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Daniel H. Wilson - Robocalypse

In nicht allzu ferner Zukunft erkennt eine künstliche Intelligenz, dass der Mensch einen Hang zur Zerstörung hat. Als Konsequenz muss der Mensch vernichtet werden. Heimlich operierend bereitet es den fatalen Schlag vor. Nach der Stunde Null heißt es für die Menschheit ums Überleben zu kämpfen.

Zugegeben ist das nicht gerade die originellste Geschichte. Zu gute halten muss man Wilson jedoch seinen Realismus. Statt hochgezüchteter Kampfmaschinen wie in Terminator oder Matrix steht die Menschheit erst einmal automatisierten Fahrzeugen und Haushaltsrobotern gegenüber. Die Dinge des täglichen Gebrauchs werden zur Bedrohung. Erzählt wird der Konflikt durch eine Sammlung von Berichten, Interviews und Protokollen von Überlebenden auf der ganzen Welt. Das hat sich Wilson wohl bei World War Z abgeschaut. Aber gut kopiert ist immerhin besser als schlecht selbst ausgedacht.
Trotz mangelnder Originalität ein spannendes und kurzweiliges Buch. Für Sci-Fi- und Endzeit-Freunde auf jeden Fall einen Blick wert. Es soll übrigens von Steven Spielberg verfilmt werden, hat aber wohl noch Probleme bei der Finanzierung.
 
Michel Houellebecq - Unterwerfung

Im seinem neusten Skandalbuch (eigentlich sind ja angeblich alle seine Bücher Skandale) beschreibt Houellebecq ein Frankreich in naher Zukunft, dass erstmals eine moslemische Regierung erhält. Das ist nicht etwa das Resultat von Masseneinwanderung, sondern vom Versagen der großen Parteien, dem Erstarken der Parteien am politischen Rand und der schlussendlichen Entscheidung, das vermeintlich kleinere Übel zu wählen, bevor die Rechten die Macht ergreifen. Die Ereignisse werden von einem Uni-Dozenten in mittleren Jahren erlebt, der - wie alle Houellebecq Figuren - so seine Probleme mit dem Alter und den Frauen hat. Er beobachtet die einschneidenden Veränderungen in seinem Land und Umfeld, beschäftigt sich mit der Veränderung Europas und des Glaubens, der Müdigkeit der Menschen vom linksliberalen Europa und der Rückkehr zu konservativen Werten. Auch er passt sich nach einer Phase der Zweifel an das neue System an, dass für ihn persönlich viele Vorteile bietet, für andere eher nicht.

Letztendlich geht es Houellebecq nicht um eine Islamisierung. Er hätte in seinem Szenario auch die Rechten an die Macht lassen können oder etwa eine Pro-Putin-Bewegung. Er hat sich einfach für das Szenario mit der höchsten Öffentlichkeitswirksamkeit entschieden. Sein Recht als notorischer Provokateur. Es geht ihm um seine Theorie, dass der Mensch die Freiheit ablehnt. Eine liberale Gesellschaft und ein Europa ohne Grenzen bietet vielen Menschen zu wenig Halt. Sie sehnen sich nach festen Regeln und einer starken Hand. Sie sehnen sich nach Unterwerfung. Von der Hand zu weisen ist das ja nicht, wenn ich mir mal die Menschen in unserem Land anschaue, die Putin anhimmeln. Die zunehmende Verbreitung des Islams ist auch darauf zurückzuführen, weil er orientierungslosen Menschen halt gibt, wie einst die christliche Kirche, die diese Funktion bei uns zunehmend verliert.
Zudem kritisiert er eine übersättigte Gesellschaft, die faul und träge immer nur das eigene Befinden im Sinn hat, die sich nie wehrt, wenn die einschneidende Veränderung denn nur langsam genug voranschreitet und möglichst noch dank Zuckerguss an Schrecken verliert. Die westlichen Errungenschaften treten sie gerne wieder ab, wenn es denn gut bezahlt wird. Dass Frauen im islamischen Frankreich zum Beispiel aus dem Arbeitsleben weitestgehend ausgeschlossen werden und auch sonst an Rechten stark einbüßen, wird als Wiedergeburt der klassischen Familienwerte gefeiert. Das freut doch den CDU-Wähler, oder nicht? Dagegen kämpft aber niemand. Stattdessen arrangiert man sich lieber und bevorzugt möglichst wenig Reibung.

Ein Buch mit interessanten Denkansätzen also, dazu top aktuell mit Kommentaren zu den Identitären, Salafisten, Pegida und Co., dennoch komplett ohne Hass und dumpfe Parolen. Sehr empfehlenswert!
 
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Derzeit versuche ich sämtliche Geschichten von HP Lovecraft zu lesen. Manche Geschichten sind zimlich zach, aber prinzipiell gefällts mir. Bin grade bei The Dream-Quest of Unknown Kadath. Obwohl ich die Dream-World Geschichten eigentlich nicht sooooo super fand, gefällt mir diese Geschichte schon zimlich gut. Würde ein gutes Action-Adventure abgeben :D
 
Das Lied von Eis und Feuer Band 7: Zeit der Krähen
Einige kritisieren den 4. Band der A Song of Ice Fire Saga für sein eher gemächliches Erzähltempo und den Fokus auf die eher unbeliebteren Figuren dieser Saga.

Mir hat die erste Hälfte des 4. Bandes sehr gut gefallen. Es werden neue, interessante Charaktere eingeführt, wodurch natürlich neue Handlungsstränge eröffnet werden, die aber keinesfalls langweilig sind. Im 4. Band erfährt man mehr über die Martells und die Graufreuds (Greyjoys). Die Martells mausern sich langsam zu meinen Favoriten, aber bei George kann man sich ja nicht sicher sein. Insgesamt merkt man deutlich, dass die Handlung in Dorne in den Büchern deutlich besser umgesetzt ist. Mir ist es ein Rätsel, wieso sich die Serienmacher ihren eigenen Kram für die Dorne Handlung überlegt haben. Wahrscheinlich haben sie den Zuschauern nicht zugetraut sich ein paar neue Gesichter zu merken. Der neue Greyjoy Storystrang fehlt komplett in der Serie.
 
Zählen Comics auch?

Batman Gotham by Gaslight:

Geil, Batman mal im viktorianischen dabei zuzusehen wie er Jack the Ripper das Handwerk in Gotham(!) legt.
Gibt sogar ne viktorianische Version vom Joker
 
Das Lied von Eis und Feuer Band 8: Die dunkle Königin
Hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
 
Wow, interessant, zumal hier sicher haufenweise magersüchtige Mädels sind die dein Werbescheiß interessiert
 
Der Pate
Seit Jahren habe ich mir vorgenommen, das Buch zu lesen. Nachdem ich vor zwei Monaten nochmal Mafia 2 auf der Xbox durchgespielt habe, habe ich mir das Buch besorgt und gelesen. Es hat sich mehr als gelohnt. Der Pate ist ein spannender, mitreißender und in seoner Struktur auch kurzweiliger Roman. Ich habe mich nicht eine Sekunde gelangweilt. Puzio hat es geschafft spannende, erinnerungswürdige, charismatische Figuren zu schaffen und die Zeit in der die Handlung spielt gut zu beschreiben. Der Pate war und ist immer noch Grundlage für nahezu alle Mafia Filme, ein eindrucksvolles Werk, das die Popkultur bis heute geprägt hat.
Ich kann diesen Roman uneingeschränkt empfehlen. Für mich ist es sogar ein Meisterwerk.

In den nächsten Wochen nehme ich mir auch die Zeit, um die Filme nachzuholen.
 
meiner Tochter letztens vorgelesen:
Die drei ??? und der grüne Geist
 
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Reaktionen: mko
ja, genau darum geht es. Das ist alles ein Rädchen im Masterplan. :D
Und aktuell verschärft sich die Situation noch mit "Die drei ??? und der verschwundene Schatz". Demnächst kommen dann die Geisterinsel und der Fluch des Rubins dran. :)

TKKG hatte ich früher auch etliche Bücher und Kassetten. Die vier waren nur so erschreckend anständig, besonders der Vorzeigeschwiegersohn "Tarzan", das war zu viel. Bis Folge 30 etwa habe ich da noch mitgemacht, Favorit war immer die andere Serie, die hatte ich auch zuerst kennengelernt, manchmal hat es einfach auch nur damit zu tun.
 
Der Abstieg - Wie Funktionäre einen Verein ruinieren von Daniel Jovanov und Tobias Escher
Dieses rund 300 seitige Werk skizziert die vergangenen 10 Jahre des HSV, beginnend mit dem Europa League Halbfinale gegen Werder Bremen und endet mit dem historischen Abstieg im Mai 2018. Wie es zu dem beispiellosen Niedergang des HSV kommen konnte, welche gravierende Verantwortung die handelnden Personen trugen und was in der Zeit auf dem Platz schief ging, beschreibt dieses Buch eindrucksvoll und spannend. Ich hatte wirklich viel Freude beim Lesen und kann dieses Werk nicht nur den HSV Fans sondern allen Fussball Fans empfehlen, die sich auch für Vereinspolitik, das "drumherum" interessieren.
 
Michael Obert - 18 Tage im Sinai

Kein Roman, sondern eine ziemlich erschütternde Dokumentation eines Journalisten, der auf seiner Reise durch den Sinai auf Menschenhändler, Extremisten und korrupte Politiker trifft.

Oftmals ziemlich hart und direkt erzählt, sodass man leicht vergessen kann, dass es auf der Halbinsel auch friedfertige Menschen gibt.
 
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