hey! also nebst dem newsbeitrag werde ich hier auch noch meine persönliche meinung und einschätzung dazu abgeben:
1. wenn kleine jungs und mädels miteinander indianer und cowboy spielen und mit spielzeugpistolen aufeinander schiessen = kein problem
2. meiner meinung nach echt brutale und verabscheuenswürdige filme wie saw oder hostel die folter und verstümmelung verherrlichen = kein problem, warum? evtl. weil die filmlobby in der schweiz (und auch anderswo) wohl viel mächtiger und vorallem organisierter ist als die spielelobby
3. das schweizer milizsystem sieht vor, dass grundsätzlich jeder volljährige schweizer mann seinen dienst im militär leisten muss (natürlich gibt es auch ausnahmen und frauen dürfen auch ins militär wenn sie denn wollen). das hat zur folge, dass praktisch jeder dieser soldaten sein sturmgewehr zuhause im keller stehen hat (auch ich). es ist auch überhaupt kein problem an munition zu kommen. die kriegt man ohne probleme bei jedem schützenverein ohne irgendwelche personalien hinterlegen zu müssen = kein problem, warum? nun, die mehrheit der schweizer bevölkerung ist immer noch der meinung, dass das so seine richtigkeit hat (mich ausgeschlossen)
4. jugendgewalt und jugendkriminalität hat tatsächlich in den vergangenen jahren zugenommen und ist dadurch, selbsverständlich zu einem politikum geworden
5. ich kenne bis jetzt noch keine einzige studie, die einen einfluss von computerspielen auf die gewalt von jugendlichen aufgezeigt hätte. auch fehlt ein beweis, dass infolge von computerspielen jemand zum mörder wurde
6. ich bin dennoch der meinung, dass gewisse spiele erst ab einem gewissen alter gespielt werden dürfen. auch fände ich es begrüssenswert, wenn die spieleindustrie in egoshootern zumindest das humanitäre völkerrecht und das kriegsvölkerrecht befolgen würde, sprich dass in den spieleszenen diese nicht verletz werden (ua. flammenwerffer), siehe:
http://trial-ch.org/fileadmin/user_...nts_et_manifestations/Playing_by_the_Rule.pdf
7. erwachsene spieler zu bevormunden wie dies die zweite motion vordert, halte ich für total übertrieben. ich kann selber entscheiden welche medien ich konsumieren will und welche nicht
8. ein verbot bringt bei einem virtuellen gut wie spielesoftware schon einmal garnichts. mann kann sich die software immernoch von uk oder österreich importieren, sie illegal über einen torrentserver runterladen oder sich das game legal per xbl und co besorgen. fördert somit im dümmesten fall die raubkopien...
9. das verbot trifft stattdessen lediglich den detailhandel wie media markt und co und beschert denen und der spieleindustrie somit einnahmeverluste in millionenhöhe
10. muss der bundesrat nun eine verfassungsänderung erarbeiten. in der schweiz ist es so, dass verfassungsänderungen immer noch vom suverän, also dem schweizer volk, angenommen werden müssen. es käme also zu einer volksabstimmung und da ist wieder alles offen
11. interessant ist auch, dass sämtliche jungparteien sich gegen ein verbot ausgesprochen haben. es herrscht hier also ein generationenkonflikt zwischen der generation pc und der generation schreibmaschine... momentan sind halt die letzteren die volksvertreter im parlament und so kam wohl auch dieser entscheid zustande
12. das tatsächliche probelm ist wohl bei den eltern zu suchen, die ihren kindern alles erlauben und denen alles kaufen. regeln werden nur spärlich aufestellt und noch zögerlicher befolgt. eltern deligieren erziehungsaufgaben lieber an die lehrer, welche dadurch inzwischen heillos überfordert sind. aber selbstverständlich ist es ein viel komplizierterer prozess dieses system umzukrempeln, als stattdessen einfach den spielen die schuld in die schuhe zu schieben um sie danach abzuschiessen. die soziale verkrüppelung der nation nimmt ihren lauf, leider...
das ist was mir dazu gerade so eingefallen ist, für den moment...
gruss alleycat