Die aktuelle Debatte um Hartz IV

SegataSanshiro

Erfahrener Benutzer
Mitglied seit
21.12.2005
Beiträge
192
Reaktionspunkte
0
Das Thema Hartz IV geht uns alle etwas an (auch wenn sich im Forum sicher viele Jugendliche aufhalten), denn es geht um unsere Zukunft, die soziale Sicherheit und selbstverständlich um die älteren Generationen und die Kinder. Aktuell geht es in der Politik darum, dass die Strukturen um Hartz Iv wohl völlig verfassungswidrig sind (laut Karlsruher Urteil)
http://www.bild.de/BILD/politik/2010/02/09/hartz-iv-sozial-urteil-bundesverfassungsgericht-karlsruhe/entscheidung-ueber-regelsaetze-fuer-kinder.html

Der Artikel ist zwar aus der Bild, aber lest ihn euch mal durch, ich denke diese Diskussion ist mal angebracht, da wir ja als berufstätige Steuerzahler auch in diesen "Topf" einzahlen. Doch frage ich mich, was wird nun aus der grossartig angelegten Steuer/Hartz IV-Reform? Es soll bis Ende dieses Jahres eine neue Reform erarbeitet sein, schön und gut. Doch auf der anderen Seite steht Frau von der Leyen, was denkt die Dame dazu?

Ich bin auf eure Anmerkungen und Gedanken gespannt und hoffe es wird eine interessante Diskussion geben.

Cem a.k.a. Segata Sanshiro
 
Also den verlinkten Artikel habe ich nicht gelesen, Bild-Zeitung sollte man nichtmal aus Langeweile lesen! So ein Schund und Panik Blättchen gehört eingestellt.

Zu Hartz4 und dem Urteil:
Es freut mich natürlich, dass diesem verfassungswidrigem Machwerk ein Ende bereitet wird. Es muss sich nur zeigen, ob der Nachfolger nicht noch schlimmer wird.
CDU will ja nun im GrundGesetz rumfuschen (Jobcenter) und wenn man gerade mal dabei ist lässt sich vielleicht die nächste Unmenschlichkeit installieren, mal sehen.

Hartz4 hat nichts positives gebracht.
Man muss sich überlegen, dass SPD und Grüne das eingeführt haben! Diese Parteien sind also nicht besser als CDU/FDP.

Durch den Hartz4-Druck auf Arbeitnehmer wurden die Löhne gesenkt, Menschen haben sich verschuldet (zB weil sie eine Reparatur nicht zahlen konnten, oder die Jahresendabrechnung von ihrem Energie-Anbieter), Arbeitslose wurden durch Berichte (zB in der Bild) als das Letzte hingestellt, Altersvorsorgen mussten verbraucht werden und 1Euro-Jobs vernichten weiterhin Arbeitsplätze.
 
Es geht ja nun erstmal darum, dass die Berechnung der Regelsätze
dem BGH nicht transparent genug ist. Das muss die Politik
überarbeiten, und wird dem Kind "Hartz 4" in dem Zuge gleich einen
neuen Namen geben.

Die Überproblematik ist meiner Meinung nach, dass nach zehn Jahren
stagnierenden und fallenden Löhnen und Gehältern der Abstand zwischen
einem Hartz4-Empfänger und manchen Berufsgruppen (fängt beim Handwerker mittlerweile an und selbst die ersten Einzelhandelskaufleute sind schon betroffen) nicht mehr richtig gegeben ist. Das lässt die Emotionen hoch kochen.
 
Ja ja, die Politik ist wie ein Bordell.
Jeder kommt und darf einmal...

:bigsmile:

Hier herrscht in keinsterweise eine Demokratie.
Hartz IV ist einfach Menschenverachtend.
Ich gebe hier meinem Vorredner recht, die Leute verschulden sich immer mehr, dank der Politik.

Fuck auf dieses ganze System !!!
 
gyroscope hat folgendes geschrieben:

Es geht ja nun erstmal darum, dass die Berechnung der Regelsätze
dem BGH nicht transparent genug ist.
...

BVG. :praise:

Aber vor allem deinen zweiten Absatz kann ich nur unterstreichen. Es ist teilweise schon so weit, dass vereinzelte Berufstätige zusätzlich noch zum Amt müssen, da ihr Einkommen vorne und hinten nicht reicht.

Und das kann's irgendwo auch nicht sein.
 
@gamer 2000,
sorry, aber irgendwie finde ich deinen Beitrag echt nicht gut. Zum einen gibst du selber nur Schlagwörter und Phrasen an und zum anderen scheinst du ja nach deiner Signatur echt nicht Arm zu sein. Sprich dich hat das System nicht gef**kt.

Das System hat Löcher und Fehler - Egal wie gut die Gesetzte sind, irgendjemand wird sie brechen und für sich auslegen. Jeder nach seinem Vorteil - gerne auch nur kurzfristig. Manche Gamer nutzen ja auch die Wirtschaftkrise aus und shoppen fröhlich bei amazon.uk - auch auf die Gefahr hin, dass unser Lieblings-Gameladen um die Ecke pleite geht. Ich möchte niemanden vor den Kopf schlagen, aber Systemverbesserung fängt bei uns - jedem einzelnen an!
 
Für mich wurde hier nicht der Umstand HartzIV sondern undifferenziert Gottunddiewelt angeprangert. Ich wollte damit eher sagen: erst denken und dann tippen... Ich finde es sogar wichtig, dass sich auch "nicht Betroffene" darüber Gedanken machen und eine Meinung bilden! Aber eben eine Meinung und keine Phrasen!
 
Passt auf, jetzt sind die Politiker dann gezwungen, für Kinder das selbe zu zahlen, wie für die Erwachsenen und Frau Ferkel wird das wieder "einen Schritt in die richtige Richtung" nennen, wie damals, als die Kürzung der Pendlerpauschale zurückgenommen werden musste. Da hat sie genau das selbe gesagt und so getan, als hätte sie das so entschieden. Verarsche hoch 10!
 
giles hat folgendes geschrieben:

Für mich wurde hier nicht der Umstand HartzIV sondern undifferenziert Gottunddiewelt angeprangert. Ich wollte damit eher sagen: erst denken und dann tippen... Ich finde es sogar wichtig, dass sich auch "nicht Betroffene" darüber Gedanken machen und eine Meinung bilden! Aber eben eine Meinung und keine Phrasen!

Richtig.

By the way stehe ich der Erhöhung der Sätze etwas skeptisch gegenüber. Wenn das Geld lediglich für die Kinder erhöht wird, dann ist es ja in Ordnung (wie viel davon z.B. letztlich an die Tabakindustrie und nicht an die Kinder fließt, will ich gar nicht wissen...) Aber Hartz IV mal pauschal zu erhöhen, würde ein riesiges Loch in die Haushaltskasse werfen und wir alle haben keinen Bock auf Griechenland in Deutschland. Momentan machen Hartz IV Zahlungen 50 Mrd. € aus, der Bund, der den Löwenanteil davon trägt, hat nur 400 Mrd. € Einnahmen pro Jahr und davon müssen noch andere Sachen bezahlt werden, damit der dumme Bürger nicht wieder fick das System schreit, weil er über n' Schlagloch in der Straße fährt.
 
So wie ich das verstanden habe sind die Beträge "in Ordnung".

Einzig wurde sich über das nicht transparente Berechnungssystem mukiert. Sprich, die wissen nicht wie's berechnet wird und Kinder werden meist pauschal abgespeist.

Von daher denke ich nicht wirklich, dass es großartige Erhöhungen geben wird. Es wird einfach nur eine neue, transparentere Berechnung erfolgen.
 
@ scoop

Momentan machen Hartz IV Zahlungen 50 Mrd. € aus, der Bund, der den Löwenanteil davon trägt, hat nur 400 Mrd. € Einnahmen pro Jahr und davon müssen noch andere Sachen bezahlt werden, damit der dumme Bürger nicht wieder fick das System schreit, weil er über n' Schlagloch in der Straße fährt.
Das seh ich ganz gelassen. 50 Milliarden müssen ja Peanuts sein. Schliesslich hat unser Vater Staat das zehnfache an die Banken bezahlt. Dann lieber an Bedürftige.

Was ich damit sagen will: Wenn wir jetzt anfangen bei den ganz kleinen zu sparen, die teilweise am Existenzminimum stehen, wird das viel eher zu Krawallen und Bürgerkriegsähnlichen Zuständen ala Griechenland führen, als alles andere.
Dass Kinder einfach mal pauschal weniger Zuschuss bekommen, als Erwachsene ist meiner Meinung nach absoluter Schwachsinn - wenn man noch dazurechnet, dass die Kindergelderhöhung für Kinder in Hartz4-Familien eine Nullrunde war. (Kinder brauchen ständig neue Kleidung, fressen im Wachstum wie Scheunendrescher, brauchen Schulsachen, wollen was zu Weihnachten...)
So läufts aber momentan. Unten abzwicken, oben reinschaufeln. Ziemlich krank.
 
naja die beträge sind vielleicht in ordnung wenn man kinderlos is und grad nix im haushalt kaputt geht, aber wenn dann mal der ofen den geist aufgibt ham die meisten hartz 4 empfänger bei den niedrigen sätzen nix zurückgelegt und können schaun wie sie nen neuen herbekommen :0 durft die letzten 1 1/2 jahre mit bafög unter hartz 4 niveau leben, es geht schon, aber nur weil wir bei schwiegereltern essen gehn und halt generell (abgesehen von videospielen und dvds) eigentlich sehr sparsam sind. aber denk sobald kinder im spiel sind isses wirklich hart, versteh die meisten hartz 4 empfänger schon, wenn sie meinen sie ham kein geld um ihren kindern etwas zu bieten... es muss ja nich viel sein, aber die leute können meistens wirklich nix für kleine ausflüge usw. auf die seite legen
 
Menirules hat folgendes geschrieben:

@ scoop


Momentan machen Hartz IV Zahlungen 50 Mrd. € aus, der Bund, der den Löwenanteil davon trägt, hat nur 400 Mrd. € Einnahmen pro Jahr und davon müssen noch andere Sachen bezahlt werden, damit der dumme Bürger nicht wieder fick das System schreit, weil er über n' Schlagloch in der Straße fährt.

Das seh ich ganz gelassen. 50 Milliarden müssen ja Peanuts sein. Schliesslich hat unser Vater Staat das zehnfache an die Banken bezahlt. Dann lieber an Bedürftige.

Ach Dicker, lies die Nachrichten doch mal richtig. Ich weiß ja mittlerweile: Für dich gibt's nur Schwarz und Weiß, aber so einfach ist das nunmal nicht. Der Staat hat einen 400 Mrd. Fonds angelegt, um Garantien für Geschäfte zwischen Banken zu stützen und wieder Vertrauen aufzubauen. Die Verluste, die der Staat dadurch macht, sind deutlich (sehr sehr deutlich) niedriger, er springt erst dann ein, wenn ein Kredit platzt. Die eigentlichen Finanzspritzen, die du wahrscheinlich meinst, betrugen max. 80 Mrd. und die gab es nicht umsonst, sondern gegen Beteiligung.

Ja, der Rettungsfonds hat den Staat Geld gekostet. Nein, man hat der Wirtschaft nicht 500 Mrd. geschenkt. Und ja, hätte man nichts unternommen, wäre unser Finanzsystem für Jahre gelähmt gewesen und wir hätten negatives Wachstum gehabt.

Über die 50 Mrd. Sozailhilfe / Arbeitslosenhilfe solltest du dir also tatsächlich mal anfangen, Sorgen zu machen, wenn du auf absehbarer Zeit noch was in deinem Job verdienen möchtest oder dir eine Inflationsrate von über 5% im Jahr was ausmacht.

Was ich damit sagen will: Wenn wir jetzt anfangen bei den ganz kleinen zu sparen, die teilweise am Existenzminimum stehen, wird das viel eher zu Krawallen und Bürgerkriegsähnlichen Zuständen ala Griechenland führen, als alles andere.

Vom Bürgerkrieg ist man in Griechenland wohl noch ein bischen entfernt. Der kommt erst nächstes Jahr, wenn der Staat Pleite ist. ;)

Dass Kinder einfach mal pauschal weniger Zuschuss bekommen, als Erwachsene ist meiner Meinung nach absoluter Schwachsinn - wenn man noch dazurechnet, dass die Kindergelderhöhung für Kinder in Hartz4-Familien eine Nullrunde war. (Kinder brauchen ständig neue Kleidung, fressen im Wachstum wie Scheunendrescher, brauchen Schulsachen, wollen was zu Weihnachten...)

So läufts aber momentan. Unten abzwicken, oben reinschaufeln. Ziemlich krank.

Ja, dann sollen die das für Kinder um 10 Prozentpunkte erhöhen und für Erwachsene um 3 Prozentpunkte vermindern. Das dürfte sich irgendwo ausgleichen und hört sich imo fair an. Mehr für beide ist nicht drin und wird unter der jetztigen Regierung, falls denen durch irgendwelche Gerichtsbeschlüsse nicht die Hände gebunden sind, auch nicht kommen.
 
scoopexx hat folgendes geschrieben:


Aber Hartz IV mal pauschal zu erhöhen, würde ein riesiges Loch in die Haushaltskasse werfen und wir alle haben keinen Bock auf Griechenland in Deutschland.

Und an dieser Stelle noch einmal.

Vom BVG wurde nicht die Höhe der Beträge oder Sätze kritisiert, sondern die Undurchsichtigkeit der Berechnung.

Es wurden damals als Grundsicherung 345 € festgelegt. Hierauf ist das Gericht in seiner Urteilsbegründung scheinbar nicht eingegangen, so dass dieser Satz an und für sich weiterhin Gültigkeit haben könnte.

Was sich jetzt jedoch ändern muss, sind die pauschalen Sätze mit denen Kinder der Empfänger abgefertigt werden. Kann ja nicht sein, dass der 16-jährige Sohn einer Empfängerin nur 80% von dieser Grundsicherung für Verpflegung hat, wo er doch höchstwahrscheinlich 120% von dem essen wird, was seine Mutter benötigt.

Dafür stehen diesem Sohn aber Beträge für Dinge offen, die er nicht benötigt, andere Sachen fanden wiederum keinen Platz in der Berechnung - Stichwort Bildung. Von daher ist es immer noch die Transparenz, die hier nicht passt. Und genau das ist es auch, was die Richter kritisiert haben. Es ist nicht ersichtlich, wofür das Kind welche Beträge erhält.

Nun muss man sich hinsetzen und alles genau aufschlüsseln, neu berechnen und das wird vermutlich Hand in Hand mit einer Erhöhung gehen. Sicher ist das aber nicht, weil - wie schon gesagt - es in diesem Urteil nicht um die Höhe sondern die Berechnung geht.

Es ist so gesehen wohl mehr als Grundsatzurteil anzusehen.

Wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, dass die Neuregelung der Berechnungsgrundlagen Steuergelder verschlingen wird. Ich denke das ist jedem klar.

Aber nochmal, es ging in dem Urteil nicht um Erhöhung des Satzes, sondern um Transparenz der Berechnung.
 
schwarzweisz hat folgendes geschrieben:

Und an dieser Stelle noch einmal.


Vom BVG wurde nicht die Höhe der Beträge oder Sätze kritisiert, sondern die Undurchsichtigkeit der Berechnung.


Es wurden damals als Grundsicherung 345 € festgelegt. Hierauf ist das Gericht in seiner Urteilsbegründung scheinbar nicht eingegangen, so dass dieser Satz an und für sich weiterhin Gültigkeit haben könnte.


Was sich jetzt jedoch ändern muss, sind die pauschalen Sätze mit denen Kinder der Empfänger abgefertigt werden. Kann ja nicht sein, dass der 16-jährige Sohn einer Empfängerin nur 80% von dieser Grundsicherung für Verpflegung hat, wo er doch höchstwahrscheinlich 120% von dem essen wird, was seine Mutter benötigt.


Dafür stehen diesem Sohn aber Beträge für Dinge offen, die er nicht benötigt, andere Sachen fanden wiederum keinen Platz in der Berechnung - Stichwort Bildung. Von daher ist es immer noch die Transparenz, die hier nicht passt. Und genau das ist es auch, was die Richter kritisiert haben. Es ist nicht ersichtlich, wofür das Kind welche Beträge erhält.


Nun muss man sich hinsetzen und alles genau aufschlüsseln, neu berechnen und das wird vermutlich Hand in Hand mit einer Erhöhung gehen. Sicher ist das aber nicht, weil - wie schon gesagt - es in diesem Urteil nicht um die Höhe sondern die Berechnung geht.

Aber nochmal, es ging in dem Urteil nicht um Erhöhung des Satzes, sondern um Transparenz der Berechnung.

Es ist so gesehen wohl mehr als Grundsatzurteil anzusehen.

Das ist ja alles so bekannt. Vielleicht kennst du die Tendenz von Forenthreads, von einer sehr speziellen Diskussion auf eine Grundsatzdiskussion umzuschwingen. An dem Punkt sind wir seit einigen Posts vorbei. ;)

Es geht ja mittlerweile die Mehrheit davon aus, dass die Sätze angehoben werden. Wenn z.B. die Forderungen von den Grünen durchgesetzt werden würden (was glücklicherweise nicht passieren wird), dann hätten wir ein Haushaltsloch von weiteren 10 Mrd. €. Und die wollen lediglich eine Anhebung der Sätze auf 420€, was zunächst nicht nach viel klingt.



Wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, dass die Neuregelung der Berechnungsgrundlagen Steuergelder verschlingen wird. Ich denke das ist jedem klar.

Du studierst Jura / hast ein Jurastudium absolviert? In deiner Disziplin unterhält man sich danach vielleicht nicht mehr darüber, in meiner Disziplin fängt die Diskussion hier erst richtig an. Gerade, wenn man sich mal anschaut, wie populär die Idee einer Erhöhung der Hartz IV Sätze hier im Forum ist, dann ist es offenbar einigen Leuten nicht klar, dass es Steuergelder verschlingen wird - oder zumindest in welchem Rahmen man sich da bewegt.
 
Sehr schöne Diskussion.

Man sollte auch mal das Thema Mindestlohn in die Debatte werfen.

Ich bin kein Freund staatlicher Regulierungen. Allerdings hat der Staat mit
Hartz 4 schon tief in unsere Wirtschaft eingegriffen und ein Mindesteinkommen
geschaffen, das mehr oder weniger bedinungslos in Anspruch genommen werden kann.

Mich ärgert es wahnsinnig, wie in der boomenden Leiharbeitsbranche Arbeitnehmern
zum viel zu geringen Lohn gleich ein Antrag auf Hartz-4-Aufstockung mit auf
den Schreibtisch gelegt wird. Meist grosse Konzerne bedienen sich hier schamlos
am Staat.

Kann/soll man dem nicht Einhalt gebieten? Unsere aktuelle Regierungskoaliation und auch
die SPD sind bekanntlich dagegen.
 
Der Threadtitel sagt's eigentlich schon, dass es sich hier eher um Allgemeines als Spezielles handelt. Ich bin nur auf Grund der Benennung des Urteils davon ausgegangen, dass es sich weiterhin in diesem Rahmen bewegt. My bad.


Das sich an der Höhe der Beiträge etwas ändern muss, steht für mich außer Frage. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Pfändungsfreigrenze (immernoch?) um die 980 € für einen Alleinstehenden ohne Unterhaltsverpflichtungen liegt. Soll also heißen, dem Schuldner, über dessen Vermögen ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde, bleibt trotz seiner Schulden im Monat - vorausgesetzt er bekommt so viel - bis zu diesem Betrag alles erhalten. Erst danach, kann - nach einer bestimmten Tabelle - gepfändet werden.

Ich bin nun nicht ganz auf der Höhe, was man neben Hartz IV noch beantragen kann, sprich Wohngeld und sowas. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es monatlich um die 1.000 € sind, die ein Empfänger insgesamt bekommt. Wenn man das dennoch pauschal bejahen könnte, müsste man davon ausgehen, dass die Grundsicherung, neben den anderen Leistungen, auf Grund der Höhe der Pfändungsfreigrenze ausreichend zu sein scheint.

Wenn mich nicht alles täuscht würde aber allein die Erhöhung auf 420 € monatlich um die 500.000.000 € verzehren.

Und nein, ich studiere nicht, habe nie studiert. Jura kommt dem aber ganz nahe, bin gelernter Rechtsanwaltsfachangestellter, momentan aber in keiner Kanzlei tätig.

Das du dir den Satz so rausgezogen hast, war kein feiner Zug von dir. :)

Dieser war bezogen auf das "Speziellere", weil ich davon ausgegangen bin, dass die Rufe nach Erhöhung auf Grund des Urteils des BVG gekommen sind, wobei du mich nun eines besseren belehrt hast.
 
scoopexx hat folgendes geschrieben:

und davon müssen noch andere Sachen bezahlt werden


Und was das für Sachen untr anderem sind, darüber brauchen wir ja auch nicht reden, gelle.

Lustig an der Debatte finde ich das Argument, daß eine Erhöhung der Regelsätze die Empfänger noch näher an die Regionen von Arbeitseinkommen bringen würde.
Mhh, sind jetzt die Sozialleistungen dann zu hoch oder die Löhne zu niedrig. Fünf Euro die Stunde ist doch mehr als großzügig...Vollzeit arbeiten für 800 Euro, das ist doch was.
 
@ scoop

Die Verluste, die der Staat dadurch macht, sind deutlich (sehr sehr deutlich) niedriger, er springt erst dann ein, wenn ein Kredit platzt.
Und platzen wird natürlich keiner, das weiß ich sicher, das hat mir nämlich der Weihnachtsmann gesagt ;)

Die eigentlichen Finanzspritzen, die du wahrscheinlich meinst, betrugen max. 80 Mrd. und die gab es nicht umsonst, sondern gegen Beteiligung.
Richtig. Da wurde eine Bank mit ihrem 6-fachen Wert "gefinanzspritzt" und der Steuerzahler erhält 20% eines möglichen Gewinnes. 20%!!! Obwohl wir die Bank 6fach gekauft haben!

Ja, der Rettungsfonds hat den Staat Geld gekostet.
Nein, der Rettungsfonds hat den Steuerzahler Geld gekostet. Der Staat gibt unser Geld aus. "hat den Staat gekostet" klingt immer so, als würde uns das nicht betreffen.

Nein, man hat der Wirtschaft nicht 500 Mrd. geschenkt.
Nö, das bekommen wir natürlich alles wieder zurück... :knockout:

Über die 50 Mrd. Sozailhilfe / Arbeitslosenhilfe solltest du dir also tatsächlich mal anfangen, Sorgen zu machen, wenn du auf absehbarer Zeit noch was in deinem Job verdienen möchtest oder dir eine Inflationsrate von über 5% im Jahr was ausmacht.
Und jetzt sieht DU nur schwarz und weiß. DU denkst jetzt daran, ob es dir besser oder schlechter geht, an die anderen denkst du dabei nicht.

Vom Bürgerkrieg ist man in Griechenland wohl noch ein bischen entfernt. Der kommt erst nächstes Jahr, wenn der Staat Pleite ist.
Ich befürchte, dass wir in den kommenden 10 Jahren an mehreren Orten in Europa ähnliche Zustände haben werden.

Ja, dann sollen die das für Kinder um 10 Prozentpunkte erhöhen und für Erwachsene um 3 Prozentpunkte vermindern. Das dürfte sich irgendwo ausgleichen und hört sich imo fair an.
Ziemlich unfair allerdings gegenüber Kinderlosen.

Mehr für beide ist nicht drin und wird unter der jetztigen Regierung, falls denen durch irgendwelche Gerichtsbeschlüsse nicht die Hände gebunden sind, auch nicht kommen.
Mehr für beide wollte ich auch gar nicht. Nur mehr für die Kinder. Denn die können am aller wenigsten dafür.

@ gyro

Kann/soll man dem nicht Einhalt gebieten? Unsere aktuelle Regierungskoaliation und auch
die SPD sind bekanntlich dagegen.
Die Zeitarbeit muss weg und es muss unbedingt ein Mindestlohn her. Den gibt es mittlerweile in fast allen Ländern in Europa.
 
Menirules hat folgendes geschrieben:

Mehr für beide wollte ich auch gar nicht. Nur mehr für die Kinder. Denn die können am aller wenigsten dafür.

Mehr für Kinder hört sich ja so ganz gut an. Aber wie willst du denn verhindern, dass aus den mehr für Kinder nicht mehr für die Kneipe, Zigarettenautomaten, - setze beliebiges ein - wird?

Wenn hier irgendwie mehr für irgendwen bei rumkommen soll, muss auch dafür Sorge getragen werden, dass es da ankommt, wo's hinsoll und nicht im Nirgendwo verschwindet.
 
Zurück