Eigenkapital bei Immobilien-Erwerb?

Burgherr Ganon

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Hi Leute,

Ich lebe derzeit zur Miete und habe vor mir eine Eigentumswohnung bzw. Haus in Deuschland zuzulegen - konkret zieht es mich in die saarländische Grenzregion bzw. die in RLP, mein derzeitiger Wohnsitz liegt auch sehr grenznah und es wäre insofern auch sinnvoll da ich arbeitsbedingt nach Luxembourg-City pendeln müsste.

Wie schon gesagt, wenn ich nicht im Elternhaus oder bei Freunden übernachte verweile ich selbst auf basis einer 350 EUR-Miete.

Die Frage ist, wieviel Eigenkapital sollte ich mitbringen wenn ich mir ein Haus in der Dimension 50 000 - 120 000 EUR kaufen will und dafür einen Kredit aufnehmen würde?

Ich arbeite im öffentlichen Dienst in einem noch befristeten Arbeitsverhältniss. Mögliche Kreditinstitute interessiert es doch sicher auch wieviel ich verdiene, was meine beruflichen Perspektiven sind bzw. welchen Abschlüsse ich habe?

Angemerkt sei dass ich bisher nocht nicht negativ bei Banken in Erscheinung getreten bin und ich auch keinen anderen Kredit am Laufen habe. (ja, meine Karre gehört mir und nicht der Bank) :D

Was denkt ihr wieviel EIgenkapital sollte ich da mitbringen als Garantie oder inwiefern ist das überhaupt notwendig?

Bin dankbar für eure Auskünfte!
 
Normalerweise 20-30%, sage ich, aber je höher dein Eigenkapital desto günstiger dein Zins. Es gibt aber auch mit 0% Eigenkapital aber das kann man echt nicht empfehlen, und ein sicheres Einkommen ist besonders erwünschenswert.
 
Ich würde auch sagen so 20% solltest du mitbringen. Sicheres und geregeltes Einkommen ist ein wichtiges Kriterium. Keine Bank verleiht dir so viel Geld wenn du keine regelmässigen Einkünfte hast (ausser du bist Griechenland).
Wenn du nen Termin beim Berater machst dann lass die Finanzierung auf jeden Fall nicht Kimme auf Korn durchrechnen. Oft kommen noch unvorhergesehene Kosten für die dann auf einmal kein Geld mehr da ist (Renovierung, Notar, Steuern, Grundbucheinträge, staatliche Beiträge wie z.B. das die Gemeinde Hausbesitzer an Strassenbau beteiligt). Also immer so kalkulieren das du trotzdem noch bequem was auf die hohe Kante legen kannst als Reserve. Die Bücher sind voll von Fällen die sich verrechnet haben oder schlecht beraten wurden wo man auf der Bank vorgeschwärmt hat "sie bezahlen quasi die Darlehensrate in Höhe der Miete und haben somit die selben Kosten wie jetzt" das is aber Bullshit. Lieber auch mehrerer Termine bei verschiedenen Instituten und dann vergleichen. Bei solchen Summen lohnt sich das.
 
Oh ja, bei den Erwerbkosten kommt ganz schön viel auf dich zu. Bei sowas brauchst du echt gute Reserven :)
 
Ich seh es bei meiner Schwester, die wollen jetzt dieses JAhr mit bauen anfangen. Da können Dinger auf die zu kommen....ok bei Fertigerwerb nicht...aber mal nur als Beispiel...
Es wurde ein Bodengutachten erstellt (von wegen Feuchtedämmung usw). Auf einmal hiess es man muss ne Vollschale oder sowas verwenden und das kostet nochmal 8000-9000 extra. Sowas kann ruck zuck passieren.
Ein Tipp von einer Kollegin: Wenn du eine Immobilie in der engeren Auswahl hast besorg dir einen unabhängigen Baugutachter. Keinen von der Bank oder vom Verkäufer sondern einen den DU dir suchst. Kostet zwar ca 1000-2000 je nach Umfang, aber die sehen Sachen die erkennt der Laie im Leben nicht. Bei nem Kaufpreos von bis zu 120.000 oder mehr würde ich da nicht anfangen zu sparen.
 
120000€ für ein Haus ist aber extrem günstig. Die Wohnungen bei uns kosten gerade mal soviel, ohne die Nebenkosten.

Krass, was es für unterschiede es in manchen Gegenden gibt ist echt unglaublich.
 
Na ich kann da ja bloss schweizer Verhältnisse im Vergleich anbieten, aber auch bei uns sind 20% Eigenkapital das Minimum, und je mehr desto leichter wird es das zu halten. Auch nicht zu verachten sind die Nebenkosten bei einem Eigenheim im Vergleich zur Miete, sprich Erneuerungsrückstellungen, möglicherweise Amortisation, Versicherungen etc. da würde ich nicht zu knapp rechnen. Und Unvorhersehbares kann es immer geben, trotz bester Abklärungen.

Wenn Du jemanden aus deinem privaten Umfeld kennst der in der Branche tätig ist, das ist natürlich optimal. Und wenn Du keine Ahnung von der Materie hast sogar dringend zu empfehlen jemanden beizuziehen. Gibt leider genug schwarze Schafe in der Branche.

Ich würde Dir ja meine Dienste anbieten ( für einen Mo(r)dspreis :D ), liegt aber leider nicht grad um die Ecke :).

Gruss Rolf
 
Bei uns aufm Dorf (3500 Einwohner) würdest du tot umfallen. Da wollen die Leute für ein Haus, Baujahr 1960, ca 110 m² Wohnfläche und 20 m² Minigarten über 300.00,- Da sind teils gleich große Objekte in der Großstadt günstiger und neuer.

Lass das mal mit dem Rolf, sonst wohnste am Ende in nem Riegel Toblerone oder nem Alphorn :)
 
Die Katze im Sack würde ich da sowieso nicht gleich kaufen, ist halt nicht wie ein schlechtes Game was man abstossen kann. ;) Aber danke schonmal für die Auskünfte, in diesen Dimensionen hätte ich eigentlich auch gerechnet. Man muss dann natürlich auch schauen in punkto Laufzeit des Kredites. Derzeitiges monatliches Sparpotenzial würde bei um die mind.1000 EUR liegen.

Sowas in dieser Dimension wäre nicht schlecht. Kenne aber auch einen Bekannten der im Bereich tätig ist und den ich bei einer Besichtung eines Objektes mitnehmen würde.

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Also die meisten Kredite laufen so dass siebis zum Renteneintritt abgezahlt sind. Man kann aber auch mit kleinen Raten den Kredit quasi künstlich offen halten. Das ist wohl steuerlich günstiger, da hab ich bei den Schwiegerelten meiner Schwester mal was aufgeschnappt. Die haben eine kleine Restschuld auf dem Haus die sie quasi in wenigen Raten abzahlen können stehen aber steuerlich besser da wenn sie es noch nicht machen.
 
Wenn ich meine Wohnung abbezahlt habe, hatte ich mir eigentlich vorgenommen die wieder zu verkaufen und mir später ein Haus mit Grundstück zu kaufen, den der Preis für die Wohnung steigt ja, aber hatte ganz vergessen das es leider auch für die Häuser gilt. So ein Bullshit! :(
 
Eine Hypothek sollte man aus genau den Gründen nie ganz abzahlen, da scheinen die Verhältnisse unserer Länder gleich zu sein :)
 
Ich wollte nirgendwo anders wohnen als auf dem Land bzw im Dorf.
 
Ich wollte nirgendwo anders wohnen als auf dem Land bzw im Dorf.
Das Problem bei mir ist, das ich nicht so richtig weiss ob ich oder meine Freundin damit zurechtkommen würden, okay die Kinder auf jedenfall, aber ich wahrscheinlich nicht, aber ein versuch ist es immer wert. Naja mal schauen, man hat ja noch Zeit.
 
Also ich habe nie in der Stadt gewohnt, selbst von der Mosel aus ist man schnell in den Städten, Luxembourg und Esch sind schnell erreicht, auch Saarbrücken, Neunkirchen, Metz und Trier sind nicht weiter als eine knappe Stunde weg.

Gerne auf dem Land, aber mit schneller Anbindung zu den Städten. Die Ardennen (der Norden Luxemburgs) und das nördliche Rheinland kommen dementsprechend nicht in Frage.
 
Ich hab auch 13 km bis zur nächsten größeren Stadt und ca 30 bis zur LAndeshauptstadt die nächste Autobahnauffahrt liegt ca 5 km entfernt. Also eigentlich perfekt.
 
120000 Euro für ein Haus? Gibt sicher Regionen wo das möglich sein kann - wir in München bzw. im Münchner Speckgürtel sind halt anderes gewohnt.
Aber jetzt zurück zur eigentlichen Frage:
Grundsätzlich sagt die Branche, dass das Eigenkapital mindestens 20% betragen soll und zwar von den Gesamtkosten. Beim Kauf einer Immobilie fallen in Deutschland noch ca. 10% Kaufnebenkosten (wie etwa Notar, Grunderwerbssteuer usw.) an. Kaufpreis und Nebenkosten zusammengerechnen, davon mindestens 20% und schon hast du dein Standardeigenkaptial. Beachte, weniger Eigenkapital bedeutet höhere Raten oder längere Kreditlaufzeit. Beachte ebenfalls, ob größere Renovierung anstehen (Zeitrahmen mindestens 5 bis 10 Jahre). Eine Heizung, ein Dach oder andere Reparaturarbeiten können einem da schnell das Genick brechen.

Mal eine Beispielrechnung:
Haus kostet 120000 Euro -> dazu kommen ca. 10% Nebenkosten -> Gesamtkosten ca. 130000 Euro -> Standardeigenkapital von 20% -> es bleibt eine Kreditsumme von ca. 105000 Euro.
Gib das mal in einen Tilgungsrechner ein -> hab mir den Spaß gemacht und deine bisherige Miete (350 Euro glaube ich waren es) als Abzahlung eingegeben -> der Rechner lässt nur 1% Tilgung bei dieser niedrigen Abzahlung zu -> Ergebnis: Nach 10 Jahren hast du immer noch 92000 Euro abzuzahlen -> kannst dir also hochrechnen, wie lange du für diesen Kredit gerade stehen musst.

Ich persönlich würde also nie kaufen, wenn ich nicht mindestens 50% Eigenkapital aufbringen kann. Alles andere wäre mir zu gefährlich. Und bisher bin ich damit bei meinen Immobilienkäufen auch ganz gut gefahren.
 
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