Kommentar zum Amoklauf-Simulator Hatred: Muss man Gewaltorgien verbieten?

Ich finde Grenzen schon wichtig.

Diese Grenzen muss aber letzten Endes jeder für sich selber ziehen. Verbote greifen oft nicht, vielmehr machen sie ein "Produkt" dadurch meist erst richtig interessant. Sogar viel "interessanter" als es in Wirklichkeit überhaupt ist. Das Thema Hatred dürfte sich von selbst erledigen, spätestens dann, wenn dieses Spiel vom Markt ignoriert, d.h. nicht gekauft wird. Dann ist es nämlich weg vom Fenster und die Entwickler werden sich - sofern sie dann nicht eh schon Pleite sind - wieder anderen Projekten zuwenden.
Es gab vor 10 Jahren schon mal eine ähnliche Diskussion über ein Spiel. Damals ging es um den Third-person-Shooter Nam 67 (einigen vielleicht besser bekannt als der erste Teil von Shellshock). In dem Spiel konnte man wehrlose Zivilisten (Frauen, Kinder) töten und mit Napalm-Bomben überziehen. Viele Kritiker/Tester reagierten damals angewidert und entsetzt (GameStar gab im Wertungs-Teilbereich "Atmosphäre" 0 Punkte). Und das, obwohl der "Kontext", der hier mit moralisch erhobenen Zeigefinger für meine Begriffe allzu (über-)betont wird und damit quasi zwischen "guter" und "schlechter" Gewalt unterscheidet, sehr wohl bestand. Denn natürlich wurden im Vietnamkrieg (wie in praktisch jedem anderen Krieg) schreckliche Verbrechen an Zivilisten (Morde, Plünderungen, Vergewaltigungen usw.) begangen. Eine ganz andere Sache ist es aber - und darauf kommt es mir an -, ob man so etwas (nach-)spielen will. Ich habe daran keinerlei Bedarf, und ich bin sicher, die breite Masse der Spieler auch nicht. Das dürfte auch der Hauptgrund dafür gewesen sein, warum Nam '67 seinerzeit ziemlich gefloppt ist (auch der Nachfolger,Shellshock 2, war kein Erfolg). Der Titel wäre es IMO auch, wenn er damals nicht so schnell auf dem Index gelandet bzw. weiterhin öffentlich beworben und ganz normal im Laden hätte gekauft werden können. Die Leute mögen solche Games einfach nicht.
Was die Gewaltdarstellung betrifft, muss man auch sagen, dass es Filme gibt, die Grausamkeiten und Brutalität wesentlich anschaulicher darstellen, als es in einem Spiel überhaupt möglich wäre. In einem Dokumentar-Film über den Vietnamkrieg oder den 2. Weltkrieg stört sich keiner an verkohlten Leichenbergen oder Hakenkreuzflaggen, weil es eben "aufklärerischen" oder "historischen Wert" hat, bei einem Videospiel löst das sofort einen riesen Wirbel aus. Möglicherweise aber auch zurecht. In einem (Dokumentar-)Film bin ich nur Betrachter, in einem Spiel hingegen selbst Handelnder. Und ich muss die ganzen Schweinereien, die seit Beginn der Menschheit von eben derselben begangen wurden, nicht noch selbst ausführen, jedenfalls nicht so - und sei es auch "nur" virtuell. Sadisten, Gestörte, möglicherweise aber auch nur auf ihre Art "neugierige" Menschen, die sich daran ergötzen können, wird es allerdings immer geben - mit oder ohne Videospiele. Die allermeisten Spieler aber sind nicht so drauf. Gibt genügend Games, die ein Höchstmaß an Spannung bieten und dem Spieler das Gruseln lehren - und dabei fast gänzlich ohne die Darstellung exzessiver Gewalt auskommen. An Alternativen fehlt es also nicht. Brauche so einen - für meine Begriffe - kranken Mist wie Hatred nicht, um mich zu unterhalten, und würde dafür keinen Cent ausgeben. Ich kann andere Leute aber auch nicht daran hindern, dies zu tun. Und erst recht werde ich sie keinen moralisch gängigen Maßstäben unterwerfen können, auch wenn das dem Ego gut tut und der eigenen Gutmenschen-Pose natürlich immer sehr zuträglich ist.
 
Fühlt sich eigentlich ausser mir noch jemand an das Genre "torturte porn" á la der Saw-Serie erinnert? Ich weiß nicht, was mich mehr gruselt. Das Genre auf Video oder der erste optisch realistische Schlachthof-Simulator.

Mist, jetzt muss ich doch nochmal schreiben.

Ich sehe das schon anders. Den Vergleich zu Torture-Porn-Horror, like Saw oder Hostel hält dieses Game nicht stand.
Nimmt doch dieses harte Genre den Zuschauer mit und versetzt ihn eben in die Rolle des Zuschauers. Das krasse sind die Bilder und das nicht dagegen wehren können. Man sieht was passiert, handelt aber nicht selbst. Meiner Meinung nach ist es ein riesen Unterschied, ob ich selbst die Handlung ausführe und ob ich den Thrill des Films über die schlimmen Bilder erzeuge denen ich ausgesetzt werde. Man ist ja normalerweise nicht auf der Seite des Folterers sondern dagegen und der Film spielt eben genau mit dieser Angst der Zuschauer.
Das Saw Game versetzt mich ja eben nicht in die Rolle von Jigsaw sondern von dem der das Spiel spielen muss und ich will/soll entkommen. Ebender Gewalt entkommen und sie nicht anwenden.

Bei diesem Stück Software Dreck soll ich aber die Handlung ausführen und das ist für mich ein derber Unterschied.
Gewalt als Stielmittel um Angst zu erzeugen oder eben die Gewalt selbst zelebrieren.
 
Das Beispiel würde ich ausklammern da es sich dabei um einen klaren Verstoß gegen das Gesetz handelt. Was Gewaltdarstellung angeht ist sowas ja nicht gegeben. Es gibt kein Gesetz gegen virtuelle Gewaltdarstellung (Jugendschutz mal aussen vor). Aber die Frage ist interessant. Wie sieht es bei virtueller Pornographie aus. Ich denke da an Rape Games oder wie dieses japanische Teil hiess., quasi das sexualisierte Gegenstück zu Manhunt

Der Name des Spieles war anders aber das lassen wir mal. :)
Jedenfalls war solche Software durchaus erhältlich und da ja Kunst alles darstellen darf?? sollte es ja auch nicht schlimm sein.

Japan hat zum Glück solche Software mittlerweile verboten wie es aussieht.
http://waz.m.derwesten.de/;fitScrip...nderpornografie-id2718734.html?service=mobile

Selbst ausländisches Fernsehen verwendet Vergewaltigung als Quotenbringer.
http://m.faz.net/;fitScript=0/aktue...-nicht-gleich-macht-es-dir-spass-1655545.html

Somit ist selbst dieses Tabu schon längst gebrochen und höchstens in unseren Raum komplett daneben.
 
jetzt wirds dumm.............................solche vergleiche, du solltest vlt gänzlich mit Spielen aufhören

Wenn ich dich zitieren darf.
"Es ist nur ein Game/ Ansammlung von Pixeln etc."

Auch hier könnte man die Schulmädchen durch erwachsene Frauen ersetzen und es würde von Gameplay keinen Unterschied machen.
 
Ich denke, dass das, was ich für mich akzeptabel finde, eine Teilmenge von dem ist, was verboten gehört. Ich mag Gewalt in Spielen, lasse sie aber lieber an Monstern und Aliens aus, als auf realen Kriegschauplätzen, d.h. ich kaufe keine Ami-Propaganda-Games, in denen ich etwa auf Irakis oder andere reale Feindbilder ballern muss. Okay, Nazis in einer Paralell-Welt wie Wolfenstein abknallen geht auch noch. Und in Saints Row 2 bin ich auch im brennenden Buggy durch die Fussgängerpassagen, weil das so überzogen ist, dass man es nicht ernst nehmen kann.
Aber das Spiel hier gehört eindeutig in die Kategorie, die verboten, oder besser ignoriert gehört. Nicht nur wegen der zynischen und pietätlosen Umsetzung, sondern auch deswegen, weil es dem ganzen Genre schadet. Wenn nämlich die Politik sich wegen dem Game genötigt sieht, die Schraube anzuziehen, betrifft es auch solche Games, die wir alle gerne zocken.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Absalom
Ich weiss dass dieses Japanoteil anders hiess, aber ich will keine Werbung dafür machen, daher der "fiktive" Titel: Rape Game ;)

Psycho spricht da aber einen durchaus wichtigen Punkt an. Die Interaktivität.

@Supreme
Ich versteh was du meinst, aber ich finde dass darf keine "Ausrede" sein um ein Thema nicht anzugehen. Sicher gibt es in jeder Diskussion "EXtremisten" und die üblichen unreifen Kommentare, aber die hab ich auch bei anderen, weniger kontroversen Themen.
 
Also verbieten würde ich das Spiel sicher auch nicht, denn es ist in der Tat immer noch nur ein Spiel. Kaufen würde ich es mir nach dem bisherigen Trailer aber sicher nicht, denn wie gesagt empfinde ich ihn als abstoßend. Warum sollte ich ihn also zocken?

Ist übrigens (wie bereits vorher mit CoD 4 angedeutet) nicht das erste Spiel, bei dem mir persönlich der Gewaltgrad zu hoch ist. Hab beispielsweise auch bei God of War 3 hier und da Bauchschmerzen gehabt oder Fallout 3 fand ich ehrlich gesagt aufgrund des Spatters auch net wirklich sehr prickelnd. Auch beim letzten TR hab ich mich gefragt, warum Lara plötzlich so extrem blutrünstig daher kommen muss.

Muss eben jeder für sich entscheiden, wo bei ihm die Grenze liegt. Das Medium Videospiel sollte auch so einen Titel aushalten können. Tja und wenn der Titel ein Erfolg wird, sagt das auch ne Menge über die Szene aus ;)
 
Diese Grenzen muss aber letzten Endes jeder für sich selber ziehen. Verbote greifen oft nicht, vielmehr machen sie ein "Produkt" dadurch meist erst richtig interessant. Sogar viel "interessanter" als es in Wirklichkeit überhaupt ist. Das Thema Hatred dürfte sich von selbst erledigen, spätestens dann, wenn dieses Spiel vom Markt ignoriert, d.h. nicht gekauft wird. Dann ist es nämlich weg vom Fenster und die Entwickler werden sich - sofern sie dann nicht eh schon Pleite sind - wieder anderen Projekten zuwenden.
Es gab vor 10 Jahren schon mal eine ähnliche Diskussion über ein Spiel. Damals ging es um den Third-person-Shooter Nam 67 (einigen vielleicht besser bekannt als der erste Teil von Shellshock). In dem Spiel konnte man wehrlose Zivilisten (Frauen, Kinder) töten und mit Napalm-Bomben überziehen. Viele Kritiker/Tester reagierten damals angewidert und entsetzt (GameStar gab im Wertungs-Teilbereich "Atmosphäre" 0 Punkte). Und das, obwohl der "Kontext", der hier mit moralisch erhobenen Zeigefinger für meine Begriffe allzu (über-)betont wird und damit quasi zwischen "guter" und "schlechter" Gewalt unterscheidet, sehr wohl bestand. Denn natürlich wurden im Vietnamkrieg (wie in praktisch jedem anderen Krieg) schreckliche Verbrechen an Zivilisten (Morde, Plünderungen, Vergewaltigungen usw.) begangen. Eine ganz andere Sache ist es aber - und darauf kommt es mir an -, ob man so etwas (nach-)spielen will. Ich habe daran keinerlei Bedarf, und ich bin sicher, die breite Masse der Spieler auch nicht. Das dürfte auch der Hauptgrund dafür gewesen sein, warum Nam '67 seinerzeit ziemlich gefloppt ist (auch der Nachfolger,Shellshock 2, war kein Erfolg). Der Titel wäre es IMO auch, wenn er damals nicht so schnell auf dem Index gelandet bzw. weiterhin öffentlich beworben und ganz normal im Laden hätte gekauft werden können. Die Leute mögen solche Games einfach nicht.
Was die Gewaltdarstellung betrifft, muss man auch sagen, dass es Filme gibt, die Grausamkeiten und Brutalität wesentlich anschaulicher darstellen, als es in einem Spiel überhaupt möglich wäre. In einem Dokumentar-Film über den Vietnamkrieg oder den 2. Weltkrieg stört sich keiner an verkohlten Leichenbergen oder Hakenkreuzflaggen, weil es eben "aufklärerischen" oder "historischen Wert" hat, bei einem Videospiel löst das sofort einen riesen Wirbel aus. Möglicherweise aber auch zurecht. In einem (Dokumentar-)Film bin ich nur Betrachter, in einem Spiel hingegen selbst Handelnder. Und ich muss die ganzen Schweinereien, die seit Beginn der Menschheit von eben derselben begangen wurden, nicht noch selbst ausführen, jedenfalls nicht so - und sei es auch "nur" virtuell. Sadisten, Gestörte, möglicherweise aber auch nur auf ihre Art "neugierige" Menschen, die sich daran ergötzen können, wird es allerdings immer geben - mit oder ohne Videospiele. Die allermeisten Spieler aber sind nicht so drauf. Gibt genügend Games, die ein Höchstmaß an Spannung bieten und dem Spieler das Gruseln lehren - und dabei fast gänzlich ohne die Darstellung exzessiver Gewalt auskommen. An Alternativen fehlt es also nicht. Brauche so einen - für meine Begriffe - kranken Mist wie Hatred nicht, um mich zu unterhalten, und würde dafür keinen Cent ausgeben. Ich kann andere Leute aber auch nicht daran hindern, dies zu tun. Und erst recht werde ich sie keinen moralisch gängigen Maßstäben unterwerfen können, auch wenn das dem Ego gut tut und der eigenen Gutmenschen-Pose natürlich immer sehr zuträglich ist.

Ivh muss sagen das ich es lieber sehen würde wenn der Staat zuviel anstatt zuwenig kontrolliert.
Ich hab mir früher selbst Mortal Kombat, Soldier of Fortune und Blood besorgt.
Jedes mal dachte man sich das es nicht mehr Gewalt geben konnte und jedesmal wurde ich eines besseren belehrt.
Mittlerweile ist die Industrie an einen Punkt angekommen wo sie die Technik hat wirklich abartige Spiele herauszubringen.

Aber ich schreie hier jetzt nicht nach härteren deutschen Gesetzen.
Die sind bis auf ein paar Fehlentscheidungen (Dead Rising, GoW, L4D usw.) ganz in Ordnung.
 
@Absalom
@Supreme
Ich versteh was du meinst, aber ich finde dass darf keine "Ausrede" sein um ein Thema nicht anzugehen. Sicher gibt es in jeder Diskussion "EXtremisten" und die üblichen unreifen Kommentare, aber die hab ich auch bei anderen, weniger kontroversen Themen.

Ja, aber leider artet es zu oft aus und am Ende wird bzw. muss das Thema aufgrund von persönlichen Anfeindungen beendet werden.
Auch wenn mir eine sachliche Diskussion da lieber wäre, passiert das bei solchen Themen zu schnell.
Deine Reaktion kann ich im Prinzip auch so verstehen, dass du dich mit diesen abgibst, und es auch mediell boykottieren willst, so wie ich o.g Spiel, aber ich denke, da schweife ich zu weit aus.
 
Was heisst "ich geb mich damit ab"...ich weiss dass es solche Nasen gibt und wenn möglich ignoriert ich Sie da sie nichts konstruktives zu her Debatte beitragen. Wenn es überhand nimmt, oder den Anschein hat, sind im allgemeinen eben die entspr. admins/mods gefragt.

Boykottieren werd ich den Titel nicht, nach aktuellem Stand, weil ich nach dem Aufruhr schlicht sehen will was dahinter steckt. Danach werd ich mir dann meine endgültige Meinung bilden, will aber nicht verschweigen dass ich natürlich schon eine "Meinungstendenz" habe u.a. auch dank dieser Diskussion hier. Und du musst zugeben dass die hier, von ein bis zwei Kommentaren, sehr gesittet abläuft. Mann muss nur mal nen Blick in div. andere Foren werfen bei dem Thema. Da findet man Musterbeispiele für deine Befürchtungen :)
 
Es ist erfreulich das hier in der Gamezone Comunity eine sachliche Diskussion über dieses Thema stattfindet.

Dass ich das moralisch empörte Verurteilen von Hatred als heuchlerische Doppelmoral empfinde ist nicht nur meine Meinung. Ich finde der Begriff "kognitive Dissonanz" da recht treffend. Das ist aber keine Beleidigung.

Dass sich bei meinen Aufweisen der Doppelmoral jedoch einige beleidigt fühlen kommt mir vor als ob jemand mit heruntergelassenen Hosen erwischt wurde und jetzt plötzlich moralisch empört tut.

Bevor jemand hier moralische Lektionen erteilen will sollte er doch besser erst ein Mal auf die sachlichen Argumente eingehen die hier vorgebracht wurden. Wie z.B. warum wird in den Gamezone Spieletests die Gewalt der anderen Spiele nicht kritisiert, wenn diese doch moralisch so böse ist? Oder warum ist die selbe Art von Gewalt und Mord moralisch gerechtfertigt wenn das Spiel eine Geschichte hat? Warum ist es ok wenn der Held tausende böse Feinde massakriert?

Statement der Entwickler (ich poste jetzt nicht den Link dazu, Gott behüte...):
The question you may ask is: why do they do this? These days, when a lot of games are heading to be polite, colorful, politically correct and trying to be some kind of higher art, rather than just an entertainment – we wanted to create something against trends. Something different, something that could give the player a pure, gaming pleasure. Herecomes our game, which takes no prisoners and makes no excuses. We say ‘yes, it is a game about killing people’ and the only reason of the antagonist doing that sick stuff is his deep-rooted hatred.

Gerade diesen Satz finde ich interessant:
These days, when a lot of games are heading to be polite, colorful, politically correct and trying to be some kind of higher art, rather than just an entertainment – we wanted to create something against trends.

Nach dem ganzen Gamergate Fiasko mit finde ich es ehrlich und erfrischend anders wenn mal ein Entwickler mal so etwas sagt.

Hatred wird sehr wahrscheinlich grottenschlecht und wenn der Schock-Effekt erstmal nach ein Paar Stunden verflogen ist auch super langweilig. Aber wie schon gesagt, schon alleine weil es den Anita Sarkeesians und Leigh Alexanders dieser Welt in die Suppe spuckt ist dieses Spiel einen Blick wert.
Hatred ist ist sozusagen die Mutter aller Anti Social Justice Warrior Games. Das ultimative Gegenkonzept zur SJW Ideologie. Und von diesen pseudo Weltverbesserern habe ich die Nase gestrichen voll. Da braucht mir niemand damit kommen...

Wem bei Gore Games übel wird, na um aller Herrgotts Willen, spielt halt solche Games nicht.
Manche scheinen es vergessen zu haben, aber es ist nur ein Computerspiel. Da wird niemand verletzt. Echt jetzt! Versprochen! Das sind nur Bits und Pixel. Ich gehe mal stark davon aus das ein Erwachsener Mensch zwischen Spiel und echtem Leben unterscheiden kann. Hoffe ich zumindest :)

Mir wird bei volkstümlicher heile Welt Schunkelmusik a la Florian Silbereisen und Carmen Nebel auch speiübel (Ausser bei diesen Amigos, da muss ich mir ihre Videos ab und zu auf Youtube ansehen. Muss sowas sein wie bei einem Trainwreck wo alles schrecklich ist aber man einfach nicht wegsehen kann. Anti-Kult halt). Aber wisst ihr was? Ich habe da einen Trick entdeckt. Geht ganz einfach. Ich verate euch den Trick:
Ich schau mir diesen Schund nicht an! Ich weiß, es ist einfach unglaublich! AMAZING TRICK!

Moralische Empörung verliert ihren Effekt, wird zahnlos wenn man in Gears of War 3 einem menschenähnlichen Locust ein Kettensägenbajonet durch den Mund in die Kehle rammen kann um ihn dann blutig in zwei Hälften zu zerteilen. Dieses Spiel wurde ja bekanntlich von der BPjM nicht indiziert. Und da gibt es Leute die meine Empörung über diese nicht nachvollziehbare Doppelmoral anprangern. Gottes Wege... :)
 
Ich weiß, ich wiederhole mich. Für mich ist der Unterschied ganz klar: Einen Locust, der als durch und durch böses und gewalttätiges Wesen inszeniert wird in der Mitte durchzusägen, ist etwas anderes, als eine glaubhaft als verängstigt und unterlegen dargstellte Frau zu erschießen.
Mir ist freilich klar, dass beide nur Ansammlungen von Bits und Bytes, Pixeln und Polygonen sind, aber zugleich auch jeweils eine erzählerisch, inszenatorische Relevanz haben, bei den Konsumenten unterschiedliche Gefühle auslösen sollen. Sonst könnte man im Prinzip gleich darauf verzichten, Figuren darstellen zu wollen und die Spieler schlicht auf Drahtgittermodelle von Würfeln oder Kugeln ballern lassen. Aber nein - diese Bits und Bytes werden personalisiert. Aus Pixeln und Polygonen werden Männer und Frauen, Aliens und Monster. Und scheiße nochmal: Ich WILL nicht auf eine wehrlose Frau schießen!!
 
Eine Sache noch von Inspektor Columbo:

Ich las irgendwo das die Entwickler angeblich Rassisten seien. Das ist anscheinend nicht der Fall laut eigenem Statement:
"My grand-grand father was killed by Gestapo. Some members of my family were fighting against nazi occupation in the polish underground army called "Armia Krajowa". My forefathers suffered greatly because of totallitarian regimes, so who the fuck would I be if I'd truly support any of nazi activists? People give "likes" on Facebook all the time, even if they don't know what is exactly behind this or that fanpage. I did the same. Suddenly it makes me neo-nazi, great, have fun you stupid ass haters. Learn some history first, because when I read about "polish death camps" it makes me disgusted. You don't know shit about our history and you fall easily to false propaganda. The hateful title I'm working on (where virtual character hates virtual characters), doesn't have any connection to what I truly believe and think, there is a real-life outside, you know? Maybe you should try it? I will never ever again respond to any of those accusations, this is my ultimate statement."
J. Z.

Ausserdem trat der Barbara Streusand Effekt ein. Alle Websites die die letzten Tage moralisch empörte Artikel gegen Hatred veröffentlichten haben das Gegenteil von dem bewirkt, was sie bezweckten. Ein bis jetzt vollkommen unbekanntes Software Studio im Mitten von Nirgendwo wurde innerhalb von wenigen Tagen Weltweit bekannt. Ja auch du Sandro hast mit deinem Gamezone Artikel kostenlose Werbung für dieses pöhse Spiel gemacht.
We wish to thank all of our haters and all upset press for a great marketing campaign they've done for us. A week ago, we were a little company from the middle of nowhere, just some guys making some game. Today everyone heard about "Hatred" and us. All thanks goes to those who were trying to harm us (with no desired effect, what a pity). On the other hand - we didn't expect that much of support and we weren't aware of how many people are out there, who think like us and who will entitle themselves as our dedicated fans. We want all of them to know: we won't stop, we won't change what this game is going to be and we'll deliver the best game we can to all of you!

Ausserdem scheint Hatred ein Spiel für Gleichberechtigung der Geschlechter zu sein. Alle NPCs werden zufällig generiert. Mann, Frau, egal. Somit ist es ein "Equal opportunity killing". Jeder hat die gleiche Chance getötet zu werden:
There is one more thing - accusing Hatred to be some kind of racist game. What the hell is wrong with you, people? The Antagonist is killing everyone equally, race doesn't matter (it's randomly generated for all NPC's), sex doesn't matter (it's random too), so you can call it the most tolerant game, promoting equality. Here everybody dies.

Ist das nicht ein toller Beitrag zur Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau?
Oh! Auf dem Boden liegt Sarkasmus! Wie kommt der denn auf ein Mal her?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ivh muss sagen das ich es lieber sehen würde wenn der Staat zuviel anstatt zuwenig kontrolliert.
Ich hab mir früher selbst Mortal Kombat, Soldier of Fortune und Blood besorgt.
Jedes mal dachte man sich das es nicht mehr Gewalt geben konnte und jedesmal wurde ich eines besseren belehrt.
Mittlerweile ist die Industrie an einen Punkt angekommen wo sie die Technik hat wirklich abartige Spiele herauszubringen.

Aber ich schreie hier jetzt nicht nach härteren deutschen Gesetzen.
Die sind bis auf ein paar Fehlentscheidungen (Dead Rising, GoW, L4D usw.) ganz in Ordnung.

Na ja, ich denke, wir haben im Bereich Videospiele in Deutschland schon genug Kontrolle, staatliche Einmischung, Zensur und wie diese Dinge alle heißen mögen. Sehen wir die Sache nüchtern: Das Verlangen nach Produkten mit gewalttätigen Inhalten (denn das betrifft ja nicht nur Spiele) ist objektiv vorhanden, d.h. es gibt einen Markt dafür. Es liegt daher in der Natur der Sache, dass der Markt bemüht ist, solche (menschlichen) Bedürfnisse zu befriedigen. Bevor man also solche Spiele verbietet, könnte man besser gleich die Menschheit - oder zumindest einen nicht unerheblichen Teil von ihr - verbieten. Mal ganz abgesehen davon, dass sich solche Produkte aus meiner Sicht gar nicht komplett verbieten oder kontrollieren lassen. Wer so einen Käse sucht, der findet ihn. Nicht unbedingt im Schaufenster oder im Ladenregal, dafür aber auf irgendwelchen Nebenkanälen (ausländische Online-Shops usw.), halt dort, wo die "moralischen Maßstäbe" nicht so hoch sind. Letztere treten eh in den Hintergrund, solange sich nur genug Geld verdienen lässt.
Sicher sind gewisse gesetzliche Mindeststandards unentbehrlich; andernfalls müsste man ja jeden Schweinekram legalisierten und ihm damit Tür und Tor öffnen. Ob sie immer praktikabel sind und sich (durch "Kontrollen") einhalten lassen, steht aber auf einem anderen völlig anderen Blatt. Ich bin und bleibe der Meinung, dass der Konsument, also in diesem Fall der Käufer von Spielen, es selbst in der Hand hat. Ignoriert er den Scheiß, wird dieser Müll verschwinden oder zumindest in die kommerzielle Bedeutungslosigkeit abrutschen. Verlangt er danach bzw. lässt er sich darauf ein, wird es solche Spiele weiter geben. Und zwar weitgehend unabhängig von staatlicher Einmischung oder gesetzlichen Reglements. Denn diese Dinge greifen immer weniger in einer modernen (Internet-)Welt.
Eine gewisse Lust an Gewaltdarstellungen wohnt wohl den meisten "Killer-Spielern" inne (sonst könnten sie ja auch gleich "Mein Pony und ich" oder "Gabelstapler-Simulator 2014" zocken); insofern ist der hier vorgebrachte Hinweis einer gewissen Schein- bzw. Doppelmoral IMO nicht völlig falsch. Ob ich einer wehrlosen Frau nun auf kürzester Distanz in den Mund schieße (also mit der Pistole) oder mit 150 km/h durch die Fußgängerzone brettere und dabei Dutzende von hilflosen Passanten als Asphalt-Fossil zurück lasse, ist für mich im Prinzip kein allzu großer Unterschied. Beides ist für meine Begriffe einfach "schlecht" und macht mir keinen Spaß. Eine 90%-Wertung bekämen solche Games vor mir jedenfalls nicht.
Ich lege inzwischen meist auch keinen besonders großen Wert mehr auf Uncut-Versionen. In einem Ego-Shooter z.B. muss ich meinem Gegner nicht unbedingt Beine und Arme abtrennen, ihm per Schrotgewehr den Schädel vom Rumpf blasen oder mich bis zum Kinn in seinem Blut aalen können. Ein finaler Präzisions-Schuss tut's für meine Begriffe auch schon. Ich habe vielmehr Spaß daran, schneller und geschickter zu sein als der Gegner, weshalb ich auch großen Wert auf eine möglichst gute KI lege, sofern ich nicht sowieso gegen von Menschenhand gesteuerte (Pixel-)Gegner antrete (Multiplayer). Bin ich es, dann freut es mich. Bin ich das nicht, dann hatte ich eben das Nachsehen und muss besser werden. Was an Gewaltdarstellung zulässig und noch erträglich ist, ist vor allem eine Frage der eigenen Vorstellungen. Also letzten Endes eine Frage des Geschmacks. Und über den lässt sich bekanntlich streiten.
 
[•••]nicht ​streiten[•••] sollte dass bestimmt heissen, im Bezug auf den Geschmack, oder? ;)
 
Was heisst "ich geb mich damit ab"...ich weiss dass es solche Nasen gibt und wenn möglich ignoriert ich Sie da sie nichts konstruktives zu her Debatte beitragen. Wenn es überhand nimmt, oder den Anschein hat, sind im allgemeinen eben die entspr. admins/mods gefragt.

Boykottieren werd ich den Titel nicht, nach aktuellem Stand, weil ich nach dem Aufruhr schlicht sehen will was dahinter steckt. Danach werd ich mir dann meine endgültige Meinung bilden, will aber nicht verschweigen dass ich natürlich schon eine "Meinungstendenz" habe u.a. auch dank dieser Diskussion hier. Und du musst zugeben dass die hier, von ein bis zwei Kommentaren, sehr gesittet abläuft. Mann muss nur mal nen Blick in div. andere Foren werfen bei dem Thema. Da findet man Musterbeispiele für deine Befürchtungen :)

Ja, aber die Mods werden dann auch in manchen Foren überfordert sein, weil solche Dinge dann wie Pilze aus dem Boden wachsen und es schnell ausartet, wir haben es ja in letzter Zeit oft genug gesehen.
Da lobe ich mir die sachlichen Diskussionen hier bei Gamezone.

@ Valkenvania

So sehr ich die Meinung der Entwickler aktzeptiere, dass sie etwas stark polarisierendes entwickeln wollen, kann ich mich mit der letzten Aussage, ob Sarkasmus oder nicht, dass alle Geschlechter gleich abgeschlachtet werden nicht so hinnehmen.
Das finde ich doch schon sehr harsch ausgedrückt, auch wenn man es mit einem Augenzwinkern betrachtet werden sollte.
Aber da sieht man, wie "ernst" die Entwickler das Thema Amokläufe nehmen und das spricht für die "Qualität" des Spiels nur sehr deutlich, wenn sie mit solchen Aussagen herumwedeln.
 
Da bin ich bei dir. Diese Aussage ist echt bitterböse und tiefdunkelschwarz. Dagegen ist Monty Python reinster Kindergartenhumor
 
Puh, am meisten stört mich an diesem Kommentar, dass "Trolle" als Leute definiert werden, die "Gewalt und den Tod Unschuldiger propagieren". Darüber hinaus weigere ich mich, Computerspielespieler als Konsens zu sehen. Das wird mir zu politisiert, ich möchte es als privates spaßiges Hobby beibehalten und nicht zu einer Gesellschaft emporheben, die einheitlich agieren soll bzw. verglichen wird.

Ich muss sagen, mich interessiert das Gameplay. Es sieht aus wie Postal 1 in gut. Und auch die Exekutionskills sind jetzt nichts, was ich noch nie in einem Spiel gesehen habe. Die Thematik wird mit "Von Losern für Loser" aber schon ganz gut beschrieben. Eine tiefgründige, ernsthafte, philosophische... einfach erwachsene Auseinandersetzung mit "ich hasse die Welt" würde ich sehr willkommen heißen, aber dieses Spiel scheint Lichtjahre davon entfernt sein und will wohl nur auffallen
Ich behalte es weiterhin im Auge, vielleicht kanns ja was.


P.S.: irgendwie sagt mir meine Erinnerung, dass Postal 2 bis zum Bollschen Filmverbrechen allgemeinhin - also auch bzw. vor allem in Spielerkreisen - als menschenverachtender Schund abgetan wurde. Ich habe das Spiel geliebt, ich habe mich vor allem wegen dem Storyablauf kringelig gelacht. Dann kam der enttäuschende Film und gleichzeitig schossen "Fans" des Spiels wie Pilze aus dem Boden, wobei davon die meisten bis heute wohl kein Postal (egal ob 1,2 oder 3) gezockt haben.
 
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, dass das Spiel nur so "gut" ist, wie die Leute es selber finden.
Wem es nicht gefällt, der braucht es auch nicht zu spielen. Moralisch ist das natürlich allerdings eine andere Geschichte. Da in der News allerdings steht, dass unbekannte polnische Entwickler es entwickelt haben, haben diese sowieso schon ihr Ziel erreicht, weil sie jetzt ganz bestimmt nicht mehr unbekannt sind. Schaut euch die Seiten an, die die News nun einbringt im Forum... . So etwas haben wir zu einem (!) Artikel nicht jeden Tag... .
 
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