Ich mochte die Charas von FF13. Snow war für mich eher so ein liebenswerter Trottel, der aber nie seine Leidenschaft verliert. Das genaue Gegenteil zur beherrschten kühlen Lightning die ihre Gefühle verbirgt. Und am Ende ist sie es die emotional wird, die auf einmal Hoffnung bekommt, während Snow seinen Mut verliert. Alle Charaktere, selbst Vanille die eine Menge Ballast mit sich rumschleppte, haben viele Facetten, und ich fand es schön wie sich die Charaktere Gegenseitig immer wieder motivieren mussten.
Ich konnte mich gut in sie hineindenken. Denn diesmal waren die Charaktere von allen Seiten gejagt und verflucht, bis zum Schluss wurden sie manipuliert und spielten dem Feind in die Hände. Sie hatten niemanden ausser sich selbst, ob sie wollten oder nicht. Selbst die Briganden denen sie isch anschlossen, die Gegen die Regierung rebellierten wurden manipuliert. Und an Cid hat man gesehen was es heißt als ewige marionette zu leiden. Der Feind war dieses Mal sehr außergewöhnlich, man hat auch nicht wirklich viel erfahren (es sei denn man beschäftigt sich mit den Nebenmissionen, Dem Lösungsberater- und dem Buch FF13 Ultimania Omega- wo die Welt auf der FF13 FFvs13 und Type Zero basieren erklärt wird, dann kan man einiges erahnen.)
Doch gerade, dass man nicht soviel über die Fal´cie erfahren hat, macht sie so mysteriös. Orphan und Barthandalus fand ich regelrecht furchteinflößend.
Ich mochte auch wie die Story der 13 Tage, die vor dem Spiel stattfanden nach und nach entwirrt oder verwirrt wurde. Ich habe mich immer mit den Datalogs beschäftigt, wo auch bereits vorhandene Einträge aktualisert wurden. Mir gefiel auch das zu den Levels immer viel erklärt wurde- man hat sich Gedanken um die Welt gemacht. Dadurch war ich richtig drin in der Story, die Szenen wo Sazh kurz davor ist sich selbst zu erschießen, oder Hope endlich vor Wut außeinander platzt und auf Snow losgeht, als Snow dann vom Haus springt um ihn zu retten- wie die beiden letztendlich Freunde werden, oder als Fang auf einmal keinen Bock mehr hat bei allem mitzumachen- und vor allem das Ende wo sie dann fast zu Ragnarok wird- das ging mir schon echt nah alles. Auch die Szenen mit Serah haben mir gefallen. Es war viel Kitsch dabei- aber manchmal lasse ich mich gern auf sowas ein. Vor allem auch weil die Animationen der Charas schlicht und ergreifend der Wahnsinn sind. Es gab eine Szene in der Snow, Hope mutmacht und ihn richtig Big Brother like am Hinterkopf streichelt.Ich weiß manch einer wird sagen "Oh gut eleven du Schwuli" aber ich pfeif da drauf. Da gibts viele geniale Beispiele. Die Subtilität und Menschlichkeit der Animationen ist ganz großes Kino. Wobei aber die japanische Sprachsausgabe nochmal gehörigst einen draufsetzt. Auch wenn es gegen Ende alles etwas überdramatisiert wird, und Snow seinen Kristall zum zehnten Mal in die Luft wirft, solch lebendige Charaktere gibt es nur in wenigen anderen Videospielen.
Die Welt war leider sehr linear, mal abgesehen von Gran Pulse wo es doch einiges zu entdecken gab. Es gab zwar einige Abwzeigungen mit versteckten Kisten, aber ich hätte mich auch gern freier in der Welt bewegt, hätte die Einwohner gerne besser kennengelernt, oder mir einfach ohne Kämpfe gegen Soladeten die Städte angeschaut. Trotzdem war ich total weggeflashed von dem unglaublichem Design dieser Welt. Die Schilder in den Stätten, die Wasserfälle in Schluchten und Höhlen, das wunderbare Licht an manchen Stellen, diese Gewächshauswelt, die versteckten Ruinen auf Pulse, wo man seltene C'ieth bekämpft, Maschinen, Statuen, die eigenen Schriften des Spiels, die Kleidung der Charaktere- allein die Ansagerin in der Sequenz mit dem Jetbike Race hat so ein geniales Outfit, die Technologie und Architektur- es ist bis ins kleinste Detail durchdacht oder stilisiert. Von Fal´cie die Nährstoffe wieder aufbereiten, bishin zu Nautilus, das tatsächlich eine gigantische Muschelform hat, welches die Massen entertainen soll und den Leuten eine manipulierte Geschichte einbleut, dann wieder kleine Details, wie Ornamente die bestimmte Götter darstellen, Websites von den Shops, die Flugschiffe, die Pflanzen, selbst das Geschirr in der Rückblende zu Lightings Geburtstag ist speziell designed. Jeder scheiß ob groß oder klein. Das ist für mich die wahre Errungenschaft des Spiels. Auch die Schrift die erscheint, wenn Lightning Odin beschwört hat Bedeutung. Da wird Etro gehuldigt die Göttin (Schwester von Pulse) die sich selbst verstümmelte und aus deren Blut die Menschen entstanden. In diesen wohnt ein Teil der Kraft von Etro, was den Menschen die Möglichkeit gibt Eidolons zu beschwören wenn sie L´cie sind. Fal´cie können dies nämlich nicht. Gut jetzt bin ich schon am rumnerden- aber das ist das geile. Befasst man sich ein bißchen mit der Materie kann man auch rumnerden und das macht für mich eine tolle Story und eine gelungene Fantasy Welt aus. Übrigens habt ihr gewusst das die Stadt Palampolom eine Referenz ist an die zwei Charas aus FF4? (Palam Porom- im japanischen Original beides mit dem japanischem l/R geschrieben...)
Umso trauriger das es letztendlich etwas eintönig war das Spiel- durch die ständige Kämpferei gegen ähnliche Gegner. Auch wenn das Kampfsystem teilweise echt schweißtreibend war. Vor allem der Kampf gegen den schwebenden Kampfpanzer vor Hopes Wohnung zum Beispiel- war für mich der üble Act und hat echt Spaß gemacht. Es gab einige Battles wo das Timing absolut entscheidend war, und tatsächlich kann man teils seine Kämpfe recht unterschiedlich gestalten, denn meine Freunde benutzen oft ganz andere Formationen wie ich. Auch die Rolle als Defender gibt dem Gameplay eine interessante Dynamik, manche Kämpfe konnte ich nur meistern weil ich als Snow gespielt habe und in den richtigen Momenten einen Instantblock mit Viereck gemacht habe. Das nur als Beispiel. Viele behaupten das Kampfsystem bestünde nur aus X drücken, wenn man jedoch eigene Combos kreiert und diese dann wiederholt bekommt man Zeitboni, sofern es effektive Combos waren. Insofern bietet das Kampfsystem schon die ein oder andere Möglichkeit, abseits vom Autobattle noch Einfluss zu nehmen.
Dennoch war es echt anstrengend das Ziel zu erreichen. Es war zwar Storytechnisch logisch- denn aus den Charakteren sollten ja Waffen geschmiedet werden, dennoch als mir klar wurde, dass das Spiel bis zum Ende eigentlich den gleichen Flow hat, war auch ich etwas enttäuscht.
Trotzdem all die oben genannten Aspekte haben bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen. Diese Welt hat noch Potential und ich werde sie in 13-2 gerne nochmal besuchen und mich schön reinsteigern
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