Videospielindustrie: Was verdient ein Soundtrack-Komponist?

Goreminister

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Zum Artikel: Videospielindustrie: Was verdient ein Soundtrack-Komponist?
 
Schon Wahnsinn was heutige Spiele an Entwicklungskosten schlucken, wenn man bedenkt wie vor 20 Jahren noch Spiele entwickelt wurden...

Als ich mir das Making-Of zu RE5 angeschaut hatte, war ich ebenfalls überwältigt von dem irrwitzigen Entwicklungsaufwand. Allerdings stellte ich mir am Ende aber auch eine Frage:

So viel Aufwand, soviel Geld, aber macht sich all das auch wirklich tatsächlich am Ende beim Spielspaß bemerkbar...?

Nimmt der moderne Spieler diesen ganzen Aufwans überhaupt noch wahr?

Nimmt er den irrwitzigen Detailgrad der MGS4-Inszenierung wahr oder macht er sich am Ende nur über die ein oder andere Matsch-Textur lustig?
 
laut Quelle sind es 80 bis 100 Minuten nicht Stunden, wär auch etwas viel :P
 
Eine Minuten Musik, nicht Arbeit.
Ein Film ist ja auch nicht in 1 1/2 Stunden abgedreht. ^^
 
Klingt zwar im ersten Moment nach einer wahnsinnigen Summe, aber es stellt sich natürlich die Frage nach der Arbeitsmarktsituation auf dem Gebiet, dem tatsächlichen Aufwand für ein Musikstück und eventuell auch den Opportunitätskosten.
Es wäre interessant zu wissen, wie das durchschnittliche Jahresgehalt aussieht.
 
Im ersten Moment hört sich das viel an 773-1933 € für eine Musikminute die im Spiel vorkommt. Aber man muss bedenken, daß man für diese kleine Minute bzw. für ein Musikstück Stunden, Tage oder sogar Wochen braucht bis man etwas brauchbares hat, was von Melodie, Klang usw. passt. Der Arbeitsaufwand ist viel höher als sich manch einer vorstellt. Und da dieser Betrag pro Spielminute fällig ist es nur rentabel , wenn man diese Musik ziemlich schnell mit möglichst wenigen Leuten über die Bühne bringt, je länger man braucht und je mehr Leute für diese Musikminute notwendig sind, desto unrentabler wirds!
 
Ich sitze 8,25h im Büro und Arbeite für mich hin, mein Netto bewegt sich auch im Rahmen dieser einen Musikminute.

Wenn ich das mal in Relation stelle, würde ich lieber auch meine Zeit und Muße damit verbringen Musik zu komponieren als "Täglich grüßt das Murmeltier" zu erleben.

Ich bin auf dem Weg mich selbstständig zu machen, auch mit der Gefahr hin, dass man wirklich für sein Geld arbeiten muss, aber eigene Kreationen werden am Ende mehr Belohnt als sture monotone Arbeit.

2Minuten Musik sind dann auch schon fast 4000€, das bekommt noch nicht mal mancher Arzt, Polizist oder Projektleiter.

Wer richtig Kohle machen will, der sollte in die Unterhaltungsindustrie gehen, egal in welcher Form. Da wird mit Geld in Dimensionen geworfen, da würde sich so manche Baufirma, Autobauer oder Florist nur die Finger lecken.
Ich sag nur, 38 Mio. € für Frank Ribery...!!!
 
Aber dorthin zu gelangen, wo solche Summen bezahlt werden, ist ein schwieriger, steiniger Pfad, der oftmals sogar nicht nur Talent berücksichtigt.
 
Ich liebe Musik. Ich finde Menschen, die Musik machen meist klasse. Aber für sowas Unwichtiges so viel Geld. Da fehlt mir die Relation.
Wenn ich mir angucke was manche Ärzte verdienen.
Was die Menschen, welche Produkte die wir tatsächlich zum Überleben benötigen herstellen, verdienen. Und dann wieviel man mit sowas überflüssigem wie Musik (oder Fußball, managen usw) verdient.

Damit es keine Missverständnisse gibt, ich habe Achtung vor guten Musikern. Es ist nicht leicht atmosphärische Musik zu komponieren und für Film wie Videospiele ist Musik etwas extrem wichtiges...nur die Relationen sind irgendwie völlig daneben in unserer Welt :)
 
@Socke

Ja du hast es erfasst, was die Relation "Wert zu einer Sache in Form von Geld" angeht, läuft in unserer Heutigen Gesellschaft einiges schief, bzw. widerspiegelt in den Gehältern nur das wieder, was Preise mit Konsumgüter machen.

Je mehr Menschen etwas können (putzen, backen, Harre schneiden) um so weniger verdienen sie (je mehr Menschen Fernseher, Festplatten oder Monitore kaufen, umso billiger sind sie).
Machen aber nur ein par Menschen etwas außergewöhnliches (Fußball spielen, singen, Komponieren, tanzen, schauspielen) um so wertvoller sind diese und deren Gehalt ist Extrem hoch, weil der Mensch sich nun mal Exklusivität viel kosten lässt (Ein Nokia-Handy mit Swarovsky-steinen kostet mal fix 1 Mio. € statt nur 500€) und bei 7Mrd. Menschen ist der Anteil der Künstler bzw. derjenigen die etwas besonderes können sehr gering.
Würden ab morgen 100Mio Menschen Musik komponieren können, würden die Preise und Gehälter auch nicht so Hoch ausfallen, weil dann ist der Entwickler nicht mehr auf den Komponisten angewiesen, sondern der Komponist auf den Entwickler/Produzent.
Willkommen in der Realität.
Es geht nicht darum was du kannst und machst, sondern wie gut du darin bist und wie außergewöhnlich.

Damalige Maler haben damals auch nichts bzw. nicht viel verdient, jetzt wo keiner mehr Van Goghs Bilder nachmalen kann, sind seine Werke unbezahlbar, nur damals waren für die Menschen und deren kleinen Welt (kein Telefon, TV, Internet) Gogh und Co. schon wieder zu viele und wurde schlecht besoldet.

Gehälter sind wie bei Konsumgüter das Resultat aus Angebot und Nachfrage...!!!
 
Man darf aber auch nicht vergessen dass "gute" Musiker/komponisten meist seit ihrer frühen Kindheit Musik machen und viele viele Stunden mit musizieren verbringen anstatt mit den Kumpels zu spielen. Irgendwann folgt dann das Musikstudium was nochmal ein paar Jahrchen in anspruch nimmt. Jetzt folgt erstmal ne Zeit wo man sich unter den tausenden von Musikern/Komponisten hervorheben muss, was auch nur mit erheblich grossem Zeitaufwand und entbehrungen zu erreichen ist.

Lange Rede kurzer Sinn, bevor ein Komponist solche Gagen bekommt hat er sehr sehr viel Zeit investiert und auf viele Sachen verzichten müssen.
Ne Bäckerlehre zu machen ist da einfacher und dementsprechend schlechter bezahlt ;-)
 
Es ist auch einfach so, dass Managergehälter meiner Meinung nach mit der Stellung im Kapitalismus zu tun haben. Wenn der Manager die Firma so steuert, dass sie einen dicken Gewinn einfährt, dann wird er halt auch mega bezahlt.

Und bei dem Kommentar von Valor kann ich eigentlich auch so zustimmen^^
 
Klar. Es wird immer soviel bezahlt, wie die Person für das Unternehmen wert ist in dem Moment. Sei es der Fussballverein, der Publisher, oder die Musikfirma.
So ist der Kapitalismus aufgebaut. Auch wenn ich dem System nichts abgewinnen kann. Vor allem kommen die besten Sachen oftmals von nicht so toll bezahlten Independent Firmen. Die großen Firmen produzieren eben auch entsprechend was sich schon rentiert hat.
 
@NeRo

"Wenn der Manager die Firma so steuert, dass sie einen dicken Gewinn einfährt, dann wird er halt auch mega bezahlt."

Das stimmt so nicht, die kassieren auch noch Millionenabfindungen und dicke Gehälter, wenn sie den Karren in den Dreck fahren (s. aktuelle Wirtschaftskrise). Manger und deren Gehälter werden viel zu hoch bewertet im Vergleich zu Normalbürgern, die genauso ihre Arbeit verrichten. Da stimmt die Relation nun gar nicht, erst recht, wenn man bedenkt, das sie oft Fehlentscheidungen treffen, die ebenfalls Millionenverluste und Stellenabbau nach sich ziehen, belohnt werden sie trotzdem mit dicken Summen. Wie die Heuschrecken ziehen sie zum nächsten Unternehmen oder setzen sich gleich zu Ruhe. Was so mancher Manager in einem Jahr verdient, verdient mancher Durchschnittsdeutsche nicht mal wenn er 45 Jahre puckelt. Ist das gerecht? Selbst wenn ein Manager rund um die Uhr arbeitet, steht das in keiner Relation zueinander. Da läuft was richtig schief! Aber das ist halt Kapitalismus in Reinkultur! Ich sach ja gar nicht das sie nicht mehr bekommen sollen wie ein Durchschnittsdeutscher, aber es muss eine relative Ausgewogenheit da sein. Ein Verhältnis von 5:1 gegen 50:1 (Mangergehalt: Durschnittsgehalt) wäre wohl gerechter.
Jetzt wird so mancher sagen, ja aber die jonglieren doch Millionenbeträge. Ja und! Der Umsatz und Gewinn einer Firma, so groß er auch sein möge ist nichts zum Bundeshaushalt! Die Gehälter die Politiker erhalten sind wesentlich gerechter und damit kann ich mich mehr abfinden. Die stehen noch in einem realistischen Verhältnis zu den Millardenentscheidungen, die sie treffen und auch noch im Verhältnis zum Normalo, wenn man diese Millarden Entscheidungen bedenkt und sie tragen die Verantwortung eines ganzen Landes, wie gut oder nicht gut sie das machen steht auf einem anderen Blatt, aber das gibts ebenso in der Wirtschaft. Die witschaftlich potenten und am besten ausgebildeten Leute gehen deshalb in die Wirschaft, weil da mehr zu verdienen ist. Über Politikergehälter von 15000€ lächeln solche nur müde.
Die Relation von Gehältern stimmt also in vielen Belangen nicht!
 
@Scherpi

Das war auch nicht so gemeint, dass ich das rechtens finde. Es hat halt nur mit der Grundstruktur des Kapitalismus zu tun, bzw. mit der Grund- idee,richtung,prinzip; Nenn es wie du willst :D

Und mit den Politikergehältern hast du schon Recht. Man sehe sich das "mickrige" Einkommen von Barack Obama an, obwohl dieser viel mehr Verantwortung hat als viele andere Firmenchefs.

Jaja, die Welt ist geldgeil und unfair...
 
Zum Thema "alle Manager bekommen Bombengehälter": Manager ist nunmal nicht gleich Manager. Ein Logistikmanager vom Supermarkt nebenan wird wohl kaum ein überdurchschnittlich gutes Gehalt bekommen. Was unter dem Begriff "Manager" hier anscheinend synonym verstanden wird (vermutlich weil die Medien recht schleissig mit dem Begriff umgehen), sind Manager in absoluten Top-Positionen. Diese Leute verdienen Unsummen, weil ihr Job meist der absolute Horror ist. Da sind 70-Stunden Wochen Alltag, permanent muss man von einem Ort zum nächsten reisen, Entscheidungen treffen an denen hunderte oder tausende Existenzen hängen und ein Privatleben kann man sich oft aufzeichnen. Hinzu kommt noch, dass man erst einmal die Qualifikation für so einen Job erarbeiten muss. Viele Leute gehen an so einer Arbeit kaputt. Wenn man also die Umstände betrachtet, muss man auf solche Gehälter nicht wirklich neidisch sein.

Zum Thema "Soundtrack-Komponisten verdienen ungerecht viel": Wer auf einem bestimmten Gebiet eine Koryphäe ist, kann auch entsprechend viel Geld abgreifen. Das gilt übrigens für so gut wie alle Jobs. Auch ein Top-Friseur, -Kosmetiker, -Fitnesstrainer, was auch immer, kann unverschämt viel verdienen. Um soweit zu kommen, braucht man jedoch eine Menge Talent, Ehrgeiz, fachliche Ausbildung, Glück, etc.
Auf jeden erfolgreichen Musiker kommen wahrscheinlich hunderttausende, die ewig am Existenzminimum herumkrebsen und vermutlich nie mehr werden, als Gitarrenlehrer für den kleinen, untalentieren Nachbarssohn.
 
Okay, aber jetzt überlegt mal was da alles dran hängt.. 1. die Komposition (kommt ja nicht irgendwoher, dass muss ersteinmal erfunden werden)
2. die Realisierung / Umsetzung (je nach Aufwand mit Live-Musiker die auch bezahlt werden wollen inkl. Übungsstd.) 3. die Aufnahme und Prouktion ansich, mit Mixen (meist durch einen Tontechniker) + das Mastern welches erst alles "Druck"fertig macht 4. evlt. Text und Sprechstimmen oder Sänger 5. bei der CD Erstellung: Cover, Label, Booklet, Design, Pressung 6. der Verlag 7. evlt. das Management usw. usw. usw. je nach Produzent fallen natürlich einige Punkte weg, aber man kriegt doch schon einen Überblick oder? Die Produktion eines normalen Popsongs dauert schon je nach dem zw. Std. und Wochen, ein Orchester mit dynamischen Passagen usw. noch länger aufgrund der Aufwendigkeit 80-100 Minuten entsprechen der Länge nach sogar mehr als einem normalem Durchschnittsalbum - sicher sind es 2 Welten, aber trotz allem muss in den pop-, wie auch in der klassischen Bereichen alles bezahlt werden und dann noch genung Geld übrig sein, damit sich das Studio finanziert, was zum Leben bleibt und natürlich in einigen Fällen eben auch ein gewissen Prominenten-Status bzw. Sicherheit für die Person die in der Öffentlichkeit lebt gewährleistet werden kann. Hinter jeder Minute Musik steckt also wirklich viel Zeit und Arbeit. Ich selbst mache auch Musik (Pop/Soul) und selbst da steckt schon sehr viel Zeit drin. LG KHAREZ
 
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