit Menschenrechten wirds natürlich mitunter schwierig in jeglichen Shootern... aber mir kommt es ein wenig wie eine Werbung für die BRD und die EU vor, als hätte oder würde es nie woanders menschliche und positive Werte geben. Da sollte man mal lieber die Toten durch deutsche Waffen und die Kinder, die in Afrika und China sich durch deutschen Müll wühlen.

Dass es Nazi-Titel und was weiß ich was klar gegen die grundlegendsten menschlichen Werte, die im Grunde jeder Mensch so sehen müsste, verstößt, nicht geben darf und sie damit natürlich auch nicht gefördert werden, brauch ich hoffentlich nicht erwähnen.

Soll das jetzt ein Statement gegen deutsche oder europäische Werte sein? Nein, denn gute und menschliche deutsche Werte gibts schon weit länger als die BRD und die EU. Soll das eine Werbung für Nationalismus oder Nationalsozialmus sein? Nein. Bin ich AfD-Fan? Nein. Sag ich, dass alles in oder von der BRD oder EU ist automatisch schlecht ist? Nein, alles sicher nicht, aber als Obersamariter aufspielen und versuchen hier irgendwelche selbstbeweihräuchernde Propaganda in die Spiele reindrängen wollen, kann ja wohl auch nicht sein.

Die tun ja fast so, als würden Menschen in Deutschland, in Europa und auf jedem anderen Kontinent des Planeten keine Menschlichkeit und grundlegende Moral kennen, wenn sie ihnen die Institutionen der BRD oder die EU nicht vorher erklärt haben und das muss man natürlich durch diverse Medien hindurch propagieren.

Ist ja schon wie bei der WM 2006, wo es nicht hieß, hey toll die WM im eigenen Land, nein es musste ja das "Sommermärchen" sein. Ok, verzeihs mir, jetzt wirds zu polemisch, ich gebs zu...



Das "Totschlagargument" "man soll froh sein, dass man überhaupt etwas bekommt" habe ich nie angeführt; wenn überhaupt, dann legst du es mir gerade in den Mund.
Zumal ich diesen Ball gerne an dich zurück spiele; reife Leistung mit Schlagworten wie "Nazi-Titeln" "AfD-Fan" und "Kindern" zu kommen, die "sich in China und Afrika durch den Müll wühlen". - Polemik in Reinform, da hast du Recht.

Ich habe versucht die Intention der Bundesregierung - Videospiele finanziell zu fördern - zu relativieren. Denn mir geht das "Herumgeheule auf hohem Niveau" auf den Sack. Dieses Thema ist ein ganz gutes Beispiel für dieses Verhalten: Die Bundesregierung beschließt ein Förderpaket und es wird zuerst einmal negativ gewertet.

Des Weiteren habe ich auch nie behauptet, dass es deine Meinung ist, dass es keine Regeln bei der Vergabe geben sollte. - Zumal ich das selber nicht für richtig halte.

Grundsätzlich bin ich jedoch der Meinung, dass derjenige, der Fördergelder zur Verfügung stellt (egal ob Bundesregierung oder nicht), auch die Bedingungen weitestgehend frei gestalten sollte.

Ich kann nicht erkennen, dass die Bundesregierung hier die Entwickler in eine Ecke drängt, oder den Begriff "Kultur" diffamiert.
 
[...]Ich kann nicht erkennen, dass die Bundesregierung hier die Entwickler in eine Ecke drängt, oder den Begriff "Kultur" diffamiert.

Um kurz auf das "In eine Ecke drängen" einzugehen: Die Förderung des letzten Jahres war so formuliert, dass Spiele erst ab dem Tag der Zusage von Fördergeldern entwickelt werden durfte, aber gleichzeitig auch ab dem Tag der Zusage entwickelt werden musste. Soll heißen, ein neues Entwicklerteam ohne Nebenprojekt darf nichts machen, muss rumsitzen und Geld/Zeit verbrennen, bis die Förderung zugesagt wurde. Normalerweise würde man sagen: "Okay, macht halt noch nen Job nebenher", dies wurde aber von der Regierung in ihren Richtlinien quasi ausgeschlossen, indem festgelegt wurde, dass die Entwicklung quasi noch am gleichen Tag starten muss, an welchem die Förderung zugesagt wird. Es ist schlicht realitätsfern anzunehmen, dass ein Entwickler weiß wie lange der Prozess der Zusage dauert um eine Punktlandung hinzulegen, Entwickler die ein neues Studio aufbauen wollen werden also quasi erstmal in zwangsarbeitslosigkeit abgeschoben, da sie sich sowohl bei Arbeit an dem Projekt vor Erteilung der Förderung, als auch beim nicht sofort starten mit Erteilung der Förderung strafbar machen (iirc ging es um hinterziehung von Fördergeldern oder so).
Das ist für mich ein eindeutiges Beispiel von "Entwickler in Ecke drängen"
 
Wird ähnlich wie bei deutschen Filmen ablaufen.
Sobald Forderungen von Geldgebern kommen, wird die Kreativität stark eingeschränkt.
 
Die Förderung war doch bislang, und vermutlich auch damit, lächerlich. Da gab es dann mal 50.000 oder vielleicht mal 200. 000 als Förderung, damit soll ma dann konkurrenzfähig sein in einer Branche in der AAA Titel mal gern 100 Mio kosten?
Die Spielebranche wird hierzulande stiefmütterlich behandelt und dass wird sich künftig auch kaum ändern, wen wundert es in einem Land wo Internet Neuland ist.
 
Naja ^^
Die Steuergelder sind ja nicht für Verwirklichung von Großprojekten sondern für die Förderung der gesamten Branche..
Also Ich würde es eher ablehnen wenn EA Millionengewinne an Mikrotransaktionen noch staatliche Förderungen von meinen Steuergeldern bekommen

Eine Förderungen der kleineren Projekte ergibt auch soweit Sinn, weil kleinen Unternehmen der Start erleichtert wird und sich später daraus wachsen können.

Aber die Erkenntnis hätte der Politik auch früher kommen können ^^
 
Um kurz auf das "In eine Ecke drängen" einzugehen: Die Förderung des letzten Jahres war so formuliert, dass Spiele erst ab dem Tag der Zusage von Fördergeldern entwickelt werden durfte, aber gleichzeitig auch ab dem Tag der Zusage entwickelt werden musste. Soll heißen, ein neues Entwicklerteam ohne Nebenprojekt darf nichts machen, muss rumsitzen und Geld/Zeit verbrennen, bis die Förderung zugesagt wurde. Normalerweise würde man sagen: "Okay, macht halt noch nen Job nebenher", dies wurde aber von der Regierung in ihren Richtlinien quasi ausgeschlossen, indem festgelegt wurde, dass die Entwicklung quasi noch am gleichen Tag starten muss, an welchem die Förderung zugesagt wird. Es ist schlicht realitätsfern anzunehmen, dass ein Entwickler weiß wie lange der Prozess der Zusage dauert um eine Punktlandung hinzulegen, Entwickler die ein neues Studio aufbauen wollen werden also quasi erstmal in zwangsarbeitslosigkeit abgeschoben, da sie sich sowohl bei Arbeit an dem Projekt vor Erteilung der Förderung, als auch beim nicht sofort starten mit Erteilung der Förderung strafbar machen (iirc ging es um hinterziehung von Fördergeldern oder so).
Das ist für mich ein eindeutiges Beispiel von "Entwickler in Ecke drängen"



Ich habe mich nun mal durch die Vorgaben des Bundes geklickt, um eine solche Förderung erhalten zu können; mich hat es gewundert, dass man auf der Seite des BMVI relativ zügig und ohne Nervernverlust zu den Informationen gelangt, die man sucht.

Ich kann grundsätzlich keinen Punkt erkennen, bei dem ich als Antragsteller das Gefühl haben müsste, dass man mich einengt, oder man an meinen Videospiel-Projekt herumpfuscht.
Sicherlich gibt es die ein oder andere Vorgabe, die etwas fragwürdig ist - Wieso darf ich mich nur um die Fördergelder bewerben, wenn mein Projekt noch nicht gestartet ist!? - aber das läuft in meinen Augen alles human ab.
Selbst der kritisierte "Kulturtest" ist nicht so schlimm, wie behauptet wird.

Und im "schlimmsten Fall" kann man mit den entsprechenden Stellen bestimmt ein Wörtchen reden. Wir leben hier schließlich nicht in einer Autokratie.
 
Die Förderung war doch bislang, und vermutlich auch damit, lächerlich. Da gab es dann mal 50.000 oder vielleicht mal 200. 000 als Förderung, damit soll ma dann konkurrenzfähig sein in einer Branche in der AAA Titel mal gern 100 Mio kosten?
Die Spielebranche wird hierzulande stiefmütterlich behandelt und dass wird sich künftig auch kaum ändern, wen wundert es in einem Land wo Internet Neuland ist.



Und genau diese Fördermöglichkeit der Bundesregierung arbeitet gegen die "stiefmütterliche Behandlung der Spielebranche".
 
@Marco A:

"Du wirst bestimmt auch nicht einfach jedem der fragt dein Geld leihen (bzw. "schenken", da wir hier von einer Förderung sprechen) ohne bestimmt Richtlinien und Kriterien festzulegen."
-Das klang für mich unterschwellig danach, dass Du das Gegenteil meinst als das der Satz besagt- so wie wenn man dem noch ein "Nun überleg (/überdenk das) doch nochmals" voranstellen würde. Aber gut, da geh ich jetzt zu sehr in den Bereich der Spitzfindigkeit- habe ich dann wohl etwas in den falschen Hals bekommen.

"Anstatt diesen Forderungen-Mechanismus also schlecht zu machen, oder mit falschen Anschuldigungen zu torpedieren(...)sollte man doch lieber froh sein, dass die Bundesregierung - gerade in dieser Zeit - das Thema zu einen auf dem Schirm hat und zum anderen auch noch Geld springen lässt."

-Das klingt für mich allerdings immer noch nach Totschlagargument- man soll halt froh sein, dass man überhaupt Geld bekommt.

Und zu "in dieser Zeit" meinst Du, so fällts mir eben grade ein, hoffentlich nicht Zeiten wo anscheinend jedem, der halbgar ein Formular auf Corona-Entschädigungsgelder ausfüllen kann ohne große Nachweise Kohle ausbezahlt bekommt, aber andere hoffen müssen, dass sie nicht plötzlich vergessen werden.

Klar in Krisenzeiten muss jetzt nicht unbedingt eine Förderung für Videospiele neu beschlossen werden, aber wann gibts denn heute keine Krisenzeiten- kaum gibts in der Massenberichterstattung Berichte von positiven Zahlen und Entwicklungen ist schon gleich die nächste Krise wieder da. Da kann man nicht immer alles fallen lassen, was schon länger im Gespräch ist, nur weil mal wieder eine Krise das stört. Das mit der geplanten Videospielförderung hatten wir doch vor einem Jahr schon gehört oder täusch ich mich?

"Grundsätzlich bin ich jedoch der Meinung, dass derjenige, der Fördergelder zur Verfügung stellt (egal ob Bundesregierung oder nicht), auch die Bedingungen weitestgehend frei gestalten sollte."

-Also ich würde sagen es hängt davon ab, was der Zweck der Förderung ist. Will man eine Branche unterstützen, da sich daran viel Interesse, Können, potentielle Arbeitsplätze usw. besteht oder will man dadurch die Kultur in einem Land unterstützen, weil es halt ein Anliegen von großen Teilen der Bevölkerung ist oder will man ein Bild nach außen prägen oder in welchem Missverhältnis von allem davon. Daran würd ich die Regeln ausrichten und natürlich muss sich vieles auch darauf beziehen, dass es nicht missbraucht werden und die Förderung für quasi nichts einstreichen kann.

An solche Überlegungen muss man sich doch binden, also das seh ich eher als Spagat denn als "freies Entscheiden" und wahrscheinlich wird dem Ministerium (hey, jetzt verteidige ich es plötzlich...-sieh an) nicht so leicht gefallen sein. Und da ist halt allgemein die Frage ob man der Zielausrichtung mit den entsprechenden Bedingungen zur Förderung gerecht wird. So seh ich das zumindest.

"Ich kann nicht erkennen, dass die Bundesregierung hier die Entwickler in eine Ecke drängt, oder den Begriff "Kultur" diffamiert."

-Ach und das kannst Du auch daran nicht erkennen, dass beim deutschen Computerpreis unabhängig von Qualität und Beliebtheit ein gewalthaltiges Spiel wenig Chances auf den Sieg hat? Den Begriff Kultur "diffamieren"? Naja, ist jetzt vielleicht erneut wortglauberisch von mir, aber ich würd mal sagen sie scheinen dem Wort "Kultur" etwas voreingenommen ihre Sicht zuzuordnen.

Viell. hab ich Ihnen da auch zu viel feste Absicht unterstellt ein bestimmtes Leitbild zu schaffen und sie machen das viel weniger bewusst, sondern ihr unterbewusstes Rechts- und Unrechtsbewusstsein sagt es ihnen halt so.

"reife Leistung mit Schlagworten wie "Nazi-Titeln" "AfD-Fan" und "Kindern" zu kommen, die "sich in China und Afrika durch den Müll wühlen". - Polemik in Reinform, da hast du Recht."
-Na wenigstens einmal Recht bekommen ;) Nein, ich mein, deshalb hab ich ja vorweggenommen, dass das polemisch ist, denn das ist mir schon selbst bewusst, dass meine Ausführungen keine(!) rein wissenschaftlich objektive Erläuterung war. Ich wollte mich damit vorab lieber selber in eine eigene Zwischenschublade stecken, bevor ich in eine vorbereitete gesteckt werde.

Tja, doch die drastischen Beschreibungen waren auch dafür gedacht, dass nichts beschönigt wird. Gut, da viele Seiten gern die "armen armen Kinder" nutzen um rührselig untermalte Propaganda zu schüren, kannst Du auch gern Erwachsene einsetzen, denn von denen wird sicher auch dort jemand sich durch den Müll wühlen.

Und wie würdest Du rechtsradikale Propaganda nennen, die als Videospiele getarnt werden?
Und heute wird man doch eh gleich in die AfD-Ecke gestellt, wenn man irgendwas kritisiert.
 
(...)Selbst der kritisierte "Kulturtest" ist nicht so schlimm, wie behauptet wird.

Und im "schlimmsten Fall" kann man mit den entsprechenden Stellen bestimmt ein Wörtchen reden. Wir leben hier schließlich nicht in einer Autokratie. (...)

Jetzt sind wir wieder fast am Anfang...

Hast Du die Seite 7, die ich erwähnt hatte also gelesen?!
Klingt für mich vieles eher so als würde man von Geschichts-Software sprechen, statt von Videospielen. Ich will hier keine Statement für alles muss immer in den USA mit US-Amerikanern sein- ganz im Gegenteil. Es freut mich, wenn da mal was Geschichtliches unseres Kontinents und mal deutsche oder europäische Hauptdarsteller usw. da sind, aber viel Spaß für jeden, der eine Fantasie-Welt erschaffen möchte...

Ein Bezug zu Deutschland oder dem Europäischen Wirtschaftsraum wird da oft gefordert also nicht, dass Spiele ihre eigene Kultur wären, die wie könnte es anders sein, der Realität oder Inspiration dieser in Bezug auf Fantasiewelten und -situationen entspringen, nein es ist quasi so, als wären Videospiele nur ein Abbild von anderen kulturellen Dingen wie Geschichte oder Gesellschaftsformen unseres Dunstkreises sind.

Filme sind also auch nur umgewandelte Bücher und Musik oder wie? Vielleicht bin ich zu unkultiviert um das Wort "Kultur" zu verstehen? Dabei haben die Filmemacher jeglicher Art, Darsteller, usw. bzw. doch das auch ganz eigene Vorgehensweisen, Sichtweisen, sich entwickelnde Gesetzmäßigkeiten, Bräuche und Methoden und Videospiele- deren Entwickler und dessen Spieler Oder bin ich jetzt ganz daneben und Kulturliebhaber klatschen sich müde lächelnd beim Lesen meiner Zeilen auf den Kopf und sagen: "Na da wundert mich nichts mehr, der weiß ja gar nicht was Kultur ist." ?

Oder reicht Dir allein folgendes Zitat nicht??? :

"Der kulturelle Kontext und Inhalt kann in Ausnahmefällen auch ein nicht europäischer sein, wenn er sehr klar umrissen und besonders kreativ oder innovativ ausgestaltet ist und unter II. und III. besonders viele Kriterien erfüllt sind."

Das in Punkt II. geht dann ja noch, aber bei

III. : "Das Spiel ist z.B. in den folgenden Bereichen besonders kreativ oder innovativ"- tja viel Spaß wenn man eh schon nicht das Budget hat das innovativste Spiel des Jahrhunderts zu programmieren oder was heißt bitte besonders kreativ? Und außerdem hieß es ja im Zitat zuvor " kann in Ausnahmefällen" (!!!!!!).

So viel also zu nicht in eine Ecke gedrängt werden und "nicht so schlimm wie behauptet"...

Ich empfehl Dir da mal noch ein Video in dem Herr Olaf Zimmermann, Geschäftsführer vom Deutschen Kulturrat seinen Senf zu "Computerspielen" zum Besten gibt, der am Anfang mir noch sympathisch war und als es dann ums alte leidliche Thema ging so gar nicht mehr. Außerdem scheint er etwas zu sehr von Story-basierten Spielen, die viele filmische Anleihen haben geprägt zu sein, da er Games letztlich doch wenig Eigenständigkeit einräumt. Es scheint als wär das für die am Ende dann doch immer noch eine nicht greifbare Parallel-Gesellschaft und dass er zwischen den Zeilen klar Ego-Shooter als "schlechte Spiele" bezeichnet und als er sagt "Mich langweilt das auf Menschen zu ballern" hat er seinen Aufklärungsauftrag ja voll erfüllt:

https://youtu.be/jzZzH230TeY

Und das ist für mich stellvertretend für die Sicht auf Games- man versteht halt nur die Games, die man verstehen will, so kommts mir allgemein vor.
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Ein Wörtchen mitreden? Ja viel Spaß bei Bürokratie wie Fristen und dergleichen. Rechtliche Vorschriften sind keine verhandelbare Marktware- sicher wird man das "besonders kreativ" schon diskutieren können müssen, denn wer bitte kann dafür eine Definition geben was nun "besonders" oder nur wenig kreativ ist, aber vieles von solchen Formulieren ab wird da vermutlich wenig verhandelbar sein.
 
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