Softwarepiraterie: Appelle stoßen auf taube Ohren

partykiller

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Was mich interessiert ... Mich würde Folgendes interessieren :

1. Wie kommt man auf einen Betrag von 3 Milliarden US$ an entgangenen Einnahmen ?

2. Welcher Spielepublisher hat durch Raubkopien und den damit verbundenen Gewinnverlusten so ein massives Problem, dass sein Unternehmen dadurch gefährdet ist ?

Diese Zahlen sind mir immer viel zu abstrakt. Man hört nie Nachrichten im Stile von :

"Das Unternehmen XY, dass das Topspiel SX produziert hat, musste Bankkrott anmelden, weil durch Raubkopien nur 10 Stück des genialen Titels verkauft wurden"

Gibt es solche Nachrichten überhaupt ? Ich habe eher das Gefühl, als ob die großen Publisher Einnahmen ohne Ende machen.

Desweiteren sind es bestimmt auch die "aggressiver Kampagnen", die gerade das Gegenteil bewirken können, von dem, was man erreichen möchte ( ich denke da an die höchst unverschämten GEZ-Kampagnen, bei denen man gerade danach schreit, dieser Truppe irgendwie eins reinzuwürgen ).

Bei diesen ganze Verlustrechnungen durch Raubkopien wird oft davon ausgegangen, dass die Betreffenden sich ein Spiel zugelegt hätten, wenn sie keinen Zugriff auf eine Raubkopie gehabt hätten. Ich denke aber, dass es eher so ist, dass viele Menschen sich niemals das eine oder andere Originalgame kaufen würden, wenn die Raubkopie nicht da wäre. Viele Spiele, die sich Menschen als Raubkopien zulegen, sind wahrscheinlich Titel, die man sich so nie zum Vollpreis kaufen würde.

Ein weiterer Punkt ist die Art und Weise, wie Software verkauft wird. Ich denke da an Half Life 2 : Billiges Cover, Billiger DVD-Druck, keine Anleitung, etc. ... Eine Kopie auf der Festplatte ist da nicht mehr Wert als das Originalspiel. Habe ich hingegen eine tolle Verpackung, evtl. mit Bonusinhalten und einer genialen Anleitung, dann steigert das doch den Wert eines Spiels und somit auch das Verlangen, ein Original an Stelle einer billigen Kopie zu besitzen.

Alles in allem ein heikles Thema, wobei ich am Schluss denke :

Die Verbraucher werden in der Regel mehr abgezockt als die Publisher.

Das rechtfertigt zwar in keinster Weise Raubkopien ( die sind einfach schlichtweg illegal ), relativiert aber die arg nach "wir sind die armen Verlierer" - Rufe der Videospieleindustrie.

Eure Sunshine
 
sehe ich ähnlich! Das mit dem entgangenen Gewinn bzw. den entgangenen Einnahmen ist eine Milchmädchenrechnung. Da geht man davon aus, daß jede(r) Käufer(in) einer Raubkopie im Normalfall das Vollpreisprodukt gekauft hätte. Purer Blödsinn. Warum wohl holen manche sich die Raubkopie? Weil sie billiger ist! Wird dieses Motiv erkannt und bei der Preisbildung berücksichtigt? Nein. Vermutlich denkt sich die Industrie jetzt, daß man das Produkt noch teurer machen muß, um die Verluste wieder wett zu machen. Denn die Verluste liegen ja "nur" an den Raubkopierern, die liegen nicht an den grenzenlos überteuerten Produkten, die spielen da bestimmt gar keine Rolle. Woher nehmen die die Arroganz? Anstatt umzudenken, den Preis zu reduzieren und dadurch vielleicht mehr ehrliche Käufer zu besseren Preisen gewinnen zu können. Sicher, ein paar Leute werden immer raubkopieren, egal wie günstig das Produkt ist. Aber vor allem bei der Musik bin ich der Meinung daß das Produkt die Preise nicht rechtfertigt. Man soll mal nicht so scheinheilig tun, als ob hier eine angeblich überdimensional riesengroße Nachfrage zu den derzeitigen Preisen herrsche. Musik ist ein Verbrauchsgut geworden für viele, dementsprechend sollte auch der Preis sein. Ich will für ein CD-Album keine Investition tätigen und erst warten, ob mein Bausparvertrag zuteilungsreif ist, Gier sollte ihre Grenzen haben. Ich will mich "nur" gut unterhalten.
Wenn es keine Möglichkeit der Raubkopie gäbe, würden sich Unmengen an Leuten nämlich einfach in Konsumverzicht üben, dann platzt der Traum von den entgangenen Milliarden, dann bleibt das Zeug nämlich in den Regalen stehen, dann lernt die Industrie eben auf die marktwirtschaftliche Art, was ihr Produkt in Wirklichkeit wert ist, nämlich sehr viel weniger, bis die Sachen dann geramscht werden müssen. Solange aber die Raubkopiererei als Sündenbock herhalten kann, darf man weiter so abenteuerliche Rechenexempel in die Welt setzen, die nur Augenwischerei und Blendwerk sind.
 
nur teilewiese richtig ich bin sicher nicht der bravste mensch der welt aber mich regt das schon auf. das ist doch das gleiche, wenn menschen im den läden zeug klauen. dieser verlust wird dann bei den anderen artikeln draufaddiert und am ende bin ich als geldverdienender erwachsener der dumme abgezokkte.

also liegt es an den ganzen raubkopier-vollidioten, dass meine xbox und PC-games so teuer sind. deswegen wünsche ich diesen leuten den tod!

warum vesteht es keiner, dass raubkopieren genau das gleiche ist wie das spiel im laden zu klauen? macht das einer einfach so? NEIN! weil diebstahl PFUI ist. aber im eselladen einkaufen gehen ist SUPER!

ich hoffe die next-gen konsolen werden es den ganzen pack zeigen. ich fänd es witzig, wenn die konsolen-hersteller selbst chips entwickeln und vertreiben würden die beim einbau die konsole schrotten. vielleicht hilft das wenigstens.
 
Naja @ Hadez Ich selber habe zum Beispiel auch einen Chip in meiner XBOX drinnen - das hat noch lange nix mit Raubkopien zu tun - damit kann ich Importe Spielen und DVD´s bzw VCD´s aller Regionen kucken. Das nur so nebenbei.

Auch kann man den Klau von Produkten im Laden und das Herunterladen von Dateien aus dem Internet nicht unbedingt vergleichen. Erlaubt ist beides natürlich nicht - aber es ist nicht das gleiche. Ich denke da unter anderem an die Materialkosten für ein Produkt, an den Preis, den der Laden selber für das Produkt zahlen musste, usw. ...

Dass die hohen Softwarepreise auf Raubkopien zurückzuführen sind wage ich mal zu bezweifeln. Ich sehe das eher so, dass die Publisher genau wissen, was sie verlangen können, damit es von "Idioten" gekauft wird.

Wieso sind denn dann bestimmte Games wie z.B. "Project Snowblind", "Black Hawk Down", "Beyond Good and Evil" und Co. billiger im Laden zu haben ( gewesen ) als andere ? Das ist einzig und allein die Preispolitik der Publisher. Hinzu kommt noch die Preispolitik der Händler. Oder wie erklärt man es sich, dass ein Spiel im Laden 55 Euro kostet und im nächsten nur 45 ?

In Asien ist ja zum Teil so, dass gerade auf Grund der wahnsinnig hohen Raubkopierer-Zahlen ( hier muss man aber auch noch mal unterscheiden : es gibt das Bübchen, dass sich ein Game aus der Videothek ausleit und kopiert und es gibt Raubkopiererbanden, die halb-professionelle Kopien anfertigen - siehe Bootlegs bei CD´s, DVDs )original Software zum Schleuderpreis angeboten wird. Sieht man bei Ebay immer wieder. Das sind die aktuellen Games, die für ca. 20 Euro angeboten werden ( sindzwar nicht für unseren Markt bestimmt, aber es ist anscheinend nicht illegal ).

Ich sag´s nochmal : Ein heikles Thema über das wir alle viel zu wenig wissen. Durch schnelle Berichte und stupide Zahlen sollten wir uns nicht verrückt machen lassen. Zeigt mir eine Firma, die auf Grund von Raubkopierern am Hungertuch nagen muss, und ich fange an, diese zu bedauern. Ich glaube aber kaum, dass es so was gibt.

Eure Sunshine
 
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