Verklärte Vergangenheit - Waren Spiele früher besser?

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SaschaLohmüller

Guest
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Zum Artikel: Verklärte Vergangenheit - Waren Spiele früher besser?
 
Ich selbst verzichte lieber auf die aktuellen Konsolen als auf meine Retros.

Da gehe ich gern das Augenkrebs Risiko ein :)
 
Schöner Artikel, die Aufzählung der 1989-1991 erschienenen Titel lässt einen gleich wieder in seeligen Amiga Zeiten schwelgen. Aber ein Witcher 3, Rainbow Six Siege, GTA V oder Elite Dangerous aus der aus der aktuellen Gen möchte ich auch nicht missen.
 
Interessant, wie man einen so langen Artikel ohne die goldene 16-Bit-Ära schreiben kann. Da hatte wohl jemand als Kind nur einen PC.
 
Meine Thesen hierzu:

1. Spiele waren früher oftmals ambitionierter
- während heute technologischer Fortschritt und inhaltliche Innovationen in unterschiedliche Formate (AAA-Business, Indies) separiert werden, war es früher meist der Anspruch beides zu verwirklichen. Das ausreizen und dehnen von jeglichen Limitierungen war ein wesentlicher Motivationsfaktor dahinter Spiele zu entwickeln. Auch die heute lächerlich aussehenden 8-Bitter waren auf ihre Weise poliert. Leveldesign, Spielbarkeit etc. - u.a. da die Entwicklung mehr technisches Verständnis von einzelnen Personen und weniger Copy & Paste Routinearbeit von Zuarbeitern erforderte.

2. Spiele waren nicht besser
- von GTA V, The Witcher 3 oder die mittlerweile betagteren Red Dead Redemption oder Heavy Rain hätte ich in den 90er nicht mal zu träumen gewagt. Auch Sportgames wie der FIFA Street Reboot, Project Cars oder die NBA 2K Serie sind beeindruckende Dokumente wie weit wir mittlerweile gekommen sind. An die Top-Games dieser Zeit kommen die Top-Games alter Tage nicht ran.

3. Indies / Mobile verwässern den Gesamteindruck
- seit iOS eine neue Billigkultur etabliert hat und speziell Steam Indie-Games ungefiltert auf die Masse losließ, hat sich das Prinzip "Masse statt Klasse" durchgesetzt. Obwohl es nach wie vor Top-Spiele gibt, ersticken sie in der Masse der Nischenprodukte. Dadurch ist die ein oder andere Perle im Misthaufen möglich, aber sich durchzuwühlen ist mühselig und man hat durch diese ungefilterte Masse den Eindruck, dass Spiele heutzutage überwiegend Schrott sind.

4. Neue Geschäftsmodelle haben die Beziehung zum Kunden zerstört
- als es Ende des letzten Jahrzehnts mit F2P, Mikrtransaktionen, Online-Pass, Season-Pass und DLCs losging, das ganze um Always-On und nun Singleplayer-Benachteiligung erweitert wurde, die Kommunikation im wesentlichen auf "friss oder stirb" umgeschaltet wurde und Aktionäre begannen den Ton anzugeben, ist vieles von dem kaputtgegangen was die Spielekultur ausgezeichnet hat: Liebe zum Hobby, Lust aufs sammeln, uneingeschränkte Begeisterungsfähigkeit ... es war ein brutaler Vertrauensbruch, der zu der Kampfhaltung "euren Kack kauf ich mir vielleicht im Sale für 'nen 10er" geführt hat. Das führte im Umkehrschluss zu der Annahme: "Aha, die wollen nicht mehr den vollen Preis zahlen - wir brauchen Episodenformate, DLCs und mehr Mikrotransaktionen".

5. No risk - no fun
- jedes gute Konzept wird fad, wenn es bis zum letzten Tropfen gemolken wird. Assassins Creed ist eigentlich ein geniales Spiel. Aber die meisten von uns haben es zu oft gespielt. Auch die Art wie wir spielen ist immer die gleiche geblieben und Controll-Schemen wurden zu allem Übel auch noch angeglichen, so dass der Reiz des neuen fehlt, selbst wenn ein Spiel qualitativ Top-Notch ist.

6. Wir waren Kids
- und zu allerletzt darf man nicht vergessen, dass man in jungen Jahren alles intensiver erlebt und der Dopamin-Spiegel im Erwachsenenalter die Höhenflüge der Kindheit und Jugend nicht mehr erreicht. Man stumpft ab und wird anspruchsvoller. Zieht sich vielleicht auf gewisse Genres zurück und ist weniger aufgeschlossen. Das ist eben der Lauf der Dinge.
 
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6. Wir waren Kids
- und zu allerletzt darf man nicht vergessen, dass man in jungen Jahren alles intensiver erlebt und der Dopamin-Spiegel im Erwachsenenalter die Höhenflüge der Kindheit und Jugend nicht mehr erreicht. Man stumpft ab und wird anspruchsvoller. Zieht sich vielleicht auf gewisse Genres zurück und ist weniger aufgeschlossen. Das ist eben der Lauf der Dinge.

Auch damals gab es Erwachsene Zocker. Viele Spiele waren auch nicht für Kinder geeignet.
Aber grundsätzlich muss man dem zustimmen.

Das ist auch ein Grund warum ich die Switch so genial finde, es ist wieder ein Gerät wie man es von früher kennt.
Modul rein und einschalten
 
@Miranas: oder einen Amiga.
Habe glaub sogar noch die Amiga Version von Wing Commander wie im Screenshot zu sehen im Keller liegen. Technisch hatte das Spiel den Amiga überfordert, war trotzdem genial und speziell das Missionsdesign mit multiplen Abzweigungen durch die Leistung innerhalb der Mission habe ich so bis heute nicht mehr gesehen.

@Dorgard: Speziell deinen Punkt 5 kann ich gut nachvollziehen. AC I war für mich eine Offenbarung aber mittlerweile ist die Reihe durch inflationär erscheinende Nachfolger für mich zur Bedutungslosigkeit verkommen. Dein Argument mit den Steuerungsschemas kann ich hingegen nicht nachvollziehen. Wenn es gut funktionierende Standards gibt - warum nicht. Klar, wenn es besser funktionierende Alternativen gibt, immer her damit.
 
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Ich glaube nicht, dass die Spiele früher besser waren, nicht grundsätzlich. Aber früher gab es mehr Auswahl, es wurde von den Entwicklern mehr ausprobiert. Heute wird auf Nummer Sicher gegangen und serviert bekommt man Einheitsbrei, auf den kleinsten gemeinsamen Nenner runtergebrochenes.
 
Ich würde es so formulieren:

"Damals war das Meer voll Perlen, diese wurden leergeräumt und heute versucht man die einzelnen letzten Perlen aus dem Meer zu fischen"
 
Zum Thema Lieferumfang:
Gerade mein Frontier Elite 2 (Amiga CD32 Version) gesichtet.
Neben der Spiel CD gab es eine riesige Anleitung, ca. 100 seitiger Band mit Kurzgeschichten aus dem All, Poster mit Sternensystemen, Schnellanleitung und Pappkarte mit Symbolerklärungen.

Hatte schon was. Bin aber dennoch ein Freund von Digitalversionen und der Tatsache, dass man mittlerweile meist keine Anleitungen mehr benötigt.

Wobei zum Start von Elite Dangerous hätte ich mir so ein Nachschlagewerk tatsächlich noch gewünscht.
 
Bis hierhin gelesen
"Der vorläufige Höhepunkt dieser Entwicklung ist Grand Theft Auto 3 (2001), welches das Genre der 3D-Open-World- Spiele nachhaltig prägt."
und dann halb mitleidig, halb wütend den Artikel geschlossen.
Scheiß! PS2 Onlys!
 
Hatte schon was. Bin aber dennoch ein Freund von Digitalversionen und der Tatsache, dass man mittlerweile meist keine Anleitungen mehr benötigt.

Das sehe ich gänzlich anders. Immer öfter muss ich im Internet nach etwas suchen.

Was bedeutet Anzeige X und wie fülle ich die auf?
Wie steuert man hastenichgesehen? ect.

Selbst bei Zelda auf der Switch ist mir das negativ aufgefallen
 
Ich spiele jetzt seit fast 2 Jahrzehnten und kann für mich sagen das jedes Jahr großartige Spiele, totale Gurken und Enttäuschungen erschienen.

Auch heute noch denke ich voller Freudengefühle alte Spiele zurück.
 
@Unregistriert: Die meisten Titel sind aber problemlos ohne großes Handout zu bewältigen. Du hast natürlich recht, da es auch heute noch einige Titel gibt, bei denen man ohne Internet aufgeschmissen wäre aber in der Masse vermisse ich selten eine Anleitung.

Das kann aber auch daran liegen, dass dauernd Spielprinzipien recyclet werden und man in viele gleichartige Titel ohne groß nachzudenken reinkommt.

Prinzipiell bin ich ein Freund gut gemachter Tutorials, die man bei Nichtgebrauch überspringen kann.
 
Klar sind die heutigen 0815 Spiele mit der 73. Fortsetzung ohne Anleitung spielbar.
Aber wenn es was neues ist, bringen mir diese Tutorials auch nicht viel.

Ich bin einer der nur selten am Stück spielt, da sind schon Wochen oder Monate Pause zwischen.
Da wäre eine Anleitung ein Segen
 
Ich denke das es teilweise auch damit zu tun hat, das wir früher halt mit dem zocken angefangen haben und alles neu war. 20 Jahre später hat man natürlich alles schon mal gefühlt gespielt und ein bisschen Nostalgie spielt sicherlich auch mit :)
 
Naja...damals gab es auch bissel Fanboygedöns zwischen Sega und Nintendo Fraktion...aber nicht so krass.
Da wurde mal ein Spruch gelassen...na haste auch so einen geilen Jump & Run like Donkey Kong Country ? dann war das auch wieder gut.
Damals brauchte man auch nichts schön reden.
Man musste nicht Online sein.
Man hat fertige Spiele bekommen.
Es gab eigentlich nur neue IPs und Handvoll Fortsetzungen.
Man hat gemeinsam mit Freunden auf der Couch gespielt und sich gegenseitig durch die Levels geholfen.
Man brauchte nur Spiele einlegen und loszocken.
Hab ich Sega und du Nintendo ? oder umgekehrt ?...dann hat man je nachdem wo man war...halt die Konsole gezockt und jeder hatte was von.
Lightgun Shooter und Point & Click Adventures waren geil.

Und jetzt ? alles tot und man freut sich über neue IPs...weil man die vorhandenen langsam nach 100 mal samt dLcs ausgelutscht hat :nut:
Es lebe die Gaming Revolution...Geile Grafik und wenn du Glück hast ne gute durchgesetzte IP :mosh:
Alles andere ist nur meins ist besser als deins K(r)ampf :crazy:
 
Das war echt noch was.
Zu schade das unser AlphaBoss sowas nicht kennt.
Und viele andere ebenfalls nicht
Naja...was willste auch mit den Grafikblendern ? :D
Also ich zocke noch einmal im Monat...haben wir so ne Art Tradition für unter uns Kumpels gemacht...das wir die gute alte N64 aufbauen und noch Games wie Mario Party/Mario Kart64/Diddy Kong Racing/Goldeneye usw alles Zocken ^^
Es ist echt ein Gaudi mit 4 Leuten bei Diddy Kong Racing...die Eier vom jeweils dem anderen aus dem Nest zu Mopsen :D
Und sowas kannste weder dem dummen Trollinsky oder noch dem Deppboss erst garnicht schmackhaft machen.
Trollinsky ist wie gesagt zu dumm und für dem kommen eh nie gescheite Spiele raus und Alpha Boss zu Behindert der nur Copy & Paste kann.
 
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Die Spiele waren nicht besser aber gewagter.

Es gab früher viel mehr kleine Publisher die nicht so extrem auf Aktiengesellschaft getrimmt waren.

Die Lücke wurde zwar teilweise durch die Indies geschlossen, aber die sind technisch halt meist nicht das Wahre :)

Außerdem war früher auch vieles noch neu.
Selbst das Ringmenü von SoM würde bestaunt :D


Fortsetzungen gab es aber schon immer.
Beim SNES waren wir schon bei FF6, DKC3, 4x Street Fighter, 5 Marios usw.
 
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